y V XEM ORCHMCEi BET T RAGE ZUR KENNTNISS DER ORCHIDEEN VON lEINRICH GUSTAV REICHENBACH FIL FORTGESETZT DURCH F. KRANZLIN. DRITTER BAND. MIT EINEM GENERALREGISTER ZU BAND I— HI, lv»0. BOT. GARDEN LEIPZIG : F. A. B R C K H A U S I ( 1 9^0 0. .FSD 5. bd, >Hri. XENIA ORCHIDACEA. r k # Vorrede zum dritten Bande. Mil dieser Lieferung schliesst der dritte und lelzte Band dieses Werkes. Es ist imnier eine eigenlhumliche Aufgabe, ein Nachwort zum Werke eines langst dahingeschiedenen Mannes zu schreiben, dessen Schuler man isl, dessen Mifarbeifer man wurde, ohne dass er darum befragt werden konnfe, ob dieser Mitarbeiter ihm genehm sein wurde. Ich kann versicbern, dass ich versucht babe, das Werk in dem Sinne forlzuselzen, wie Reicben- bach es begonnen hafte. Nahezu 50 Jabre sind vergangen seit dem Erscheinen der erslen Lieferung. Reichenbach versucble — damals auf der vollen Hohe seines Konnens — ^ dem Gartner zu geben, was des Gartners war, und dem Botaniker, was der Wissenschaft war, denn scbon damals war die Unter- scbeidung zwiscben Garden -Orcbids und Botanical Orcliids vorbanden, wenn auch nocb nicbl ^ SO ausgesprochen wie seit ungefabr 20 Jabren. Von Wissenscbaft kann bei Garten -Orcbideen .heutzutage langst nicbt mebr die Rede sein ; die Illuslralionswerke sinken immer liefer in die odeste Wiederbolung von Formen, oft nur von individuellen Abweicbungen, welcbe zu Ebren von Mrs. Brown, Smith und Robinson genannt sind und genau so viel oder so wenig botani- schen Wertb haben wie neue Rosensorten, Der Wunsch, diese Wiederholungen zu vermeiden und fiir ein Werk wie das vorliegende einigermassen abbildbare Pflanzen zu gewinnen, bat in den letzten 20 Jabren Reicbenbach viel iNolb gemacbl und mir desgleicben und ist einer der Grunde fur das langsame Vorrucken des Werkes. — Die 5 Tafeln jeder Lieferung, auf welcben nur botaniscb inleressante Orchldeea abgebildet wurden, sind es bauptsachJich, weJcbe das Werk zu einem nie veraltenden Nachschlagewerk gemacbt haben, und bierin wird das Aufhoren der Xenia allerdings eine fuhlbare Lucke in der botaniscben Literatur bedeulen- Hunderte von Arlen finden sich nur bier, und es ist Reichenbach's Yerdienst und nicbl weniger das der Verlagsbuchbandlung, welcber yrosse Opfer zugemulbet wurden, dem Werke diesen Cbarakter gegeben und erhalten zu baben. Seilher ist nur in Hooker's Icones Plantarum gelegenllich Plalz fur diese anspruchsloseren und botaniscb so interessanten Pflanzen gewesen. Auf Reichenbach's Verdienste hier einzugehen ist kaum mebr notbig, Er hat die Orcbideographie ausgebaul wie niemand vor ihm, und Lindley's ausserordentliche Verdienste sind durch ihn nicht nicbt verdunkelt, sondern er ist es gewesen, welcher die von Lindley, seinem grossen Lehrer, nur We ;e weiter wandelle, das von jenem Erstrebte auszu^hren suchte, dessen Febler ver- besserte und welcher in fast vierzigjahriger Arbeit eine Basis schuf, auf welcher es, nun sie gelegt isl, moglich sein wird, eine zusammenhangende Bearbeilung der ganzen Abtheilung der Orchidaceen ' \ VI aufzubauen. In einer Hinsichl ist er weit uber Lindley hinausgegangeii. Scharfer als jener hat er in seinen Diagnosen die so schwer auffindbaren und so eminent wichligen Merkmale des Gynosle- miums in den Vordergrund geruckt, und mit dieser einen That hat er grundlicher und nachhaltiger Schule gemachl als selbst Lindley vor ihra, welcher die Bluten sebr genau analysirte und zeichnete, aber sehr selten mit der durchdringenden Grundlichkeit besclirieb, wie Reichenbach es gethan hat. Dies sind die guten alten Traditionen von Olof Swarlz und L. CI Richard, welche beide, wenn auch nur in kleinem Massstabe und gewissermassen nur tastend, auf den Weg hingedeutet batten, den er trotz aller Muhen, welche er fand, gewandelt ist bis ans Ende und welchen jeder weiter wandeln muss, der diese WissenschaH zu fordern bestrebt isL Wie unsere Vorzuge und Fehler oft dicht nebeneinander liegen, so auch hier. Die Wichtigkeit, welche er den Einzelheiten des Gynostemiums beimass, liess ihn alle andern Merkmale als minder- werthig ansehen. Die Folgerungen selzten ihn nothwendigerweise in Conflict mit den meisten der Orchideenkenner seiner Zeit, aber lehrreich waren selbst diese MissgrifTe, denn sie wurden durch ein uberlegenes Wissen vertheidigt. So sind auch Reichenbach's Irrthumer fruchlbar geworden; sie haben gezeigt, wie weit man mit der einseitigen Bevorzugung eines Organs nicht gehen darf. Gerade die Xenien waren es, in welchen Reichenbach seine eigenslen Ansichten zum Ausdruck brachte und ein- gehend begriindete, so die Einziehung der Gatlung Cattleya zu Epidendrum, und die Vereinigung verschiedener mit Bletia verwandter Gattungen Laelia, Brassavola etc. mit Bletia. Es sind die Xenien ferner ein Beweis, mit wie dankbarer Anerkennung Reichenbach alien denen ein Denkmal zu setzen bemiiht war, welche ihn bei seiner gewaltigen Arbeit unterstutzten. Leider, muss man hinzufugen; sie sind damit auch eine Art Campo Santo der Orchideenfreunde und Orchideen- sammlungen geworden, Reichenbach vergass keinen derer, die ihm halfen, weder Herrn noch Gartner, weder Imporleur noch Sammler. Welch eine Fulle von Namen, die einsl in der Orchideenkunde ihren gulen Klang batten, zieht an uns voruber und wie so manche Sammlung, zu der' die Generation unserer Eltern wallfahrtete, zu einer Zeit, in welcher man mit aufrichtigem Slaunen diese fremd- arligen Schonheiten bewunderte, ohne sie nach Quadralcentimetern zu messen, wie dies heutzutage Mode ist Es halte geheissen, die schuldige Pietat verlelzen, wenn ich nicht diesem Beispiele gefolgt ware. Von alien den Mannern sei hier nur einer noch einmal genannt, welcher einst Reichenbach*s treuer Heifer und einer seiner allesten Freunde war und dem ich hier fur alle mit Rath und That geleistete Hilfe danke : Herr Hermann Wendland, Konigl. Gartendirektor zu Herrenhausen bei Hannover. Als Reichenbach die erste Tafel des Werkes zeichnete, gab er der Pflanze den Namen seines Herrn und Konigs und nannte sie Epistephium Friderici Augusli; der fertige erste Band und das ganze Werk wurden Sr. Majeslat Konig Johann hochseligen Angedenkens gewidmet. Mil einer inleressanten Art dieser merkwurdigen Gatlung moge das Werk schliessen, mit Epistephium Regis Alberti, als Wid- mung im Sinne Reichenbach*s an die Herrscher seiner Heimat, von meiner Seite als Widmung seitens eines alten Soldaten an den Heerfuhrer, unter welchem er gefochten hat. Gross-Lichlerfeide, November 1899. F. Erflnzlin. ) CHIDACEA. BEIT RAGE 11^ I -v^ 'ZUR KENNTNISS DER ORCHIDEEN VON .V ^ / HEINBICH GUSTAV REICHENBAGH fil. -^ DRTTTER HAND. EKSTES HEFT: TAFEL CCI-CCX; TEXT BOGEN 1-3 * 1 I ^■J- V /- LEIPZIG : i I f I F. A. B R C K II A U S. 18 7 8. //. ^ / ^ ■ ^ r '^4 >^^r^^HI_k ^P Au.sgegeben am 10. Mai 1878. 1 1 r 1 V i J A ^^*^Kl -is.*- ) Tafel 201. * Cypripediam Dayanuiii Rchh. fiL oriifolia tessellala) affine Cypripedio superbienti Rchb. f. (lab. noslr. 103) lepalis laevibus, sc. non verrucosis, labelli lobis lateralibus bene produclis acutiusculis, slaminodio rhombeo. „Cypripedium speclabile Rchb. in AUg, Garlenzeilung, Oct. M. 56. var. Dayanum" Lindl. Gardeners' Chronicle 1860. 28. Juli, N. 30. p. 693^. ^speclabile Rchb." ist calami lapsus fur „siiperbiens Rcl)b. f." Ygl. Xcnia Orchidacea 11. p. 10. Cypripedium Dayanum Rchb. fil. v. Mohl et v, Schlechlendal Botanische Zeitung 1862. p. 214. Rchb- f. in Van Houlte, Flore des Serres XV. (1862—1865) ad pag. 55 Nr. 1527. Folia coriacea cuneato oblonga subacula pallidissime vel pallide viridia obscure lessellafa, apice ininulissinie tridenlala, limbo microscopice cartilagineo denliculata. Pedunculus densissime pilosus. Braclea dorso carinata ligulata apice praemorsa, dorse ac laleribus ciliala ovario pedicellalo bene bre- vior. Sepalum impar ab elliptica basi acuminalo Iriangulum, limbo ac dorso pilosum. Sepala paria in unum corpus muKo angustius su'blongius apice bidentatum connala. Tepala ligulata acuta hinc undulala, non verrucosa, limbo ciliata ciliis validis setosis, oblique descendentia. Labelli saccus mullo gracilior, quam in Cypripedio superbienti, ab ample oslio censtriclus, dein reampliatus et apice sub- conicus. Bases unguis dense verrucosae. Slaminodium rhombeum usque pentagonum, dense velu- linum, poslice excisum. — Sepala alba nervis viridibus. Tepala alba nervis sordide lilacinis. La- bellum brunneo lilacinum. Unguis el lobi laterales pallidiores. Tubercula in ungue brunneopurpur- purea. Slaminodium albidovirens signis viridibus. Pedunculus brunneus. Ovarium pedicellalum brunneum, Als ich 1862 in London war, horle ich zuerst von Herrn Day's Sammlung, wo ein neues Cy- pripedium bliilie. Ich war dann in Totlenham, High Cross, bewundepte und skizzirte die Pflanze. Aus der Correspondenz wegen einer Blulhe, die ich mit dem Besitzer, den ich nicht getroffen, an- gcknupft, bildele sich der lohnendste, genussreichsle und lebrreiclisle Verkehr. IcJi verdanke Hemi Day eine gresse Menge interessanler Neuigkeilen, mannigfache Belehrung, und es isl ein schwacher Ausdruck meiner Ergebenheit, w^enn ich diesen Band mil der ersten Neuheit beginne, die ich in Herni Day's herrlicher, von mir oflmals besucliler Sammlung getroffen, der ersten Art, die icli Herrn Day gewidmet. Die Pflanze slamml aus Borneo, von wo sie Herr Hugh Lew an Herrn Sluart Low einsendele. Herr Day k^ufle den ganzcn A^orrath und unlerschied nach dem Grundlon des Biatls eine sehr belle und eine dunklc Abart. Die Art ist noch heuligen Tags selten und wird hoch bezalilt. Bei uns, im Hamburger Bolanischen Garten, wachst sie rasch und bliiht sehr reichlich. Bidder ziemlich ledcrarlig keillanglich, ziemUch spitz, sehr blass oder blass grun mil dunkcln Damenbretzeiclmungen ; an der Spitze klein dreizahnig, am Saume mikroskopisch knorpelzalmig mindestens ofl so gegen die Spitze bin. Blulhensliel sehr dicht behaart. Deckblalt auf Rucken ge- kielt, zungig, an Spitze abgefressen, auf Rucken und an den Randern gewimpert, bedeutend kurzer als der geslielle Fruchlknoten. Unpaares Sepalum von elliplischem Grunde zugespilzt dreieckig, am in. \ 2 Saum iind aiif Riicken beliaart. Paare Sepalen in oiiien viel schwachern, wenig langern, an der Spilze zweizahnigen Korpcr vcrwaclisen. Tepalen ziingig spitz, bisweilen hier und da wclligrandig, nicht Avarzig, am Saum hin borslig bewimpert, schief lierabsteigend. Lippensack viel sclilankor, als bei Cypripedium superbiens, von weitem Mundlheile etwas verengert, dann erweitert und fasl kegel- fcirmig ausgehend. Nagelgrund der Lippe mit vielen kle.inen Warzen. Staminodium raiitenformig bis funfeckig, dicht sammtig, hinten ausgeschnitten. — Sepalen weiss mit gruncn Nerven. Tepalcn weiss mit braunpurpurnen Nerven. Lippe braun lilafarbig, innen und auf Nagel bellbraun und mit tief braunpurpurnen Warzen. Staminodium weisslicbgrfin mit dunkelgrunen Signaluren. Bliilbenstiel braun. Gestieller Fruchlknolen braun. Tafel 201. I. BIGlhenslicl \on vorn +. II. Dcrselbe seitlicb +. III. Blatt. 1. Saule von oben +. 2. Dieselbe seillich +< 3. Dieselbe von hinlon +. 4. Funfeckiges Staminodium +. Alios nacli dem Leben. Tafel 209. III. Pilanze. Ycrkleinort, nach dem Leben. Tafel %0% * Deiidrobinm snavissimum Rchb. fil Affiiie Dendrobio chrysotoxo Lindl. pscudobulbis slipilalis cunealo fasiformibus , foliis bene acu- lis> labelJo transverse breviori densissime aspero barbato, limbis lateralibus supra columnam pressis. Dendrobium suavissimum Rcbb. f. in Gardeners' Clironicle 1874. 406. Rchb. f. »1. c. 1876. 1 756. Planta liumilior el validior majori numero speciminum Dendrobii chrysotoxi Lindl. Pseudo- bulbi aggregati fusiformes bene slipitati coslis ad novem obtusangulis, vulgo triphylli. Folia cuneato oblonga acuta more illorum Dendrobii palpebrae Lindl. el D. Griffithiani Lindl, laud magna » tclae validae. Pedunculus racemosus, laxiflorus. Bracleae minulae. Flores longe pedicellati, subslantiae valde firmae. Sepala ligulala oblusa, mento brevi conico oblique retusiusculo. Tepala cuneato ob- longa obtuse acutiuscula. Labellum ab ungue brevi bastato dilatatum oblongo transversum retusius- culum, limbo ac disco lamellis bipectinalo ciliatis microscopicis tectum; lateribus energetice supra co- lumnam volutis. Columna trigona, apice tridenlata, dentibus lateralibus obtuse brevissimeque semi- falcatis- Basis columnae foveata. Anthera acuto conica. — Flores pulcbre aurei. Labellum disco macula reniformi, in medio sinu postice ebtusangulo prominula, ac striis quibusdam subparallelis anguslis. Omnes hae signalurae obscurissime atropurpureae. Callus transversus lineari subsemi- lunaris ante unguem. DieseArl lernle icb 1874 durcb Herrn St Low kennen. Fine einzige Blulhe, die ich naturlicb nocb besitze, batte Herr Boxall eingesendet „aus Burmali" (wabrscbeinlich von Bhamo nach der chi- nesischen Granze zu), und nach dieser Bluthe beschrieb ich die Pflanze. 1876 und 1877 erhielt ich frische Bliithenstande und frischc Pflanzen. Die erslen in England aufbluhendcn „ Dendrobium suavissimum" erwiesen sich als das alte, wohlbekannle Dendrobium chrysotoxum, was mit aussersfer EnlrQslung nolificirt wurde. Jetzt freilich, wo diese schone Pflanze bekannter wird, klingt das Ur- theil anders. Herr Day schrieb mir neulich, es ware als ob einc langc Traubc Bluthen des Den- drobium ochrealum Lindl. (Cambridgeanum Paxt.) auf ein D, Griffithianum Lindl. aufgesetzt worden ware. Dies isl ein ungomein passender Vergleich. In der Nummer vom 2. Juni 1877 sagt pag. 697 der Cultivaleur des Lord Rcndlesham: „We have just now in flower, amongst many other Orchids, 3 a plant of the beautiful Dendrobiutn suavisoiinum lately introduced by Messrs. Low ft Co., and it proves to be the gem so eagerly sought after by arcjent collectors. I think, when (his variety gets thoroughly established it will prove a great acquisition. Il will also be highly prized on account of the fragrance of its flowers, which are very sweet." In der Regel niedriger und kraftiger, gedrungencr als die meisten Exemplare dcs Dendrobium chrysotoxum Lindl. Starnmknollen gedrangl, spindelformig, deullich gestielt, niit etwa noun slumpf- kantigen Rippen, meist dreiblattrig. Blatter derb, keillanglich spitz, nach Art jcner der Dendrobium palpebrae Lindl. und D. Griffithianum Lindl. nichl gross, Bluthcnsticl traubig, schlaffbluthig. Deck- blatter klein. BKithen lang gestielt, von selir derber Masse. Sepalen zungig slumpf niit kurz kegcl- formigem, schief gestutztem Kinn. Tepalen keillanglich stumpf spitzlich. Lij^pe von kurzeni Nagel spiessig ausgebreitet langlich quer vorn etwas gestulzt, an Saum und auf Scheibe mit zalilloscn r kleinen doppelkammzahnigcn Lamellen, mit den Seiten auf die Siiule aufgt^Iegl. Saule drcikanlig, an der Spitzig dreizahnig, seitliche Zahne ganz kurz halbsichclformig. Crund der Saule mil Hob- lung. Staubbeulel spitz kegelformig. — Bliilhen schon goldgclb. Lippe auf Scheibe mit quer nieren- fonnigem Fleck en, der binten in derMilte der Bucht stumpfeckig verlauft, also, wenn man will, nach hinten mit drei Kcrbzahnen versehen, die breit sind und eng aneinander liegen. Am Grunde jeder- seits cine Anzahl ubereinander liegender paralleler Streifen. Diese Abzeiclien alle lief scbwarzpur- i purn. Eine lineale quere fast halbmondformige Schwiele am Grunde vor dem Nagel. Tafel 202. Frisch eingefubrte Pflanze. Bliithenstand. 1. Ausgebreitele Lippe +• 2. Zwei beschriebene Lamellen vom Blattrand H — }-. 3. Saule von vorn +. 4. Dicselbe seillich -f . Tafel 203. * SI asdeTallia Da visit Rchh. fit Affinis Masdevalliae igneae Rchb. f. foliis crassis a peliolari basi lineari lanccolatis anguslis, se- palo dorsali brevius caudato, cauda erecta seu reflexa. Masdevallia Davisii Rchb. f. in Gardeners' Chronicle 1874. 710. L c. 1876. L 366 (March 18). Hook, f. Bot. Mag. 6190. Dense caespitosa radicibus validiusculis. Folia a peliolari basi linearilanceolata subacuta angusta bene crassa. Pedunculus infra medium vaginatus, uniflorus, ovario pcdicellalo nunc valde longo. Bractea arete vaginaeformis minute acuta pedicellum baud acquans. Tubus perigonii amplus brevis subcurvus. Sepali iinparis pars libera Iriangula in caudam Ijaud ita lenuem subaequilongam extcnsa. Sepala laleralia libera multoties laliora, ampliora, altius connata, apice bifida, in caudas lineares brc- vissimas extensa. Tepala ligulata obtuse acuta, latere longitudinali anlico emarginata, supra basin anlice semisagittata, bicarinata. Labellum panduralum obtuse aculum, antice tricarinatum. Columna clavata androclinio serrulato raarginalo. — Flores extus sulphurei, macula violacea utrinque in tubi basi. Sepala intus vilellina. Tepala, labellum, columna alba. Diese Art entdeckte der Sammler der Firma Veitch in Peru, als cr ausgesendei war,'daselbst die schone Masdevallia Veilcliiana wieder aufzusuchen, wclche eine der bcslcn Enldcckungen d(^s verslorbencn Pearce. Wie diese Art wird sie sich nur allraahlig in die Cultur schicken und mit der Zeit erst so grosse Bluthen bringen. Die erste bessre Blulhe erhielt ich von dem verstorbenon Herrn Burnley Hume. Es liegen mir im Herbar drei wildc und eine Anzahl cultivh^ler Exemplare vor. Dicht rasig. Wurzeln zieralich stark. Blatter vom stieligen Grunde lineallanzeltlich, ziemlicli spitz, schmal, recht dick. Bluthensliel unter Mitte bescheidet, einblulhig. Geslielle Fnichlknoton 1 4 bisweilen rechl lang, besonders das Sliolchen. Deckblatlt eng scheidenformig, klein gespHzt, nichl so lang, als das Stielchen. Rohr der Sepalen weit, kurz, elwas gckrunimt. Freier Theil des unpaaren Sepaluni dreieckig, in cUvas slarken gleicblangen Schwanzforlsalz ausgezogen. Seilliche Scpalen, soweit sic vom Rohre frei, "vicl breiler, weit vcl*wachscn, an Spitze zweispallig, mit ganz kurzen Schwanzchen, welche \iel kfirzer, als das des obern Sepalum. Tepalen zimgig, sliimpf gespilzt, am vordern Aussenrande in der Mitle ausgebuchlet, fiber vorderm Grunde vorn halbpfeilig, zweikieli Lippe geigenformig , slumpf gespitzt, vorn dreikielig. Saule keulig mit hautigem sagerandigen Rande des Androclinium. — BliUhe aussen scbwefelgelb mit einem violetten Flecken am Rande des Robrs jederseits; innen dottergelb bis orangegelb. Tepalen, Saule, Lippe weiss, Tafel 203. Drei Rlfithcnstiele in verscbiedenen Stellungen nacli dem Leben. Eine friscb ein- gefiibrfe Pilanze. 4, Tcpalum -f-- 2. Lippe -{-. 3. Saule seitJich +. Tiifel 204 '^ Aerides Houlletiaunni Rchb. Jil. afir. Aeridi falcalo Lindl. (Larpenlae Ilort. Angl.) labelli carina in Jacinia media slatim in basi coalita, callo in calcaris oslio lumido; sepalis lepalisque ocbroleucobrunneis,- apice violaceopurpureo unigutlatis. Aerides IlouIIclianum Rcbb. f. in Gardeners' Chronicle 1872 p. 1194. 7. Sept. — 1876, L 756, 19. Jun. „Habitus, folia, radices csacle Aeridis virenlis Lindl." (Sir Trevor Lawrence in lilL Maj. 18. 76). Racemus mulliflorus, densiflorus, grandiflorus, carnosiflorus rbacbi pallide viridi. Ovaria pedicellata alba roseolo aspersa. Mentum porreclum magnum. Sepalum impar oblongum oblusum apice vulgo ciliatum. Sepala lateralia muUo latiora transverse triangula obtusa bine apice paulo membranacea denliculala. Tepala cuneato oblonga obtuse acutiuscula bine denticulala, Labellum Irifidum: laciniae laterales late sigmoideo semifalcatae, apicem versus nunc denticulatae ; lacinia media subrliombea usque rolundato Irullaeformis antice subbiloba seu subbifida, limbo lacero fimbriate; carina de cal- caris oslio duplex sladm in unam coadunata; calcari conico labello suppresso, laminam dimidiam subaequante. — Sepala et tepala ocbroleucobrunnea („buff colour", „brun Bismarck") macula apicali violaceopurpurea punctis bine quibusdam ejusdem coloris. Labelli lamina Candida, antice pulchre purpureoviolacea siriis quibusdam ejusdem colons additis brevibus. Calcar aquose brunneum maculis purpureis. Columna flaveola. 1868 sendete mir Herr Luddemann aus seinem Garten diese schone Orchidee. Sie kam mir nicbt gut zu. Erst 1872 bluble sie wieder. Icli erbielt sie in solchem Zustande, um sie nunmehr auch wissenscliafllicb (obne Hillfe der ganz verscbiednen Farbe) von Aerides falcatum Lindl. unler- sclieiden zu konnen. Nach meines allbewahrlen Correspondentcn Wunsche nannte icb sie Houlletia- num, da Herr Iloullel ibm die Pflanze aus Cochinchina verschafft hatte, Seildem borte icb nicbls von ibr, bis sie mir jetzt, am 18. Mai 1876, von Sir Trevor Lawrence eingesendet wurde, welcber so glucklicb war, mebre Exemplare zu erlangen, die bei einer Kobe eines Fusses friscb gebluht haben Am 17. Mai erschien die Pflanze vor der Horticultural Society, wo sie ein 1 Class Cerlifical erbielt, als Aerides Mendelii. Diese Beslimmung wurde dem Orchid- Growers Manual von B. S. Wil- liams, F. R. H. S., fourth edition, 1871. p. 67 entnommen. Herr Williams sagt indessen von seiner Pflanze (wobl Abart des A. falcatum?): „TI)e flowers are produced upon drooping spikes, and re- semble those of A. Larpenlae in size and shape, but are entirely distinct in colour, being pure 5 white tipped with rose." Da nun die Farbenangabe in diesem Buch die eigenlliche Diagnostik vcr- tritt, so durfte wohl anzunehmen sein, dass diese Pflanze nicht die unsere ist. Auch Sir Trevor's Exemplare stammcn aus Cochinchina. Tracht, Blatter, Nebenwurzeln genau wie bei Aerides virens, Traubc vielbliilliig, dichfblulhig, Spindel blassgrun. Bluthen verhallnissmassig gross, fleischig. Fruchtknolcn geslielt, weiss, rosa angehaucht. Kinn vorgeslreckt, gross, stumpfeckig* Unpaares Sepalum langlich, slumpf, an Spilzc moist ein wenig gewimpert. Seilliche Scpalen viel breiter, quer dreieckig, stumpf, an der S[)itze etwas dunner, auch wohl gezabnell. Tepalen kcilig langlich stumpf gespitzt, hier und da etwas ge- zahnelt. Lippe dreispaltig: Seitenzipfel breit halbsichelformig, gegen Spitzc wohl auch gezahnelt, Mittelzipfel zierplich rautenformig bis rundlich schaufelformig, vorn zweilappig, odor zweispallig, am Saume geschlitzt gefranst. Kiel vor Oeffnung des Sporns doppelt und sofort in Eiricii Kiolkurper sich vereinigend. Sporn kegclformig, unter Lippe gedruckt. halb so lang, wie Lippenplalte. — Sc- palen und Tepalen braunlich ocliergelb („bufr colour", „brun Bismarck*') mil ^^oleltp^rpurnem End- fleck und einigen Punkten derselben Farbe. Lippenplatle weiss, vorn purpunivioletL mit eiiiigen kurzen Strichen derselben Farbe. Sporn hellbraun mit einigen Purpurflecken. Saule gelblich. Tafcl 204. BlQthenstand und Lippe, nach Sir Trevor Lawrence's frischem Exemplar. <• 2. Lip- pen +• 3. Durchschnilt durch Lippe +• *• Saule seillich -}-• ^- Androclinium von oben +• Staubbeutel von der Ruckseile 4-. 7. Dgl. von unlen 4-. 8. Polliiiarium von obon +. 9. Das- 6. + Tafcl ^03. ^ Stanhopea palla Rc/tb. fil, L labello calceiformi anlice pulvinato pulvinari superior! pulvinari inferiori insidente, corpore calloso solido inferne libero ulrinque angulato bicarinalo insiliente semioblongo, columna exolutala propc apt era. Stanhopea pulla Rchb. f. in Gardn. Chron, 1877. Pseudobulbi conici coslati. Folia evolula solitaria peliolata cuneata oblonga acuta. Pedunculi penduli brevissimi validi Iriflori vaginis scariosis nervosis punctulalis maculalis increscenlibus. Brae- teae oblongonaviculares acutae, venlricosae ovaria punctulata prope aequantes. Sepala oblongolrion- gula acuta, lateralia multo majora, reflexa, margine externo involuta, omnia pallide armeniaca. Te- pala ligulala acuta, breviora, angusliora, reflexa, bene flava, Labellum bene immobile, nitidissimum, ventricosum, crassum, calceiforme, apice lubcriforme, tubere (pulvinari) altero alteri insidente, utrin- que angulato argulum, tumore in fovea retrorso, inferne libero, utrinque divergent! bicarinato, 'wi- cisura transversa inter tuber pulvinare atque huiic tumorem. Tuber album. Beliquum labollum pal- lide armeniacum, atropurpureb marginatum lineisque geminis convcrgenlibus, ulroque latere tumoris introrsi (sellae lorcicae) alropurpureis. 't)iese niedliche Art ist bis jefzl mil der wenig bekannlen Stanliopea Calceolus Rchb. f, die klein- blulhigste- Sie be.weisl einmal mehr, dass in der Gruppe der sogenannlen waclislippigen Vandeac alle Bande einer verniinftigen Gattungsdiagnostik zu reissen schoincn. Man vergleiche die nachst- verwandte, genau bekannte Art, Slanhopea ecorunla Lam. auf Tafel 43 Xenia L Der Lippendurcb- schnitt, die Saule, das Pollinarium, die Anlhere sind ungemein verschieden. Die Entdeckung gebuhrt Herrn Endres, der in Costa Rica diese Art saramelte. Sie licgt mir wild vor. Im Hamburger Bo- tanischen Garten sind wir so glucklicli, sie lebend von Ilerrn Endres zu besilzen. Sie bhlhl im 6 Spatherbst und Winter unci so viel es scheint selir gem, bis jeUt allenial zweibiulhig. Auch die wilde Inflorescenz ist zweibliilhig. Ich findo auch hier meine oft gemachte Beobachlung beslatigt, dass die Bracteen und iiberhaupl die Blatter der sogenannlen Ilocliblaltforraalion unler der Cullur am meisten leiden, und einen vie! grossern Abstand in der Entwickkmg zeigen, als die Bliilhcn selbst, welche, um den Gegensalz nodi recbt zu sleigern, offenbar bei guter Cullur ganz bedeulend die Dimensionen dcrer der wildgewachsenen Pflanzen iiberholen. Slammknollen kegelformig, gerippl, von dreieckig gespitzten dilrrhautigen nervigen Scheiden eingehullt, dunkelgefarbt, einblaltrig. Blall mil laiigerm Slieltheii, Blallplalte keillanglicb spilz, dunkel- gefarbt, von ziemlich starkem Gewebe. Bluthenstiel sebr stark, sehr kurz, herabhangcnd, mil an Grosse zunebmcnden durrhauligen, nervigen, puuklirten bauchigcn, dreieckigen bis langlich spitzen Scheiden bekleideL Deckblalter gleicharlig, allein viel grosser, die punktirten Frucblknoten der zwei auseinander gespreizlen, einander ansehenden Bluthen erreichend oder ein wenig uberragend. Blulhe um raehr als die Ilalftc kleiner, als die der Slanhopea ecornuta Lemaire. Sepalen langlich dreieckig spitz, die seitlichen viel grosser, zuruckgescblagen , am Aussenrande nach Innen gerollL, alle blass aprikosengelb. Tepalen zungig spitz, kurzer, schmaler, zurQckgeschlagen, schon saltgelb und dadurch von der ubrigen Bluthe stark abstechend. Lippe unbedingt unbeweglich, sehr glanzend, bauchig» dick, schuhformig, an der Spilzc mit einem geschwollenen Kissen uber einem zv^^eiten ahnlichen Ge- F bildc, mit dem es zusammenhangt; beidcrscits ist sie scharfberandet. Von dem Vorderkissen aus gehL ein dicker langlicher unten freier, beiderseits mit zwei zusammen convergirenden, schliesslich zusam- menstosscnden Kielen bezeichnetcr Fortsatz, vorn durch einen Querspalt yon dem besprochenen Vorderkissen abgetrennt. Dieses ist weiss, die ubrige Lippe dagegen aprikosenfarbig, mit einem tief purpurbraunen Saume und dieser Farbung auf den zwei Vformigen Kielen, Saule dicklich, beider- seits der Miltelparlie etwas ausgcbreitet. Die Narbendecke mit Mitlelzalin, auch jederseits mit einem kleinen Zahnchen. Slaubbeutel gcdruckt, kappig, vorn gestutzt, verschieden dreizahnig. Die seit- lichen Ziihne allcmal sehr klein, der Mittelzahn entweder gestutzt, oder stumpf gespilzt und alsdann viel kleiner. PolHnarium von dem der Slanhopea ecornula Lam. ungemein verschieden. Die Glan- r dula dreieckig mit abgerundeten Seiten und ausspringcnden Seitenspilzen. Caudicula lineal nach den Pollinien zu brciter, bciderscils gerundet, oben mit zwei ubereinander liegenden Klappen die An- klebungsstelle der langlichen am hintern Aussenrande gespallenen Pollinien dcckend. Die Saulo ist weisslich und leicht grun auf Bucken und Milte. Tafel 205. I, Zweiblulhige Traube. BisAveilen sind die Fruchlknotcn nicht derarl bogig, dann stehcn die BIQlhen viel naher, einander fast deckend. IL Blulhenstand seitlich, die andere Blulhe abgeschnitten. BL Ganze Pflanze, verkleinert. 1. Lippe von oben +. 2. Dieselbe durchschnitlen +. a) die Spitze. b) der Grund. 3. Saule von der Ruckseite -f-- *• Saule von innen -f-. 5. Oberes Stuck der Saule von innen. Staubbeutel und Pollinarium entfernt. Man sieht die Narbendecke (Rostellum). 6. Staubbeutel mit drei Zahiien von Aiissen -f-. 7. Ein anderer von Innen, desscn Mittelzahn abgestulzl +. 8. Pollinarium von der obern Seite +. 9. Ein solches von der Unter- seile +. Alle dicse Zeichnungcn nach der lebenden Pflanze und alsdann funfmal bestatlgt gefunden. J 7 Tafel 206. I. 1—4. * Deudrobium Stricklandiauam Rchh. fiL pone Dendrobium ramosissimum Wight et hcrbaceum Lindl., caule validiori (simplici?), foliis oblongo- ligulatis, racemis porreclis, bracteis minutis, meiile obluso didymo, labcllo ligulalo obtuse aculo, medio ulrinqne oblusangulo. Dendrobium Slricklandianum Rcbb. fil. in lilt, el Gard. Cbron. 1877. I. 749! Caulis validiusculus calamum corvinum crassus obscure viridis nilens vaginis cmaciatis nervosis. Folia oblongoligulata acuta, usque % pollices lata, unum et dinjidium longa. Racemi tenues ex vaginis caulis superioribus, basi vaginis brevibus quibusdam, dein floridi, tri- et quadriflori. Bracleae Iriangulae minulae. Mentum obtusum didymo retusum breve. Sepala triangula acuminata. Tepala lineariligulala bene acuta. Labellum ligulatum acutum medio ulrinque obtusangulum disco aniice punctulatum. Columna Irigona, aplcc circa antberam Iridenlata. Anlliera roslrato extensa. Florcs paJiide flavoalbidi. Denies antici columnae violacei. Maculae purpureae sub fovea, — LabcUum anno 1870 maculis Iribus purpureis in labdlo disco, quae maculae 1875 non adfuere. Das hohe Inleresse, welches diese Art verdient, begrundcl sich auf ihre Ileimath, Japan. Von da wurde dieselbe mit Cymbidium virescens Lindl., Luisia lores BI. eingefuhrt von Sir C. W. Strick- land, Hildeuley, Malton, dem sie ergebensl gewidmet wurde. Dieser Ilerr ist einer dcr wissen- scbafllicben Orchideensammler Englands, die den Werlli einer Orchidee niclil nach dem Durchmesser der Blulhe, der schreienden Farbe, der Modestromung, der Neuheit, Seltenheil und dem Preise beraessen. Der Stamm ist etwa so dick wie ein Rabenkicl, rundlich, tiefgrun, glanzend, mit grauen Schei- den bekleidet. Die Blatter langlich mit Spilzchen, nicht zwei Zoll erreichend, bis y^ Zoll brcil, von dicklichem Gefiige. Die zarten Traubcn haben diinne Spindeln, welche am Crunde mil mehren schuppigen Hochblatlern bekleidet, voneinander abstehend drei bis vier Blufhen Iragen. Kinn stumpf, kurz abgerundet, beinahe gestulzt und in der Milte ausgerandet. Sepalcn dreieckig zuge- spitzt. Tepalen lineal zungig zugespitzt. Lippe zungig spitz, in der Mitte beidcrseits stumpfeckig, vorn in der Mitte foin punclirt. Saule dreikanlig, an der Spilze um den Staubbeutel dreizalinig, Staubbeutel mit Sclinabel. BluHie blass weissgelb. Vorderzahne der Saule violetl. Purpurbraune zahlreiche Flecken unler der Narbengrube. — 1876 batte die Lippe je drei violetle Flecken, welche 1875 nicht vorhandcn waren. Tafel 206. I. Stangelstuck mit zwei Blulbenslanden. Die Hohe des Stangels ist mir unbekannt 1. Ausgebreitete Lippe +. 2. Saule von vorn -f-. 3. Dieselbe von der Scile mit Staubbeutel -f-- 4. Dieselbe ohne denselben +. Tafel 206. II. 5—10. ^Restrepia Reicheiibachiaiia Eiidr, (Pleurolhallidiformes Disepalae): caulibus brevibus, foliis ellipticis marginatis, pedunculo longe exserlo unifloro, sepalo inferiori connato bidenlalo, lepalis falcalis brevibus, labello brevissimo oblougo basi ulrinque breviler unifalcato, Restrepia Reichenbachiana Endr. Gardn. Cliron. 1875. II. p. 356. (Descr. Rchb. fil.) 8 Dense caespitosa. Caules Immilllimi paucivaginati. Vaginae niaculatae, supra nervos cilialae. Folia cunealo elliptica, apice minute tridentala, vix duos pollices alta, sacpe multo breviora, bene marginata. Pedunculi filiformes, bene exscrli, apice uniflori. Bractea ovario pedicellalo non aequalis. Sepalum impar oblongotriangulum quinquenerve. Sepalum inferius ligulalura, apice bidenlalum, qua- drinerve. Tepala ligulata falcata seu ligulata acuta divaricala, sepali superioris dimidium vix acquan- tia. Labellum oblongiun acutum, basi ulrinque auricula falcafa, callo triangulo humili utrinque ante basin. Columna gracilis Irigona labello subaequaJis, tepaizs bene brevior. — Flos citrinus- Sepala lateralia apice alropurpurea. Stria alropurpurea in basi tepali cujusvis, striae duae ejusdem coloris in sepalo summo. In Costa Rica von Endres enldeckt. Blubte, von diesem Ilerrn gescndet, ofler im Botanischen Garten zu Hamburg. Dicbt rasig. Stangel ganz niedrig, mit vvenigen, gefleckten, auf Nerven bewimperten Scbeiden. Blalter kcilig elliptisch, an Spitze klein dreizabnig, kaum zwei Zoll hoch, oft viel kiirzer, mit deut- Jicb cntwickeltem Rande. Blulbenstiel fadig, stark vorragend, viel langer als Blalter, an Spitze ein- blulbig. Dockblatl kaum gleiclilang dem geslielten Fruchlknoten. Unpaares Sepalum langlich drei- eckig gespitzt, funfnervjg. Unteres Sepalum zungig, an Spilze zweizalmig, viernervig. Tepalen zungig sicbelformig , odcr zungig spitz, gespreizt, kaum balb so lang als unpaares Sepalum. Lippe langlich spitz, beiderseits am Grunde mit sichelformigen Ochrclien, beiderseits vor Grund mit kleiner drei- eckiger Sclmiele. Saule scblank, dreikanlig, ziemlich gleichlang der Lippe, deutlich kurzer als Te- palen. — Blullie citronengelb. Seilliche Sepalen an Spilze schwarzpurpurn. Ein solchcr Streif am Grunde jcdes Tcpalums. Zwei dergleichen auf oberm Sepalum, Ein solcher Fleck auf Spitze der Lippe. Tafcl IL Ein Rasen in BIQthe, 5. Bluthe von hinten +, 6. Lippe +. 7. Saule seitlicli +• 8. Saule von vorn +, 9. Anthere von unten -|-. 10. Pollinarium +. Tafel 206. IIL IV. 11-17. * Restrepia prorepens Rchb. JiL (Prorepcnles; rhizomate repente, caulibus approximatis densis vagina raembranacea acuminata vestilis brevissimis, foliis lineariligulatis apiculalis carnosis, pedunculo tenui longe prosiliente, unifloro.) Species adbuc unica. Restrepia prorepens Rchb. fil. Mss. Rhizoma descriplum.. Caules distichi minuti bre\issimi, monophylli, unipedunculares. Folium crassum lineariligulalum apice emarginatum cum apiculo. Pedunculus pro planta minuta validus va- giais duabus hyaiinis in basi ac infra medium, apice uniflorus. Bractea byalina cucullata obtuse acuta ovario pedicellalo subaequalis. Flos ringens lelae sat firmae. Sepalum summum ligulatum obtuse acutum. Sepala lateralia in unum corpus naviculariligulatum connata apice bidentatum (seu raro bi- fidum) quadrinervium nervis lateralibus brevissimis. Tepala linearia sepalo impari breviora, angusliora, porrecta. Labellum panduratum, obtuse acutum, utrinque ante basin bene auriculatum, carina in- siliente ulrinque juxla marginern medianum columna brevi bene brevius. Columna trigono semi- leres, angulo externo ulrinque bis emarginala. Color floris flavus. — Nunc bractea rudimentaria altera adest. Diese zierliclie kleine Art ist eine der zahlreichen Entdeckungen des verslorbenen Endres, dem wir sie im Hamburger Bolanisclien Garten lebend verdanken. Wie alle Orchideen aus Costa Rica 9 \ bedarf sie einer viel aufmerksamern Pflege, als mexikanisclie, oder brasilianisclie Arten. Interessant ist sie besonders, well sie eine Analogie zu bielen scheint, zu der leidlich wenig bekannlen Pinelia. hypolepta Lindl., welche ein sehr ahnliches Aussehen baben mag. Wurzelslock kriechend, mit fcinen fadigen Nebenwurzeln. Die ganz kurzen Stammcheti mil dunnhautiger silberweisser spitzer Scheide bekleidel, einblatlrig. BlaLt lineal, oben an Spitze ans- gerandct, mit starkem aufgeselzten Spilzchen. DIuthenstiel im Verhallniss zur zarlcn Pflanze sebr stark, viel langer als das Blatt, 'mit zwei nach unlen und am Grunde stehenden ebenso weissen kleinen Scheiden. Deckblatt kappig, spitz, ebenso gefarbt, gleichlang dem gestiellen Fruchlknoten, Oberes Sepalum lineal, stumpf gespitzt. Unteres Sepalum aus beiden vervvachscn, am Grunde elwas bauchig, nach der Spitze bin viel schmaler, zweizahnig, sehr selten zwcispaUig mit zwei ganz aus- laufenden Nerven und zwei sehr kleinen kurzen, je einem nach aussen am Grunde. Tepalen lineal, vie! schmaler und kurzer als das obere Sepalum, nach vorn gestreckt Lippe etwas kurzer als Saule, geigenformig, sehr stumpf gespilzt, beiderseits vor dem Grunde mit kleiner ausspringcnder Ecke und jederseits in der Milte mit einem randlaufigen Kiele. Saule dick, stumpf dreikanlig, an jeder Vorderkante je zweimal ausgerandeL Ein steriles klelnes Deckblatt in manchen Fallen ausser- dem. Farbe der Blulhe gelb. Tafel 206. III. IV. Pfianzen. 11. Blaltspitze +. 12. Bluthe +. 13. Unti-res Sepalum, nor- mal +. 14. Unteres Sepalum, zweispaltig +• 15. Lippe -|-. 16. Saule seitlich +- 17, Pollinia +■ Tafel 207. I. 1 — 3. *Polystachya pachyglossa Rchb. JiL air. P. Ottonianae Rchb. fiL racemo plurifloro, sepalis extus puberulis, labelli trifidi callo humili Irian- gulo in disco. Polystachya pachyglossa Rchb. fil. in Garcke Linnaea XLI. Heft 1. p. 73. 1876. Pusilla. Multa Polystachyae Ottonianae Rchb. fil. Pseudobulbus pyriformis monopbyllus seu di- phyllus. Folia oblongoligulata obtusa seu acuta. Racemus folia nunc bene excedens pauciflorus (ad 6 florus). Rhachis, ovaria, sepala extus puberulofurfuracea. Bracteae minulae triangulae ovariis pedicellalis multo breviores. Sepala triangula, lateralia in menlum conico bigibbum extensa, per medium carinala. Tepala lineariligulata , obtuse acuta, angustiora, breviora. Labellum trifidum, basi subcordato rotundatum. Laciniae iaterales subquadratae seu potius rliombeae. Lacinia media sub- rhombea acuta valde carnosa, crassa, callo parvo gibbo in basi. Pubes quaedam ante unguem. Columna trigona. — Sapala olivacea, intus brunneo lavata. Tepala albido flava. Labellum albidum purpureo pictum striolis transversis in laciniis lateralibus. Professor Oliver stellle mir diese Pflanze in zwei verschiedenen Jahren in Kew lebend zu. ibe der Gartner soil sie aus Westafrika stammen und zwar wahrscheinlich aus der Sierra Leone, von Bockstedt eingesendet. Klein, von der Tracht der Polystachya Oltoniana Rchb. fil, allein mehrbluthig, Slammknollen birnfonnig, ein- oder zweiblattrig. Blatter langlichzungig stumpf oder spitz, Traube gern langer als Blatter, wenigbluthig (bis sechsblulhig beoachtel). Spindel, Fruchtknolen und Sepalen aussen feinschilfrig behaarL Deckblatter klein, dreieckig, viel kurzer als gestielte Fruchlknoten. Sepalen dreieckig, seitliche in kegelformig zweibuckliges Kinn ausgezogen und auf Mitlellinie gekielt. Tepalen linealzungig, stumpf gespitzt, schmaler, kurzer. Lippe dreispaltig, am Grunde gerundet oder fast III. 2 10 hcrzformig. Seitliche Zipfel zieinlicli viereckig orler raulenforniig. Millelzipfel zienilich raulenformig, spitz, sehr fleischig, mit kleinem Buckel am Grimde. Etwas feine Behaarung vor dcm Nngel der Lippe. Saule dreikantig. — Sepalen olivengrun, innen braun gewaschen. Tepalcn weissgelb. Lippe weisslich mit schiefen Purpurslreifchen auf Scilenzipfeln. Tafel 207. I. Pflanze each dem lebendeii Original zii Kgw aufeenommen. Links cin beson- Jj...... ->. ...... — .Q ders entwickeltes Blalt. 1. Tepalum -\-. 2. Ausgebreitete Lippe +. 3. Saule +. Tafel 207. II. 4 — 9. * Omithidinm struniaf uni Endr. Rchb. fiL (Acaulia disepala^; pseiidobulbis ligulatis monophyllis, foliis lineariligulatis eiiiarginalis, inonto ob- lusangulo retrorso, sepalis laleralibiis alte connatis bifidis, labcllo pandnralo aculo, callo dopresso Irideiitato in disco anlico. r Ornithidium slrumalum Endr. Rcbb. fiL — Rchb. fil. in Gardeners' Chronicle 1874. 11. 772. Dense caespilosum. Psciidobulbi ligulali densissime aggregati, basi plurivaginati. monophylli. Folia petiolato lineariligulata apice obluse biloba cum apiculo. Pedunculi uniflori, solitarii sen plures ex una vagina, vagina parva in medio. Braclea cucullala acuta ovarium pedicellalum omnino tegens. Sepaium impar ligulatum acutum. Sepala laleralia apicoin usque coalita, basi in mcnUim relrorsum conicum obtusum extensa cum coluranae pede laciniis anlicis liberis breve Iriangulis. Tepala linearia acula. Labellum unguiculatum, ungue curvo, non inobili, saltem nullibi transverse altcnuato, pnn- duralum porlione anlica brevi acuta. Callus depressus apice tridcnlatus in disco ante apicem, Co- Kimna trigone, utrinque sub fovea angulata, anthera apice bidcntata. Flos albus. Apex labelli flavus. Anthera vioiaceopurpurea. Diese zierliclie Art wurde in Costa Rica von Herrn Endres entdeckl und ersl getrocknet, spater lebend eingosendet. Sie bluht reichlich und die vielen, cntfernt durch ihr scbones Michweiss an Maiblumcn crinnernden Blulhen sind sebr zierlich. Dichl rasig. Niedrig. Stammknollen zungiglineal, sebr dicbt beieinandcr, am Grunde mchr- scbeidig, einblattrig. Blatt von keilig slieligem Grunde linealzungig, an Spitze stumpf zweilappig mit Spitzchcn. Blulhenstiele einblQthig, einzeln odor mehre aus Einer Scheide. Ein kleines Scheidcben in der Mille. Kappiges spitzes Deckblalt uber den Frucbtknolen hervorragend. Unpaares Sepaium zungig spitz, Seillicho Sepalen bis vor die Spitze verwachsen, am Grunde mit dem SauI.enrusse in einen stumpf gerundeten nach hinten gericbteten Kinnforlsatz veriangerl; freie Vorderzipfel kurz drei- eckig. Tepalen lineal spitz. Lippe genagelt, Nagel krumm, nicbt beweglicli, wenigslens nirgends quer dunnhautig. Platte geigenformig, Vordertheil kurz, spitz. Eine gedruckte vorn dreizabnige Scbwiele vorn auf Scbeibe der Platte, Saule dreikantig, beiderseils unter Narbengrube rait Ecke. Anlhere an Spitze zweizabnig, Blulhe weiss. Lippenspitze gelb. Ant!iere purpurviolett. Zwei solche grosse Flecken auf dem Androclinium. Tafel 207. II. Pflanze nach dem kbenden Original. 4. Blutbe von unten +. 5. Bluthe seit- lich. Die Sepalen und Tepalen abgeschniUen +. 6. Lippe ausgebreitel +. 7. Androclimum -f . 8. Pollinarium +• 9- Dasselbe von unlen +. M Tafel go 7. III. 10. Bulbopbyllam Seychellarum Rchb, JiL 4 Aff. Bulbophyllo minuto P. Th. pscudobulbis monophyllis, labello peclinalo ciliato. Bulbophyllum Seychellarum Rchb. fiL in Garcke Linnaea XLI. Heft 1. p. 93. 1876 (el Mss. in Herb. Kewensi), Pseudobulbi l)aud dislanles, turbinali, sicci favoso impress!, monophylli. Folia ciinealo oblonyo- lanceolata acuta. Pedunculus tenuis apice dislanter racemosus. Bracleae lanceae aculae uninerviae flores medios atlingentes. Mentum obtusangulum. Sepala Iriangula acuminata Irinervia. Tepala di- midio breviora cunealo oblonga oblnsa uninervia. Labellum triangulo cordatum acutum medio uni- carinatum, utrinque pectinato cilialnm. CoJumna brovior bisela. — FJores sicci pallidi sepalorurn apicibus purpureis. Comnion on exposed parts of llie forests on rocks and trees in Mahe elc. Seychelles. Home 1874 (Herb. Kew.). Wurzelstock kurz uMt nahe stelienden StammknoIIen. Diese kreiselformig, Lrocken rnit grubigen Eindriicken, einblattrig. Blatter keilig langlich lanzettlich spitz. Bluthenstiel zart, an Spilze locker traubig. Deckblatter lanzeltlich spitz einnervig, so lang wie balbe Bluthen. Kinn stumpfeckig. Se- palen dreieckig gespitzt dreinervig. Tepalen halb kurzer, keillanglich, stumpf, einnervig. Lippe drei- eckig herzformig spitz, in Mitte mil Einem Kiel, beiderseits kammig wimprig. Saule kurz zwci- borslig. — Getrocknele Bluthen blass. Spilzen der Sepalen purpurn. Tafel 207, HI. Pflanze (Originalexemnlar des Kew Herbariums). 10. Bliithe von vorn +. Tafel 208. I. 1-5, 4E Epidendrnni phyllocharis Echb. JiL (Euepidendra Spathacea racemosa) labello penlagono subcirculari, callis cochlealis geminis iu basi» carinis radianlibus quinis anleposilis. Epidendnnn phyllocharis Rchb. fil. Mss. in HorL Hamb. Usque pedale, Caulis anceps. Folia oblougoligulata apice minute emarginata cum apiculo, t(^Iae validissimae, quasi ex raelallo sculpla, brunneo purpureosufTusa , supcme nitida. Racemus pauci- florus, bracteis ancipitibus rolundatis distichis (bractea infima spalha?). Ovarium pedicellatum ex- serlum, cuniculalum cuniculo nullibi prominulo. Sepala ligulata acuta, Tepala linearia acuta. La- bellum cordato pentagonum supra descriplum anlice rclusum cum apiculo. Columna apice labeJli- fera androclinio Iridenlato. — Flos albus. F Diese in ihrer Art durch die pracbtigen slarren lief gefarbten Blatter ungemein slallliche, steife Pflanze fulirlen wir im Hamburger Botanischen Garlen aus Costa Rica von Herrn Endres ein. Sie gehort unler die lastigen Arten, die sich nicht vermehren, mindestens l)al sie, so lange wir sie haben, immer nur auf Einem Auge geslanden. Sie machl ihren einzigen noucn Tricb und dabei bleibt sie. Wir haben keine Aussicht auf Vermebrung und irgend ein unglucklicher Zufall kann sie zerstoren, so schon sie jelzt steht. Um ein Document zu besilzen schnill ich voriges Jahr den Blulhenstand und das oberste Blatt ab, indem ich voraussetzte , durch diese beschneidende Behandlung der Pflanze nicht zu schaden und die Majorilat der Blatter iihrcr nutzlichen Arbeit zu erbalten. 12 Meine Erwarlung ist weit uberflfigelt wordon. Der neue Sclioss hat sicli kraflig enlvvickell, der a!te dagegen, anstalt seine Blatter fallen zu lassen, hat sie noch aJle und tragi oben zwei neugebildele seitliche Bluthenstande. Ich will ubrisens eanz offen bekennen, dass diese Art mir wegen ilirer „V.llO Q syslematischen Stellung Sorge macht: ein Grund mehr, sie abzubilden. Sie hnt an der untersten Scheide eino Blfithe gebracht, nach der Narbe, die ich da sehe, zu schiiessen. (Ich war allemal bishcr abwesend, wenn sie zu bluhen anfing.) Ich kann mich aber doch tauschen mit dieser Narbe, und in diesem Falle ware die Art ein Spalhium. Ich hoffc diesen Punkt nun bald aufklaren zu konnen. Bis einen Fuss hoch. Stangol zweischneidig. Blatter langlich zungig an der Spitze klein aiis- erandet mit Spitzchen, von hochst starkem Gewebe, braunpurpurn angeflogen, wie aus Metall ge- gossen aussehend. Traube wenigbluthig, DeckblaKer zweiscbneidig, gerundet, zweizeilig. (Das untersle moglicherweise, wie eben angedeutet, eine Scheide.) Gestielle Fruchtknoten rait angewachsenem Sporn, der nirgends sich loshebt, fiber Deckblatt weit vorragend. Sepalen zungig spitz. Tepalen lineal spitz. Lippe her/formig funfeckig, vorn gestutzt mit Spitzchen in Bucht. Saule an Spilze dreizahnig. Bluthe weiss. Tafel 208. I. Pflanze. 11. Biulhenstandsaxe rait Deckblaltern, welehe viel starker entwickelt. 1. Blattspitze +. 2, Bluthe seitlich -f-. 3. Lippe seitlich mil Saule +• 4, Ausgebreilele Lippe +. 5. Pollinarium +. Tafel 208. II. 6 — 8. *Epidendruni niicrocharis Hchb. JiL r L m Aullzeum afT. EpiJendro pulchello A. Rich. Gal. foliis lineari ligulatis, labello allissime cordalo sacittato trifido, lacinia anlica trifidula, lacinulis lateralibus linearibus oblusis, lacinula media triansula minuta. Epidendrum microcharis Rchb. fil. Gardeners' Chronicle 1870. p. 124(1. (17, Sept.). Planla lepida, mJnuta, vix ires pollices alta. Radices velatae filiformes hinc sulcato strialae Vaginae infra pseudobulbum Iriangulae, increscentes. Pseudobulbus oblongopyriformis anceps pur- pureoviolaceus, hinc impressus. Folia gemina. Laminae cum pseudobulbo oplirae articulatae linea transversa callosa albida; iineariligulatae acutae charlaceo pergameneae, infra purpureoviolaceae, supra vjolaceo marglnatae. Racemus pauciflorus congestus. Bracteae Iriangulo subulatae ovariis pedicellalis bene breviores, Ovaria pedicellala curvula. Scpala ligulata obtuse acuta. Tepala linearia apiculata. Labellum columnae adnatum, supra dcscriplum. Laciniae laterales dolabriformes, extus hinc sinualo crenulatae. Calli sive carinae in basi omnino nullae. Colurana omnino adnata, trigona, utrinque apice brevissime unifakis. — Flos albidoocbroleucus gutlulis plurimis violaceo purpureis in sepalis, lepalis labelloque inlus nee non in colurana. Diese ungemein zierliche Art, eine der kleinsten ihrer Gattung, luhrle Herr Wilson Saunders aus Guatemala ein. Sie bliihle 1870 zu Reigate unter Herrn Green*s Cultur, lebLe aber nicht bnge. Ich furchte, dass das abgebildete Exemplar, das ich erst lebend zeicbnete und alsdann trocknete, das einzige gegenwarlrg in Europa exislirende Document ist. Eine ungemein zierliche, kleine, kaum drei Zoll hobe Pflanze. Wurzein fadig, bier und da furchig gestreifl. Scheiden unter den Slammknollen dreieckig, grosser werdend. Stammknolle lang- lich birnrOrmig, zweiscbneidig, purpurviolett, bier und da eingedruckt. Blatter paarlg. Platte mit Stammknolle in schwieliger Querlinie eingelenkt; linealzungig spitz, papierarlig bis pergamentig, unter- seits purpurviolett, obenhin violett gerandet. Traube wenigbluthig, gedrangt. Deckblatter dreieckig 13 pfriemlich, deuLlich kurzer, als geslieite Fruchlknolen. Gestielte Fruchtknoten knimm. Sepalen zungig slumpf gespilzt, die seilliclien mehr dreieckig. Lippe am Grunde pfeiligherzformig, d. h. mit nach liinten gehenden, stumflicben Spitzen, dreispaltig. Seilliche Zipfel ziemlich beilformig bis nieren- formig, aussen buchlig ausgerandet oder aucb ganz unversebrl (Beides abgcbildet). Miltelzipfel zwei- schenklig mit dazwischen stehendem kleinen Spitzchen. Die Schenkel schmal lineal, stumflich, kurz, auseinandergehend. Saule dreikantig, dicklich, unlcr dcr Narbe der Lippe ausgewacbscn, mit kurz halbsichelformigen Seitenspitzen. — Die Farbe der BluLbe ist weisslich-orangegelb mit zalilreichen violelt-purpurnen Fleckchen, fiber deren Vcrlheilung die Figuren Aufschluss geben. Tafel 208. H. Pflanze nach dem lebenden, vorliegendcn Original, ppe +• 8. Saule seitlich +. 4 ^ Tafel 209. I. II. 1-9. * Meiracylliuni gemma Rclib. fiL folio oblongo elliptico seu elliptico carnosissimo, margine arguto, raccmo paucifloro sen unifloro torminali, menlo inconspicuo obLusato, sepalis ligulatis acutis, tepalis cuneoto oblongis acutis, labello basi subsaccato trilobo, lobis laleralibus obtusis, lobo anlico Iriangulo, rostoUo ligulalo triangulo redo. Meiracyllium gemma Rchb. fil. in Gardeners* Chronicle 1869, 988. Rhizoma validum, prorepens, articulis validiusculis vaginis membranaceis scmiovatis apiculatis dorso carinalis margine pallidis, ceterum fuscis. Folia quaedam conservata, carnosa, ultra pollicaria, V: Folia in frigidariis nostris enata bucus- D que omnia longiora, angusliora. Racemus terminalis, basi vagina una acuta, sponlaneus usque rjuadri- llorus. (Racemos cultos ad manu5 habeo duos bifloros, tres unifloros.) Bracteae Irianguiae minutae ovariis pedicellatis multo brexiores. FJores longiusculi menlo basi obtuse parvo. Sepala consislentiae satis firmae ligulala acula, viva medio lubenter replicata, pulcherrimc laete violaceopurpurea. Tepala cunealo oblonga acuta, subaequilonga, ejusdem coloris, omnia dimidium pollicem longa seu exceden- tia. Labellum basi saccalum el circa coluranae basin volulum obscure Irilobiim, area flava trian- gula nilida in basi, ceferum laete purpureum, striis quibusdam obscure atropurpureis inter lacinia^; laterales. Columna teretiuscula labelli dimidio subaequalis, roslello ligulato extenso infra viscido, apice exciso pro glandula fuscobrunnea recipienda Color pallide roseu5, gultis purpureis quibusdam sub fovea et basis viridis. Anthera pyriformis poslice emarginata, fusca, bene bilocularis. Locelli lamen in utroque loculo minime facile invesligandi. Tres facilius rcperis, quarti indicationem non reperi. PoUinia clavata longipedicellala bene cerea flava octona, per paria qualerna incumbentia, ex- terna brexiora, interna longiora, omnia ima basi in partem rufam atlcnuala glandulae insidcnlem. Es ist mir unmoglicb, ubcr die Einfuhrung dieser Art in Europa Sicheres zu bieten. I8;)6 sah ich zu Laeken bei Brussel untcr Herrn Forckel's Cultur eine mexikanische Pflanze, die icli fur ein Meiracyllium ansah, und vvelche vielleicht dieses war. Spater fiihrte Herr Linden eine von den beiden damals bekannten Arten verscliiedene neue Species ein, die 1863 im Ilerbste bluhte und mir wahrend meines Umzugs nach Hamburg zukam. In Folge dieses scbliminen Zusammenlrelfens sind mir Notizen und Exemplar nie wieder zu Gesicht gckommen und mulhmasslich verloren. 1809 erschien das Meiracyllium gemma bei Herrn Wilson Saunders zu Reigate im Spalherbste. Es ging aber sehr bald ein. Herr Boucard hatle es aus Mexico gescndet, Etwa 1873 sammelte es Herr B. Rozl in der Sierra Madre in Mexico. Ich babe wildc dort gelrocknefe Exemplare zur Hand. u Lebende Pflanzen Herrn RozFs semlele Herr Orlgies. Soeben, December 1876, schrcibe ich dieses vor lebenden, blubeiiden Exemplaren und babe gloicbzeitig ein von Herrn Hinks, Breckenbrough, Thirsk gesendetes Exemplar zur Hand, das erste, welches mir von auswarts zukomml. Es scheint demnach, als babe der Neuling mehre Jabre gebraucht, ebe er zum Bluben sich fertig machle. Die Pflanze bleibl bei kaller Cultur sebr gesund und wird wobl aushalten. Wir ballen sie am Block. Einen unangenebmen Eindruck freilich cmpfangl man leider bei Betracbtung wilder und cullivirler Exemplare. Wer dieselben ohne sie in der Entwicklung nach der Einfubrung (wo sie noch die kurzen Blatter hatlon und dickstammjg waren) beobacblet zu baben, vor Augen halt, mocble an zwei verschiedene Arten denken! Meine Hoffnung, die Pflanze langer zu bebalten, begrundet sich auf den Umsland, dass dieselbe allmahlig sich einrichtete in unsere Cullurvcrhallnisse. Solche Orchideen, die das ersle Jahr sofort noch einmal blQhen, nehmen oft alsdann Abschied. Wurzelstock stark, kriecbend, mit weiten halbeiformigen gespitzlen Scheiden besetzt, die am Riicken gekielt, am Rande hell, ubrigens dunkelbraun. Die ursprunglicben Blatter sebr dick, ellip- lisch, uber einen Zoll lang, auch verkehrt eiformig, mit Spilzchen, bis % Zoli breit. Bei uns im kalten Orcbideenbaus kamen die Blatter alle viel schmaler, auch langer. Traube endstandig, bis vierblulhig. (Cullivirte Trauben bisher nur bis zweiblulhig (Cullivirte Trauben bisher nur bis zweiblulhig beobacbtet.) Deckblaller dreieckig, klein, viel kurzer als gestielte Fruchtknoten. Bluthen zienilich lang mit kleinem stumpfen Kinn. Sepalen von ziemlich derbem Gefiige, zungig, spitz, im Leben gem nm die Milte herum umgescblagen, von schonstem Purpurviolett. Tepalen keillanglich, spitz, ziemlich gleichlang, von derselbcn Farbe. Alle diese Organe etw^a einen halben Zoll lang. Die langere Lippe am Grunde sackig und den Grund der Saule umwachsend, dreilappig, allein sehr undeutlich. Seitliclie Lappen slumpf, Vorderlappen dreieckig ausgezogen spitz. Die Farbe ist ebenso schon purpurviolett. Ein glanzendcr gelbcr Hof am Grunde, der dunkelpurpurn eingefassL ist und vor dcm einige strahlige purpurne Linien. Saule stielrundlich, so lang, wie halbe Lippe. Narbendecke scbnabelformig ausgezogen, an der Spitze aus- geschnitlen zur Aurnahme der Druse des Pollinariums. Farbe blass rosa, mit Purpurflecken unler der NarbenCTube und am Grunde arfm. Anthere £:edrfickt birnenformii?, hinten au gut zweifiicherig. Die Facbercben sind aber an der Cullurpflanze schwer nachzuw^eisen, mindestens ist das je vierlc nicht gut aufzuspuren. Pollinien keulig, langstielig, gut wachsig, acbt, paarig auf- einanderlipgend, die innern langer, alle am Grunde mit einem rolhen Caudiculartheil aufsitzend. Tafel 209. I. Culturpfianze, lebend gezcichnet. 11. Wildes Exemplar. 1. Blatt -|-, 2. Bludien- stand +• 3- Bluthe seillicb nach Enlfernung der Sepalen und Tepalen -[-. 4. Lippe +• 3- Saule jnommen +. 6. Siiule von Ruckenseite +• '^^ Saule von der Narbenseile +. -f-. 9. Pollinarium + Tafel 210. I. 1—9. * Plearothallis Leocopyraniis Rchh^ fit (Lindl. Fol. Elongalae 2, Alatae) juxla P. Iricarinatam Popp. Endl caule secundario gracili, folio cunealo oblongo aculo, racemo plurifloro inter flores fractiflexo, sepalo utroquc ligulato trian- gulo fornicato, superiori alte carinalo, inferiore bicarinato, bidentato, labelio rhombeo ligulato ob- lusalo cannula una utrinque basm versus. Plearothallis Leucopyramis Bcbb. fil. in Garcke Linnaea XLL p. 47 (1876). Usque spithamam alta racemo incluso. Dense caespitosa, Caules secundarii tenues. Vaginae in basi atralae arctae. Folium cunealo oblongum seu oblongoligulalum acutum ad Ires pollices Ion- 15 gum, vix duas pollicis lertias niodio lalum, firmum, sed non crassum. Raccmos ex caulis apicc ejusdem duobus annis insequenlibus emersisse observavi. Pedunculi teniies, stricLi, dimidio inferior! vagina una alterave arcta, superne racemosi fractiflcxi. Bracteae arctissimae apiculalae alralae sub ■ ortu pedicellorum. Pedicelli ovaria pluries superantcs, Icnues, a bracteis ^is omnino nudi. Florcs subnutantus, albissimi. Sepakim dorsale fornicatum ligulato triangulum carina bene elevata intcgcr- rima per medium uniuervia. Sepala inferiora ad apiccm bidentalum usque connata, bicarinata, ca- rinis grosse crenalis, binervia. Tepala rhombeoligulala uninervia, colurnnam superantia, Labellum brevius ligulatum sou oblusalo rhombeoligulalum carina ulrinque juxta inargincra basilarem. Columna apice ti'identata, dente medio reluso. Androclinii fundus membranam supra foveam fornicatam sistens, Anlbera apiculala, ulrinque anlrorsum basi unidentala. Pollinia gcmina a laleribus compressa materie viscida cohaerenLia. Ich erstand diese Pflanze bei dcr Auction dor bcrrlicben Sammlung des Hen^n Wilson Saunders von Reigate. Es ist schr wabrschcinlich , dass sic aus Costa Rica slammt. Ein dichler Rasen mil zablreicben schneeweissbliitbigen Trauben bielet einen zierlichcn Anblick, der bel unscrn kleinon Ausstellungen im Bolanischen Garten Hamburgs selbsl wcnig empfangllcbe Bcsucher inleressirtc, elwa wie die Dendrochilen. Einscbliesslich des BIutbensLands bis spannenboch. Dichl rasig. Stangel zweilen Rangs sebr dunn. Am Grunde derselbcn mehre gedrangle, sebr dunkle, scbvvarzlicbe Scbeiden. Blall keillang- J lich Oder langlich zungig spitz, bis drei Zoll lang, kaum zwei DrillUicile eines Zolls in der Mitte breit, kraflig, allein nicht dick. Es kommcn bestimmt aus demselben Slangel in zwei einander fol- genden Jahren Blulhenslande beraus. BluUienstiel dilnn, sleif, auf unlrer Halfte mil einer odor der andern Scheidc, oben zickzackig traubig. Deckblatlcr sebr cng, mit Spilzchen, unter der Enl- stebun^stelle der Blutbcnstielchen, Bluthenslielcben mehrmals lanijer als Fruchtknoten, zart, ganz O-*--"- "-' -" ..w^..^.....^.., -.. ^ ^ ».« -^..Q frei von den daruntcr slebenden Dcckblaltern. BlQlhen vorgeslrcckt oder bangend, ganz milchweiss. Unpaares Sepalam gcwolbt, zungig dreieckig, uber Mittellinie mit ganzrandigem Kiele, einnervig. Untere Sepalen an Spilzc zweizahnig, sonst verwacbscn, zweikielig, Kiele grob kerbzfdinig (also spilzo Bucbten und slumpfe Zaluie!), zweinervig. Tepalen rautig zungig, einnervig, langer als die Saule. Lippe kurz zungig, oder stumpflicb rautig zungig, beiderseits mit einem Kiele gcgen den Grund. Saule lialbslielrund, an Spiize dreizabnig, Mittelzahn geslufzt. Narbendecke haulig vom An- droclinium ausgebend. Anlbere mit Spilzcben, beiderseits nach vorn und aussen einzahnig. Poi- linien paarig, von der Seite gedruckt, mit Klebmasse. Tafel 210. L Pflanze, nacb lebendem Original. 1. Blulhe +• 2. Unleres Sepalum -}-• 3 Te- palum und Saule seitlicb +• 4- S- Lippen +. 6. Querdurcbscbnitt durcb Saule, urn die Kiele auffallig ersclieinen zu lasscn +. 7. Saule von vorn obne Slaubbeulel -)-• 8. Staubbcutel von vorn +■ 9. Ein solcber seillicb -f- Tafcl ^10. II. 10-17. * PleurothalUs lactnosa Rchb. fL Alfmis Pleurotballidibus longirostri Focke el ephemerae Lindl. pedunculo plurifloro, lepalis nunu- tissime serratis, labello unguiculato subcordalo triangulo apiculato cum callo sellaeformi. Pleurotballis lucluosa Rclib. fik in Garcke Linnaea XLI. p. 49. 1871. Radices velatae lenuissinie filiformes. Caules sccundarii arcle vaginali gracilenti. Folium cu- nealo oblongolanceum seu linearilanceum aculum apice more generis minute el obscure IridcnLatum. 16 Racemus pauciflorus, dislanliftorus , porrectus, folio subbrevior sou aeqimlis. Pcdicelli supra bracteas acutas emergentes, illas multoties superantes, ovariis inuUo longiores. Sepalum superius lanceo- acuminalum trinerve. Sepalum inferius subaequale, quadrincrve, nunc angustius, apice raro pro- fundius fissuin. Tepala trianguloacuminata, inargine minutissime cilialo serralo, linea minutissime serrata intus nunc opposita. Labellum unguiculatum subito dilalatum replicatum, hinc subcordalum, oblougum apiculatum seu triangulum apiculatum, callo sellaeformi in disco. Columna clavata labello paulo longior. Antbera depressa antice retusa. PoUinia pyriformi in materie viscinosa sessilia. Flores atropurpurci. Ich besitze diese Art wildwachsend von Endres gesammelL Wir haben sie auch lebend itn Hamburger Botaniscben Gcrten von ihrem Entdecker. Als ich die ersten aufgegangenen, dunkel- schwarzpurpurnen Bliithen eben untersucfite, uberraschte mich die Todesnacbricht meines Freundes. Daher der Name. Nebenwurzeln schr dunn fadig. Slangel schlank, dicht und lang bescbeidet. Blatt keillanglich- lanzettlicb oder lineallanzettlich spitz, an der Spilze nacbArt der Gattung mil drei kleinen Zahnchen. Traube mehrbluthig, bis sechsblulhig, vorgestreckt, dem Blatte gleichlang oder etwas kurzer, Bluthen- sliele uber den spitzen DeckblaLtern stebend, viel langer als dieselben, auch langer als die Frucbt- knoten. Unpaares Sepalum von breilem- Grund lanzettlicb zugespitzt ausgezogen, dreinervig. Paare Sepalen in einer Masse verwacbsen, vicrnervig, spitz ausgezogen, am Ende zweizahnig, selten z^Yei- spaltig* Tepalen dreieckig zugespitzt, am Rande ganz fein und klein gesagt, auch mit ahnlicher iramer parallel laufender Sagezahnleiste. Lippe genagelt, plotzlich ausgebreilet, umgeschlagen, dem- nacU ziemlich herzformig, langlich mit Spilzchen, oder dreieckig mit Spitzchen. Eine saltelformige Scliwiele auf der Lippenscbeibe. Saule keulig, wenig langer als Lippe. Staubbeutel niedergedruckt, vorn geslulzt PoUinia birnformig mil etwas Klebmasse. — Bliithen schwarzpurpurn. Tafel 210. U. Pflanze. 10. Oberes Sepalum +. 11. Unteres Sepalum +. 12. Tepalum +. 13. Lippe seitlich -f", 14. Lippe von innen -f- ^S- Lippe von unlen +. 16. Staubbeutel von unten +. 17. Pollinarium +• Zu Tafel 210 Pieurothallis eudotrachys Rchb. JiL Sicariae: labello trilobo; caule secundario brevi, folio cunealo ligulato obtuso, pedunculo plus duplo longiori ancipili, lalo, vaginis ancipitibus apice obtusatis acutiusculis brevibus duabus, racemo paucifloro (usque quadrifloro), bracleis compressis ancipitibus, introrsum curvatis, ovario pedicellato longe exserlo, sepalis ligulatis aculis, intus asperis, omnibus liberis, iepalis llnearibus retusiusculis, labello lineariligulalo subtriangulo apice paulo aculo, ante medium utrinque angulato, sigmoideo, co- lumnae semiteretitrigonae alis triangulis, androclinii cucullo postice denticulato. „Sepala et tepala cinnabarina, Labellum viridiflavum. Coluuuia alboviridis. Folium subcarno- sum, dorso longitudinaliter unicarinatum." „Flos. intus viscidus a parva musca quadam diligentissime visitalus u Diese hocbst auflallige Art wurde 1867 in Costa Rica von Herrn Endres entdeckt. Die ganzc Yorliegende Pllanze ist eine massige Spanne hoch. Das Blatt 3 — 4 Zoll lang. Die Bluthe fiir die Gattung gross, jedes Sepalum etwa uber einen halben Zoll lang. I Slangel zweiten Ranges kurz. Blall keilig zungig slumpf. Bluthenstiel doppell so lang und langer, zweischiieidig, breit. Zvvei zweischneidige kurze slumpfgespilzle Scheiden. Traube wenig- 47 bluthig, bis vierblutliig, Deckblatter gedriickt zvveischneidig, nach innen gekrummt. Geslielter Fruchl- knoten lang herausragend. Sepalen zungig spitz, innen klebrig, rauh, alle frei. Tepalen lineal^ stumpflich. Lippe linealzungig, ziemlich dreieckig, an der Spitze wenig spitz, vor Mitte beiderseits eckig, Sformig. Saule halbstielrundlich dreieckig. Fliigel dreieckig. Kappe des Androclinium ge- zahnelt. — „Sepalen und Tepalen zinnoberrolh. Lippe gelbgrun. Saule weisslichgrun. Blalt ziem- lich fleischig, auf Rucken in LangsliniQ gekielt." „Die Bluthe innen klebrig und von einer kleinen Fliege sebr fleissig besucht." Endres brieflich. 4= 1 Orcbideae Sfandonianae. Die YoUstandigsle Sammlung der Orchidecn Mandon's wurde mein Eigcnlhum. Dazu kam eine zweite Serie aus dein Gesammtherbar bolivianischcr Pflanzen, welches ich von dem Rcisenden bezog. Mein Material isl demnach so reichlich wie es selten dem Monographen zu Theil wird, und seiche Zweifel, wie sie beim Sludium magerer Proben aufsteigen, sind mir ganzlich fern geblieben. Die Pflanzen enlstammen ineist den hochsten Regioncn Bolivias und cnthalten eine solche Menge neuer Arlen wie sie amerikanische Sammlungen fast nie bielen. Der verstorbene Mandon bat mich, ein paar Arlen nach Herrn Castello de Paiva zu nennen, dem er zu besonderm Danke verpflichtet. Der eben verstorbene Weddell, der Yerfasser der wohl nun leider nie zu vollendenden Chloris Andina, hat die ganze Sammlung veranlasst und meine Bekanntschaft mit Mandon vermittelt, w^ofiir ich ihm immer eine dankbare Erinnerung bewahren werde.' • 1) JIabenaria microstylina: simillima Habenariae pralensi Rchb. fil. (Bonateae Lindl.) ultra spithamaea, foliis lanceis acutis seu oblongolanceis acutis 5 — 6, in bracleas abeuntibus, racemo plurifloro, densifloro, bracteis lanceis ovaria baud atlingentibus, ovariis curvis tripteris alis inaequi- latis, nunc denticulatis, sepalis triangulis, tepalis lato falcalis Irinerviis, labello tripartite laciniis lale- ralibus falcalis semilunatis parvis, lacinia mediana longa lineari acuminata longe porrecla, calcari cylindraceofiliformi ovario subaequali, antherae cruribus elongalis. stigmalis brachiis minutissimis cur- vulis inclusis. — Uebcrraschend ahnlich den Exemplaren der Habenaria pratensis, besonders jenen Salzmann's, Bis uber spannenhoch. Provinz Larecaja, Viciniis Soratae; Tica circa in graminosis, dumosis. Reg. temp, 2600 —2800 Met. Febr. — Aprili 1860, Nr. iIo4. 2) Habenaria maxillaris Lindl. Unter Nr. H56. 3) Habenaria Paivaeana: bipedalis usque, foliis oblongoligulatis acutis nervis tribus validis, ad inflorescentiara usque 5 — 6 minoribus, racemo elongate plurifloro, bracteis oblongoligulatis acutis o\ttfia subaequanlibus, sepalo impari ovali acuto, sepalis lateralibus Iriangulis acutis, reflexis, tepalis bipartitis parlilione utraque lineari acuminata, interna parlitione subbreviori, labelli Iriparliti parlilio- nibus linearibus aristatis aequalibus, calcari liliformi apice clavato incrassalo ovario subacquali; an- Iherae loculis valde abbrevialis, stigmatis cruribus rotundatis brevissimis. — Eine Pflanze von der Tracht der Orchis lalifolia L. Bis zwei Fuss hoch. Blatter breit langlich, bis cinen Zoll breit und drei bis vier Zoll lang, oft auch nut zwei Driltefzoll breil. Das oberste Blatt odcr die zwei obersten Blatter deck hialtar tig. Die drei Ner\^en der Blatter treten auf der Unlerseile sehr stark vor. Deck- blatter langlich, spitz, funfnervig mil vielen Anastomosen, so lang wie die schlanken, krummen Fruchtknoten. Provinz Larecaja, Viciniis Soratae: Condurpala, Loma de Tica, circa et inter Eryngia. Regio lemperata 2650—3200 Met, Jaa. — Mart. 1858. Nr. H56. in. 3 18 4) Habenaria siraillima; spithamaea, foliis evolulis duobus seu Iribus ovalibus apiculatis, racemo laxifloro, bracteis ligulalis aculis ovaria excedentibus, sepalo impari otali oblusissime aculo, sepalis lateralibus triangulis latere externo involulis, tepalis ligulato seiuilunatis aculis limbo cxlerno uninerviis, denticulo uncinate in basi, labello tripartito, parlilionibus linearibus acutiusculis subaequa- libus, lateralibus divaricatis, calcari filiformi ovario subaequali, antherae loculis in canales brevissimos uncinates exeuntibus, sligmatis cruribus brevibus. Simillima Habenariae tridaclyliti Lindl., quae tepalis satis recedit. Provicia Larecaja. Viciniis Soralae: alto de Coroure, prope Munaypala in dumosis. Reg. temp. 2650 Met. Januario — Marlio. 1858. Nr, 1155. 5) Cranicbis ciliata IL B. Kth.: Provincia Larecaja. Viciniis Soralae, Qualigaya, Catargrale, Cbiliero in sylvosis. Regie temperata 2700—3000', Martio — Majo 1861. Nr. 1167. 6) Ponthieva Mandonii: affinis Ponlhievae parvilabri Rchb. fiL (Cranichidi Lindl.) foliis rosu- latis cuneato oblongis acutis, pedunculo paucivaginalo inferne calve, superne glandipili, raceme pluri- floro, bracteis oblongis aculis glandipilibus ovaria pedicellata subdimidio aequanlibus, sepalis glandi- pilftms> sepalo impari ligulato acute, sepalis lateralibus oblongis aculis, tepalis unguiculalis obtuse triangulis non ciliatis, binerviis, nerve externe nervilloso, labello unguiculato oblongo apice sensim attenuate cocbleate, calle in ungue basi Iriangulo dein in crura duo lamelliformia abrupta divise. Provincia Larecaja. Viciniis Soralae. Cerre de Iminapi et in colle Ultoutiji in graminosis. Regie temperata 2650 Met. Martio — Augusto 1860, Nr. 1164. 7) Acraea Mandonii: foliis a basi longilineari lanceolatis acutis, pedunculo basi lae^', superne glandipili, basi parce et dislicbe, superne approximate vaginate, vaginis summis sessilibus, omnibus acutis, raceme plurifloro cylindraceo, bracteis ovalis acutis triaer\iis glandipilibus evarie glandipili subaequalibus, sepalis triangulis, lateralibus bene latioribus, extus glandipilibus, tepalis rliorpbeo- linearibus binerviis superne bine ciliatis, labello a basi lale cuneato dilatato laciniis lateralibus angu- latis extrorsum incurvis, lacinia intermedia triangula producta parva, labelli disco mediano ante laciniam intermediam gibboso, papulis plurimis juxla limbum ac in lacinia intermedia, verrucis qui- ■ busdam superadditis. Non est Acraea triloba Lindl. ob bracteas multo breviores, magis latas, ob labellum tanlum septemnervium, ob tepala angusliora. Habitus multa gracilier, quam in ilia et labelli circumscriptio bene diversa. Acraea mulliflora Lindl. et parviflora Lindl. labello satis superque diversae. Provincia Larecaja. Viciniis Soralae; Cerro de Iminapi, Laucho de Cocliyala in scopulosis pe- Irosis graminosis. ' Regio temperata et subalpina. 2650 — 3700 Mel. Febr. — Majo 1860. Nr. 1160. 8) Altensteinia gymnandra: sexpollicaris, recta, mediocris, vaginis byalinis amplissimis ostio libero obtusangulis, racemo cylindraceo conice multifloro, bracteis amplis flores subaequantibus iisque saepe latioribus, sepalo impari ovali subacuto uninervi, sepalis paribus ligulalis obtuse aculis mullo longioribus, sepalis linearibus superne pauIo dilatatis, obtuse aculis, labello transverse oblongo cum apiculo ligulato obtuse brevissimo dimidio antice fimbriate, laleribus involulis, roslelle angusto emarginate, androclinio nudo. Persimilis Altensleiniae (Myrosmodi) nubigenae, a qua androclinio non membranaceo njarginalo longe recedit. Provincia Larecaja (sine indicalione loci unicum specimen obtinui). (Altensteinia reslrata: v^ullu Altensleiniae nubigenae radicis fibris valde inaequalibus , caule ad qualuer pollices alto, nunc flexo, vaginis byalinis amplis ostio obtuse triangulis num^osis, racemo densissimo plurimifloro subconico, . bracteis latis oblongis bine denticulatis flores prope tegentibus, ovariis longe roslralis, sepalis oblongis uninerviis nerve ante apicem 6vanido, tepalis late ligulalis obtusis uninerviis nerve ante apicem evanido, labello cuneato elliptico obtuse acute calc^olari invo- 19 luto margine fimbrialo, rostello Irilobo, lobis obtusatis, medio lobo valde producto, androclinio om- nino nudo, scilicet non membranaceo marginato. Quito. Jameson.) « T 9) Altensteinia paludosa: humilis, radicibus fasciculatis inaequalibus , aliis bene crassis, pe- dunculo valido bumillimo, vaginis amplissimis byalinis, superioribus reliisiusculis, racemo cylindraceo, initio cylindraceo conico, densissimo, multifloro, parvifloro, bracteis Iransversis apice denliculatis* sepalo summo lanceo obtuse acuto, lepalis linearibus obtusis subaequalibus , sepalis lalcralibus bene longioribus, labelli angulis obtusis involulis, parte antica obtuse Iriangula fimbriata, fasciculo foliorum isochronico, foliis pctiolalis oblongis acutis. Provincia Larecaja. Viciniis Soratae; Gualata, Cabazas de Cbilcani in paludosis, Reg. alpina 3G00— 4400 Met. Octobri 1857 — Aprili 1838. Nr. MG9. Alia scbeda: Gualata apacbatas de Lacatia, d& Cbuchu in paludosis. Regio alpina 3700 4500 Met. Octobri 1857 — Aprili 1858. Nr. 1169. 10. Altensteinia Mandonii: humilis caule ad septem pollices alto, radicibus fasciculatis, vaginis numerosis acuminatis byaliuis, spica cylindracea brevi densiflora, bracteis liyalinis Iransversis quam (lores bene brevioribus, floribus posticis, mento conspicuo, sepalis ligulalis uninerviis, lepalis subtriangulis aequilongis binerviis, labello calceolari limbo fimbriato, columna brevi lata, brachiis ro- stelli protrusis curvis apice obtusatis seu erosulis, rosula foliorum cum floribus isoclironica nulla. Viciniis Sorata ad radicem monticolae Panquasi ct in gramiiiosis regionis subalpinae 3300 4400 Met. Majo — Julio 1858, Nr. 1168 ex parte. 11) Altensteinia calceata: humilis, gracilis, radicibus fasciculatis aequalibus, pedunculo gra- cili ad sex pollices alto, vaginis aculiusculis acutis hyalinis numerosis, racemo cylindraceo densissimo arcto vulgo brevi (juxta novem specimina) plurifloro, parvifloro, bracteis lato Iriangulis flores sub- aequantibus, sepalis ligulatis obtuse acutis uninerviis nervo ante apicem evanido, tepalis linearibus obtusis uninerviis brevioribus, labello calceiformi ostio minute fimbriato, rostello reluso seu semi- lunato exciso, fasciculo foliorum anthesi nullo. Viciniis Soratae. Llachisani prope Vancuire, Cabezerae de Chilcani in graminosis paludosis. Regio subalpina et alpina 3400—4400 Met. Majo — Novembri 1858. Nr. 1168 ex p. Obs. In usum possessorum herbarii Mandoniani haec. Utraque species facillime et primo visu distingui potest. Altensteinia Mandonii vaginas albo argyreas, bracteas latissimas argyTeas, in- florescentiam'amplam gerit. Altensteinia calceata contra vaginis siccas flavido albidas, bracteas non conspicuas, inflorescentiam arctam longiorem, plurifloram oslendit. (Altensteinia inaequalis: humillima, radicibus fasciculatis amplis, caule gracillimo, vaginis paucis infundibulari ampliatis relusiusculis, racemo cylindraceo densissimo multifloro, parvifloro, brae- teis ovatis acutis Iransversis, summis angustioribus , dcnticulatis, flores non aequantibus, sepalo im- pari oblongo obtuse acuto, sepalis lateralibus longioribus, oblongoligulalis supra nervos medios cari- nulatis, lepalis cuneato lineariligulalis obtusis uninerviis, labello calceolari ostio amplo, limbo replicato fimbriolalo, rostello retuse Iriangulo. Macasari in Puna brava. Junio. Lecbler 1950), (Altensteinia Matthewsii: radicibus — , caule subgracili elatiori spithamaeo validiusculo, vaginis numerosis acutis, sub inflorescentia numero adauctis valde approximatis , racemo cylindraceo aculo densifloro, bracteis Iriangulis acutis flores subaequanlibus , sepalis lineariligulalis uninerviis, te- palis multo angustioribus, omnibus prope aequilongis, labello oblongo calceolari laleribus erecliusculis flmbriatis, columnae rostello transverso retuso. (Foliorum fasciculo — ?) Periabuanca. Maltbews 677). 12) Altensteinia Wcddelliana: radicibus subaequalibus, caule gracili usque subbipedali, vaginis membranaceis acutis anthesi exeunle jam valde obliteralis fissolaceris, summis relusis, racemo 3 20 cyli'ndraceo densifloro, bracleis triangulis quam flores brevioribus, sepalis triangulis uninerviis ob- lusis, tepalis subacquilongis ligulalo falcalis uninerviis, labcllo calceolari ostio Irilobo, scilicet lobulo parvo antice insilienle, lobis lateralibiis raullo majoribus semiovalis, omnibus fimbriatis, roslello quin- quelobo exciso, rosula foliorum syiianlha in floribus jam adultioribus, foliis cuneato ligulatis (apice casu quodam infortunato decisis). Yiciniis Soratae. Paracollo in schistosis. Regio subalpina 3400 Met. Decernbri 1856 — Ja- nuario 1857. Nr. 1167. 13) Altensteinia marginata: juxta AUensteiniam fimbrialiim H. B. Kth. radicis fibris nume- rosissimis inaequalibus densissirae intertexlis, foliis herbaceis amplis oblongis acutis paucis, vaginis foliaceis herbaceis, racemo cylindraceo acuminato, bracteis triangulis acutis subherbaceis trinerviis flores aequanlibus, sepalis oblongis acutis trinerviis, tepalis linearibus obtuse acutis uninerviis, anten- M natis, labello subrhombeo obluso antice utrinque pauIo sinualo, crassiusculo , tenuimarginato, rostello retuso emarginalo, rosula foliorum synantha, foliis oblongis seu oblongoligulalis acutis. r Provincia Larecaja. Yiciniis Soratae Poguerani in gypsosis; Loma di Uairo Saui- Regio tern- perala. 3650 — 3200 Mel. Januario, Februario 1859. Nr. 1165. In altera coUectione Mandonian'a: Yiciniis Soratae, Poguerani in gypsosis vici Cliuchulaya in scopulosis. Regio temperala. 2650 — 3600'. Januario, Februario 1860. m 14) Gomphichis valida: caule ultra tripedali, valido, foliis inferioribus cuneato ligulatis acutis, foliis medianis longe ligulatis acutis, superioribus vaginaeformibus cucullalis ostio oblongis acutis, racemo cylindraceo elongato multifloro, rhachi villosa, bracleis oblongis acutis plurinerviis , ante an- tbesin flores bene superantibus, inflorescentiam lupulinam sistenlibus, anlhesi flores aequantibus, ovariis villosis, sepalis ligulatis obtuse acutis, paribus blnerviis, sepalo imparl trinervi, tepalis cuneato rbombeis trinerviis, marginibus hinc ciliatis, labello brevissime unguiculato a basi subrolunda ligulato apice conlracto, disco anteriori carnosissimo, medio hinc puberulo, columna incurva calva seu subcalva. Yiciniis Soratae, Laucha de Cocbipala in scopulosis. Regio temperata 3100 — 3300 Met. Octobri 1859 — Aprili 1860. Nr. 1166. 15) Stenoptera acuta Lindl Yiciniis Soratae. Laucha de Cocbipala, in scopulosis. Quirambaya. Regio temperata 3100 3300 Met. Februario, Martio 1860. Nr. 1157. — Yiciniis Quiabaya in nemoribus. Regio tem- perata 3050 Met. Majo 1861. Nr. 1158 (Unique). — Yiciniis Soratae: Coocoo prope Ancouma in scopulosis. Re^'o temperata. November 1860. Nr. 1166 bis. (Unique). b _ ■ 16) Spiranthes plantaginea Lindl. Yiciniis Soratae. Laucha de Cocbipala in scopulosis. Regio temperata ad 2700—3300 Met. Februario 1860, 17) Spiranthes chlorops: vullu Spiranthidis elatae Rich, pedunculo elato adpresse puberulo, vaginato, vaginis inferioribus approximatis, superioribus distantibus, ampliusculis ostio . oblongis acutis, racemo plurifloro (subspirali) usque multifloro (turn quaquaverso?), rhachi puberula, bracleis lanceo- subulalis parce pilosis, jam flores medianos superantibus, ovariis pilosulis, sepalis lineariligulalis acutis parce pilosulis, tepalis linearibus labello a basi anguste semiovata bicorniculata subito dilatato oblongo, anlice in ligulam crenulatam apice rotundalo apiculatam constricto. Aliud specimen rosulam omnino evolutam foliorum juxta inflorescenliam geril, alia specimina rosulas omnino juvenes ostendunl. Folia cuneato oblonga acuminata usque tripollicana. Yiciniis Soratae. Cerro del Iminapi, Terreria. In petrosis. Regio temperata ad 2650 Met. Novembri, Decernbri 1858. Nr. 1168. Alia scheda: 9. Dec. 1859. 21 r 18) Spiranlhes Mandonii; anlhesi aphylla, caule validiusculo spithamaeo nmltivaginalo, va- ginis arcliusculis apice aculis Imbricanlibus (ad decern) caulem omnino vestientlbus, racemo plurifloro floribus extrorsum porrcctis, rhachi puberula, braclcis lanccis acuminatis ovaria puberula longe su- perantibus parce puberulis, sepalis linearibus acutis, laleralibus basi coalilis ovario adnalis medium usque gibber obscurum efformaiilibus, tepalis linearibus anguslioribus, labello ab ungue brevissime + subsagittato hastato corniculis in angulis, elongalo, bis conslricto, bine quasi biarliculalo, basi ob- ■M- cuncalo sc. a latiori basi sensim angustato, dein elliptico, apice cordalo, in parte mcdiana pubcrulo, Viciniis Soratae: Cerro del Iminapi et Loma do Catarguata in scopulosis. Regio lomperala ad 2650—2800 Met. Decembri 1857 — Januario 1858. Nr. 1159. 19) Sobralia Mandonii Uclib. fil. Cf. Xcnia II. pag. 175. Tab. 175. L 1. Addo, candcm speciem ante Mandonium in Bolivia a Bridgesio leclam. Exslat in bcrbario Lindleyano. Locus Bridgesii in ill. Lindleyi monograpliia ex descriplione Sobraliae dicholomae R. Pav, amandandus. 20) Sobralia scopulorum Rchb. fil. Cf. Xcnia H. p. 176. Tab. 176. JI. 2. 3. 21) Odonloglossum rigidum Lindl. Viciniis Soralae. Monle Chilieca et Laucha de Cocliipilu in scopulosis. Regio leinperala 3130 3300 Met. Octobri 1857 ■— Majo 1860. Nr. 1133. 22) Oncidium Weddellii Lindl. Viciniis Soratae: coUe Calarguela Corapote, Iminapi el supra arbores et in scopulosis. Regio temperata 2700—3000 Met. Novembri 1838 — Majo 1859. Nr. 113! ex parte. 23) Oncidium Mandonii: affinc Oncldio Blanchctii Rclib. fiJ. pseudobulbis pyriformibus anci- pilibus rugosis diphyllis, foliis cunealo oblongis aculis brevibus, vaginis slipanlibus scariosis, pedun- culo longe exserto, panicula dense bracbyclada, sepalo sunimo cunealo oblongo obtuse fornicalo, sepalo inferior! bifido, laciniis obtuse aculis divcrgenlibus, labelli auriculis laleralibus subquadrali? relrorsis, in islhmura sensim coarclalis, lamina anlica feniformi emarginata, labelli basi vclulina, callis antepositis 5^ — -7 lamellalis, ternis rbombeis crenatis ante illos varicibus utrinque, columnac alis subquadratis, tabula prona basi constricla. Mixtum cum praecedenti, Nr, 1151. 24) Trichoceros parviflorus H. B, Kth. Viciniis Soralae. Loma de Tecoroconia, -in scopulosis inter frutices. Regio temperata. 2700^ Marlio 186!. Nr. 1149. r 25) Neodryas Mandonii n. sp. En novam generis diagnosin (cf. Xcnia I. p. 38), Perigonium Mesospinidii sanguinei Rclib. fil. Labellum in alabaslro sigmoideum, flexum, disco tuberculatum, Columna ascendens. Alac mcmbra- naccae sub fovea connalae pyxidem membranaceam circa foveam eflicientcs. Roslellum pronum, obliquum, quadrilobum. Pollinia pyriformia solida. Caudicula ligulata. Glandula Iriangula. Neodryas Mandonii: labello late cunealo lamina lobulosa (3 — 5), callo in disco ex lamcllis quinis. — Rhizoma scandens, laxe grandique vaginatum vaginis summis laminiferis. Psoudobulbus depresso pyriformls monopbyllus. Folium ligulalum obtuse acutum. Radices elongal^c ex rbizo- male. Sub pscudobulbo ex una duabusve axillis prodeunt caulcs novclli, ex una axilla folii summi fultientis pedunculus dislanler brevivaginatus, superne paniculalus, ramulis parvis fractiflexis pauci- floris, bracteis triangulis minulis. Sepalum dorsale cunealo oblongum obtusiim. Sepaliim allerum bifidum. Tepala sepalo impari latiora. Omnia purpurata. Labellum flavidum. Anlhcra deprcssa, antice Iriangula. Viciniis Soratae. Monle Chilieca, inter Laripata et Cani, prope Quen-Chainillira, supra arbores. Regio temperata. 3000—3200 Met. Oclobri 1859 — 3Iajo 1860. Nr, 1146. 22 26) Amblostoma densum: caule crasso laxe vaginalo, foliis oblongoligulatis obtuse acutls, inflorescentia paniculala erecla densiflora, sepalis (atropurpureis) oblongis obtuse acutis, tepalis spa- tulatis acutis, labello Irifido laciniis lateralibus divaricalis lineariligulatls obtusis, lacinia media porrecta triangula vulgo brevi, callo Irlfido in basi disci, lacinulis lateralibus oblusangulls, lacinula media acu- minata, androclinii limbo rotundalo, Viciniis Soratae. Cerro del Iminapi supra scopulos. Regio lemperata 2650 Met. Januario Junio 1860. Nr, 1140- 27) Maxiliaria miliacea: pseudobulbo pyriformi diphyllo, foliis longe cuneato oblongis acutis plicatis, racemo folia subaequante basi paucivaginalo, superne racemoso, bracteis scariosis lanceis ovaria pedicellata semiacquantibus, mento acutangulo, sepalis ligulatis acutis carinatis, tepalis oblongis acutis, labello medio trilobo, lobis lateralibus obtusangulis, lobo medio late ligulato obtuso, callo trilobo anle basin, punclis miliaccis elevatis plurimis in lobo antico superne (nullis inferne), columna brevi. Viciniis Soratae. Cerro de Iminapi, in scopulis fonlis del Cacique. Regio temperala 2650 Mel. Decembri 1859 — Februario 1860. Nr. 1140. 28) Pacbyphyllum pectinalum: caulibus validis raro ramosis, radicibus adventiliis validis basilaribus, vaginis nervosis laevibus (sc. non transverse rugosis), juxta laminas aurlculatis, laminis oblongis apiculatis anlice denticulatis, infra carinatis, crassis, racemis paucifloris, folia aequanlibus, bracteis Iriangulis ovaria pedicellata longe non aequantibus, sepalis ligulatis acutis carinatis, tepalis cuneato rhombcis acutis, labello ligulato obovato apiculalo lamellis Iriangulis oblusis geminis ante medium discum, ala androclinii subquadrata descendente. Viciniis Soratae. Monte Chilicca supra arbores. 3100'. Octobri 1858, Sub Nr. 1152. Mix- F turn cum Pachyphyllo sequent!. 29. Pacbyphyllum Pseudo-Dichaea: caulibus laxis parte nudata polyrrhizis, radicibus elongatis lenuibus, vaginis . nervosis laevibus (sc. non transverse rugosis), foliis falcatis ligulatis acutis dorso carinatis tenuibus apicem versus denliculatis, racemis folia non atlingentibus paucifloris, bracteis L triangulis carinatis, ovaria pedicellata non aequantibus, sepalis ligulatis acutis carinatis, tepalis lanceis acutis unincrviis. labello cuneato apice ovato apiculato, laminis rhombeis geminis extrorsis mediis la- bcllo ipsi latioribus, androclinii membrana atari lata ovata seu triloba obtusa. Viciniis Soratae. Laucha de Cochipata in scopulosis. Regio temperata 3200'. Majo 1860. Sub 1 152 acceplum. "* Obs. tJtrumque caulis descriplione facillime distinguendum. Scliedae varios locos indicant el a me illi speciei tributae, quae majori copia aderat. Sed forsan in errorem incidi. Inde uterque locus dubius. 30) Epidendrum Syringothyrsus Rcbb. fil. Mss. in horto Veilchiano et in Hook. f. Bol. Mag.: Spalhium caule valido elalo, foliis lalo oblongis apiculatis, spaUia ancipili oblonga acuta, ra- cemo elongate porrecto densifloro, bracteis Iriangulis carinatis, ovariis pedicellatis longissimis, sepalis oblongoligulatis acutis, tepalis subaequalibus, labello trilido laciniis lateralibus subrbombeis jbtusan- gulis, lacinia mediana ligulata emarginata seu obtuse acuta producta, callis planis lamelliformibus ternis in basi, carina e callo medio per discum excurrente, columna curva utrinquc juxta foveam biloba. Florcs illis Epidendri Frederici Guilielmi similes, sed duplo minores, pulchre purpurei. Viciniis Soratae. Valle Challasuya in scopulosis inter frutices et filices. Regio temperala 2650 Met. Noverabri 1858.. Januario 1859. Nr. 1145. — Yiciniis Soratae. Collis Catareuato ad rivum, in umbrosis. Regio temperata. 2700 Met. Julio 1860. INr. 1143. r 31j Epidendrum oreonastes: affine Epidendro cnemidophoro Lindl. caule valido bipedali, foliis ligulatis acutis pollicem latis, sex ad oclo poUices longis, pergameneis, spathis triangulis acu- 23 niinatls, rugulosis, plurimis, scariosis, racemo porreclo cylindraceo, floribus illis Epidendri cnemi- dopliori aequimagnis, sepalis cuneato oblongis acutis, tepalis lineariligulatis acutis, labello tripartilo, parlitionibus laleralibus scniilunato semioblongis latis, partilione media linear! antice dllatata retusa* callis triangulis geminis in basi, carina per discum exeunte longa nnediana. Viciniis Soratae. Cerro del Iminapi in scopulosis. Regio temperata. 2650 Mel. Januario 1856. Nr. 1142. Eliam in valle Challasuya. Nr. 1143. 32) Epidendrum odontospatbum: caule bipedali, vaginis amplis, Mis oblongis emarginalis, spalbis pluribus ancipilibus Iriangulis acutis, dorso carinatis denliciilatis, bracteis triangulis acuminatis rnagnis, floribus cernuis magnis carnosis, sepalis oblongoligulalls obtuse acutis, lepalis linearibus obtuse acutis, labello ulrinque basi rotundato, bine cordato medio abrupte attcnuato anlice rctuso, hinc obscurissime crenulato (si mavis trilobo, lobis basilaribus semirolundis, lobo mi'dio ligulalo porrecto reluso), callis rotundalis planis lamellalis geminis in basi, carinis antepositis in disco lobi r antici ternis, columna crassa curva, utrinque antice emarginata. Valdc simile Epidcndro rcfracto Lindl., quod constanter monophyllum. Viciniis Arraneae: in monte Cbilieca supra arbores. Regio temperata. 2700 Met. Majo Decembri 1860. 32^) Epidendrum Peperomia Rchb. fil.? Specimina floribus carenL „En montant du Rio de Ucumarini k Quiabaya sur un tronc mort. 2750 Met. 21 Mai 1860.^* Nr. 1435, 33. Epidendrum Evelyn ae: afllne Epidendro arbusculae caule ultra pedali, basi rhizophoro, caules novellos ex foliorum axillis dislanles efferente, vaginis nervosis denium rufo maculatis, foliis cuneato oblongoligufatis acutis pergameneis, pedunculi cernui internodio infimo lalo, inlernodiis reli- quis angustis ancipilibus, bractea fatua nunc in basi, bracteis triangulis reliquis ovaria pedicellala longe non attingentibus , sepalo summo cuneato ligulato aculo, sepalis laleralibus lalioribus curvis, tepalis linearibus obtuse acutis uninerviis cum nervillis quibusdam, labello transverso obtuse trilobo, lobo medio bilobulo, callis geminis parvis rotundalis lamellalis in basi, carinulis ternis antepositis columna assurgentc. Usque duos pedes allum. Radices tefrae vestigiis conspurcatae. — Flores videnlur flavi illis Epidendri diflbrmis Jacq. aequimagni. Viciniis Soratae. Ad ripas rivi Cliallasuyo in scopulosis monlis Cliiliecae. Regio temperata. 2700—2900 Mel. Auguslo — Oclobri 1858, Nr. 1139. 34^ Epidendrum elongatum Jacq. Viciniis Soratae. Collis Catarguala in scopulosis. Rogio temperata, 2600 — 2900 MoU No- vembri 1859, Marlio 1860. Nr. 1141 ex parte. 35) Epidendrum bracbvpbyllum Lindl. Viciniis Soratae. Collis Catarguata in scopulosis. Regio temperata 2500 — 2900 Met. No- vembri 1859 — Junio 1860, Sub Nr. 1141. 36) Epidendrum scopulorum: Euepidendrum (racemosa bolochila) radicibus crassissimis, caule simplici valido, quinquepollicari usque pedali, vaginis angustissime el dislantcr nervosis, laminis oblongis ligulalisve apice apiculalis, racemo cernuo brevi, bracteis triangulis parvis ovaria pedicellala non aequanlibus, sepalis ligulalis aculis Irinerviis, lepalis linearibus apiculalis uninerviis, labello ovato obtuse aculo transverse cocbleari, basi utrinque lacinula obtusangula implicita, callis triangulis ge- minis in basi, columnae androclinio paucilobulato. Vaginae ac folia ac flores demum purpureoviolaceo asperse. 24 Viciniis Soratae. Laucha de Cochipala in scopulosis montis Dlampi. Regio temperata. 3200 MeL Januario — Martio 1860. Nr. 1137. 37) Epidendrum cartilaginiflorum: Euepidendrum (racemosa) caiile ramoso, vaginis nervosis amplis, laminis ligulatis acutis, racemo cernuo, bracteis triangulis ovaria pedicellata longe non aequantibus, floribus ochraceis cartilagineis , sepalis ligulatis aculis, tepalis linearibus acutis, la- bello cordato triangulo obtuso crassissimo , callis geminis obtusis papuliformibus in basi. Pedem altum. Radices elongatae. Superne ramosum. Yaginae valide nervosae. Folia ad tres poUices longa, duas pollicis tertias )ala. Racemus nunc suberectus, valde brevis. Ovaria pedicellata prope sesquipollicaria. Viciniis Ananeae: Cerro de Tuilli supra arbores. Regio temperala. 3100 Met. Junio i860. Nr. 1137 bis. Eadem probabiliter planta, sed vultu bene diverso: Viciniis Soralae inter Chiapata el rivum Ucumarini ad „radicum scopulorum" (sic!). Regio temperala. 3200 Met, Julio 1837. Nr. 1137 bis. h m 38) Epidendrum Soratae: Euepidendrum ramosissimum vaginis nervosis asperinerviis, foliis ligulatis aculis, racemis paucifloris, subnutantibus , bracteis triangulis minutis, sepalis ligulatis acutis, lateralibus obliquis, tepalis filiformibus, labello Iransverso ovalo anlice utrinque obtusangulo, medio retuso bidcntato, callis papuliformibus geminis in basi, columna cycnicolli. Folia usque sesquipollicaria et Ires lineas lata. Flores illis Epidendri conopsei similes. Viciniis Soratae. In monle Chilieca et in valle Challasaya supra arbores et in scopulosis. Regio temperala. 2700—2900 MeL Octobri 1839 — Majo 1860. Nr, 11.38. 39) Bletia Wagneri Rchb. fil. Yiciniis Soratae. Cerro del Iminapi in scopulosis humi repens. Regio temperata. 2650 Mel. Februario — AprUi 1839. I»Jr. 1147. r 40) Pleurolballis Weddelliana: validissima, subbipedalis, caulibus congestis, basi amplo vaginalis, vaginis caulis secundarii geminis 'distantibus amplis, folio valde coriaceo cuneato oblongo acuto, spatba ancipili oblonga acuta bene evoluta, racemis congestis nonnullis basi vaginis nonnullis arclis, superne dense floridis folium superantibus, bracteis ochreatis retusis, sepalis dorso supra nervum medium carinatis ligulatis obtusissime aculis omnibus medio coalitis, lateralibus revolutis, tepalis cuneato oblongis relusis trinerviis, labello cordiformi utrinque medio lamella una parva ex- Irorsa, columna postice verlice acuta, antbera apiculata. Jam primo intuitu folii circumscriptione a Pleurothallide Cassidis LindL distinguenda. Viciniis Soralae in monle Cbilieca supra arbores. Regio temperala. 3300 Met. Majo 1860. Nr. 1128. — la alia scheda haec. Viciniis Sorata, monte Chilieca supra arbores, Laucha de Cochi- pala, in scopulosis montis Illampu. 3300 Mel. Regio temperala. Majo 1860. Nr. H28. 41) Pleurothallis Mandonii: rhizomate bene scandente, vaginis amplis vestito, basi bene radicante, radicibus flexuosis tenuibus nitidissimis , caulibus secundariis nunc valde approximatis, nunc subdistanlibus, vaginis duabus, vagina superiori ampla, folio cuneato oblongo aculiusculo, ra- cemo sublongiori, bene florido, bracteis ocbreato triangulis acutis, sepalo dorsali triangulo trinervi, sepalo geminato connato apice minute bidenlato sexnenl, nervo utroque mediano in dentem quem- ^^s excurrente, tepalis ligulatis retusis uninerviis abbreviatis, labello a basi angusta subito rotundalo extenso et antice coarctato Irinervi, columna gracili. Juxta Pleurothallidem eleganlem a qua sepalis statim recedit. Viciniis Soralae: Laucha de Cochipata; in scopulosis montis Illampu. Regio temperata. 3300 Met. Januario 1860. Nr. 1129. 201. TtiM) f M Mt/ iStj vi» / ///?ra///m ///i v/^^/ /////// Bf/tk / M BfTihcU sc \ ^-'rf?. M ?tr V>^7/ /' /h/zA //////' A^/////7AJ ///////// X hi-v-fhyU -TC. W3. L- ■-' -JJ 5- L>| F r y o l/J^,. tu'r. Sch^ ^ dyi Bio (r/r/j// ' AWi6. /! M Bertk0i£ -^ 204. vJc -^'^ ^/////?y (^'///Yr//a/////n I^i'/ili ///. K4^ ;. i^.nv. M.3^^hoU ic 205. 3 4 ^^ /i///u>^/?/y7 ItehhfMvw AW^A /: if Berth. z I m. I. 7-4. ^.rPlJii^P///m c y ^Ui^'/'M//a/au// /// M7/A / E,h/i CVJ / cy7/Y///r//A//^//7/f/7 (9///m). &Jib.f. dei XFif^ MMr///7. r_ /{Ai,'7^y^m) Frlik f. Br» 20'1 3 9 S 6 ^ ^ /^^s yu//7 //a/A 7//m rj/u/m/7f//?7! F/M.f, '? W,w.^ , ..7 fcUlllBva-t '{/////^////m t ^f//r^m//^///// Ifdlf M 20K. IIi-5. 0/i//Un^uum /////. y^//j Fr/fk /f M6ruck von F. A. Brockhaue in Leipzig. I ^tTOI"*^ XEIA OECHIDACFA BEITRAGE ZUR KENNTNISS DER ORCHIDEEN J VON HEINRICH 6DSTAV REICHENBACH fil. DRITTER BAND ZWEITES HEFT I TAFEL CCXI— CCXX; TEXT BOGEN 4—6. LEIPZIG: F. A. B R C K H A U S 18 8 1. Ok Ausgegeljcn am 15. October 1881. 2o 42) Pleurothallis chamensis Lindl Viciniis Soratae. Monte Chilieca supra arbores. Regio temperala. MarLio — Junio 1860. Nr. 1130. 4 43) Pleurothallis agathophylla: (Sicariae) rhizomate longe repente, caulibus sccundariis r distanlibus, brevibus, subancipitibus, basi univaginalis , folio valido cartilagineo a basi late triangulo hinc subovato, racemo folio bene breviori solitario, nunc racemis geminis seu tribus apice 1 — 3 floris, bracteis minutissimis, floribus ringentibus, sepalo imparl ligulato acuto, sepalis lateralibus connatis apice bidenlalis, tepalis multo brevioribus, rhombeo ligulatis sursum curvatis, labello cordato trian- gulo obtuso anlice niicroscopice serrulate, disco carnoso, lepala superante, columna gracili apice tridentala, dente medio retuso, Flores verosimiliter brunnei. Viciniis Soratae: Cerro del Iminapi ad rivum supra scopulos. Regio tcmperata. 2600 Met. Martio — Majo I860. Nr. 1132. 44) Pleurothallis Soratana: (Aggregatae) rhizomate longe scandente vaginato, caulibus sc- cundariis paulo remotis, teretiusculis, bivaginatis, folio petiolato cuneato oblongo obtuse acuto, racemo unifloro brevissimo, nunc etiam racemis geminis, bracteis minutissimis, sepalis lanceis acuminatis ternis liberis, tepalis % sepalorum, obtuse rhombeis retusis trincrviis, labello subaequilongo cuneato pandurato cum apiculo retuso, carinis obscuris ternis a basi in discum, lateralibus curvatis, carina media recta, disco ante apiculum minutissime papuloso, columna brevissima clavata, androclmii membrana serrulata. Planta imo pro sectione dubia, forsan novae sectionis typus. Antheram non vidi! Viciniis Soratae. Coocoo prope Aucouma in scopulosis. Regio temperata. Novembri 1860. Nr. 1146 bis. 45) Stelis tenuicaulis Lindl, Viciniis Soralae. Monte Chilieca supra arbores, Regio temperata. 2900 Met. Oclobri 1859 Majo 1860. Nr. 1134. r 46) Stelis iminapensis: juxta Stelidem Fendleri Lindl. Fol. Nr. 10 dense caespitosa, caule folio subaequali vaginis superne ampliatis oblique aculis, folio peliolato oblongoligulato acutiusculo, racemis vubo ternis tenuibus folium lon^e excedentibus dense floridis, bracteis ochreato triangulis aculis panis, sepalis oblongis acutis nervo medio ad apicem usque pervadente, nervillo lalerali utrin- que abbreviato, sepalo summo nunc paulo longiori, tepalis cuneato ovatis reluse acutfs, labello sub- calceolari rhombeo utrinque obtusangulo antice acuto, callo lamelliformi retuso medio emarginato in labelli basi, columnae androclinio trilobo. Viciniis Soratae: Cerro del Iminapi in scopulosis. Regio temperata. 2650 Met. Decembri 1859 — Martio 1860. Nr. 1131. 47) Masdevallia Paivaeana; afiinis Masdevalliae floribundae densissime caespitosa foliis Ioq- gissime peliolato cunealis oblongoligulatis apice obtuse acutis cum apiculo, pedunculis longe exserlis unifloris, bractea arcta cylindracea acuta ovarium pedicellatum non aequante, mento obtusangulo, labio utroque perigonii subaequali tubum amplum aequante, caudis teretiusculis triangula libera superantibus, tubum subaequanlibus , tepalis ligulatis apice emarginato bilobis seu bilobis cum apiculo mterjecto, lobis obtusis, ima basi inferiori cum lacinula inflexa oblusangula, uninersiis, carina crassa in latere inferiori superiori, labello in ungue pcltato, ligulato acuto trinervi, regione supra nenos incrassata, columna apice lacinula denticulata. Folia vulgo 3—5 pollices alta. Flores purpurei. Viciniis Soralae in monte Chilieca. Supra arbores. Iminapi in scopulosis. Regio temperata. 2650—2750 Met. Martio — Julio 1860. Nr. 1150. III. 4 26 48) Lepanthes Paivaeana: densissime caespitosa, vagmis acutis ostio libero cordato trian- gulis hyalinis, obscure nervosis muriculalis , lamina cuneato oblonga triangula apice acuta reluso tri- dentata, papyracea, racemis fasciculatis folia non altingentibus, bracteis dislichis triangnlis, sepalo imparl ac sepalis paribus basi coalilis, sepalo imparl lanceolriangulo acuminato Irinervi, sepalis pari- bus ad medium usque connatis, uninerviis, tepalis cunealis transverso ovatis apiculatis microsco- pice denticulatis, nervo medio a basi in medium, labello unguiculato hastato trifido, dente mediano parvulo Iriangulo, laciniis laleralibus longe longioribus ligulatis obtusis extus et apice denticulatis uni- nerviis, columna apice dilatata. Sepala flava. Tepala et labellum purpureoviolacea. Yiciniis Soratae in monte Chilieca super arbores. Regio temperata. 2900 Met. Octobri 1869 Majo 1860. Nr. 1133. 49) Microstylis fastigiata RcliB. fil. Yiciniis Soratae undique passim supra arbores , scopulos, in graminosis. Regio temperata. 2600 3500 Met. * Januario Julio 1859. Nr, 1135. (Adest specimen monophyllum floribus congruis.) 50) Liparis neuroglossa: affinis Liparidi ramosae Popp, Endl. caulescens vaginis amplis cucullalis acutis, folio evoluto uno, petiolo vaginiformi, lamina cordato orbiculari acuta crispula, pe- dunculo trigone nudo, apice racemoso, bracteis trianguUs uninerviis pediceDos ra tertia atlingenlibus, sepalis lineariligulatis , laleralibus sesquinerviis, sepalo summo angustiori uninervi, tepalis linearibus uninerviis angustioribus, labello pandurato antice valde dilatato retusiusculo cum apiculo, limbo den- ticulato, nervis ternis carinulatis, lateralibus trifidis, columna cycnicolli. Liparis ramosa labello ac folii circumscriptione bene diversa. Yiciniis Soratae. Guliguaya (Gucbguaya?) ad rivuli marglnem in umbrosis. Regio temperata. 2700—3000 Met Aprili Septembri 1860, Nr. 1136, EUam: Yiciniis Soratae inter Laripanla et Eani (Cani?), Gueliguaya, et marginem rivuli etc. ^F ^ ^Hp >^ Index Orchidearum Mandonii juxta numerorum ordinem. 4128) Pleurothallis Weddelliana n. sp. 1129) Pleurothallis Mandonii n. sp. 1130) Pleurothallis chamensis Lindl. 1131) Slelis iminapensis n. sp. 1132) Pleurothallis agathophylla a sp, r 1133) Lepanthes Paivaeana n. sp. 1134) SteUs tenuicaulis Lindl. 1135) Microstylis fastigiata Rclib. fil. 1 1 36) Liparis neuroglossa n. sp. 1137) Epidendrum scopulorum n. sp. 1137) bis. Epidendrum cartilaginiflorum n. sp. 1138) Epidendrum Soratae n. sp. 1139) Epidendrum Evelynae n. sp. 1140) Amblosloma densum n. sp. 1141) ex p. Epidendrum elongatum Jacq. 1141) Epidendrum 1142) 1143) Epidendrum oreonastes n. sp. 1144) Epidendrum odontospathum n. sp. 1145) Epidendrum Sjiingothyrsus Rchb. fil. Q 7 1U6 1147 1148 1U9 1150 1151 1151 1152 1152 1153 1154 1155 1156 1156 1157 1158 1159 1160 1161 1162 1163 1164 1165 1166 1106 1167 1168 1168 1169 1170 1171 Neodryas Mandonii n. sp. bis. rieurolhallis Soralana n. sp. Blelia Wageneri Rchb. fil. Maxillaria miliacea n. sp. Trichoceros parviflorus H, B. Ktli. Masdevallia Paivacana n. sp. ex p. Oncidium Weddellii Lindl. ex p. Oncidium Mandonii n sp. ex p. Pachyphyllum Pseudo-Dichaea n. sp ex p. Pachyphyllum peclinaLum n. sp. Odontoglossum rigidum Lindl. Ilabenaria microslylina n. sp. Ilabenaria simillima n. sp. ex p. Ilabenaria Paivacana n. sp. ex p. Ilabenaria maxillaris Lindl. Stenoplera acuta Lindl. Stenoptcra acuta Lindl. Spiranthes Mandonii n. sp. Acraea Mandonii n. sp. Spiranthes chlorops n. sp. Spiranthes plantaginea Lindl. Cranichis ciliala U. B. Kth. Ponlhieva Mandonii n. sp. r Altensleinia marginala n. sp, Gomphichis valida n. sp. bis. Slenoplera acuta n. sp. Altensleinia Weddelliana n. sp. ex p. Altensleinia calceala n. sp. ex p. Altensleinia Mandonii n. sp. Altensleinia paludosa n. sp. Sobralia Mandonii Rchb. fil. Sobralia scopulorum Rchb. fil 1435) Epidendrum Peperomia Rchb. fil.? Sine numero unicum specimen: Allensteinia gj'mnandra n. sp Orchideae Wilkesiaiiae, Indescriptae. Im Jalire 1854 erschien der crste Band der „Botany. Phanerogamia. Dy Asa Cray M. D. With a folio Atlas of one hundred plates". Seildem liaben wir auf die Fortselzung dieses Werkes gewarlet, welches gehort zu den Ergebnissen der „Uniled Similes exploring expedition. During Uie years 1838 1839 1840, 1841, 184? under the command of Charles Wilkes. U. S. N." 4* 28 Welcher Grund auch immer die weitere VerofTentlichunfi: in dem reichen Lande verhindert b liaben mag, so ^Yi^d ^iemand denselben in Professor Gray vermuthen. Mir Avurde die Freudc, beim Zusammeatreffen mil Gray zu Kew mil der Bestimmung der Orchideen betraut zu wcrden. Indem ich hofie, die Aufzahliing einmal vollstandig erscbeinen zu sehen, will ich bier die Arten, welcbe mir als neue erscbienen, beschreiben. Wabrscbeinlich sind sie meistens von Herrn Rich und Dr. Pickering?, vielleicht auch von Herrn Agati eesammelt. Ich babe daruber keine genaue Kunde, da viele Edketten selbst nur mil Bleislift gescbrieben, ich also keinen Schlussel zur Erkennung der Scbreiber finden konnte. Habenaria cryptostyla: elata, validissima, dense foliosa, foliis distantibus, quasi peliolo cuneatis oblongis acuminalis, in vaginas decrescentibus, racemo mullifloro usque ultra pedali, bracteis amplis oblongotriangulis acuminalis, flores inferiores subaequantibus , apice saepe uncinalis, sepalis oblongoiigulalis, laleralibus cuneatis, apice aristula insidente, lepalis late Iriangulis obtusangulis, labello Iripartito, partitionibus laleralibus elongalo linearilanceis, parlitione media triangula brevi, antberae canalibus longe produclis adnatis, cruribus stigmalicis minutis ascendenlibus. — Racemus ullra pe- dalis subsecundiflorus, densus. Planla ultra tripedalis. Taili. Gymnadenia lepida: gracilis, tenuis, foliis approximafis basilaribus ligulatis acutis, folio cau- lino vaginaeformi acuminato, racemo uni-, seu bifloro, bracteis ovalis acutis ovaria pedicellata non aequantibus, sepalis oblongoiigulalis acutis, lepalis ligulatis, labello trifido, laciniis laleralibus Irian- gulis^ lacinia antica cuneato divergent! bifida, lacinulis retusis denticulatis, calcari filiformi acuto incurvo ovarium pedicellatum non aequanle. Loo Choo Islands. Dr. Nilson. Obs. Simillima planla, sed bene diversa labello et foliis est Gymnadenia gracilis Miq. Ann. Mus. Dot. Lugd. Bat. Vol.11 p. 207. Id non ex descriptione, sed ex lypicis speciminibus inspectis nunc cognovi. Labelli laciniae laterales a Miquelio dicuntur, „3 — 4 nervulae". „Folium tenuiter ner- vulosum", „Ovarium teuue". Haec omnia a \iro illustri scripta, qui ne genera quidera Orchidearum intellexil adeo ut Platanlheras cum Habenariis, Aeridem cum Dendrobio commutaverit, me seduxerunt lit eandem plantam sub nomine Gymnadeniae tryphiaeformis descripserim, Cnemidia ctenophora: polypbylla, foliis peliolato oblongoiigulalis, acuminalis, nervis quinis validissimis , racemis apicilaribus \ — 3 dislichis, bracteis complicatis Iriangulis, floribus exserlis, sepalis lepalisque oblongis acutis, labello pandurato (!), emarginato (?). — Num labellum bene intel- lexerim nescio. — Ovalu Wilkes! (Vili Levu Graeffe!). ft Altensteinia (Myrosmodes) erosa: vix spilhamaea, vaginis caulis densis acutis membrana- ceis, racemo denso, rhachi velutina, bracteis ovatis retusis erosodentatis, ovario calvo, sepalis ligulatis acutis, tepalis ligulatis erosulis, labello calceolari inflexo acuto, per medium carinato, limbo lacero fimbriato, androclinii lobis magnis inflexis. — Atamasco And. Peruv. Similis Altensteiniae (Myrosmodi) nubigenae. Chloraea penicillata: pedalis, foliis anthesi emaciatis in caule Iribus, bractea vaginaeformi lineari ligulata ovarium trigonum superante, sepalis tepaUsque ligulatis apice — , labello cuneato ligu- lato in ima basi linea mediana puberulo, antice utrinque margine revoluto ligulis uninervis subulalis angustis barbato, callis paucis triangulis intus oppositis, lumore calloso obtuso in apice labelli. — En speciosissimam plantam! — Orange Harbour del Fuego. Vrydagzynea Vitiensis: elatior, ultra spitbamaea, foliis basi vaginatis, petiolis brevibus la- minis cuneato oblongis acutis, superius subito in vaginas paucas decrescentibus , bracteis lanceis uni- nerviis, glandipilibiis, ovaria subaequantibus, sepalis ligulatis uninerviis, tepalis unguiculatis oblongis retusis, labello cuneato acuto, calcari compresso apice didymo, glandulis stipitatis geminis supra me- dium, rostello produclo ligulalo, utrinque infra angulum prosiliente. — Yiti islands. y « 29 Affinis videtur V. uncinala Blumei, quae labello angusto et columnae fabrica ac calcari non didymo optime recedit, siquidem ab artifice Wendelio recte intellecta. Etaeria polyphylla: ultra pedalis, validiuscula , foliis plurimis ima basi vaginatis, breve pe- tiolatis, lanceis acuminatis, vaginis paucis acuminatis sub racemo cylindraceo, rbachi velutina, bracteis triangulis acuminatis, glandipilibus , sepalis ovatis acutis, tepalis linearibus, labello ligulalo acuto apice constricto, epichiiio cordato apiculato, carina antice bicruri per hypocbilium. Sandal Wood Bay. Vili. F Monochilus stcnophyllus: pedalis usque se^fpollicaris, distanter foliosus, vaginis amplis, foliis petiolatis linearilanceis acuminatis, caule superne paucivaginato, piloso, bracteis triangulis aculis uninerviis pilosis, ovaria dimidia vix aequanlibus, sepalis ligulalis, lepaiis ligulatis, labelli hypochilio inaequali rhombeo obtusangulo, dein consLricto in epicljilium dilataluni Iransversum utrinque ligula- tum retusum expanso, corniculo ulrique in basi. Samoa. Savai. Jatuilla. Monochilus plantagineus: elatus, ultra pedalis, foliis in caulis basi tanlum congeslis, va- ginis inflatis, petiolis anguslis, laminis cunealo oblongis aculis, pedunculo longe subaphyllo vaginis paucis parvis distantibus minute puberulo, racemo elongato densifloro, rhaclii pubcrula, bracteis triangulis uninerviis ovaria sessilia velutina dimidia aequantibus, parce pilosulis, sepalis extus parce pilosulis ligulatis obtuse acutis, tepalis ligulatis supra basin antice obtusangulis uninerviis, labello basi angulato lato ligulato canaliculato, antrorsum angustato, apice extenso transverse quadrato antice emarginato cum apiculo, carina per medium, corniculo uno compresso utrinque in basi, rostelli pro- cessubus semilunatis. Samoa. Platylepis heteromorpba: ultra bipedalis, caule valido folioso (ad 6), vaginis inflatis, laminis longe petiolatis oblongis acuminatis usque spithamaeis, 2 — 3 pollices latis, superne vaginato, vaginis in bractcas decrescentibus, racemo cylindraceo, bracteis triangulis acuminatis uninerviis ovaria pedi- cellata subaequanlibus , ovariis punctulatis, sepalis ligulatis acutis, tepalis unguiculatis rhombeis ob- tuse acutis, labello basi columnae adnato pandurato acuto basi paulo venlricoso, columnae roslello biarislato. Tuticella* Upolu. Saccolabium constrictum: caulescens, vaginis rudibus, foliis ligulatis apice inaequalibus, lobo altero ligulalo attenualo obtuso producto, racemo plurifloro, sepalis tepalisque ligulatis, labelli lobis lateralibus angulatis erectis antice transverse connexis, lobo antico lineari antice medio emar- ginato, calcari a basi arcla constricla oblongovesicato. Viti. Cleisostoma expansum: aff. CI. Wendlandorum foliis latissimis oblongoligulatis apice sub- aequali bilobis, racemo muJtifloro, bracteis setaceotriangulis reflexis ovaria pediccJlala aequantibus, sepalis tepalisque ligulatis obtuse acutis, labelli lamina cordiformi superficie calloso rugosa, appendice ante columnam ligulata apice retusa erosa, calcari slipitato vesicato. Caldera Mindanao. Taeniophyllum philippinense; radicibua linearibus longissimis laevissimis, pedunculis ca- pillaribus, bracteis ancipiti triangulis abbreviatis bipeclinato positis, sepalis ligulatis obtusissimis, lepaiis subaequalibus , labello cuneato baslato, Iriangulo, calcari sepalis longiori ovarium pedicellalum sub- aequante. — Ab afQni Taeniopbyllo obtuso BL! calcari longo bene recedit. Caldera Mindanao (etiam Philipp. ins. Cuming! Wallis!). Taeniophyllum asperulum: radicibus interlexlis planis, pedunculis validis asperis pauci- floris, bracteis triangulis complicatis ovaria pedicellata aspera non aequantibus, sepalis tepalisque ligulatis, labello ligulato incrassalo, medio canaliculato, utrinque basi bene semirotundo auriculato, calcari cylindraceo compresso, ovarium pedicellalum semiaequante. Taiti, Emio. (Taeniophyllum elegantissimumj radicibus intricalis planis, pedunculis capillaribus a basi ad apicem disticlie elegantissime bracleatis, bracteis complicatis obtuse ligulatis ovaria pedicellata 30 subacquanlibus , sepalis lepalisque lineariligulatis, labello oblongo supra basin ante unguem ulrirKjue angustc semihaslato, calcari cylindraceo conico ovarium semiaequanle. Pedunculus laevissimus. Taiti. Vieillard et Pancber!) ^ Calanlbe lyroglossa: aff. C. clavatae labelli lamina anlice transverse ovala acuta. — Folium cuncalo oblongum acutum. Pedunculus altus pedalis. Vaginae amplae laxae in basi. Racemus pluri- florus. Bracteae cite deciduae. Sepala ligulata acuta. Tepala subaequalia. Labelli lamina libera pandurala, laciniae laterales in basi semiovatae minutae, lacinia antica transverse ovata acuta; la- mellae geminae oblusangulae in basi. Calcar cylindraceum apice ampliatum ovario pedicellato sub- aequali. Columna superne ampliala. Anthera acuta. Mt. Mahahai Luconiae. Calantbe alta: foliis a basi peliolari cuneato oblongoaculis , pedunculo valido bine squamato apice longe racemoso, bracteis triangulolanceis persistenlibus, ovaria pcdicellata longe non aequanti- bus cum rbaclii minulissime scabriusculis , ovariis pedicellalis sepalisque extus minutissime scabris, sepalis ovalis aculis, tepalis linearibus acutis, labello trifido, laciniis lateralibus semioblongotriangulis oblusis, lacinia antica producta obtuse biloba, lamellis ternis parvis in basi, cannula anteposila. callis minulis quibusdam, calcari filiformicylindraceo sepala paulo superante. Upolu Vili- F Phajus Graeffei: folio longipetiolalo oblongolanceolato acuto, pedunculo paucivaginato, bracleis oblongis aculis deciduis, sepalis oblongoligulatis obtusis, tepalis subaequalibus latis oblusis, labello flabellalo lalo anlice trilobo, lobis lateralibus oblusangulis , inlegerrimis, lobo antico paulo producto lobulalo tolo disco papillis furfuraceo, calcari brevissimo, angulum abruptum minutum efficiente, columna clavala apice triloba elongata, anlice furfuracea, pedicellis fructuum elongalis. Ovalu Viti. (Samoa Upalu. 2000' Graeffe!). Dendrochilum junceum: pseudobulbis aggregatis teretiusculis brevibus, vagina suprema angusta punctulata, foliis tenuibus elongatis subulalis (?); elongalis, usque pedalibus, pedunculis longe inclusis, apicem versus ex parte vaginali exserlis, nutanlibus, racemosis, minulifloris, bracteis ob- longis scariosis, ovaria involvenlibus, sepalis oblongis, tepalis rliombeis, labello minutissimo trifido, laciniis lateralibus semilunatis, lacinia media multo minori triangula, carina angulala in basi media, carina ulrinque opposila medio angulala, columna minuta, brachio uno lineari utrinque. Banos Lu- coniae. (Etiam: Mahabai: Waliis!) Earina laxior: foliis in ima caulis basi distichis lineariligulatis apice minute bilobis, peduncu- lum subaequanlibus, pedunculo elongalo angusto transsectione piano convexo, vagina unica prope oblilerata, inflorosccntia paniculata brachyclada ramis a bracteis tectis uti in Earina Deplanchei Rclib. fil. Taili. M Earina plana: foliis in ima caulis basi dislicbis, lineariligulatis apice bilobis brevibus, pedun- culo complanato longe exserto superne ramis distichis brevissimis paniculato. Vaginae in Earina valida Rchb. fil. multo ampliores et caulis multo latior et rami recurvi. In Earina Deplanchei Rchb. fil. folia superiora caulem ascendunt. Mudlhwati Mies, Viti ins. i Ceratoslylis senilis: caespilosa, pseudobulbis teretiusculis brevissimis, vaginis valde nervosis foliis linearibus aculis crassis (siccis convolulis), pedicellis basilaribus hispidis longe supra bracteam exserlis, ovariis hispidis, sepalis triangulis, lateralibus in cornu seu calcar spurium ipsis aequilongis extensis, omnibus extus penicillato hispidis, tepalis lanceis acutis, labello longe cuneato antrorsum abruple dilalato subquadrato apice angustius triangulo limbis involutis, processubus styliformibus ge- minis relrorsis in basi, columnae auribus semioblongis. Banos Luconiae. (Florcs valde vetusti. Inde subdubiis haerco de processubus styliformibus baseos, qui tamen vix arlefacli visi.) 31 } Eria (Phrcatia) proropens: rhizomate repente, foliis solilarils cunealo ligulatis apice in- aequaliler bilobulis, pedunculis paulo exserlis sen folia aequanlibus, bracleis Irianguloselaceis ovariis pedicellatis subaequalibus , mento obtusangulo, sepalis triangulis, fepalis linparifalcalis, labello ab ungue rhombeo apiculalo. Similis Eria (Phrcafia) elegans foliorum fascicules triphyllos el flores breviores gerit. Mahahai Luconiae. Eria (Pbreatia) oreopbylax: caulibus caespitoso aggregalis, foliis linearibus apice inaequali- bus, pedunculis cxsertis plurifloris, bracleis Iriangulo selacois ovaria pedicellala non acquan(i])us, sepalis triangulis, tepalis linearibus, labello ligulalo obtuso ulrinque obscure oblusangulo, uninervi, nervillo ulrinque brevissimo apposito. Folia vix lineam laliludine excedenlia usque scsquipollicaria. Inflorescenlia usque 2^/3 pollicaris. Affinis esl Eriae cladopbylaci, quam foliis medio magis carinalis latioribus bracteisque muJto latioribus bene distingues. "Viti. (locum non legere possum — Uwala Ml.?) Eria (Phreatia) Mallbcwsii: buniilis, foliis linearibus dorso vix energelice carinalis, apice inaequalibus, pedunculis gracillimis, bracleis Irianguloselaceis floribus brevioribus, sepalis tepalisque Iriangulis, his angustioribus, labello ligulalo seu ligulatopanduralo, apice nunc lobalo. — Folia vix lineae latiludinem excedenlia, usque Ires pollices longa. Pedunculi nunc folia acquanles, nunc cisdem longiores. (Society islands April 1830. On branches of trees Mallhews!) Taliili Wilk. Exp. Eria (Phreatia) cauligera: caulescens, elalior, foliis lineariligulatis apice obliquis, racemis aequilongis seu longioribus divilifloris, bracleis Irianguloselaceis ovaria pedicellala subaequantibus, sepalis triangulis, tepalis angustioribus, labello ligulalo, medio ulrinque obtusangulo dilalato. Folia ad 4" longa, ad 3"' lata. Flores Pbreatiarum. Ovalu. Dendrobium glossotis: affine Dendrobio sccundo Ldl. ac Achillis Rchb. fil. caule clato sicco sulcato breviarticulalo , foliis papyraceis ligulatis acuminatis (3" longis, ^/g latis), racemis brcvissimis, bracteis triangulis acutis membranaceis, sepalis ligulatis aculis, perula oblonga obtusa, tepalis ligulatis acutis, labello ab ungue lineari apice dilatato trilobo, lobo medio produclo obtusiusculo , lobis late- ralibus obtusangulis minulissime minute denticulalis, auriculis geminis erectis ante unguem transvcrsis, androclinio quinquedentalo. Ovalou Yiti^ — Tahiti. — (Dendrobium Achillis Rchb. fil. est Dendro- bium calcaralum Achille Richard.) Dendrobium platygastrium: affine Dendrobio lamellalo Rl. pseudobulbo stipilato dilalato oblongo compresso, foliis oblongis acutis, pedunculis abbreviatis uni- seu bifloris in apice latcralibus, bracteis minutissimis Iriangulis, ovariis huge pedicellatis, perula Jigulato oblonga, sepalis ligulatis aculis, tepalis latioribus, labello unguiculato rhombeo dilalalo reluso, hiiic obscurissime denliculalot columna brevissime tridentata, Faujio-levu. Sandal Woodbay. Rulbophyllum ros triceps: affine B. pusillo Lindl. rhizomale longe repenli, pseudobulbis ligulatis ancipilibus longe distantibus monophyllis, folio cuneato ligulalo oblusiusculc bilobo, pedunculis ex vaginis ebulbibus, capillaribus, monanlhis, basi vagina una propria, relusiuscula, braclca bre^^ sub ovario longe pedicellalo, menlo subnullo, sepalis ligulatis aculis trinerviis, tepalis rhombeoligulatis aculiusculis, nervo crasso lalo ante apicem evanescente, labello basi ulrinque obtuse auriculato ligu- lalo acuto sepala subaequanle, quinquenervi, lamella relusa supina una ulrinque versus auriculam, columna bisela. — Bulbopbyllo pusillo Lindl. paulo majus. Vili. Lip a r is nesophila: affmis Liparidi longipedi Lindl labello ligulalo apice bilobo cum apiculo interjecto, lobo ulrinque parvo triangulo, lamina basilari vulgo angustiori, medio subilo dilalata, nunc subaequali, columna curva basi et apice ampliala. — Usque ultra pedalis, nunc mullo minor. Pseudo- bulbus teretiusculus basi crassior, bine clavalus, diphyllus. Folia ligulata acuto duo, distanlia- Ra- 32 cemus elongalus mulliflorus. Bracteae Iriangulae unlnerviae pedicellos subaequantes. Ovalou. Fauna Levu. (? 614. Viti Seemann?) Malaxis (Oberonia acaulis labello inlegro) heliophila: affinis Malaxidi Brunonianae foliis li- ' neariligulatis acuminatis ancipitibus usque ultra pedalibus, inflorescentiis folia nunc vix aequanlibus, nunc exsertis (b, exserta), racemis verlicillatis , bract eis ovatis limbo serrulatis, ovariis bene muricu- latis, sepalis oblongis, tepalis ligulatis, labello oblongo basi cordato, apice trilobulo (Oberonia heliopbila), (587 Namara. Yili Julio Seemann!) (An Mangrovebaume epiphyliseb. Localitat- sonnig. April. Samoa Upolu. Dr. Graefle!) Viti: Nudthumata Mts. — Ovalou, Rewa Yili. — b. exserla: Sawai Viti, \ Tafel 2111 • "^Epidendrum niarmoratnm A. Rich. GaL Osmophylum racemo cernuo, sallem porrecto, sepalis tepalisque obtuse acutis, labello obscuris- sime obluseque quadrilobo convexo, callis geminis obtusangulis in basi ante columnam, venis ra- dianlibus incrassatis. Epidendrum marmoralum A. Rich. Gal. in Ann. sc. nat. 4 845, p. 21. Nr, 44. — Orch. Mex. ined. tab. 13.*) Lindley Folia I. Epidendrum Nr. 132. pag. 42. Rcbb, fil. in Walper's Ann. VL pag. 360. Nr. 165. — Rchb. fil. in Gardeners' Chronicle 1876. Maj- 27, p. 688. Rhizoma scandens. Radices adventitiae tenues fiiiformes. Pseudobulbi fusiformes vulgo diphylli. Folia oblonga obtuse acuta basi cuneala. Pedunculus basi ensiformis, supra tereliusculus nutans, racemosus, nunc porrectus tantum. Bracteae scariosae lanceoacuminatae ovariorum pedicellatorum tertiam aequantes. Sepala cunealo oblonga acuta; lateralia extus obtuse carinata. Tepala minora ecarinata. Labellum subquadratum obtusangulum convexum, apice emarginatum, lateribus lobatum, hinc obscure quadrilobum. Calli angulati gemini in ima basi. Carinae obtusae latae ad undecim a basi versus marginem. Columna crassa utrinque unidentata. Flos albo crystallinus maculis slriisque rufobrunneoatropurpureis pictis. Es ist eine grosse Genugthuung eine Pflanze darzustellen, deren Schicksal war, durch eine un- tauglicbe Diagnose eingefuhrt, mebr als dreissig Jahre unbekannl und unerkennbar ein dunkles Dasein 2U frsiten. Achille Richard giebt Folgendes: Nr 44. E. marmoratum JN'ob. tab. 13. Pseudobulbis oblongo fusiformibus , articulatis; foliis ellipticis oblongis; scapo terminali dependente; flor. violaceis: labello adnato, convexo orbiculari costato. Besonders die ganz falsche Angabe violetter Bluthen musste die Beslimmung absolut unmoglich machcn. Galeotti sammelle das Gewachs bei Oaxaca und gab ihm die Nummer 5040. Er selbst bemerkte auf der Etiketle meiner Sammlung: „Fleurs violeltes et blanches, Labelle charnu cotele.'* Im Herbar Achille Richards ist die Bemerkung „Tres rare" binzugefugt. Im September wurde es *) Soweit mir bekannt, besitze ich das einzige erhaltene, freilich nicKt ganz vollatandige Exemplar dieses nie erschienenen "Werks. Es ist Galeotti's Exemplar, das ich bei Ankauf seiner Orcbideen er- bielt- — A. Richard's Probeabzuge sollen verschwunden sein. Die Flatten soli ein Kupferscbmied zu Kaminschirmen verarbeitet haben. Eine Auflasre wurde nie firemacht. 33 bis 6500' Hohe angetrofTeii. Yielleicht existirl im pariser Herbar ein Exemplar, in welcbem Falle drei vorhanden sind. Neuerlich sendete Herr RoezI ein „EpideDdrum? blanc et rouge** vom wesllicben Mexico, Ein Minialurexemplar ermoglichle mir die Bestimmung. Die Pflanzen selbst kamen im Winter 1872 — 73 fiber. Herr Ortgies, Garleninspector im Botanischen Garten zu Zurich, der Herrn ROzl's Interessen in der trefflichsten Weise verlrat, sendete mir sechs sehr gut aussehende Exemplare. Von diesen slarben vier sehr baJd, welche xom Frost gelitten haben niocliten. Dagegen entwickelten sicli zwei sehr kraftig, wenn auch recht langsam. Ich babe nie erfahren, dass die Pflanzc irgcndwo anders gebluht babe. ' Auffallig ist, dass dieselbe im Hauplveizeichniss des zfiricher Gartens febll. Ganz junge klein bleibende Bulbs sind fast ciformig und einblalterig. Spafer, wenn die Pnaiize starker wird, erscheinen dicseJbcn spindclformig und erinnern wegen ihreS gestielten Grundthcil einigermassen an jene des Epidendrum Stamfordiunum BaL Sie sind graugrun und crlangen die Ausdehnung *einer Spanne. Blatter erscheinen eins bis drei, meist zwei, elwa 0m,02 breil, langlich von keiligem Grunde und stumpf gespilzt. Sie sind nicbt pergamentig, sondern dicklich, wie bei Cattlcyen. Der Bluthenstiel ist am Grunde zweischncidig, dann rundlich und liberhangend. Die diirrhautigen Deckblatter sind lineal zugespitzt und erreichen bei den cullivirlen Exemplaren den drilten Theil der Lange des gestielten Fruchtknotens. Bei den wilden Exemplaren sind sie viel lunger. Die Traube ist sehr dichlbluthig, durchaus nicbt so schlaff, wie auf Achille Richard's uu- veroffentlichtem Bilde. Die Bluthen haben die Grosse derer des Epidendrum nutans Sw. Ihre Farbe ist reizend. Das Weiss, die Grundfarbe, ist durchscheinend > „hyalin", wie die Mineralogen sagen. Darauf zablreiche portweinfarbige Flecken auf den Sepalen und eine Anzahl Strahlenstreifen auf der Lippe. Die Saule ist grun und vorn um die Slaubbeutel braun. Sepalen langlich, stumpf gespilzt. Tepalen keilig langlich stumpf gespitzt. Lippenplatte (so weit frei, da sie, wie bei alien Osmophytcn, natiirlich der Saule angewachsen) gewolbt, rundlich, stumpf vierlappig, also beiderseits in Mitle und vorn in Mitte ausgerandel. Am Grunde zwei kleine weisse eckige Schwielen. Auf der Platte selbst stehen etwa eilf strahlende stumpfe Kiele. Die Saule ist dreiseitig und um den Staubbeutel droi- zahnig. Die seitlichen Zahne sind sichelformig. Tafel 2H, Pflanze. 4. Unpaares Sepalum +. 2. Paares Sepalum -}-. 3. Dasselbe von aussen -f-. 4. Tepalum +• S- Lippe und Saule von oben +- 6, Dieselben seitlich +- 7. Slaub- beutel von oben -f. 8. Derselbe von unten -j-** 9. PoUinarium +• Alle nach der lebenden Pflanze im hamburger Botanischen Garten. Tafel 212 ^ ^^ypripediam Hayiialdianuni Rchb. fiL Alfme Cypripedio Lowei Lindl. labelli islhmis inter lobos laterales et unguem edentatis, slami- nodio oblongo, antice bifido, iaciniis semiUgulatis obtusis, apiculo in sinu. Cypripediuni Haynaldianum Rchb. fil. Xenia Orchidacea. II. p. 222. - — Gardeners' Chronicle 1877. p. 272. (3 Marl.) Hook. BoL Mag. 1877, 6296. Vegetationis organa lalia, qualia in Cypripedio Lowei Lindl. Folia ligulala, apice obluse bi- loba, qualia in ilia planla nunc ocurrunt, licet nunc sinl acutiuscula, qualia in hac specie non \'idi. Pedunculus validus, longius hispidus, dum in affmi Cypripedio Lowei multo brevius velutinus; bi- III. 5 34 f quadriflorus. Bracleae naviculares aculae ovaria pedieellata hispida noii aequantes. Sepalum iinpar cunealo oblongum apiculatuin, limbis infra purpureum, disco et ceteroquim album maculis atrofuscis, nervis viridulis, hiric basin versus viridi lavatum. Sepalum ex duobus connatum oblongum acutum labello bene brevius, alboviride, maculis atrofuscis. Omnia exlus ac limbo minute puberula. Te- pala lalo linearia, antrorsum dilatata, acuta, alboviridia seu viridula, antice purpureoviolaceo prae- texta, maculis atrofuscis in parte superiori. Labelli unguis latiusculus, saccus obtusatus, limbo tri- fidus, laciniis lateralibus ligulatolriangulis oblusis, lacinula media obliterata seu in apiculum minu- tissimum evolula. Portio cartilaginea dentata in sinu inter unguem et lacinias laterales, qualis in Cypripedio Lowei ocurrit, nulla. Color labelli viridulus fusco lavatus. Staminodium oblongum antice bifidum laciniis approximatis obtusis semiligulatis dente minuto in sinu. Apiculus conicus pilosus in ipsa staminodii basi. Color viridis maculis fuscis multis minutis. Sligma obtuse pentangulum. Als der in Cuenca verstorbene Gustav Wallis seine niclit eben sehr erfolgreiche Reise nach den Philippinen fur die Firma James Veitch & Sons gemacht hatte, braclite er mehrere gelrocknete Pflanzon mil, unter denen auch einige Blulhen, einen Blulhenslengel und eine Pholographie eines Cypripedium. Trotz grosser Aehnlichkeit mil Cypripedium Lowei wurde ich durch die starke spar- rige Behaarung sofort zu der Ansichl veranlasst, es ware verschieden, was auch die Untersuchung der Bluthen beslaligte. Neben dem bereits erwahnlen Unterschiede sei auch die zierliche Tragung der Tepalen nocb erwahnt. Wir batten jedenfalls die Aussicbt auf eine Slaalsorchidee ersten Ranges. Lebende Exemplare standen bei den Ilerren Veitch. Ich widmete die Art Sr. Excellenz (jetzt Emi- nenz) Herrn Erzbischof (jetzt Cardinal) Dr. Haynald, welcher die Botanik mil so vieler Liebe und Ausdauer belreibt. Im Februar 1877 bluhte die bereits publicirte Arl bei den genannlen Herren. r Im Jahr 1880 sammelle dieselbe wiederum Herr Boxall im Auflrage des Herrn Stuart Low. iNacli den mir milgclheillen trockenen Stucken muss ich annehmen, dass Herr Boxall mil Rechl behaup- let, das Cypripedium Haynaldianum sei viel machliger und pracbliger als Cypripedium Lowei. Der eine Bluthensliel erreicht an Dicke einen Adlerkiel. Die Farben sind offenbar viel staltlicher. Es sind eine grossere Anzahl Exemplare unter den Hammer gekommen. Yegetalionsorgane wie bei Cypripedium Lowei Lindl. Blatter zungiglineal, an Spitze stumpf zweilappig, wie sie bei dieser Art auch vorliommen, obschon sie auch spitzlich erscheinen. Derart sail icii sie bei unserer Arl noch nicht. Bliilliensliel iiraftig, langer behaart, wahrend er bei Cypri- pedium Lowei viel kiirzer sammtig ist. Zwei- bis vierblulhig. Deckblalter kahnformig, mit scbnei- dendem Miltclkiel, spitz, den stark behaarten Fruchtknoten nicht gleichlang. Unpaares Sepalum keil- langlich mil Spitzchen am Saum hin bis nach oben violeltpurpurn, auf Fliiche weiss mit grunen Nerven, auch grun angehauchl und ausserdem mil schwarzbraunen Fiecke.n. Doppeltes Sepalum in eine langlich spitze Masse verwachsen, welche kiirzer als Lippe, weissgrun mil schwarzen Flecken. AUes aussen und am Saume hin kurz behaart. Tepalen breit lineal, nach vorn verbreitet, spitz, weissgrun oder grunlich, vorn purpurviolett, mit schwarzbraunen Flecken auf dem obern Thcile, Lippennagel breit, Sack stumpf, mit dreispaltigem Saum. Seitliche Zipfel zungig dreieckig stumpf. Miltelzipfel ganz gestutzl oder mit sehr kleinem Spitzchen. Ein knorpeliger gezahneller Theil zwischen diesen Scitenzipfeln und dem Lippennagel fehll, ist aber bei Cypripedium Lowei stark enlwickelt. Farbe der Lippe grunlich mit braunen Tonen. Staminodium langlich, vorn zweispaltig, mil halb- langlichen, stumpfen, geranderten Zipfeln, mit kleinem Zahnchen in Bucht. Eine kegelformige Spitze mit Haaren am Grunde. Farbe grun, mil braunen Flecken. Narbe stumpf funfeckig. Tafel 212. Blutbenstand und Blatt. Nach dem ersten lebenden Exemplar, das in Europa bei den Herren Veitch bluhte. i. Einbuchtung zwischen Seilenzipfeln und Nagelcanal der Lippe +. 2. Staminodium von oben -f-. 3. Siiule seitlich -{-. 4. Narbe von unlen +. 3o Tafel 213. Pachystonia Thonisonianuni Rchh. fiL Nova sectio: Tbomsonianum: labelli lacinia media lanceolriangula acuminata, Pachystoma Tbomsonianum Rcbb. fil. in Gardeners' Chronicle 1879 II. p. 582, — Ic. xyl. 624. 625! — descr. 627! Rhizoma lignosum repens validum. Pseudobulbus depresso spbaericus, superne carinulis bumil- limis oblusangulis, quasi depresso pyramidalis rugis plurimis demum exaratus, monophyllus? (di- phyllus? tripbyllus?). (Ex cicalrice non inteliigo, diphylium crediderim validiorem). Folium lelae mollis mcmbranaceum, nervosum, a basi atlenuata pcliolari oblongo lanceum aculum. Pedunculus vix spilbamaeus, valde velutinus, basi vagina emarcida una alterave brunnea, apice racemoso biflo- rus, floribus dislanlibus, bracteis ovalis acutis pedicellos superantibus, inflorescentia apice rudimen- taria, unde conjicere licet, pluriflorum evadere. Flos telae mollis subcarnosae, non membranaceae, uli in „Camaridio ochroleuco" (Maxillaria Camaridii Rchb. fil.) Ovarium pedicellatum bene velulinum. Sepalum impar oblongoligulalum acuminatum, Sepala paria angusliora, bine curvata, lateribus im- plicita. Tepala angustiora, basi melius cuneata. Omnia lactea, basi viridula, nitcntia. Labellum basi saccatum, trifidum, Jaciniae laterales triangulares obtusangulae, lacinia mediana lanceo linearis acuta longe producta. Carinae obscurae quinae in fundo. Laciniae laterales albidae, viridi quodam disco ac lineis maculisque brunneis confluenlibus plurimis. Lacinia antica pulchre purpurea in discum striis quinis purpureis abiens, Columna trigona clavala \iridis, punctis slriisque pluribus brunneis; ima basi antica alba. Androclinium immersum. Fovea transversa sub rostello angusle triangulo. Diese Pflanze bildet vielleicht die inleressanteste Entdeckung, welche Herr W. Kalbreyer im tro- piscben Afrika machle. Bis jetzt sind alle bekannten Arlen der Galtung aus Asien. Hatte man eine ausserasiatische Art sich denken mogen, so hatte man sie an der Nordkuste Australiens angenom- men. Die grossen, vveiss, hellgrun und purpurnen Bluthen haben eine gewisse Aehnlichkeit mil denen mancher Phalaenopsis , wahrend die mit Blattern besetzten Bulbs mancbe Orchideenfreunde an Coelogynen aus der Pleione-Gruppe erinnern. ' Ich wollte, diese Pflanze sollte den Namen Hires deulscben Entdeckers tragen. Herr Kal- breyer selbst aber sprach den dringenden Wunsch aus , selbst nocli „voin Bord der Para", sie solle Rev. George Thomson's Namen tragen, des entschlafenen englischen Priesters, der ihm an der ge- labrlichen ungesunden afrikanischen Westkuste, in Victoria, unler dem Albert-Crater der Cameroons, sehr behulflich* gewesen und dort sich durch sein menschenfreundliches Wirken cinen gefeierten Namen geschaffen hatte. So mag diese Benennung fur Rev. George Thomson, wie fur Ilerrn W. Kalbreyer gleich ehrenvoll sein. Die Pflanze, zuerst \on Herrn Ifalbrcycr mit einer Pleione verglichen, fand sich an Baum- slammen an lichten Platzen des Urwaldes, in der Nabe der Kuste. Ein kriechendes Rhizom, tragt rundliche, niedergedruckte, obenliin slrahlig' gefurcIUe Bulbs, mil einera Wolstrande und zahlreichen kleinen Yerliefungen, welche' sich wohl erst spat einstellen. Farbe dieser Bulbs gelbgrun. Nach dem in Gardeners' Chronicle vcroflentlichlen Holzschnill scheinen die Blatter zu zwei zu stehen. Sie sind bautig, geslielt, langlich zugespitzt, etwa eine Spanne hoch und ziomlich jgegen zwei Zoll in der starksten Breile, Der lange Bliilhenstiel ist sammtig, grun, mit einer Scheide in der Mitte, und tragt wohl in der Regel eine Traube von zwei Bluthen, welche gross und von sehr starkem Gewebe sind. Vielleicht erscheinen auch mehr ^liilhen, da der Bluthen- 5 36 stand noch zwei sterile Deckblaller zeigt. Die gestielten grunen Fruditknoten sind langer als die langlichen spitzen lief braunen Deckblaller. Sepalcn uiid Tepalen sind keillanglich, gespitzt. Seil- liche Sepalen gedrebt und wellenrandig. Tepalen herabgeschlagen. Lippe dreispallig, elwas sackig am Grunde. (In Gardeners' Chronicle steht der Druckfehler „sulcate".) Die Seitenzipfel sind auf- recht, dreieckig mil abgestumpilen Spilzen, der Mittelzipfel isl linealdreieckig. Die Sepalen und Tepalen sind schon milchweiss und glanzend. Am Grunde sind sie bellgriiii. Die Lippe hat hellgriine Seitenzipfel, die aussen und unlen weiss sind. Braune Strichelchen finden sich auf der Innenflache und auf der Spilze der Aussenflache. Der Vorderrand dieser Zipfel und der Mittelzipfel sind schon purpurn. Auf der Scheibe am Grunde wechseln vier weisse Langsslreif- chen mil drei purpurnen Slreifen ab. Die Saule ist griinlich mil braunen Strichelchen und der Aveisse Grund vorn hal eine dickere sepiabraune Obedinie. Das Rostellum ist purpurn. Tafel 213. L II. BlQthenstiel und Blatt nach frisohen Exemplaren. 111. Bulb seitlich. IV. Bulb von r oben, Alles ebenso nach lebenden Bulbs. A. Vorderansicht von Saule und Lippe +. 2. Saule 3. Anthere und Narbe von vorn -|- *■ Sclbige +. o. Staubbeulel von oben -f. 6, Derselbe von unten +- + 7. Derselbe von der Seite 4-- 8. Pollinariuni +• Anm. Wahrscheinlich bringt der alte Bulb zunachsl einen Blattschoss, dessen UnlergUed zum Bulb reift, wahrend der Blulhenstiel an einer andern Seitenknospe des reifen Bulbs erscheint. Der Holzschnill in Gardeners' Chronicle, 4879, p. 625, giebt alte mit Blallern gekronle Bulbs und ausserdem junge Blattschosse und gleichzeitig Bluthen, was wohl zu viel ist. Tafel 214. ^ Dendrobiuiii litaifloram liitidl. robastius Rchb. JiL Caulibus calamum gryphinum crassiS; flore Dendrobii lituiflori. Dendrobium lituiflorum Lindl. robustius Rchb. fil. in Gardeners' Chronicle 1877. p. 780. 781. i Caules congesli, caespitosi, usque pedales, valde obscuri, yaginarum residuis griseis. Caules novelli vaginis rubro niaculalis, foliis ligulatis apice bilobis. Flores speciei ipsius, sed majores,. valid iores. Ich ubersetze hier bei dieser liocbst lehrreiclien, auffalligen Pflanze jene Bemerkungen, mit dencn ich dieselbe a. a. 0. im Gardeners' Chronicle veroffenllicht. M Einst waren wir ausserordentlich erregt dadurch, dass Dendrobium graliosissimum Rchb. fil., Boxallii Rchb. fil., crassinode Bens. & Rchb. fil. alle so iibereinslimmende Bluthen, gleichzeitig aber doch ganz ansehnliche Unlerschiede in der Natur der Bulbs zeiglen. Es scheint, dass diese Unler- schicde von den Freunden der Orchideen leicht aufgefasst wurden , obschon man immerhin errathen mochle, dass das Dendrobium Boxallii ein Bastard ware von Dendrobium sratiosissimum und Den- drobium crassinode. Dendrobium Findleyanum Par. und Rchb. fil. hat sich indessen erwiese eine weil und gut unterschiedene Art. Jetzt slehen wir nun wieder vor einem schlimmen Dilemma. Als Dr. Lindley und ich dieselbe Pllanzo fast zur sclben Zeil benanntcn, das Dendrobium liluiflorum (Hanburyanum Rchb. fil.), da betrachteten wir es Beide fijr eine gute That, dasselbe von Dendrobium nobile Lindl. und D. coe- 37 rulescens Lindl. (Pflanzen, die man damals fur verschieden ansah) zu Irennen, indem wir die dunne Nalur des Stammes und die trompetenartige Krummung der Lippe veraiischlagten. Jetzt kommen von Burmah und von Assam schone Dendrobien mil BKUhen, die man von denen de.s jetzt alien (1836!) Dendrobium liluiflorum Lindl. nicht wohl trennen kann, und mil durchaus verschiedener Stammbildung. Ich empfing eine statlliche, eben von Burmah durch Herrn Boxall gesendete Pflanze. Die Bluthen sind ganz so wie die, welche Dr, Lindley als Originalbluthe zeich- nele, viel grosser als die der jetzt gezogenen Formen des Dendrobium lituiflorum. Die Farben sind viel warmer. Die unteren Ilalften der seillichen Sepalen sind auffallend hell, was vielleicht eine zu- fallige Abart isL Indem ich nun gcnaue Auflilarung wunschte, wendcte ich mich an Herrn Harry Veitch um neue Vorlagen des dunnslammigen Dendrobium lituiflorum Lindl aus Assam. Ich crhielt eine reiche Sendung frischer Stamme uud Bluthen. Die letzlern wiesen eine derarlige Uebereinstim- mung nach, bis auf die leicht umgekehrt Yformige Purpurlinie neben der Narbengrubc, dass ich nicht umhin konnte, diese Form eben nur als Abart aufzuslellen. Herr Stuart Low sendele mir die Exemplare der neuen Abart im besten Slande. Tafel 214. Der Pflanze unlerer Theil und der obere bluhende Theil eines Stammes. 1. Lippe im ausgebreiteten Zustande +. 2. Saule von vorn -|-. 3. Dieselbe seitlich -f- Tafel 215. If: Bateniania Beauiuoiitii Rchb. fil. pedunculo ereclo uni- seu bifloro, sepalis lepalisque oblongoligulatis obtuse aculis, labello trifido, F laciniis lateralibus semioblongis apice liberis hinc denticulatis, seu sen'ulalis, lacinia antica ligulata obtuse acutiuscula, integerrima, seu serrulata, plana seu marginibus crispula, carinis vulgo septenis apice aculis a basi in basin laciniae anlicae, columna trigona arcuala apice triloba, lobo mediano subcucuUato minute denticulato. Stenia Beaumontii A. Rich. Cat. Hort. Pescat Galeoltia Beaumontii Lindl. Paxt. Fl. G. L p. 12. No. II. Batemania Beaumontii Rchb. fil. Walp. Ann. HL 344. — in Schl. Bot. Zeit. 1852. 60: „Eine Batemania: es ist ganz genau in alien Organen derselbe Plan befolgt, nur hat diese hoher entwickelle Art eine langere Caudicula." — Rchb. fil. in Walp. Ann. YL 555. Cf- eliam Lindley in Gardeners' Chronicle 1850. p. 41: The genus Galeottia is extremely near Balemania, and perhaps not really distinct. Pseudobulbi aggregati pyriformi tetragoni vulgo diphylli. Folia strenue papyracea, plicala, cuneato oblonga acuta. Pedunculus uni- seu biflorus, medio vagina una brevi seraiovato Iriangula. Bracleae scmiovatae acutae ovariis pedicellatis multoties breviores. Sepala ligulata obtuse acuta, lateralia de- flexa, limbo Interno involuta, viriduloolivacea seu flaveola intus striis punclisque brunneis. Tepala subaequalia. Labellum basi brevissime unguiculatum a semiovata basi anlice trifidum, laciniae late- rales apicibus liberis semioblongae, toto limbo hinc denticulatae, scrrulalae, imo prope integerrimae; lacinia media ligulata apiculata seu acuta, producta, integerrima. Carinae septenae humiles a basi labelli in basin laciniae anticae. Color albus maculis slriisijue quibusdam laete purpureis. Columna trigona, curvula, apice triloba, lobis lateralibus angulalis, lobo mediano triangulo rctuso crenulalo 38 basi iitrinque angulala, cum apiculo parvo iuflexo in medio subfornicalo. Color albus. Dorsum aquose purpureo lavalum. Superficies antica sub fovea slriolis numerosis ojusdem coloris. Anthera depressa semioblonga apice obtusissime apiculata, antice bidentata, utrinque angulata. PoUinia de- prcsso pyriformia, per paria incumbentia, poslica breviora. Caudicula oblonga in glandula semioblonga. Diese Art soil aus Brasilien stammen und zuerst von Herrn Morel nach Paris von Bahia ge- sendet worden sein. Mir kani sie niemals in einem trockenen wilden Exemplars vor. Ich kenne sie nur cultivirt und sah sie nur ira Herbar Achille Richard's und dem Lindley's einzeln. In meiner Sammlung liegen neunzehn Exemplare. Ich sah die Pflanze 1852 in Herrn Hofrath Keil's Garten in Leipzig, cultivirt von Herrn Tube. Spater war sie in Herrn Consul Schiller's Garten bei Ham- burg, cultivirt von Herren Stange und Schmidt. Von da erhielten wir eine Pflanze 1870 von Frau Consul Schiller. Kurzlich zeigte sie das fast sichere Todessymptom : gleichzeitige Entwickelung einer ungehorigen Anzahl von Bulbknospen. Vollige Erschopfung und Tod Avaren die unvermeidliche Folge. Pseudobulben genaherl, birnformig vierkantig, meist zweiblatterig. Blatter hart pergamentig, gefaltet, keillanglich spitz. Blulhenstiel ein- und zweibluthig, in Milte mit spitz halbeiformiger Scheide. Deckblatter halbeiformig, spitz , viel kiirzer als gestielte Fruchtknoten. Sepalen zungig stumpf- gespitzt, seitliche herabgeschlagen, am Innenrande eingeschlagen, grunlich olivenfarbig oder gelb- braun, innen mit braunen Streifen und Punkten. Tepalen ziemlich gleich. Lippe am Grunde sehr kurz genagelt, am halbeiformigen Grunde vorn dreispaltig. Seitenzipfel mit halblanglichen stumpfen Spitzen, am ganzen Salim bin gesagt oder fast unversehrt. Mitlelzipfel zungig gespitzt oder spitz, vorgestreckt , unversehrt. Sieben niedrige, vorn spitze Kiele vom Grund der Lippe bis zu Grund des Mittelzipfels. Farbe weiss mit einigen hellpurpurnen Flecken und Streifen. Saule dreikantig, krumm, an Spitze dreilappig. Seitliche Lappen slumpfeckig oder viereckig. Mittellappen gewolbt, dreieckig, gestutzt, gezahnelt. Am Grunde beiderseits eine Ecke und ein Spitzchen in der Mitte. Farbe weiss. Riicken leicht purpurn angehaucht und Vorderflache unter Narbe mit zahlreichen V solchen feinen Streifchen. Staubbeutel gedruckt halblanglich, oben stumpf gespitzt, vorn zweizahnig, beiderseits eckig. Pollinia gedruckt birnformig, paarig auf einander, die hintern kurzer. Caudicula r langlich auf halblanglicher Glandula. Tafel 215. Pflanze nach lebender Vorlage im hamburger Botanischen Garten. \. Lippe +. 9. Saule seitlich +. 3, Dieselbe von vorn +■ *• Saulenspitze mit Staubbeutel -{-. 5, Dieselbe ohne denselben +. 6. Staubbeutel von vorn +. 7. Derselbe von hinten +. 8. und 9. Pol- linarien ; ^■ Tafel 216. I. II. 1—3. Bateniania apiculata Rchb. fil. e grege Batemaniae Meleagridis Rchb. fil. una parviflora , albiflora alis columnae lateralibus subqua- dralis, integris, ala mediana denticulata. Balemania apiculata Rchb. fil. in Garcke Linnaea XLI. p. 109. 4876. Flores duos lantum obtinui, illis VVarreae cyaneae Lindl. dimidio majores. Sepalum impar hgulato oblongum acutum. Sepala paria oblongotriangula apiculata, margine superiori interno invo- liilo. Tepala cuneato oblonga acuta. Omnia intus laevia. Labellum bene unguiculatum apiculo deprosso columnae supra imatn basin. Callus semiovatus postice retusus, limbo ciliato, ciliis panels lateralibus, parte antica longius ciliata. Lamina labelli antica obtuse rhombea apiculata. Columnae 39 alae subquadratae laterales, ala mediana triangula serrulata, apiculo dorsali postico. „Flos candidus. Labelli apex reversus. Planta parva, compacta," Haec fide b. Wallis. Diese Art ist wohl eine grosse Sellenheit. Der im Hospital zu Cuenca versLorbene Guslav m Wallis erhielt nur zwei Exeniplare von einer Seehohe von 1000' in Neugranada. Die zvvei Bluthen I in meinem Herbar durften alias sein, was Europa von dieser Pflanze birgt. Bliilhen wenig grosser, als die der Warrea cyanea Lindl. Unpaares Sepalum zungig langlicli spitz. Paare Sepalen langlich dreieckig rait Spitzcben, vom Innenrande nach oben eingerollt. Tepalen keillanglich spitz. Alles ianen glatt, Lippe deutlich genagell mil einem flachen Spitzchen vor Grund. Schvviele halbeiforniig, r hinlen gestutzt, mit gefranslem Saum, vvenigen Seilenfransen, vorn mil einigen langeren Fraiisen. Vordere Lippe stumpf rautenformig mit Spitzchen. Sauleiiflugel: scilliche ziemlich viercckig, Mittel- fliigel dreieckig ges.'igt, hinter ihm ein Spitzchen. Wallis schrieb: „Bluthe vveiss. Lippcnspilze zu- ruckgebogen, Kleine gedrangte Pflanze.** Tafel 216. L 11. Bluthen. 1. Saule scitlich +. 2. Narbe und Narbendccke (Roslcllum) 4-. 3, Pollinarium +• Tafel 216. Ill IV. 4 — 6. I 9 Batemauia Gustavi Rchb, JiL e grege Batemaniae Meleagridis Rchb. fil. sepalis tepalisqae laevibns, columnae alls omnibus inte- gerrimis, call! parte antica mediana trifida, lamellis apice serratis. Batemania Gustavi Rchb. iil. in Garcke Linnaea XLI. p. 108. 1876. Sepala nitida oblongo triangula vernixia laevissima. Tepala elliptico acuminata, apiculis nunc incurvis. Labelli callus lateribus fimbriatus, antice Irilamellatus, lamellis apice serratis; lamina ob- longa acuta. Columnae alae Ires obtuse Lriangulae integerrimae. „Flos flavus coccineo piclus. Co- lumna extus viridis, antice subtiliter rubro punctata. Flos inodorus in pedunculo quadripollicari." Haec fide b. Wallis, In Neugranada bei 5 — 6000' Seehohe von Wallis enldeckt. Fiinf Bluthen in meinem Herbar. Aus der Yerwandtschaft der Batemania Meleagris Rclib. fil. Sepalen langlich dreieckig, glanzend, vvie gefirnisst, ohne alle Buckel. Tepalen elliptisch zugespitzt, Spitzen biswcilen krumm. Lippen- schwiele an Seiten gefranst, vorn aus drei oder einer Platte, oder oben gesagt oder gezriluiell; Plalle der Lippe langlich, spitz, Saulenflugel alle drei dreieckig unversehrt; oberer auch gestutzt. „Blutlie gelb mit Zeichnung von Scharlach, Saule aussen grun berandet, vorn lein roth punktirl; Tracht der Pescatorea, schwachwuchsig. Blatter \' lang, 1" breit. Bluthe geruchlos auf kurzen vier Zoll langen Stielen." Dies dem Sinne nach des Ilerrn Gustav Wallis Bemerkungen, Tafel 216. IIL Bluthe von vorn. IV. Bluthe von der Ruck^eite. 4. Saule und Lippe von der Seite — ein wenig +. 5 Lippe ausgebreitet -)-. Man beachte, dass der Vorderlheil der Schwiele anders gebaut ist, als bei Figur IIL 6. Vorderlheil der Schvviele nach Skizze des Herrn G. Wallis. Anm. Ich bemerke ausdrucklich , dass die Figuren alle, ausser Figur 6, von niir und zwar nach in Alkohol empfangenen guten Blilthen gefertigt sind. Dagegen tragi die Veranlworlung fur die angedeutete Farbung der Blulhentheile bei Figur III Ilerr G. Wallis, dessen Skizze ich dazu benutzl babe, Der Name ist nach diescm Reisenden gegeben, dessen Verdiensle man erst rechl schalzen lernt, wenn man mil ihnen die Leistungen der gewohnlichcn Reiseroutiniers vergleicht. 40 Tafel 216. V. 7 — 15. * Bateniauia arnilllata Rchh. fiL aflinis Balemaniae Colleyi Lindl. labello panduraeformi lobis poslicis semioblongis denliculatis , lobo mediano transverso obtuse rbombeo, callo baseos erecto serrulato, androclinio creniilato, 3 Batemaiiia armillata Rchb. fil. Gardeners' Chronicle 1875. L 780, Caespitosa. Pseudobulbus pyrirormis telragonus mono- seu diphyllus. Folia cunealo oblongo- ligulala acuta uli pseudobulbus aquose prasiaa. Racemus deflexus seu porrectus, bi- — Iriflorus. Bracteae cucullalae cordate semiovalae aculae ovaria pedicellata longe non aequantes. Sepalum inipar cuneato oblongum obtusurn fornicatum. Sepala lateralia angustiora, lirnbo interno implicito. Tepala ligulalo oblonga obtuse acuta. Labellum assurgens lobo antico replicalo, basi cunealum, trilobum: Lobi lalerales obtuse trianguli seu semioblongi hinc denticulali, lobus anticus transverse rhombeus angulis laleralibus obtusis, angulo antico apiculato, apiculo rcflexo. Callus in basi lamelliformis erectus mullidentatus. Columna trigona, Androclinii margo denticulatus. Antbera depresso milrala rhom- bea, apiculala, apice bidenlata. Pollinia bigernina, inaequalia, depresso pyriformia. Gaudicula bre- vissima ligulata. Glandula oblonga acuta. Pedunculus viridis. Bracteae albidae viridi nervosae. Se- pala el tepala viridia. Labellum el columna alba. Callus et labelli apex ochroleuci. Seit 1870 batten wir aus Herrn Consul Schiller's nacbgelassener Sammlung eine kleine see- grune Orchidee, mil der wunderlichen Bezeichnung 5,Coelogyne Gardneriana". Ich verlraule kaum auf ihre Entwickelung viii^en ihrer Aermlicbkeil, zumaJ die ganze Pflanze immer nur auf Einem Auge stand. Im April 1875 erschien aber mit dem jungen Schosse ein Bluthenstand, herabhiingend, Avie bei Baleraania Colleyi. Mir war die Art sehr lieb, da sie die Yerbindung zvviscben dieser Art und der eliemaligen „Huntleya" Meleagris bestatigt. Sie hat den Bluthenstand der erstern und ziem- Jich die Lippenschwiele der letztern. Rasig. Bulb birnenformig vierkantig, oder vierseitig pyramidal, ein- bis zweiblalterig. Blatter keillanglich spitz, wie Bulb bell lauchgrun. Bliithentraube herabgebogen oder vorgestreckt, zwei- bis dreiblulbig. Deckblatter kappig, herzFormig halbeiformig, spitz, bei Weitem nicht gleichlang den gcstiellen Fruchtknolen. Unpaares Sepalum keillanglich stumpf gewolbt. Seitliche Sepalen schmaler, mit eingerolltem Innenrand, Tepalen zungig langlich stumpf gespitzt. Lippe aufsteigend, Yom Grunde aus an Spitze umgeschlagen. Vorderlappen quer rautenformig mit seitlichen stumpfen Ecken, Seitenlappen stumpf dreieckig oder halblanglich, bier und da gezahnelt. Schwiele am Grunde platlenformig, aufrecbt, vielzahnig. Saule dreiseitig. Rand der Staubbeutelgrube gezahnelt. Staub- beulel niedergedruckt miitzenformig rautenformig, mit Scheitelspilzchen, an dem Vorderende zwei- zahnig. Pollinien zweipaarig, ungleich, gedruckt birnenformig, Caudicula sehr kurz, zungiglineal. Glandula langlichspltz. Bluthensliel hellgrun, Deckblatter weisslich grunneryig. Sepalen und Tepalen lauchgrun. Lippe und Saule weiss. Schwiele und Lippenspilze hell ocliergelb, Tafel 216. V. Pflanze nach dem lebenden einzigen Originalexemplar. 7, Lippe von aussen +. 8. Saule und Lippe von vorn +. 9. Saule und Lippe seitlich +. 10. Saule von vorn, mitStaub- beulel +. 11. Saule von vorn, ohne Slaubbeutel +. 12. Staubbeutel ~f. 13. PoUinarium +. 14. PoUinarium 4-, 13. Dasselbe von unten +. Es isl lehrreich zu sclien, wie verschieden die Pollinaria sich entwickeln. Allerdings stamml 13 von der ersten Bluthenbildung der so schwachen Pflanze. i1 Tafel 217. I. 1 — 9. * Plearothallis coiiaiithera Rchb. fil. \ Affinis Pleurotliallidi hianti LindL racemo recto, non flexuoso, secundifioro, j)auciftoro, sejjalis oblongoligulatis acutis, sepalo pari bidenlato, lepalis cuiieato ellipticis, abbreviatis, Irinerviis, limbo superior! implicito minutissiine denliculalo , * extns densius verrucosis, labello brcvissime unguiculalo Irifido, laeiniis basilaribus obtusangiilo Iriangulis ereclis parvis, carlilagineis , lacinia mediana terclius- cula acuta carnosa, disco interposito postice abrupto, seriebus geminis papularum inter et ante la- cinias laterales, pagiaa inferiori tuberculis minutissimis pliirimis scabra* colunina acuta, androcliiiio postice triangulo apice bidenlalo, rostello deflexo quadralo; anthcra coiiiformi. Pleurolhallis conanthera Rchb. fil. in lilt, ad horlul. Haage & Sclimidt Erfordenses. Caulis secundarius bumillimus brunneo vaginatus. Folium bene carnoso coriaceum cunealo ob- longum aculum apice Iridentatum, 0,08o longum, medio 0,025 latum. Pedunculus vagina basilari minula, gracilis, teres, firmus, 0,19 1ongus, sub inflorescentia vaginis valde distantibus arctis duabus, suporne distantiflorus. Bracteae ochreatae apiculatae pedicellis multo breviores. Ovaria podiceliis qualer prope breviores. Sepala 0,02 longa, vinoso atropurpurea. Sepalum impar trinerve, sepa- lum e duobus connatis sexnerve. Tepala albida Irinervia. Nervi usque supra basin late vinoso- brunneo suffusi. Labelli laciniae laterales basilares albidae, reliquum labellum brunneum, linea longi- ludinali superne albida. Facies inferior basin versus quasi bicamerala, cameris albidis. Diese immerhin stattliche Pleurothallis lernte ich erst im Marz 1878 kennen. Sie bluhte bei den Herren Haage & Schmidt in Erfurt und siammt von Cordoba in Mexico. In derselben Ab- theilung der Apodae caespitosae steht Dr. Lindley's Pleurothallis hians, deren aussere Erscheinung sehr ahnlich isl. Indessen ist das Blatt keilig verkehrt eiformig und oben breit abgestumpft, die Bluthenspindel ist zickzackig, die Bluthen stehen zweizeilig, die Lippe ist blattig, ianglich spitz, die Saule gestutzL Dicht vor Pleurothallis hians hat Lindley eine Pleurothallis crenata Lindl. aus Mexico, die ich nur aus dem Herbar dieses Aulors kerme. Sie ist durch eine Blaltgeslall verschiedcn, die der der Pleurothallis hians nahe steht. Die Trauhe ist zweiseitig, die paaren Sepalea sind zur Halfte frei und zugespitzt, die Lippe isl am Grunde herzformig, Ianglich, stumpf, unler Spilze be- haart, beiderseits in der Mitte verbreitet und mit zwei grossen Langsschwielen. Die oben gestutzte Saule hat ein dreizahniges Androclinium. Der Name „crenata" isl gegeben, weil dunkle Puukle am Rande der Tepalen und der Lippe den Eindruck machen, als ob Kerbzahne da waren. Das i^l also eine Bezeichnung, welche die optimistische schulmeisterliche Schule andern wurde. Diese Ail slamml aus Mexico, von wo sie im Garten der Herren Loddiges zu Hackney bluhte. Stangel sehr niedrig, braunbescheidet. Blatt deutlich fleischig lederartig keillanglicli spitz, an Spitze dreizahnig, 0,08o lang, in Mitte 0,025 breit. Bluthenstiei mit kleiner Grundscheide, schlank, stielrund, fest, 0,19 lang, unter dem Blulhenslande mil zwei, sehr weil von einander slehenden engen Scheiden, obenhin entCerntblQlhig. Deckblaller lutenarlig gespitzt, viel kurzer als Bluthen* stielchen. Fruclilknoteo viermal kurzer als Bluthenstielchen. Sepalon 0,02 lang, weinig schwarz- purpurn. Unpaares Sepalum dreinervig, das aus zwei Sepalen bestehende hat deren sechs. Te- palen weisslich, dreinervig. Nerveu bis uber den Grund breit dunkel portweinfarbig. Seitenzipfel der Lippe am Grunde, weisslich, die ubrige Lippe braun, njit obenhin weisslicher Langslinie. Unler- seite hat am Grunde zwei weissliche Kammem. Die Pflanze isl der Pleurothallis hians Lindl. verwandl. Die Spindel der Trauhe ist gerade, nicht zickzackig, einseilwendig armbluthig. Sepalen ]9nglich zungig spitz, Paares vernachsenes Sc- in. 6 42 I paliim an der Spilze zweizahuig. Tepalen keilig elliplisch, kurz, dreinervig, am eingeschlogeneii Oberrand ganz fein gezahnelt, aussen dichler warzig. Lippe ganz kurz genagell dreispaltig. Gruiid- standige Seilenzipfel stumpf dreieckig aufrechl klein knorpelig. Mittelzipfel slielrundlicli spitz von dicker Masse, mil hinlen abschussiger Mittelanschwellung. Zwei Reihen Warzen zwischen und vor den Seilenzipfeln. Unterseile von vielen Warzchen scharf. Saule oben spitz. Gipfel des Slaubbeutel- "belts aiich zweizabnis. Staubbeutel gedriickt kegelformig. Ausdrucklieh hebe ich hervor, dass ich die zwei Reihen Warzchen am Grunde der schwieligen Lippenverdickung im Jahre 1880 nicht wieder aufYand, wohl aber einfache Flecken an ihrer Stelle. Tafel 217. I. Stangel mil Bluthenstand. 1. Blaltspilze +. 2. Tepalum von Aussenseite -f. 3. Dasselbe von Innenseite +• -i- Spitze der verwachsenen Sepala. Sie sind elwas zusammen- gezogen und mil Spitzchen verselien +. 5. Saule und Lippe seillifh +- 6, Lippe von oben +. 7. Dieselbe von unlen. Man siehl die zwei Kammern am Grunde unter dem Nagel +. 8- Saule von vom 4-, 9. PoUinien +- Tafel ^17. JI. 10—18 4 * Plenrothallis moschata Rchb. JiL m aff. Pleurotballidi Arbusculae Lindl. racemo secundo seu spiral! , floribus nulantibus (demum saltern); sepalis lateralibus uninerviis, tepalis concoloribus. Pleurolhallis moschata Rchb. fd. Mss. * ^ Planla lubenter prolifera caulibus novellis ex folii basi prosilientibus. Vaginae elongalae arctae, apice iriangulae, sexnerviae, nervo ostium circumvallanle, omnibus nervis superne muriculalis; aire- fuscae. Folium cuneato oblongum apice obtusato apiculatum marginatum, crassiusculum, superficie su- periori hinc inaequale hie inde paulo gibberosum et foveatum, vi\- pollicem longum, vix Yg pollicem latum. Racemi rhachis teretiusculo filiformis, folium pluries excedens, sub inflorescentia vaginis duabu.s seu Iribus arclis. Racemus baud densus^ secundiflorus seu spiralis. Bracteae arctae, ochreatae, acuminatae,'pedice]lis multolies breviores, Pedicelli cum ovariis angulali. Sepalum dor- salc a Iriangula basi lineari acuminatum, trinerve, nervis lateralibus abbreviatis, supra nervos cari- nalum. Sepala lateralia subaequalia, uninervia, mentum angulatum efficientia, vulgo decurva. Tepala cuneato ligulata retusa cum apiculo, uninervia, nervo superficie concolori, nee obscure uti in Pleuro- thallide Arbuscula Lindl. Labellum basi cordatum seu prope cordatum ligulalum, obtuse acutum, nervis Iribus superne incrassalis, lateralibus ante apicem sub anguli figura anaslomosantibus. Columna Irigona alis quadralis crassis. Pollinia gemina, compressa, matcrie pulverea in apice. Flores laete albovirides menlo ac columnae pede auranliacis. Odor moschi gravis. 5 * ' Dicse recht zierliche Pleurothallis blulit seil einigen Jahren im hamburger Botanischen Garten. Wir haben sie von Endres aus Costa Rica erhalten. Gern proliferirend, indem neue Stengel aus dem Blaltgrunde neben dem terminalen Blulhen- stande eine sympodiale Forlselzung bedingen. Scheiden gestreckt, eng, an der Spilze mil dreieckiger Mundung, sechsnervig, ein Nerv urn die Saumung herumlaufend. Alle Nerven haben auf ihrer Flache feine Spitzchen. Blalt keillanglich , an stumpfem Ende mil Mittelspitzchen, berandet, dicklich, auf oberer Flache hier und da ungleich, hier und da bucklich, und mil Gruben, kaum einen Zoll Jang, kaum Yj Zoll breit. Spindel der Traube stielrundlich fadig, mehrmals langer als Blatt, mil \ 43 zwei bis drei engen Sclieiden unter dem Bluthenstand. Traube nichl enge, einseitwendig odor spi- ralig. Deckblattor eng tutenformig, zugespitzt, vielmals kurzer als Bluthenslielchen. Bliithcnslielchea mil Fruchtknoten WinkeJ bildend. Ruckensepalum von dreieckigem Grundc linealzugespitzt, drei- nervig, mit sehr kurzen sciUichen Nerven, auf Aussenseite der Nervcn gekielL Seitliche Sepalen^ ziemlich gleicl], einnervig, mit eckigem Kinn, meist herabgeschlagen. Tepalen keilig zungig gestulzl * mil Spilzchen, einnervig, Nervenoberflache gleichfarblg und nicht dunkel, wie bei Pleurotballis Ar- buscula Lindl. Lippe am Grunde herzfOrmig oder ziemlich herzformig, zungig, slumpfgcspitzt, mit drei oberseits verdickten Nerven, selllichc an Spilze unter Winkel anastomosirend. Saule drcikantig mit dicke'n viereckigen Fliigeln. Pollinien paarig, gedruckl, mit pulverartiger Materie' an Spilze. Bliillien hell weissgriin, Kinn iind Fuss der Saule orange. Geruch nach Moschus ausscrordentlich stark, sodass man ihn im Warmhause von Weitem bemerkl. Tafel 217. II'. Ein Sliicl; Sympodium mit Blulhensland. 10. Bluthe +. 11. Oberes Sepa- r lum -f- ^2. Tepaluin +. 13. Lippe seitlich -[-• ^^- Lippe von oben 4-. 15. SSule von vorn -\-. * 16. Saule seitlich -}-. 17. Fuss derselben +• 18. Pollinium +. Tafel 218. ^ Oncidiuni Retenieyeriauuiu Rchb. JiL r Milloniastrum pedunculo elongato (seu racemososeu rarcissime paniculato), noribus hysterochro- nicis, sepalis tepalisque subaequalibus ovatis oblongisque aculis, labello pandurato acuto carnoso, callis quadrigeminis obtusatis in basi, callo quinto inter par anticum, coluranae alis carnosissimis triangulis seu dolabriformibus. Oncidium Retemeyerianunri Rchb. fil. in von Mohl und von Schlecblendal Dot. Zeit. 1856. p. 513! VV. Wilson Saunders Refugium Botanicum. Vol. IL Part. I PI. 74. Juni 1860! Pseudobulbus obsoletus ex articulis geminis seu ternis oblongus, nunc ex ipsis articulis radices adventitias edens. Folium solitarium, cunealo oblongum acutum, inferne infra ncrvum medium ca- rinattim, crassissimum, in planfa originaria vjolaceopurpureo aspersum, in planta jam ad manus Oh- lendorffiana simpliciter viride. Pedanculus ex axilla vaginae scariosae, crassus, validus, clongatus, laete rufus seu rufoviolaceus maculis innumeris parvis viridulis. Racemus ex floribus Iribus usque quatuordecim, nunc ramulis qulbusdam lateralibus. Bracteae acute triangulares, demum apicibus deflexae, unde squarrosae, dimidiam vel terliam partem ovarii pedicellati aequantes. Flores hystero- chronici, carnosi, illis Cottoniae peduncularis Rchb. fil. 1857 (Thwaites 1864) ob labellum valdc obscurum ac ob telam el colorem quodammodo comparabiles. Sepala oblonga apiculata seu acu- minata, cinnamomea, hinc illic tlaveola, nunc omnino flavida maculis margine undulatis cinnamo- meis. Tepala sepalo impari aequalia. Sepala paria melius unguiculala, per nervum medium obtuse carinata. Labellum valde carnosum, constricto panduralum, acutum, callis inter lacinias lalerales obtusis quadrigeminis oblusis, callo inter par anticum inferpo^ilo, Calli pro parte majori ot lalera eorum xanlhini. Discus laciniae labelli anlicae quodammodo sulcatus. Columna brevis, crassa. Tabula infrastigmatica xanthina maculis purpureis. Alae dolabriformes seu triangulae xanthinae mar- ginfe purpureo. Anlhera albidoflaveola macula in medio antice purpurea. PoRinia pyriformia postice fissa. Caudicula lata ulrinque sursum acuta. Glandula magna adhaerens. 6 14 Diese Art erhiell ich ISo6 aus Bremen, von einem damals eifrigen Sammler, Ilerrn Retemcyer. 4857 bliihte sie bei Herrn Chantin in Paris, woher ich zwei grosse Bluthenstande besitze, deren einer zwei Seitenzweige hat, die in ihrer verschiedenzeiligen Entwickelung an Pflaiizen wie Epi- dendrum fuscatum gemahnen. August 1866 erhiell ich es von Herrn Wilson Saunders, llerr W. H. Filch zeichnete es fur das „Refugiuin". Ich habe gar keinen Zweifel, dass sein Bliithenstand mil vier Blulhen und einer eben aufgehenden Knospe eine der ihm leider eigenlhumlichen „Verbes- serungen" (?) der Nalur ist. Wenn zwei Blulhen gleichzeitig oflen sind, ist die allere gewiss schon deal Welken nahe. Herr W. Wilson Saunders gab an, die Pflanze von Mexico durch Boucard er- hallen zu haben. 1880 erschien sie bei Herrn W. Bull, Chelsea, London und gleichzeitig bei Herrn von Ohlendorff, Ham bei Hamburg, eingesendel von Herrn Hoge, aus Mexico, wohl von Cordoba. Pseudobulb unentwickelt, aus zwei bis drei Gliedern, langlich, und aus diesen Gliedern selbst ab und zu Nebenwurzeln aussendend. Blatt einzeln, keillanglich spitz, unterseits unter Mittelnerv gekielt, sehr dick. An der Originalpflanze ist dasselbe purpurvioletl, an einer eben von Herrn von Ohlendorff eingesendelen einfach grun. Bluthenstiel aus Achsel einer durrhautigen Scheide, dick, kraflig, lang, hellroth oder rothvioletl mil unzahligen kleinen grunen Fleckchen. Traiibe aus drei bis vierzehn Bliilhen, bisweilen sogar mil Seitenzweiglein. Deckblatter spitz dreieckig, endlich an Spilzen umgeschlagen, der Halfte oder dem Drilttheil des gesliellen Fruchtknotens gleichlang. Bliithen nichl gleichzeitig, sondern nach und nach sich enlwickelnd, fleischig, jenen der Cottonia peduncu- laris Rchb. fil. 1857 (Thwaites 1864) wegen der sehr dunkeln Lippe, des Gewebes, der Farbe, des Glanzes einigermaasen vergleichbar. Sepalen langlich, mil Spitzchen oder zugespitzt, zimml- braun, hier und da gelblich, auch ganz gelblich rait zimmlrothen welliggerandeten Flecken um den Rand. Tepalen ziemlich gleich dem unpaaren Sepalum, Paare Sepalen deutlicher genagelt, uber Mittelnerv undeutlich geslieU. Lippe sehr fleischig, zusanimengezogen geigenformig, spitz. Zwei Paare stumpfer Buckel zwischen den Seitenzipfeln. Das Vorderpaar schliesst ein driltes ein. Der grossere Theil dersclben ist hochgelb. Die Scheibe des Vorderzipfels ist slrahlig gefurchL Saule kurz, dick. Unternarbige Tafel gelb mil Purpurflecken. Flugel beilforraig oder stumpf dreieckig, gelb mil Purpurrand. Staubbeulel weisslich gelb, in Milte vorn mil Purpurfleck. Pollinien birn- formig, hinten gespalten. Caudicula breit, nach jeder Seite nach oben spitz. Druse gross, an- hangend. Tafel 218. Pflanze nach Herrn von OhlendorfTs lebendem Exemplar. 1. Knospe seitlich. Man siehl, wie die Sepalen das Tepalum nicht decken +. 2. Bluthe von Ruckseile +. 3. Bluthe schief von oben gesehen -J-. 4, o. 6- Sepalen und Tepalen von anderer Farbung +. 7. 8. Lip- pen +• 9. Saule von vorn mil beilformig gerundeten Saulenflilgeln +. 10. Saule von vorn mil stumpf dreieckigen Saulenflilgeln -f-- ''■ Staubbeulel seitlich -f- i2. Pollinarium von vorn +. 13. Pollinarium von hinlen +- Tafel 219, I. 1—6. * Bulbophyllum rufiuam Rchb. JiL Affine B, Careyano Lindl. el B. sicyobulbon Par. Rchb. fil. racemo elongalo laxifloro erecto loliuni aequante, bracteis paleatis Irinerviis flores dimidios prope excedentibus, labello ligulato acuta bicarinato basi utrinque minute unidentato. 45 Bulbophylliim rufinum Rchb. fil. in lilt. Rhizoma repens. Pseudobulbus lelragono ovoideus, 0,05 alius medio circumferenliae 0,06, lela soluta vaginarum tectus, ipsis fibris tracheidarum nudis more specierum affinium quarundam. Radices tenues validae numerosissimae. Folium cuneato petiolalum oblongo ligulatum subacuto bi- lobulum; 0,13 longum, 0,02 medio latum. Pedunculus basi vagim's duabus inaerjualibus amplls, terctiusculo angulalus, viridulus, purpiireo muldstriolatus. Inflorescentia usque supra basin mulli- flora, laxiflora. Bracleae paleaceae ligulalae aculae nervis atropurpureis ternis, ovarium pedicellatum bene superanles. Sepalum impar fornicatutii ligulalum aculum. Sepala lateralia basi meulum par- vum efiflcienlia involuta, dein explanafa triangula acuta omnino libera. Omnia sepala ocbracea, lineis interruptis atropurpureis ternis in quovis sepalo supra nervos principes. Tepala in inlorsliliis sepa- lorum triangulo acuminata, uniiiervia minula ejusdem coloris. Labellum crassius, ligulalum acutum, dente parvulo acuto ereclo utrinque in basi; carinis geminis subparalielis per longitudinem, ochro- leucum carinis atropurpureis. Columna alba parva tridentata, dons posticus parvus, denies anlici multo majores denticulo nunc uno intus. Diese wobl sicber continental indische Art ersland Ilerr S. C. Hincks von Breckenborough boi Thirsk in einer der Auctionen des Herrn Stevens, 38, King Street, Covent Garden, London W. C. Ich verdanke ihm das abgebildete Exemplar. Rhizom kriecbend. Bulb vierkantig eiformig, 0,0o hocli, in der Mitte 0,06 spannend, von F>ohden des gelosten Scheidengewebes bedeckt, in dem nackte Bander aus Traclieiden, wie bei ge- ^X^iy^.JKK.lM ^V.».V..^^^»Q wissen Yerwandten sich finden. Luflwurzeln dvmn, fett, sehr zahlreich. Blatt keilig geslielt, lang- jich zungig, ziemlich gespitzt und doch ein wenig zweilappig; 0,43 lang, 0,02 in der Mitte breit. Bluthensliel am Grunde mit zwei weiten ungleichen Scheiden, stielrundlich eckig, grun, mit vielen Purpurstricbelchen. Bluthenstand bis nach dem Grunde zu vielbluthig, schlaffbluthig. Deckblaller spreublalterig zungig spitz mit drei schwarzpurpurnen Nerven, gut langer als der gestielte Frucht- knoten. Unpaares Sepalum gewolbt, zungig spitz, Seitliche Sepalen am Grunde ein kleines Kinn bildend, daselbst eingerollt, dann ausgebreitet, dreieckig, ganz frei. Alle Sepalen ochergelb, mit schwarpurpurnen unterbrocbenen Linien auf jedem derselben fiber den Hauptnerven. Tepalen in den Liicken der Sepalen, dreieckig zugespitzt, einnervig, klein, von derselben Farbe. Lippe dicker, zungig spitz, beiderseits mit einem kleinen spitzen aufrechten Zahn, mil zwei ziemlich parallelen rolhen Kielen auf Langslinie, ocbergelb. Saule klein, dreizahnig, Hinterzahn klein, Vorderzahne viel grosser mit einem aufsilzenden Zahnchen. Tafel 219. L Pflanze. i. Stuck Bluthensliel +. 2. Bluthe +. 3. Deckblalt +• *• Te- palum +• 5. Lippe von oben +, 6. Saule seitlich -f-. Taiel 219. II. 7 — 13. ^ Biilbophyllam pipio Rchb, JiL AfTine Bulbophyllo falcipelalo Lindi. tepalis simpliciter ligulalis acutis. Bulbophyllum pipio Rchb. fil. in Garcke Linnaca XLL p. 92. (4876). Pseudobulbi caespiloso aggregati in rhizomale tenui conici monophylli abbreviali. Folium cu- neato lanceolatum acutum. Pedunculus folio brevior, plurivaginatus vaginls arclis, apice racemosus 46 4 i Bracteae minutae scmilanceae ovaria pedicellata subaequantes, infimne flores nunc superantes. Men- turn obtusangulum. Sepala triangulo cuspidata. Tepala ligulata acuta sublancea plus duplo breviora. Oniiiia alba. Dimidia sepala antica aijuose sulphurea. Labellum bene unguiculalum, ulroque latere basi semiovato oblongum auriculalum, lobo anlico ligulalo obtuso lateribus in una planta denticula- tum, in altera integerriniuni. Callus oblongus medio longiludinaliter sulcatus per tolam sen dimidiarn longitudinem seu inter lobos laterales. Color in altera planta albus callo breviori viridi, in altera tolurn labellunn pallide viride, auriculis tantum dimidio albis, basi inferne purpurea, Columna brevis r abrupta bisetS viridis pede purpureo. — Ex minutissimis. Bulbopbyllum falcipetalum Lindl. habet pseudobulbos longiores, diphyllos, sepala cum ovario et rhachi punctulata (in nostro laevia), tepala ^^ r falcala curvata, columnam biangulatam, nee bisetam. Diese Pflanze stammt boclist wabrscheinlich aus der Sierra Leone. Wir erbielten sie aus der be- ^' riihmlen Sammluns des Herrn Wilson W, Saunders zu Reigate fur den hamburger Botanischen Garten. Bulbs gedrangt auf zartem Bhizom, kegelformig, einblatterig , kurz. Blalt keilig, lanzettlich spitz. Blulhenstiel kiirzer als Blalt, mehrscheidig, Scheiden eng- An der Spitze eine Traube. Deck- blatter klein balblanzettlich ziemlich so lang wie gestielte Frucbtknoten, die untern die Bluthen ziem- lich uberragend. Kinn slumpfeckig. Sepalen dreieckig gespitzt. Tepalen zungig spitz, ziemlich lan- zettlich, mehr als um die Halfte kurzer. Alle diese Organe weiss, nur die Oberhalfte der Sepalen r hell schwefelgelb. Lippe deutlich genagelt, beiderseits mit halbeiformigem oder langlichem Oelir- chen, A^orderzipfel zungig spitz. Der Rand ist verschieden, bei der einen Pflanze zeigte er sich fein kerbzahnig, bei der andern unversehrt. Die langliche Schwiele mit einer Mittelfurche ist recht ver- schieden entwickelt in ihrer Lange und zwar selbst auf demselben Individuum. Man vergleiche die Figuren 8. 9. 10. 11. 19. Bei der einen Pflanze war die Lippe weiss mit kurzer gruner Schwiele, bei der andern dagegen war die ganze Lippe grun, nur dass das Oehrchen hell weiss und die Unterseite des Grundes purpurn angehaucht waren. Saule kurz mit zwei Borstenfortsatzen hellgrun. Die Art ist ungemwn klein. Die ganze Pflanze erreicht nur zwei bis drei Zoll Hohe. Bulbophyllum falcipetalum Lindl hat langere Bulbs mit zwei Blaftern, Sepalen, Frucbtknoten und Spindel punk- tirt, sichelformig , gekrummte Tepalen, eine Saule mit zwei vorspringenden Winkeln ohne Borsten. Tafel 219. IL Pflanze in naturlicher Grosse. 7. Blulhenstiel -f-. 8. Seitliche Ansicht d^r Tepala und Lippe und eines Theils der Saule +- 9. Lippe seitlich -|-. 10. Lippe von oben +■ H. 12. Dieselben Ansichten von anderer Lippe +. 13. Saule seitlich +. Tafel 220. Ciovenia inatica Rchb. JiL afT. Goveniae liliaceae Lindl, Gardneri Lindl, triplicatulae Rchb. fil, ulriculatae Lindl, deliciosae Rchb. fil anlhera vertice lumido, anlice exapiculata. Govenia mutica Rchb. fil in von Mohl et von Schldl Bot. Zeit, 1852. p. 856, in Walp. Ann. M. p. 556. No. 4. Pseudobulbus depressus hemisphaericus. Caulis superne vaginis arctis carnosis rufis geminis vestitus. Inlernodia subfoliacea angulala rufa. Folia gemina cuneato oblonga acuta marine undu- Jala. Pedunculus ab eisdem vaginis inclusus teres crassiusculus inferne vaginis diiabus carnosis superne squamis ligulatis aculis apice racemosus primum capitatus. Color caulis ex parte simpliciter 47 fiavoviridis, ex parte majori vlnoso purpureus inaculis flavoviridibus innumeris. Squamae et bracleae el ovaria alboviridiflavae. Ovaria pedicellala bracteas cuneato ligulatas, acutas, saepe apice uncinalo curvulas aequanlia, Sepalum impar oblougoligulatum apiculalum fornicatum. Sepala lateralia cunealo Jigulata acuta siginoidea deflexa. Tepala oblonga acuta. Labellum unguiculalum basi cordato sagit- tatum oblongum anlice subtrilobum, angulis laleralibus obscuris, lobo antico Iriangulo crispulo. Tu- mores oblongi gemini per discum. Columna curvula trigona superne et basi ampliala, parte tumiJa, utriusqae laleris antice ima basi confluente. Anthera vcrtice convexo urnbonata, anticc brevissinie acuta nee apiculata. PoUinia dopresso oblonga per paria incumbcnlia. Caudicula latiuscule linearis. Glandula rotunda transversa. Flos albus. Labellum infra et supra parte superior! a]bo.su]])liureurn, antice margine maculis quibusdam fuscis. Anthera inlensius flava. Diese Art, die ich in nicincr friibern Zeit fur die durch die Antliere so gut unlerschiedcne Govenia liliacea Lindl. gehalten hatte, untcrschied ich, auf die grossen Verschiedenlicilen in den Staubbeutein aufmerksani geworden, 1852, zunacbsl nach bei Zacuapan in Mexico gesaminellen Excmplaren Leibold's. Dieses Zacuapan wurde auch von Hartweg und wcnn ich nicht irre von Liebmann bcsuchl. Lindley sagt untcr Oncidium stramineum Lindl. BoL Reg. XXVL !840. p. H: „It was one of the first plants sent from Vera Cruz to the Horlicullural Society by Mr. Hartweg, wo found it at a place called Zacuapan, where some other fine things, especially the rare and beau- tiful Berberis teunifolia were obtained." — Erst siebenundzwanzig Jahre spater, im October 1879, sah ich die Pflanze lebend, nach der ich die gegebenen Abbildungen entwarf. Sie war, wohl von Cordova von Herrn Hoge, einem hamburger Entomologen, eingesendet an Herrn H. von OhlendorlT, in dessen Garten zu Ham sie unter der Cultur des Herrn W. Drazdak bluhte. Kurz darauf bluhte ein Exemplar, aus derselben Quelle bezogen, im hamburger Botanischen Garten, cultivirt von Herrn U- Donat. Bulb niedergedriickt halbkugelig. Slangel nach oben niit zwei spitzen fleischigen Scheiden, welche die Farbe des Saftes der Fliederbeeren haben. Internodien unter Blattern kantig, roth. Blatter paarig keillanglich , spitz, am Rande wellig. Bluthenstiel voo selben Scheiden -cingeschlossen, stielrund, unten mit zwei fleischigen Scheiden, obenhin mit zungigen spilzen Scheiden, oben Iraubig, erst kopfig. Farbe des Slangels zum Theil einfach gelbgrun, zuni grossern Theil weinig [jurpnrn mit zahllosen gelbgrunen Fleckchen. Schuppen und Deckblatter und Fruchtknoten wcisslich gelb- grun. Gestielte Fruchtknoten so lang wie keilig zungig spilze Deckblatter, die oft an Spitze hakig gekrummt. Unpaares Sepalum ISnglich zungig mit Spilzchen, gewolbt. Seitliche Sepalen keilig lang- lich spitz, sigmaartig geschweift, herabgeschlagen. Tepalen langlich spitz. Lippe genagelt, am Grunde herzpfeilformig, langlich, vorn dreilappig, mit undeutlichen seitb'chen Eckcn, Milteliappcn Ireieckig, elvvas kraus. Zwei langliche Schvvielen uber die Scht;ibe weg. Saule krumm, dreikantig, oben am Grunde erweiterl. Am Grunde fliessen die zwei geschwollenen Bander zusammen. Slaiib- beutel am convexen Gipfel mit Buckel, vorn kurz gespitzt. Pollinien gedriickt langlich, paarig auf- einander liegend. Caudicula breit lineal, Glandula rund, quer. Bliithe weiss. Lippe unterseils und oberseits am Oberllieile blass schwefelgelb, vorn mit eini- gen braunen Flecken. Staubbeulel ziemlicli tief gelb. Tafel 220. Oberer Thcil des Blutlienstiels und Bluthcnstandes nach lebendem Exemplare des Herrn von Ohlendorff. i. Verkleincrle Pflanze nach dem lebenden Exemplare des hamburger Bo- laniscben Gartens +• ^- Stuck des Blulhenstiels -f-- 3. Knospe +. 4. Blulhc von vorn +. { 5. Saule und Lippe seillich +. 6. Lippe ausgebreilet -{-• >^- Saule von vorn -f-- ^* Staub- beutel -}-• 9. Poliinarium — ein PoUinium halb abgeschnitten, urn das dahinter liegende zu zeigen -|-. 48 Zu Tafel 220. ^ F Govenia linibata GrisehacJu „Leaves leathery , oblong , bluntish, tapering at the connplicaled base; flovv'ers distant; brads niinule, much shorter than tlie ovary; perigonial divisions linear, blunt, spreading, lateral exterior ^ w recurved — spreading, lip 3 lobed, cucullate below the divisions, fleshy -callous within, middle lobe oblong, blunt, somewhat recurved; column channelled -winged. — Cymbidium, Hook! — The struc- ture of the poUinaria is still unknown, the species having been described from a single, imperfect specimen. Leaf (a single is extant) 12" long, 2^2 '' broad; spike as long; perigone 10'" long. Hab. Trinidad! Sphepherd." Govenia limbata Grisebach Flora of the british west indian islands, p. 628 (1861). Diese Pflanze ist ausserordentlich lehrreich. Dass Sir William Hooker, der sie Cymbidium lim- batum nannte, und selbst unser Lindley, der sie alsdann untcr Sir William's Auctoritat 1833 be- sclirieb, durch sie irre gefuhrt wurden, dagegen ist gar nichts einzuwenden. Man erinnere sich der damaligen Zeit. Man kannte die gemeinsten Orchideen, die heut mancher Gartenlehrling durchaus iiii Kopfe hat, fast gar nicht, und man war arglos unerfahren in dem nothigen Misstrauen gegen untergeordnete Sammler, schlechte Herbariumcustoden, leichtfertige Correspondenten und betruge- rische Abenteurer. Die Herren Shepherd, Onkel und NefTe, waren am Garten von Liverpool ange- slellt. (Vgl Bot. Mag. LXI. tab. 3319.) Ob sie es gewesen, welche diese Cymbidium limbatum Hook. zu Wege gebracht, oder ob bcim Aufkleben trockencr Exemplare diese „ beautiful mixture" erzielt r wurde, das ist nicht zu ermitteln. So viel steht fest, dass es das wurdige Seitenstfick ist der Maxillaria? spathacea Lindl. Orch. 15L*) Das Exemplar des englischen Nationalherbars zu Kew aus Sir William Hooker's Sammlung besteht aus einem Bluthensland des gemeinen ostindischen Cym- bidium aloifolium Sw. und aus einem Blatte wohl Oncidii luridi Lindl. oder carthaginensis Sw, Die Zeichnung, welche Lindley in seinera Herbar zur Reprasentirung der Art niederlegte, ist eine recht gute Darstellung der Lippe und eine Seitenansicht der Bluthe. Den trostlosen Thatbestand babe ich ermittelt. ■ Grisebach konnle im gottinger Botanischen Garten oft genug das gemeine Cymbidium aloi- folium Sw. bluhen sehen. Dass er, offenbar geleitet durch pflanzengeographische Betracbtungen, das Exemplar nicht nur 1863 hinnahm, wie es war, sondern gar zu Govenia machte, ist einer jener lehrreichen Falle, die beweisen, welcben Schaden jene Herren anrichten, die sich die Talente zutrauen, alien Familien gerecht warden zu konnen. Die Zeil ist kaum fern, wo man sie so an- sehen wird, wie die romischen Augurn einander zu Cicero's Zeiten betrachtelen. ) Au3 einer Cattleya und Bifrenaria Harriaoniae Kchh. fil.j von letzterer die Bluthe. "^j^a^/z/zi //^^zi^$^ir^^^^;'^//^ -c Jtchlr. fLadvzv. del. 'Wi^-n^r so, RrT^h stI d^. ii^. Triv. C\ V/e^. J^/'M /f ff.^/l. f.dd^riz, %&FVur 2^5. ■< jfrM/" Jlrfih. f ^Z, a^ V77j, y/e^Tze^ sc. Z16. -S iir./-j*. IMf: ELK ^-e. ^<^£M.f Y 7-'fS. cM .a4m///yr^u IIM. f JIM. 0Mt. Y. 7-fS. ai-oiv. Hft \.i-a, c ^/.^/.^-, 'J^^ooT'/a./i/y^^^i.JdJ^.f: TL/^~M rlc^/ir^/^j^r/^z^yi/^^i^i^^rM / i/c\j?/'M./'. lAiirmar : sc. Z'lO, y z HM./cl.dsl.adviD. ^^^^^^n'^^^^^f'Z^€i>^<%^^ Wkm^r* Si I n h a 1 1. r\ t * ^ Seite Orchuleae Mandonianae: Pleurothallis chamensis Lindl 25 Pleurothallis agathopLylla Rchb. fil 25 Pleurothallis Soratana Rchb. fil 25 Stelis tenuicaulis Lindl. . . 25 Stelis immapensis Rchb. fil 25 Masdevallia Paivaeana E(tlib, fil 25 Lepanthes Paivaeana Rclib. fil 26 Microstylis fastigiata Rchb. fil 20 Liparis neuroglossa Rchb. fil 2G Index Orchidearum Mandonii juxta nume- rorum ordinem 26 Orchideae Wilkesianae, indescriptae 27 Habenaria cryptostyla Rchb. fil 28 Gymnadonia lepida Rchb. fil 28 Cnemidia ctenophora Rchb. fil 28 Altensteinia erosa Rchb. fil 28 Chloraea penicillata Rchb fil . , 28 Vrydagzynea Vitiensis Rchb. fil 28 Etaeria polyphylla Rchb. fil. 29 Monochilus stenophyllus Rchb. fil 29 Monochilus plantngineus Rchb. fil 29 Platylepis heteromorpha Rchb. fil 29 Saccolabium constrictum Rchb. fil 29 Cleisostonia expansum Rchb. fil 99 Taeniophyllum philippinense Rchb. fil 29 Taeniophyllum asperulum Rchb. fil 29 (Taeniophyllum elegantissimum Rchb. fil.) . . 29 Calauthe lyroglossa Rchb. fil 30 Calunthe alta Rchb. fil 39 Phajus Graeffei Rchb. fil 30 Dendrochilum juncenm Rchb. fil 30 Earina laxior Rchb. fib . . . , 30 Earina plana Rchb. fil 30 Cerafostylis senilis Rchb. hi. .. _ f]Q Eria (Phreatia) prorepens Rchb. fil 31 t Reito Orchideae Mandonianae : Eria (Phreatia) oreophylax Rchb. fil 31 Eria (Phreatia) Matthewsii Rchb. fil 31 Eria (Phreatia) cauligera Rchb. fil 31 Dendrobium glossotis Rchb. fil 31 r Dendrobium platygastrium RcliL. fil 31 Bulbophyllum rostriceps Eclib. fil 31 Liparis nesophila Echb. fil. 31 Malaxis heliopliila Rchb. fil 32 Epidendrum marmoratum A. Eicb. Gal. (Tafel 211.) 32 Cypripedium Haynaldianiim Echb. fil, (Tafel 212.) 33 Pachystoma Thomsonianum Echb. fil. (Tafel 213.) ; 35 Dendrobium lituiflorum Lindl. robustius Eohb. fil. (Tafel 214.) 36 Batemania Beaumontii Eclib. fil. (Tafel 215.) 37 Batemania apiculata Echb. fil. (Tafel 216. L n. 1-3,).... 38 Batemania Gustavi Echb. fil. (Tafel 216. IIL IV. 4-6.) 39 Batemania armillata Echb. fil. (Tafel 216. V. 7-15.) 40 Pleurothallis conanthera Echb. fil. (Tafel 217. I. 1-9.) 41 Pleurothallis moschata Echb. fil. (Tafel 217. n. 10— IS.) 42 Oncidium Retemeyerianum Echb. fil. (Tafel 218.) 43 Bulbophyllum rufinum Echb. fil. (Tafel 219. L 1—6.) 44 Bulbophyllum pipio Echb. fil. (Tafel 219. II. 7-13.) 45 Govenia mutica Echb. fib (Tafel 2-20.) 46 Govenia limbata Grisebach 48 Mitthei/ung. nn niich 7'f> y Xcv/a sind an die Terloc/shnndliwg nnd finvpen. Indcm ich Jurvorhclje, dass irh mi Spiithcrhst 1878 durcfi eine Fidle ran Kraulheif^ Traucr, Gcschaftrv luul P vmde^ lewHhe ich mtrh jdzt, dn., Versnnmte eimgermnssen nachzuholen. So liegcn hereits hei der Yerlnpshandhmg lereifs grstochcp. So hoffi folffcn IfL^srn zii Idhnien. Tafehi 225 in den Prohecoloriten vor nnd 226—228 incL sind Verlagaluwdluvg nnd Aufor. das Heft dem zwcitcn rasch Ilambnrf/^ L Orf T 55 Tafel %tL Cynibidiam Parlshii Rclih. fit ^ affiiie Cymbidio eburneo Lindl flore breviori, callo mediano usque versus seu in basin labclli ex- currenfe, linea elevata nulla, lineis elevatis marginalibus velutinis. Cymbidium Parishii Rcbb. fil. in Trans. Linn. Soc. XXX. p. 144! Gardeners' Clironicle X. 1878. Jul. 20. p. 74! r Vultus omnino Cymbidii eburnei Lindl. Folia ligulato linearia acuta, disticha. Pedunculus bi- usque triflorus vaginis scariosis lanceofalcalis acuminatis. Flores magni. Sepala oblongollgulala aciila. Tepala subaequalia. Labellum a basi angusta flabellalo dilatatum, antics trifidum. Laciniae labelli laterales oblongo obtusangulae antrorsae, lacinia mediana subelliplica obtusa nunc paulo undulata, sericeo tecta ac minutissime sericeo marginala. Callus per longiludinem de basi in basin laciniae medianae, ubi ulrinque angulatus, minule velutinus. Flos eburneo albus. Labelli portio callosa ac discus laciniae medianae auranliaci maculis qui- busdam purpureorubris. Maculae pulcherrimae violaceae supra lacinias laterales. Columna dorse al- bida, antice flaveola, basin versus pallide aurantiaca maculis quibusdam purpurcobrunneis. Apparatus pollinicus idem ac in speciebus affinibus. Pollinia obtusangulo triangula depressa, extrorsurn fissa, postice intus fasciis polliniferis descendentibus. Caudicula subquadrata exlrorsum ulrin- que antice arislata, glandulari substantia infra adhaerente. Recenter taks aristas etiam in varietate Williamsiana Cymbidii eburnei reperi. Diese merkwurdige und hocbst seltene Pflanze war eine der ersten Enldeckungen des Rev. e. S. P. Parish in Burma. Es war die Nr. 56 seiner Orchideenlislen, 1859. Dem verslorbenen Grunder der Firma Hugh Low und Sir WDliam Hooker sendete Herr Parish sowohl dieses als ^t vY/^r^^ /^/r/^^/Y/^/. Y-Y/^/r//?/' ^ sr^ Zc6. i^.i-rdd. ^^a4/?ri//z^^^ 0a^'eni^/< Rchkf. y^ \ t rr/u^^r^^/^/^^/^ /^lA MjM.f..:. 71 emer 9c - 2Z8. \.i-7.i^y?/a.^ '€{Aicdi^ RM.f \L.s-i^.0. // f^/'/^a/Z/d, Bar. Rchl. / £.Teruf7t0t MJ^.f^. WhTur sc Z29. -■*& '-".Jl '\.\ -V'.' "'fliWlfc'' L _." ,* .-'. _» ^ ~^ -1 r*- '^^i ^ -^_ Lj-J b-r '- ^ -V -* _-i- ' --|^ ^J 4 --r . /.&■* - f- vr. ^ . r-f ■*':*1 ^1^/ -^ h ffttj '- t'^.'^"^ br.^:>_ H ,^ :-. SI ^_v^ . _ f F \3S iT P /T- , .- : -!. r^'^' W w- -*- . u':~ Ki*?: ?;;^ *-fc i** b.-»"^_ ifc^/* ^%.- V-.-.'.f^ -fc ^{fA44*«»* va ' . " - ( L-' ■> •v1>l- ^■''^;^ -r* \ r/v' ■^'V . J m ■ ^■^1 ■» 4 t-J w '^, ^ ^^. • * ■ * -1 1 ^4 ^"^ *■! '" -^^ i?t; j^'- .* -* ^v ^-» M ' .- 1 - '^^ t r ' i:<;^; (?;^i:'^M <"- -3 i5J^ iw d-i" ^*PSj .4-' %i ?J f?f ^ft"' '*^_ i./-^. ^::^. Jtc^.fd^. em/::'/ v//a/^. Jfchh f. I-M. 4 - 5 /7?m////z (zJt/^ U^^>/<^;^^ f ■ ■ ■ ■■- ^ ds-L m TC. 1 11 halt. Scito Zygopt'talnnn Lawrenceanum Rrlib. ill. (Tafcl 221.) 19 ZygopctalumWailesianum Rchb. fil. (Tafel222.) 50 Ag;misia Olivoriuua RuliL. fil. (Tafel 223.).. 52 CymbidinTn Parisbii Rclili. fil. (Tafel 224.) . 55 ErifloiitlrnmliilaTncUatuTnRchb.fil. (Tafel 225.) 50 "Warmingia Eugeuii Rchb. fil. (Tafel 22G.) . 57 Tlirixspcrmuin muriculatum Rcbb. fil. (Tafol 227.) 59 Eria Curtisii Rchb. fil. (Tafel 228. I. 1-7.) .59 Seite Eiia Pleurothallie Par. Rcbb. fil. (Tafel 22S. II. 8-14.) 60 Chloraea penicillata Rcbb. fil. (Tafel 229. I. 1-3.) Bipinnula GibertI Rcbb. fil. (Tafel 229. II. III. 4-5.) Oliveriana egregia Rcbb. fil. (Tafel 230. I. 61 62 1-4.) 63 Tricbopilia dasyandra Rcbb. fil. (Tafel 230. II. 5 — 8.) 64 Druck Ton V. A. BTorkhmis In Leipiig XEIA OECHIDACEA. B E I T R A G E ZUK KENNTNISS DER ORCHIDEEN VON lEINRICH GUSTAV REICHENBACH FIL FORTGESETZT DURCH R KRANZLIN. DEITTER BAND. YIERTES HEFT: TAFEL CCXXXI— CCXL; TEXT BOGEN 9. 10 LEIPZIG : F. A. B R C K II A U* S 18 9 0. Ausgegehen am 10. Deceiiibcr 1890. 65 Diese Art liegt ganz allein von Endres vor. Derselbe entdeckt sie in Cosla Rica und gibl ihre Bluthezeit auf Juni und September an. Die Angaben uber die Farbe der Sepalen und Tepalen lautel einmal: „Sepa]s and petals greenish", einmal „greenish white". Ebenso in Bezug auf Lippe: „La- bellum while dersely radiato striate with red, dis yellow 5 striped with cinnamon brown" und: Labellum white with faint radiating lilec lines, disc yellow". Die Abbildungen habe ich selbsl ge- macht, wahrend ich ein Bild Endres' nebst den Analysen Endres' in den „Otia bolanica Hamburgen- sia" veroffentlichen werde, das lithographirt vorliegt. Ich muss indessen bemerken, dass diese Zeichnungen Endres', wahre Wunderwerke in Bezug auf die saubere Contour, einer aufmerksamen mit der Natur nicht recht Stand halten, auch in Bezug auf die ganze Darslellung sehr »i :leich manierirt sind. Die Regelmassigkeit, die man in der Natur so oft vernachlassigt fmdet, gall Endres^. dem verdienstvollen Sammler, so hoch, dass er nur die eine Ilalfte eines flachliegenden Organs zeich- nete und alsdann die anderc Ilalfte danach abpauste. Nebenwurzeln stark, gebogen, ad. Scheiden unter Bulb melirere. Slutzende Biniter. drei, alle, oder doch zwei gegliedert mit Scheide. Pseudobulb linealzungig einblattrig mil keillineal lanzetllichen zugespitztem Blatte. Das lange vorliegende Dlatt m 05 : 0,005. Blulhenstiel aus Achsel des oberslen Blalts, das unter Bulb steht. Ich sehe auch in keinem Falle einen zweilen F Bluthensland aus der Achsel des folgenden, also dritlen unterbulbigen Blalts. Eine deckblallartige Scheide am Grunde des Bluthenstandes. Traube ein- bis dreibliilhig. Deckblatter viel kiirzer als gestielle Fruchl- knolen dreieckig spilz oder mit aufgesetztem Spilzchen, einnervig. Gestielle Fruchtknoten warzig, was man an Irocknen Exemplaren, bevor sie auFgeweicht worden, schwer sieht. Spaler verlangerl "sich' der gestielle Fruchtknoten ganz bedeutend. Sepalen und Tepalen lineallanzeltlich spitz. Lippe ziemlich kreisrund, lappig gekielt, am Grunde mit einem Joche. „Pseudobulben und Blatter blass- grun oder weissgriin. Lippe weiss, in Milte gelb, mit funf strahlenden braunen oder lilafarbigen Streifen. Saule weiss." Tafel 230. II. POanze. 5. Lippe +. 6. Saule seillich +. 7. Staubbeutel +. 8- Pollinarium +. Ich bemerke ausdrucklich, dass ich die funf Streifen der Lippe an der Irocknen Pflanze nicht w sah. Sie sind nach Endres' Zeichnung ein/^etra^en. Tafel 231. Cyprjpecliani Spiceriauuiii Rchh. JiL r (Acaulia foliis carnoso - coriaceis tesselalis slaminodio orbiculari medio antice sinuate.) Sepalo dorsali fere orbiculari margine sub anlhesi energice revoluto medio in dorso carinato, lateralibus in ■ foliolum unum lale ovatum coalitis; tepalis llneari-oblongis oblusis v. apice 2— 3-denticulalis marginn ulroque undulato-sinuatis sepalo dorsali aequilongis v. paulo longioribus ; labello saccate margiae posteriore involute auriculis rolundatis; staminodio orbiculari, dorso piloso. Cypripedium Spicerianum Kchb. fil. in lit. ad cl. Yeitch 4879. — Card. Chron. XII (1880), p. 40 u. 74 c. ic. xylogr.; Ibid. p. 363. — Bot. Mag. tab. 6490. — liluslr. liortic. XXX, tab. 473. The Garden XXIII (1 883) tab. 378. — Williams Orciiid. Alb. Ill lab. 119. — Belgique hortic. XXXIII (1883), p. 289. — Manual of Orcliidac. pi. Cypripedium p. 46 c. xylogr. India Orienlalis , Assam. Folia disticha lineari-oblonga acuta basi complicata 1 5—25 cm longa, supra luride-virescenlia in- fra pallidiora basin versus maculis minutis roseis adspersa. Scapus pilis purpureis v. cinnamomeis III. 9 6G hirsulus uniflorus rarius biflorus 23 — 30 cm altus. Bracteae ovarium purpureo-pubescens dimidium usque V. paulo supra amplectentes. Sepalum dorsale basi viride pupureo-punctalum, celerum niveum inlerdum tenerrime dilute-roseo tinclura, linea mediana purpurea decoratum, laleralia post labellum abscondita viridia v. albo-viridia; Tepala deflexa et anlica curvata viridi-Iulea linea purpurea mediana signata^ JabelJuin fusco-brunneum lineis quibusdum dilute-purpureis eximium. Staminodium purpureum margine et in ipso disco maculis quibusdam albis notatum. Totus flos ad 8 cm diametro [expansus 10 — M cm] Sep. dorsale saepius 5—6 cm latum et fere aequilongum, tepala 5 cm longa, 1,5 cm lata, labellum 4,5 — 5 longa. Diese Art ist in den letzten Jahren so oft beschrieben worden, dass der Verf. sich damit be- gnugen zu soUen glaubt, hier nur eine Diagnose niederzulegen, die alles Wissenswerthe enthalL Als auffallendsles Merkmal sei nur das gewallige weisse obere Sepalum erwabnt, dessen Rander in einer bei Cypripedium ganz ungewohnlichen Art elegant zuruckgeroUt sind, wabrend sonst dieser Theil der Bluthe leicht etwas Starres und Sleifes zeigt. Diese Hauptzierde der Bluthe ist zum Gliick mit in die bisher gebildeten Hybriden ubergegangen (C. Lalbamianum Rcbb. fil. = C. Spicerianum X villosum el C. Leeanum Veilch = C. insigne X Spicerianum), Pflanzen, deren Sclionheit die der Stammarten bei Weitem iibertrifft. Im Ucbrigen ist die Pflanze ein echtes Cypripedium der „Venustum"-Gruppe. Die Blatter sind langlich-Iineal (6 — 9 Zoll) 15 — 25 cm lang, oberseits dunkelgrun, unterseils roth marmorirt. Die Blulhenschafte sind ziemlicb dunn, aber fest und rothbraun behaart. Die eine Bluthe (in seltenern Fallen 2) ist ziemlich gross, bis 8 cm im Durchmesser, und besonders durch das gc- waltige dorsale Sepalum gekennzeichnct, welches als Hauptmerkmal oben beschrieben ist. Die andren bciden Sepalen bilden ein auch an der Spitze ungelheiltes Blatt, welches binter dem Labellum ver- steckt isl. Die beiden Tepalen sind halb hangend, etwa wie bei C. barbatum, an den Randern ge- Weill und erinnern entfernt an diejenigen von C. liirsutissimum. Die Farbe aller dieser Theile ist ein mehr oder minder deutliches Gelbgrun mit rother Zeichnung, besonders auf dem Mitlelnerven. Die Lippc ist rothbraun und in der Form debt charakteristisch; das Staminodium annahernd kreisrund und purpurrolh gefarbt mit weissem Rande. Diese glanzende Art soil aus der alien Domaue der ersten Cypripedien stammen oder mindestens aus einem von dort nichl gar zu entfernten Bezirk. Es ist an- nahernd dieselbe Gegend, welche das alte aber mit Reclit noch immer beliebte C. insigne Wallich, als- dann C. hirsulissimum Lindl geliefert hat und spater das hochst bizarre C. Fairieanum Lindl Der genaue Standorl der Pflanze ist jedoch nichl zu ermitteln und es ist gut so. Fiir die Erfordernisse einer erfolgreichen Cultur geniigt es, die Heimalh im AUgemeinen zu kennen. Zu den Annehralich- keiten, welche dieser Art einen so raschen Eingang in die Garten verschafll haben, gehort ausser der leichten Cultur die lange Dauer der BlQlhen, welche bis zu 4 Monaten betragen kann. Sie bliiht ausserordentlich willig. Der Yerf. sah kleine Ableger, die kaum 1 Jahr alt waren, Blulhen tragen und auch dieser Vorzug scheint auf die Bastarde ubergegangen zu sein. Tafel ^32. Miltonia festiva Rchb. Jil. Sepalis tepalisque oblongis lepalis paulo lalioribus obtuse acutis, labello loto circuitu ovato aculo lobis laleralibus pro Miltonia bene evolulis rotundatis intermedio oblongo aculo ulroque latere repando, basi callis 3 quorum medianus brevior instructo lineisque partim divergenlibus puberulis partim apicem usque decurrentibus purpureis decorato; gynostemio alato anlhera crislata. 67 Oncidium (Miltonia) festivum Rchb. fil Mos. Miltonia festive. Card. Chron. 1868, p. 572. Bulbus oblongus v. longe ovoideus subcompressus ad 1 cm longus basi 2,5 cm lalus diphyllQS, basi foliis quibusdam ovatis acutis vaginantibus vestitus. Folia linearia obtuse acuta, ad 20 cm longa ad 2,5 cm alta. Scapus vaginis bractescenlibus acutis adpressis internodiis vix longioribus vestitus pauciflorus (biflorus, an semper?) Bracteae magnae carinatae acutae ovarium aequantes v. longiores ad 4 cm longae, Flos 10 cm diametro, sepala 4 — 5 cm longa, 1,3 cm lata, tepala paulo latiora, labellum 5 cm longum 3 cm latum. Sepala tepalaque pallide lutea (Milt, stellata LindL paulo pallidiores) labellum album callis 3 lineisque numerosis purpureis decorum, gynostemii alae albae purpureo-margi- natae. — An forma bybrida inter Miltoniam spectabilem Lindl. et Milt, flavescentem LindL? Patria ignota. Ein mit enganschliessenden etv^as kurzen Sclieiden besetzter Schaft tragt oben 2 auffallend grosso hellgelbe Bluthen mit weissem rolbgeaderten Labellum. Dieses allgemein bekannle Thema bei Miltonia ist im vorliegenden Falle durch die bedeutendere Breite der Blulhenblaller und durch die Form des Labellum etwas variirt, welches lelztere am Grunde eine ziemlich starke Anlage zur Bildung xon Seitenlappen zeigt. Die Anthere hat eine steil hervorragende Crista. Herr Prof. Reichenbach hat in seinen spateren Jahren die Galtung Miltonia, wie so viele andere Gattungen cassirt, weil die Yerhaltnisse des Gynostemiums dieselbcn oder abnliche waren, wie in verwandten alteren Gattungen, also in diesem Falle dieselben wie bei Oncidium. Der Verf. glaubt seinerseits sich berechtigt, eine derartige kunstliche Construction von Gattungen nicht nachahmen zu sollen, gleichviel ob dieselben durch Trennung naturlicher Gattungen oder der Yereinigung ahn- licher gemacht werden. Seien die Merkmale in jedem einzelnen Falle noch so wichtig, es wird im ganzen Gebiete der Orchideen zu unnaturlichen Zusammenstellungen fuhren, nur liach einem eia- zigen derselben classificiren zu wollen. Herr Prof. Reichenbach hat seine ganze Autoritat in die Wagschale geworfen, aber es Irotzdem erlebt, dass weder die Botaniker von Fach noch die Gartner seine Ansichten voll und ganz acceptirten. Das Slreben nach dem Ideal eines naturlichen Systems und die damit sich von selbst ergebende Abneigung gegen jeden Versuch, ein kunstliches herzustellen, ist wohl kaum je in pragnanterer Form zum Auslrag gebracht als in diesem Falle. So lange eine Eintheilung kunstlich genannt zu werden verdient, welche auf ein einziges Merkmal basirt ist, muss Prof. Reichenbach's Eintheilung kunstlich genannt werden. Es war ein schlechler Nolhbehelf, wenn er die von der seinigen verschiedene Nomenclatur der Gartner, d. h. die Nomenclalur J. Lindley's, halb und halb anerkannte und eine botanische Sprache fur die Gartner und eine andere fur die Botaniker fiir empfehlenswerth erklarte.*) Verschiedenheit der Sprachen hat noch nie Schwierigkeiten beseitigl, sondern nur deren neue geschaffen. Der Verf, hat Reichenbach's Werke studirt und sich Muhe gc- geben — ob mit Erfolg das m5ge die berufene Kritik entschelden — in manchcm Jahre von Vor- studien demjenigen Grad von wissenschaftb'cher Grundlicbkeit nahe zu kommen, der Rf^ichenbach's Arbeiten auszeichnete, bis auch fur ihn das Alter nahle und die fast bis in die letzlen Monate riislige Kraft erlahmte. Aber dicser Wunsch vertragt sich sehr wohl mit der Ansicht, dass fur die wissen- schaftliche Orchideographie eine organische Weiterentwickelung des Systems von John Lindley der einzige Weg zum Ziele ist. Es versteht sich wohl \on selbst, dass ein blindes Copiren seiner Gattungs- und Speciesdiagnosen hiermit vollig ausgeschlossen isL Es kann in vielen Fallen notbig scin, die Gruppirung anders zu gestalten, als Lindley es that und es wird oft erforderlich sein, bei der Fulle des bekannt gewordenen Materials, Arten weit von einander zu stellcn, die bei ihm in naher Reihenfolge slanden aber es muss sein Grundsatz festgehaKen werden, nie nach einem Merkmale allein classifi- •) Xen. Orch., Einleit., p. IV. 9 68 ciren zu wollen. Es werdcn sich uberall Formcn finden — die Frage, ob gewisse Pflanzen besser Miltonia oder Oncidium zu nennen seien^ gehort liierber — bei welchen das subjeclive Ermessen eine grossere BedeiUung zu erhalten scheint, als wunschenswerlh ist; aber selbst angenommen, dass diese Gonlrovcrse mehrfach eintrilt, so ist die unenlscbiedene Stellung gewisser Formen, die sich keiner Schablone fugen, ein bei weitem geringeres Uebel als eine Schablone. Tafel 233. J- Epiileiidruni selligeruni Batem. Sepalis obovatis unguiculatis, obtuse acutis, lepalis subsimilibus aculis, labelli trilobi lobis lalera- libus lineari-oblongis ercclis gynostemium ampleclenlibus lobo intermedio oblongo unguiculalo acuto anlice complicato margine undulate; disco labelli in ungue lobi inlermedii elevato excavato antice in lineas o elevatulas decrescenle; gynostemio aptero medium fere usque labello adnalo anlice incrassato, anlhera biloba. Epid. selligerum Batem in Bol Reg. 1838 misc. 66. — Lindl. Fol. Orch. p. 10, No. 26. — Walp. Annal. VI, p. 327. Epid. violodora Galcotli herb. Hooker. Guatemala — Skinner; Mexico, Oaxaca ad rupes et arbores alliludine 3000 ped. leg. Galeotti No. 5096, 5097. Bulbi ovoidei ad 6 cm alii ad 4 cm diametro basi squamis 2 — 3 late ovatis bulbo aequilongis ^ vcsliti diphylli. Folia bina lineari-lanceolala acuta basi valde complicata ad 30 cm longa ad 2 cm lala. Paniculus 50 — 60 cm alius laxiflorus squamis quibusdam minutis arcfe adpressis vestilus. Bracteae persimilcs minutae ovariis multoties breviores. Flores 4,o — 4,5 cm diametro, sepala tepalaque 2 2,3 cm longa 6 — 8 mm lata expansa sordide purpurea, labellum aequilongum album medio dilute purpureo-tinctum. Gynostemium 1 cm longum apicem versus manifesto dilatatum. Flores odorem Polyanlhis tuberosae sec. Bateman v. cl. vcl Violae odoralae exhalanfes. sec. Galeotti, Fig. 1. Labellum; lobi laterales expansi. Fig. 2. Gynostemium a latere visum. Fig. 3. Idem exadversum visum. Omnes partes magnitudine auctae. Eine Art aus der Gruppe des sebr polymorphen E. oncidioides Lindl. Sie unterscheidet sich von demselben durch die belrachllich grosseren Bluthen sowie durch die Form des Labellum, dessen Seilenzipfel am Rande beiderseits etvvas ausgeschvveift sind^ endlicb dadurch, dass das Labellum beider- seits so stark abwarls gebogen ist, dass die Form eines Sattels annahernd erreicht wird und der Vergleich mit einem solchen gerecbtfertigt erscheinl. Die Farbe der Sepalen und Tepalen ist ein schwer zu definirendes Irubes Ilellpurpur, das Labellum hat auf heller Grundfarbe eine deuHich purpur- rollie Mittellinie, die nacli den Seilen bin blasser wird. Die Saule ist hellgelbgrun, Diese eigenarlige Farbung bildel ein leichtes Erkcnnungszeichen fur frische Exemplare, da in der Gruppe der Epid. oncidioides entweder Gelbgrun oder Gelbbraun vorherrschl. Charakterislisch ist sodann der wunder- volle sehr starke Duft, der mit dcm von Tuberosen oder von Veilchen vergh'chen wird. Die Pflanze ist seit 1836 bekannt, ist aber nie haufig geworden. 69 Tafel 234. Trichocentrnni Hoegei Rchb. Jil. Sepalis lanceolalis acutis lateralibus deflexis dorsali angustioribus ; tepalis sepalo dorsali aequa- libus, labello pandurato lobis lateralibus obsoletis rotimdatis intermedio latiore antice retuso emargi- nato margine subundulato, callis 2 brevibus in basi ipsa, calcari labelli dlmidium vix superante incurvo apice leviter bipartito; gynostemio brevissimo , . anthera echinata, glandula transverse elliptica, slipile supra ochreato, poliiniis clavalis. Trichoc. Hoegei Rchb, fil. Card. Chrori. 1881, H, 717. Bulbi fere omnino in foliorum basibus occultali. Folium cuneato-oblongum acutum 4 — 6 cm longum, 2 cm latum. Pedunculi subflexuosi uniflori (an semper?) folia vix excedentes. Bracteae 1^ — 2 (quarum altera inanis) lanceolatae vix dimidium ovarii aequanles. Flores (expansi) 4 cm diamelro, ^ ■ sepala petalaque 1,5 — 1,s cm longa, 8 mm lata, labellum sepalis lateralibus paulo longius, antice 2 cm latum, calcar curvatum dimidium ovarii vix aequans. Sepala lepalaque pallide lutea zona v. macula magna purpurea in media parte folioli cujusque, labellum album striis maculisque p'urpurcis in basi calli lutei. Tafel 234, I et II. 1. Flos labello abscisso. 2. Tepalum. 3, Gynostemium et labellum. 4. Gy- nostemium a latere visum. 5. Anthera. 6. Pollinium exadversum 7 idem a tergo (glandula abscissa) visum. In reipublicae Mexicanae provincia Cordobana detexit Hoege v. cl. Hamburgensis. Bulben klein, fast ganz zwischen den Blattern versteckL Das Blatt langlich, an der Basis keil- formig, spitz. Der Bluthenschafl (ohne die Bluthe) ebonso lang als die Blatter. Das obere Sepalum -fc- und die Tepalen einander gleich, oblong, spitz. Die seitlichen Sepaien lanzeltlich, spitz, bedeutend schmaler als die Tepalen imd an der Spitze etwas ein warts gekrummt. Das Labellum von schmalem Grunde keilformig verbreitert, die Seitenlappen stumpf dreieckig, wenig entwickelt, der mittlere Theil trapezformig, vorn ausgerandet, an den Seiten etwas wellig-buschig. M Durch den eingekrumraten stumpfen, an der Spitze zweitheiligen Spora, sowiedurch die gering entwickelten Seitenlappen des Labellum unlerscheidet sich diese Art hinlanglich von alien verwandten. Die Farbung der Bluthe isl hell erbsengriin mit je einera grossen rothen Fleck auf den 'Sepaien und Tepalen. Das Labellum ist hellgelb mit rothen Streifen und Fleck en an der Basis, ahnlich wie bei Trichoc. cornucopiae Linden et Rchb. fil., mit welcher diese Art fast noch mehr Aehnlichkeit hat als mit Trichoc. Pfavii Rchb. fiL, welcher sie nur in der Farbung der Sep^len und Tepalen gleicht- Tafel ^35. L 1 — 6. €oeIogyne chloroptera Rchb. Jih (Filiferae.) i Sepalis oblongis acutis dorso manifeste carinatis conniventibus apicibus recurvalis, tepalis reflexis linearibus apicem versus leviter dilatatis muKo minoribus, labello loto circuilu oblongo lobis latera- libus erectis semi-oblongis obtusis, intermedio latissimo fere orbiculari acute disco lamellis 3 crenulatis decurrentibus laterali quaque dichotoma v. furcata instruct©; gynostemio brevi apice incrassalo; pol- linio bisectili, glandula magna. 70 Coelogyne chloroptera Rchb. fil. Card. Chron. I. 1883, p. 466. In insulis Pliilippinis detexil Robbelen collector missus a F. Sander v. cI. Bulbi ovato-oblongi floriferi diphylli, subcompressi 5 cm alti 3 cm diaraetro. Folia 2 cuneata v,. oblongo - lanceolata acuta 7-nervia, ad 12 cm longa, ad 3,5 — ^3,8 cm lata, racemum aequantia. Ra- cemus 15 — 20 cm longus sfrictus pauciflorus (ad 6), sub anlhesi basi squamis 5 — 8 cymbifor- mibus acutis vestitus. Bracteae deciduae, sub anthesi nullae. Flores virescentes, labellum albidum, lobi laterales lineis purpureis decori, iutermedius et discus totius labelli callis 3 aureis instructus. Tolus flos 2,5 — 2,8 cm diamelro, sepala 2 cm longa, 0,5 cm lata, tepala 1,5 cm longa, 1 — 2 mm lata, labellum tepalis aequilongum lobi laterales erecti 5 — 6 ram lati. Tafel235. I. Tota planla. 1 . 2. Labellum exadversum. 3, a latere visum. 5, Pollinlum. 6. Massa pollinis transv. sect. Bulben von der Seite gesehen eiformig, breit, 5 cm hoch, 3 cm breit, etwas zusammengedruckt mit je 2 Blatlern an ihrer Spitze. Lie Bluthenslande entspringen an der Basis der alten Bulben und sind am Grunde mit 5, 7, 9 kahnformigen spitzen Schuppen bekleidet; augenscheinlich steben sie meist aufrecht. Die Deckblatter fallen vor dem Aufbluhen ab. . Die Bluthen gewinnen ein eigen- thumlicbes Anseben durch die scbmalen, zarten Tepalen, die ruckwarts geschlagen sind. Das La- bellum ist im Dmriss schmal elliptisch. Die Seilenlappen auffallend lang, der miltlere Lappen vor ihnen stebend das Ende des Labellum bildend, kreisrund mit deutlich markirter Spitze. Wahrend die Rander des Labellum mit Zebrastreifen geziert sind, tragi der mittlere Theil.3 grossere und 2 klei- nerc seilliche Leislen, die sich aber erst ganz vorn auf dem eigentlichen lobus intermedius zu einiger Hohe entwickeln. Diese Art ahnelt im allgemeinen Bau der Bluthen am meisten der Coel. ochracea LindK Bot Reg. 1846, Tafel 49 und Bot. Mag., Tafel 4661. Die wichtigsten Abvveichungen sind folgende: C. chloroptera hat grossere, mehr eiformige Bulben, breitere Blatter, schmalere, den Sepalen vollig unShnliche Tepalen und ein vollig verschieden gebautes Labellum. Die Poilinien haben bei Coel. chlo- roptera eine entschiedene Neigung zur Zweitheilung. Von diesen Merkmalen abgesehen ist der Ge- sammteindruck bei beiden Arten ziemlich ubereinslimmend. Bei C. chloroptera (und bei G. ochracea Ldl. desgleichen) enlspringt der Bluthenstand aus dem Gipfel der zur Bliithezeit noch vollig unent- wickelten Bulbe und vor Entwickelung der beiden Laubbia tier; er ist an der Basis von 5 — 10 kahn- formigen Schuppen umgeben, die spater wahrend der Entwickelung der Bulbe absterben. Die Farbe der Bluthe ist bei C. chloroptera hellgriin, die des Labellum weiss mil rothen Adern auf den Seiten- lappen und den bei C. haufigen goldgelben Leisten auf dem Discus des Labellum. Tafel 2!33._ 11. 7—12. Goelogyne sparsa Rchh. fiL Sepalis oblongis acutis conniventibus, tepalis multo anguslioribus et V3 brevioribus lineari-oblongis obtusis deflexis, labello loto circuitu late ovato lobis lateralibus semiovatis obtusis, intermedio trans- verso oblongo antice emarginato v. acuto, disco callis 3 a basi totius labelli ad basin lobi intermedii decurrentibus subflexuosis; gynostemio apice repando, androclinii margine inlegro; glandula subrhombea. Coelogj'ne sparsa Rbch. fil. Card. Chron. I. 1883, p. 306. In insulis Philippinis detexit Robbelen collector sedulus F. Sander v. cl. Albanensis. 71 Bulbi pyriformes v. ovoidei, diphylli, saepius curvati 4 cm longi, basi ad 1,5 cm diametro. Folia 2 oblongo-lanceolala acuta ad 8 cm longa, ad 1,5 cm lata. Racemus 1 — 4 flores basilaris more Coelogynis cristatae Ldl. squamis quibusdam lanceolatis vcstitus (sc. bulbo florifero oranino exiguo nunquam in bulbum foliosum evolulo). Bracleae ovatae acutae ovaria brevi-pedicellata paullo superantes Flores (expansi) 3,5 cm diametro, sepala 1,5 cm longa, 5 — 7 cm lata, tepala 1 cm longa, 2 mm lata, Labellum (expansum) fere 1 cm longum et latum. Tolus flos viridis labellum album maculis numerosis irregularibus brunneis adspersum, calli 3 disci lulei maculis 2 — 3 intense lutcis antepositis. Gynostemium albidum. Bulben klein, ei- oder birnformig und eigenthumlich gekriimmt, 1 cm lang, oben von 2 Blattern gekronl. Die Bluthenstande sind kurzer als die Bulben samuit den Blattern und von dor Basis bis zur Mitle mit scherdenartigen Scliuppen bekleidet Die Sepalen sind halb zusammengcncigl, oblong, spitz; die Tepalen bedeutend schmaler lineal, nacli der Spitze zu etwas vcrbreitert, stumpf und lierab- hangend. Das Labellum ist (ausgcbreitet) breit eiformig mit balb eiformigen Seitenlappen und quer elliptischen, vorn ausgerandetem Mittellappen; die lobi laterales baben inncn zarte, in unregelmSssig gebrochene Reihen gestellte Flecke und auf dem Discus (nicht auf dem lobus intermedius) 3 schwach entwickelte Schwielen. Der Name „sparsa" ist mit Riicksicht auf die Flecken an der Innenseile dcr Lippen gewahlt Soweit nach den sehr scbmalen Bracteen oder Scheiden des Bliilhensiandes und dem Fehlen jeder Spur eines solchen auf den entwickelten Bulben geschlossen werden kann, zeigt diese Art das- selbe Verhalten wie Coelogyne cristata, d. h. die Blulhen entspringen aus dem Gipfel von Bulben, die stets klein bleiben und niemals Blatter bilden. Der Bau der Bluthen zeigt allerdings gar keine Aebn- lichkeit mit C. cristata. Die Bluthen sind nach der von Prof, Reichenbach selbst colorirten und mit F handschriftlichen Correcluren versehenen Tafel gelbgrun, in Gardener's Chronicle, 1883, 1. c. ist die Rede von „white flowers"; das Labellum ist weiss mit braunen Flecken auf den Seitenlappen, gelben eisten und grosseren gelben Flecken an der Basis sowohl wie vorn vor den 3 Kielen oder Leislen, Die Saule ist oben etwas verbreitert und ausgeschweift, die Narbcnhohle ist auffallend breit und nach beiden Seiten (den beiden unteren Narbenflachen entsprechend) vergrossert. Die Klebscheibe ist ein unregelmassig trapezformiger Korper. Tafel 235, IL Tola planta. 7. 8, 9. Labellum exadversum. 10. Labellum a latere visum. 11. Gy- nostemium. 12. Pollinium, Betreffs der Herkunft dieser Pflanze sagt Herr Prof. Reichenbach in Gard. Chron. 1883, I, 466, dass Herr Sander in St. Albans dieselbe unter einer Sendung von Bulben der als Coelogyne sparsa Rbch. fill beschriebenen Art erhalten habe. Beide Arten stammen somit von ein und demselben nicht naher bezeichneten Standort auf den Philippinen. ** ^ Tafel :236. 237. II Gyninadeuia macrantha LindL et varietas punctulata RchL fit. Sepalo lateralibus oblongis acutis apicibus deflexis, bpllo fi basi cuneata dilalalo obovato antice sinuato apiculo intraposito, calcari apice hamato infundibular! labelli laminae fere aequilongo, anthera rotundala utroque latere staminodio luberculoso instructo. 72 Gymnad. macrantha Lindl. Gen. et Sp. Orch. p. 279. Hue Eulophia Helleborine Hook fil. Bot. Mag., Tafel 5875. Bulbo florifero 4 cm longo fere 3 cm diamel'ro ovoideo radicibus nonnulUs crassiusculis in basi L _ caulis. Caulis 30 — 40 cm altus vaginis punctulatis mox in folia increscentibus vestitus. Folia 5 — g subremota, ovalia acuto margine undulata ad 8 cm longa, 3 cm lata in bracteas maximas persimiles transeunlia. Racemus pauci-et remoti florus. Flores 2 — 3 cm diametro. Sepala i cm longa pallide viridia macula una magna purpurea instructa v. in varietale punclulata punctis nonnuUis purpureis insignia. Tepala breviora falcata cum sepalo dorsali conniventia (non galeam proprie dictam formantia) Labelium ad 2,5 cm longum et 2,3 cm latum pallide lilacinum slriis v. punctis seriatim dispositis notatum. Africa trop. occidentalis. Sierra Leone. Tafel 236, Tola planta. 1. Sepalum dorsale. 2. Tepalum. 3, Sepalum laterale. 4. Gynoste- mium. 5. Calcar. W ' ^ Tafel 237. H. 3. Flos labello abscisso. 4. Labelium calcari aperto. 5. Gynostemium a latere. 6. Idem exadversum visum. 7. Pollinium. T ^ ^ (Omnia magnitudine aucta.) Bulbe gross, 4 cm lang, 3 cm im Durchmesser und von Wurzelhaaren zoltig. Die Wurzelfasern sind ziemlich dick. Der 30—40 cm hohe Schafl tragi unten einige Blattscheiden, alsdann melir nach der Mitte bin die wenigen, ziemlich grossen, am Rande gewellten Blatter. Der Bluthensland hat nur wenige ansehnliche (fur eine Gymnadenia sogar auffallig grosse) Bliilhen. Die Sepalen sind 1 cm lang, die Tepalen sind sichelformig gekrummt, bilden aber nicht den bei Ophrydeen oft vorkommenden sogenannten „HeIm". Das Labelium ist fast als „panduratum" (geigenformig) zu bezeichnen, die Seiten- lappen sind aber dazu zu wenig entwickelt. Die Farbe der Bluthe ist ein schones Hellgrun auf den Sepalen und Tepalen, die letzteren sind nicht gefleckt, die ersteren haben jedoch entweder einen grossen zusammenhangenden purpurrothen Fleck oder statt desselben eine Gruppe kleinerer Fleckchen (yar. punclalata Rchb. fil). Das Labelium ist matt lila gefarbt und mit etwas kraftiger gefarbten, in Linien angeordneten Punkten geziert. Die Bluthen scheinen in der erslen Phase des Aufbluhens noch nicht resupinirt zu sein. Beide Abbildungen zeigen die eben geoffneten Bluthen in einer intermediaren Stellung, die sich stets wieder- holl und demnach wohl nicht auf einen Fehler im Zeichnen zuruckzufuhren ist. Bemerkenswerth sind die gewaltig entwickelten Staminodien. Die Pflanze bietet einen interessanten Fall von Sym- morphismus dar. Die griinen roth gefleckt oder roth punktirten Sepalen und Tepalen, das violette Labelium sind in Form und Zeichnung weit eher mit manchen Eulophien zu vergleichen als mit irgendeiner Gymnadenia. Tafel 237. I. 1 et % * Polystaehya rigidula Rchh, fil. Sepalo dorsali oblongo acuto, lateralibus in cornu laminae eorum fere aequilongum obtusum pro- ductis acwtis; tepalis paulo minoribus sepalo dorsali subsimilibus, labello toto circuitu oblongo tri- lobo, lobis lateralibus falcato-curvalis obtusis, intermedio multo majore oblongo obtuso apiculat^o, „toto disco furfuraceo", callo lato rotundate fere orbiculari (sec. iconem), de g^nostemio nihil profert. Rchb. fil. V. beat. 73 Polystachya rigidula Rchb. fil. Flora, Bd. 25 (50), 1867, p. 117. Bulbus gracilis caulescens basi squamis 2 acutis vestitus leviter fractiflexus 2 — 3 mm diamelro ad 4 cm alius. Folia 4 — 6 subdisticha linearia basi cuneata apice inaequaliter biloba, 8 — 10 cm longa ad 8 mm lata. Scapus „anceps" folia vix ^xcedens paulo intra racemum squamis 2 (nee „una" ut scripsit Rchb. fil. loco cit.) vestilus, 10 cm altus. Racemus congestiflorus. Bracteae minulae triangulae. „Rhachis inter flores pilosula", Flores inter minores v. minimos generis ovarium cum pe- dicello brevi 6 — 7 mm longiim, sepala 2 m longa, lepala, labellum minora. Port Natal Gerrard. Tafel 237. I. Tota planta. 1, Flos a latere visum. 2, Labellum exadverso visum (utraque aucta). Hinsichtlich der Kleinheit der Bluthen steht dlese Art dem sudafrikanischen P, Gerrardi Harvey am nachsten- Durch die zahlreichen Blatter (es sind deren 3 angedeulel und 2 ausgefuhrt) wird jedoch der Vergleich mit der Pol. tricruris Rchb. fil. nahe gelcgt, deren Heimat ebenfalls Port Natal ist- Die Bulbe ist sehr schlank, und etwas im Zickzack gebogen; die ganze Pflanze machl den Eindruck eines recht kiimmerlichen Exemplars von P. luteola Hook.; es genugt jedoch ein Blick auf das Labellum, um die Idenlitat mit dieser Art sofort auszuschliessen. Tafel 238. I. 1-12. Angraecuni hyaloides Rchb. fiL Sepalis tepalisque oblongis inter se fere aequilongis conniventibus his acutis illis (sc. tepalis) obtusis; labello oblongo apice acuto latere utroque interdum subrepando, calcari filiformi recurvo obtuso paulo longiore quam labellum et ovarium; gynoslemio brevissimo, anthera plana fere orbicular! glandula oblonga, stipile crassissimo, polliniis 2 dorso leviter excavalis, fovea sligmalica transversa fere rectangula. Ang. hyaloides Rchb. fil. Gard. Chron. 1880, I, p. 264 et 1881, I, p. 136. Planta pusilla. Caulis radicibus crebris instructus \ — 2 cm longus. Folia pauca cunealo-oblonga apice inaequali-bicuspidata carnosa crassiuscula, 4^ — 5 cm longa, 1 cm lata, infra manifeste carinata. Racemi erecti pauciflorl (ad 11) folia vix excedentes. Bracteae minutae triangulae ovario ler ad quater breviores. Flores hyalini ad 5 mm diametro, sepala 3 — 4 mm longa, lepala paulo bre\iora, calcar se- palis aequilongum. Ex Insula Madagascar import- Veitch v. cl. Tafel 238. L Tota planta. 1. Folii pars suprema. 2. Flores a latere visa. 4. 5. Labella. 6. Gynoslem. a latere. 7. 8. idem exadversum visum. 9» 10. Anthera. 11. 12. Pollinium, Omnia magnitudine aucta. Tafel 238. II. 13-16. Liiisia occidentalis Ldndley. Sepalo dorsali oblongo cymbiformi acuto incurvo, lateralibus oblongis anlice oblique abscissis v. emarginalis; tepalis paulo minoribus oblongis obtusis; labello subtrilobo, lobis lateralibus minutis v. obsoletis rotundatis intermedio oblongo v. ovato antice emarginato, medio callo rotundato inslructo; gynostemio brevi, anthera plana, fovea stigmatica rotundata. in. Luisia occidentalis Lindl. Fol. Orcb. Luisia Nr. 4i. „Wild in New Grenada: Sa. Martha — Purdie (v. s. sp. coram, eel. Hooker)". <0 74 Radices pro plantae magnitudine crassiusciilae. Caulis striclus leviler fracliflexus 15 — 20 cm alius. Folia strictissima terelia acuta ad 1 cm longa, 3 mm diametro foliorum, pars basilaris 1 cm longa, nervis parallelis crassissimis interjectis minoribus rugosa. Racemi pauciflori (2 — 3) bracleis minutis ovatis 4 — ^6 vestiti (quarum pars inanis). Totus flos 2 — 3 mm diametro. Luisiae brachystachyae Lindl. quam maxime affinis. Tafel 238. II, -Tota plants. 13. Flos a latere visus. 14. Gynostemium. 15. 16. Labellum, (omnia magnopere aucta!) Die Wurzeln sind fur die sclimachtige Pflanze ziemlich dick. Der Stengel ist leicht im Zickzack gebogen, die Blatter sind stielrund und fast so dick wie der Stamra selber. Die wenigbluthigen Rluthenstande tragen ^Yi^zige 2 — 3 mm grosse Bluthen, uber deren Farbe wir zur Zeit nichts wissen. Dass eine so specifisch indo-malayische Gattung wie Luisia einen Yertreter in Amerika aufzu- weisen bat, ist eine pflanzen-geographisch hochst auffallige Thatsache, die zu den bisher gang und ■ geben Ansichten fiber die Verbreitung der Typen im denkbar scharfsten Gegensatz steht. Wenn man sich damit zureclit findel, dass die Gattungen Bulbophyllum, Angraecum und CjTlopera auf beiden Seiten des Atlantiscben Oceans vorkommen, so ist docb dieses Auftreteri einer Luisia in Neu-Granada sehr aussergewohnlich. Es ist ein Seitenstuck zu dem Yorkommen der oft missverstandenen Eulopbia maculata Rcbb. fil, die auf Mauritius, am unleren Congo und im Gebiet der Flora Fluminensis be- obacbtet wurde* Tafel 239. I. 1 — 3. Augraecuni Reicbenbachianuin Krdnzlhu ( Subulatae.) Sepalis tepalisque oblongo-Ianceolalis obtuse-acutis reflexis; labello (expanso) transverse elliptico antice convoluto apiculato, calcari longissimo flexuoso incurvo filiformi; gynostemio brevissimo. De patria nihil constat. Caulis flexuosus (pars superior tantum delineata) 10 cm longus, 5 mm diametro. Folia terelia subulata supra canaliculata saepius curvatula eis A. Scottiani Rcbb. fil. similes sed duplo vel ter crassiores ad 10 cm longa, 5 — 6 mm diametro apice acuti conici. Racemi flaccidi curvati bracteis 3 — 4 inanibus vestiti plefumquo monantbi. Bracteae ovalo-triangulae ovario multoties breviores. Totus flos ad 4 cm diametro, sepala (lepalaque?) 2 cm longa, labellum 2 cm longum et latum, calcar 10^12 cm longum. Diese Art bat viel Aehnliclikeit mit der folgenden, unterscbeidet sich jedoch durch die bei weitem starkeren und robusteren Blatter, die slumpferen Bluthenblatter und vor allem durch das Labellum, welches vorn zu einer Art von Rinne zusammengefaltet ist, sowie durch den stark bin- und hergekriimmten Spora. In alien anderen Punkten scheint, soweit sich dies aus der nicht sehr zufriedenstellenden Ab- bildung ersehen lasst, grosse Uebereinstimmung zwischen dieser Art und Angr. "Scottianum zu herrschen. Tafel 239. I. 1. Apex folii. 2. Folium transverse sectum. 3. Labellum cum gynostemio. Bemerkung: Dem Autor stand nur die bier veroffentlichte Tafel sonst aber vveder lebende Pflanzen noch Herbarmaterial zur Yerfugung. Da dies eine der lelzten Zeich- nungen war, welche die Hand des verewigten Begrunders der „Xenia** fur dies Werk ausarbeitete, da ferner aus den handschriftlichen Notizen keine Andeutung fiber den Namen zu gewinnen war, welchen Prof. Reicltenbach der Pflanze ge- ^eben halte, so glaubte ich mich berechtigt, dieselbe nach ihm zu benennen. 75 Tafel 239. II. 4 — 8. Angraecnm Scottianam RcJih. fil. • (Subiilatae.) Sepalis lepalisque subaequalibus lanceolatis sub anthesi plus minusve reflexis; labello conchi- formi (expanse) transverse elliptico antice apiculato, calcari ex ore extinctoriiformi anguslato filifornii ovario quater ad quinquies longiore flexuoso; gynostemio brevissimo „rosteIlo producto subquadrato medio fisso" (R.) antbera plana subbiloculari diapbragmate obsoleto, glandula rotunda, slipite noedio incrassato polliniis irregulariter tetraedris. Angr. ScoUianum Rcbb. fil. Card. Chron. 1878, II, 556 et 1881, II, 136 et 1882, I, p. 34?, fig. 52 icon, optima. — Floral Mag. New Ser. tab, 421 (mihi non vis!) Bot. Mag. Otia Hamburg, p. 77. ^ Caulis flexuosus curvatus tenuis ad 25 cm longus, ad 3 — 4 mm diametro saepius apicem usque basibus fanlum foliorum vestitus. Folia teretia superne canalicuiata apice subulata ad 10 — 12 cm longa, 3 — 4 mm diametro. Racemus 1 — 3 florus (in speciminibus hort. Reg. Berol. rarius 1 florus). Flores 4 cm diametro, sepala tepalaque 2 cm longa, 5 mm lata, labellum 2 cm longum (expansura), ■ fere 3 cm latum; calcar irregulariter curvatum ad 10 cm longum. Flores albi slructura tenerrima, Tafel 239. II. III. 4. Gynostem. a latere visum. 5. Clinandrium. 6. Antbera. 7. Pollinium. 8. Massae poliinis. Dieses Angraecum stammt aus einer Sammlung von Pflanzen, die J. M. Hildebrandt von den Co- moren sandte und zwar mit bochsler Wabrscbeinlicbkeit von der Insel Jobanna. Sic blflhte zuerst im Bot. Garten zu Berlin. Da man dieselbe unler Hildebrandt's Herbarpflanzen vermuthete, die ver- tragsmassig von Prof. Reichenbach bestimmt werden sollten, so hat der Verfasser seine damals nach frischen Exemplaren gemachte Diagnose und Zeichnung nicht publicirl. Die Hildebrandt'scbeu Exem- plare sind im hiesigen Bot. Garten vorziiglich gedieben und bliihen Jahr fur Jahr reichjich. Es scheint, dass die Bluthenslande an Anzahl der Blulben zunebmen; die iibrigens bereits von Reichen- bach selbst mit Fragezeichen versebene Angabe der Originaldiagnose, dass dieselben einblulhig seion, kann der Verfasser bestimmt verneinen. Ueberhaupt sind die Maassangaben der Diagnose in den Otia 1. c. nach einem sehr diirftigen Exemplar festgestellt worden, die hier in Berlin bluhenden Exem- plare haben alle die in unserer Beschreibung angegebenen Grossenverhaltnisse. Diese Art gebort zu dem in unseren Garten wenig verbreiteten Typus der Angraecen mit dreh- runden, pfriemenformigen Blattern und schiaflFem, lierabhangenden Stengel. Die Blatter haben auf der Oberseite eine feine Rinne, die nach der Spitze hin aufliort, sind aber rund. Die Bluthen er- scheinen je nach Starke dcs Exemplars in Anzalil von einer bis zu mehreren und sind besonders durch das grosse muschelformige Labellum von rein weisser Farbe ausgezeichnel. Die ubrigen Theile der Blulhe sind mit Ausnahme des elwas rolhlichen Spornes ebenfalls weiss. Weiss isl auch die Saule, neben welcher sicb jederseits ein Eingang zum Sporn fmdet. Sollten sich unsere in Europa befind- lichen Esemplare in der Weise weiler kraftigen, wie dies an den hiesigen Exemplaren der Fall isl, so kann diese Art denselben gartnerischen Werlh, elwa wie Angr. Sanderianum, bekommen, welches sie durch ihr schones Labellum noch ubertrifft. 76 Tafel 240. Angraecaiu Rohlfsiannm Krdnzlin. • ■ Sepalis ovalo-oblongis acuminalissimis, intermedio latiore marginibus reflexis, tepalis basi ovalis deinde linearibus acuminatissimis sepalis aequilongis, JabeJlo sepaJo dorsali simJUimo, calcari longissimo saepissime irregulariter flexo filiformi ovario bis vel ter labello sexies fere longiore ; gynostemio medio fere ulriuqiie in dentem satis manifestum produclo, anthcra plana antice retusa supra subcristata cardine salis firma cum androclinio connexa, poslice late marginata; rosteilo basi bitaberculato lineari satis prominente ascendente; pollinium mibi non visum. Angr. Rohlfsianum Kranzlin in Bot Ztg. 40 (26. Mai 1882, Nr. 26), p. 341. * Radices pro planlae magnitudine crassae creberrimae cortici arete appressae. Caulis brevis 8 — 8 cm longus, 3 — 4 mm diamelro basibus foliorum vctusliorum ubique vestilus. Folia pauca obovata basi cuneata complicata apice biloba valde inaequalia utroque latere obtusa (sicca coriacea nervis crcbris rugulosa) 10 — iO cm longa. Racemus strictus foliis aequilongus- v. paulo longior basi vaginis paucis ringenlibus obtuse acutis internodiis multo brevioribus vestilus, pauciflorus. Bracleae ovariis mullolies breviores aculae. Ovaria recta v. subflexuosa ad 4 — 5 cm longa. Sepala, tepala, labellura 2 — 2,5 cm longa, 4 — 5 mm lata (v. expansa paulo latiora) calcar 12 — 13 cm longum. Gy- nostemium 6 mm altum. Perigonium album. Habescli. Wadi Woina. 27. Dec. 1880. leg. Sleckerl v, cl. Eine specifisch ost-afrikanische Art von Angraecum mit Anklangen an A. campyloplectron Rchb. fiL, arachnopus Rcbb. fil., Rohrii et megalorhizon desselben Autors, durch ibren excessiv langen Sporn an A. caudatum Lindl. eriiinerud. Der Aufbau, die Blatter und die Bluthenstande sind nicht sehr charakteristisch , die daran zu beobachtenden Merkmale haben ibren Werth als solche, finden sicb jedocb ebenso oder wenig variirt aucb sonst; dagegen sind zwei Punkte in der Construction dieser Blulhe von Belang; erstens die voliig pelorienhafte Bluthenhulle und zweitens das hochsl eigen- ihumliche Rostellum. — Du Petit Tbouars* Werk uber die Orchideen der osl-afrikanischen Inseln zeigt auf den Tafeln 52^ — 55 mehrere solcher pelorienahnlicber Formen und bei der letzterwahnten Tafel (A. rectum Du Pet. Th.) bat der Verfasser allerdings einen Augenblick erwogen, ob nicbl die hier beschriebene Art mit der dort abgebildelen zu identificiren sei. Es will wenig sagen, dass diese Abbildungen einblulbige Blutbenstande zeigen, denn was diesem Werke seinen Werth verleiht, ist nicht die Opulenz der Abbildungen oder der dargeslellton Pflanzen, sondern die uberraschende Genauigkeit in oil scheinbar nebensachlichen Dingen; was dagegen spricht, ist eine Summe von solchen Merk- malen, die Du Petit Thouars nicht zu uberseben pflegte, besonders das Langenverbaltniss von Ova- rium und Sporn, denn dies pflegt bei Angraecum ein ziemlich constantes zu sein. Dazu kommt als zweites Merkmat die feigenartige Bildung des Rostellum. Dieses Organ besifzt zwei Hocker oder Calli am Grunde und besteht aus einer schmalen hyalinen, deudich nach oben gebogenen Lamelle, die jedenfalls als Unterlage fur die Stipites des vom Verfasser nicht gesehenen Pollinium dient. Die Anthere steht sub anlhesi ziemlich stark in die Hohe geklappt, sie ist mil der Saule sehr fest ver- bunden und deckt die Pollenmassen jedenfalls nur sehr unvollkommen, was deren Entfernung — wir haben keine Ahnung ob durch Insek ten oder wie sonst — jedenfalls erleichtert Die Bluthen scheinen weiss Oder weisslich zu sein. Fig. 1, Habilusbild eines kleineren Exemplars in naturlicher Grosse. Fig, 2. Gynostemium mit Anthere A, deren breiter Saum M dcutlich zu sehen ist, dem Rostellum R und der Narbe Est. halb von der Seite gesehen. Fig. 3. Anthere von oben. Fig. 4. Dieselbe von unten. Fig. 5. Dieselbe von der Seite gesehen. Fig. 6. Zwei Formen des Rostellum R, — AUes bedeutend vergrosserl. 4 1 23/. Rc^.fdel t& K'O ^^ y/ /'/////////yj ^ ///^ f y/ /// T ^__ tel ■^ 233. //■//// ^/'- Y/'r/Z/U _ r* 23^, ce/ici:i^///u cj^tce^. HcTii.f. Jlchb. fdel. Sn^tholei W^A/eza^HcTib.f JLr/J?./^ M^r.^t? BM.f Z3o\ Sbch f ...^L xy m/za. ^////. /^in/ffi w T./^. c T'^'X ^ ^.M. /: IS.. ^7.'^ 'fn'/i^r^e/;////ii. '/^////i : /u//// f,^/,A, mM./: 228. I. A^ :.X ^ ^i^. f. ta^^^^^s^^f //^ T '/^2f^2:^ V^yfy? /* II . fS-/S. ft:^a^/i/tr^J ^ w/ /// Cf.^J-l h H^ Z39. Sbck.fiA I 'ei^my^ {^^AlimW//l//^/UKm/}^.Um lS.M.-^-8 cyo^/i^t^^ an^pp/y. Mrh.f. r * .' .r . f /lazcieci/w^ rig.3 ^ •>/a/2a7n^ yf/v7>/^///? *-x' I n h a 1 1. Scite Cypripedium Spicerianum. Rchb. fil. (Tafel 231.) Miltonia festiva. Rchb. fil. (Tafel 232.) ... 65 ... GG Epidendrum selligerum. Batem. (Tafel 233.) G8 Trichoceutrum Hoegei Rclib. fil (Tafel 234.) G9 Coelogyne chloroptera. Rclib. fil. (Tafel 235. 1—6.) GO 70 Coelogyne aparsa Rchb. fil. ( Tafel 235. 7—12.) Gymnadenia macrantha Lindl. et variet. punc- tulata. Rchb. fil. (Tafel 236 imd 237. XL). 71 Seite Polystachya rigidula. Rchb. fil. (Tafel 237, I. 1-2.) 72 Angraccuin hyalodes. Rchb. fil. (Tafel 238. L 1—12.) 73 Luisia occidentalis. Lindl. (Tafel 238. 11. 13—16.) 73 Angraecum Reiohenbachianum. Kranzlin. (Tafel 239. I. 1—3.) 74 Angraecum Scottianum. Rchb. fil. (Tafel 239. I. 4-8.) 75 Angraecum Rohlfsianum. Kranzlin. (Tafel 240.) 76 Zur Nacliricht. Herr F. A. Brockhaus hat mir die Fortsetzung der ,jXenia Orchidacea'^ anver- traut, desjenigen Werl deen, als auch solche, henlmch's, welches sowol gartnerisch werthvolle Orchi- Werth nur ein wissenschaftlicher sein kann, in Wort rftn Fiillft von Arten als sonst imendein Werk hekannt machen soil. Wenn jemals der Nachfolger trotz miihevoller, jahrelanger Vorarbeit mit einem klaren Bewusstsein der Verantwortung das Werk seines Vorgangers aufnahm, so bin ich in dieser Lage. Was Reichenbach der Wissenschaft gewesen ist, kann nnr der beurtheilen, der Schritt fiir Schritt sein en Untersnchungen folgte, der selbst Art fiir Art nachuntersucht hat , soweit dies eben moglich war. Nun schliesst die Be- wunderung fiir ihn es nicht aus, dass ich beziiglich der Auffassung mancher Gattungen zu anderen Ergebnissen gekommen bin, aber sie legt mir die Verpflichtung auf, es ihm nachzuthun in denjenigen Eigenschaften , welche die „Xenien'' zu dem gemacht haben, was sie sind, einer Fundstatte kritisch unanfechtbarer Thatsachen auf dem Gebiet der Orchideenkunde. Der Herr Verleger will die „Xenia Orchidacea'' mit dem Interesse fortsetzen, welches eine so wesentliche Vorbedingung ist fiir ein Werk wie dieses; moge es mir gelingen, sein Vertrauen zu rechtfertigen und dasjenige aller derer zu gewinnen, die vielleicht Bedenken hegen, ob mit Reichenbach's Leben nicht auch der wissen- schaftliche Geist von seinem Werke gewichen sei. Gross -Lichterfelde b. Berlin October 1890. F. Kranzlin Druck von F. A. Tirockhans In LeipziK- XENIA ORCHIDACEA. B E I T R A G E ZUE KENNTNISS DER ORCHIDEEN VON HEINRICH GUSTAV REICHENBACH FiL FORTGESETZT DURCII R KRANZLTN DRITTEPt BAND. FUNFTES HEFT: TAFEL CCXLI— CCL; TEXT BOGEN 11. 12 LEIPZIG : F. A. B R C K H A U S. 18 9 2. Mo. Bot. Garden, 1895. Ausgegeben am 21. Januar 1892. 77 Tafel 241. Lycaste xytriophora Linden 8: Rchh. /. Sepalis oblongis obtusis apice ipso acutalis lateralibus basi margine inPeriore in pseudocalcar di- dymum coalitis, omnibus apicibus reflexis iiUus ad basin farinaceo- pilosis; petalis paulo minoribus ceterum aequalibus oblusis, apice revolatis; labello petalis aequilongo tolo circuitu oblongo anlice obsolete vel vix trilobo, lobis lateralibus antice rolundatis medio implicatis, inlermedio ovato v. trlnn- gulo, callo antice libero a basi lobi intermedii medium usque labelli evanescente excavalo; gynostcmio diraidium labelli fere aequanle v. paulo longiore, sublus piloso, anlhera velutina semiglobosa, glandula sagittala, caudicula lineari (medio paulum dilalata) anlice i. e. inter massulas in apiculutn producla, massulis pollinis 2 poslice rima profunda fere biparlilis. Bulbi subcompressi angulis rotundatis, ovali nigro virides ad 10 cm alti, 4 cm crassi, 6 cm lati. Folia, 2 — 3 cunealo - oblonga acuminata, 20 — 35 cm longa, ad 8 cm lata, laele viridia. Flores complures ex angulo sqamae infrabulbosae orientes. Pedicelli uniflori ad 12 cm alti, vaginis 3 — 4 ringentibus oblongis aculis internodiis brevioribus vestiti, quarum summa i. e. braclea ovarium laele viride plus minusve amplectitur. Sepala oblonga basi (terlia fere parte inferiore) intus pilosa extus viridia marginibus viridi-brunnea , intus brunnea apicibus viridia, pelala necnon labellum albida v. luteo-albida, lobus labeli intermedius lulescens, labeli callus luteus, purpureo-punctulalus. Sepala 3,5 cm longa, 1,7 cm lata, petala vix 3 cm longa, 1,5 cm lata, labellum aequilongum paulum auguslius. Totus flos (non expansus) 6 cm diamelro. Lycasle xytriophora Linden et Rchb. f. in W. Saunders Refug. botan. II Tab. 131. ic. opt. habilus, analyses non omnino laudandae. Der ganze Aufbau der Pflanze erinnerl an Forraen wie L. macrophylla Lindl. und Deppei LindL Die Bulben sind dunkelgrun wie die Schale der Wassermelone, prall und fest mil wenig vertieflen Riefen; ganz ausgereift erreichen sie betrachtliche Dimensionen und werden 4—6 cm dick, 6 — 8 cm breit und 10 cm Oder daruber hoch. Die Blatter sind langlich oder lanzetllich, bis 30 cm lang und gleiclien vollig denen der oben genannlen verwandten Arten.. Die Bliithensliele enlspringen zu mehreren aus dem Blatlwinkel eines alien, zur Bliilhezeil meist noch vorhandenen, basalen Scheidenblaltes ; dieselben haben 3 — 4 Scbuppen und ein mehr oder weniger grosses, das Ovarium mebr oder weniger cin- hullendes Bluthendeckblalt. Die Blulhen sind 6 cm im Durcbmesser und trotz ihrer dusteren Farbung keineswegs ohne einen gewissen Reiz, Die Sepalen sind oblong, aussen und an den Spitzen grun, am Rande und ebenso auf der Innenseite braunrolh und an der Basis behaart. Die der Form nach ahnlichen, aber el was kleineren seitlichen Petalen sind roin weiss, oder wciss mil leicht gelblichem Anflug und rothlichen Piinktcben am Grunde — alle Blatter, Sepalen, Petalen und Labellum sind an der Spitze zuruckgerolll. Die Theilung des Labellum hat die Eigcnheit, dass der mittlere Theil nicht zwischen den seitlichen, sondern vor denselben sleht Die Schwiele des Labellum isl ausgehohll und am vorderen Rande frei, nach hinten bin geht sie ganz allmahlich in das Labellum ubcr, sie ist etwas warzi^ und auf gelbem Grunde fein roth punktirl. Die Saule isl rein weiss, annahernd halb so lang als die Lippe und auf der Unterseile fein behaart und blassrothlich punktirl. Bezuglich der Gescbichte der Pflanze, die unter dem Namen L. Deppei LindL im Handel vorzu- kommen scheint, ware Folgendes zu berichlen. Die Pflanze soil aus der Umgegend von Loxa (Ecua- dor) slammen, sie kam 1867 nach Europa und zwar in das Elablissement Linden, von wo sie in den Handel gebracht wurde. Prof Reichenbach erwahnf, dass er dieselbe mehrfach gesehen habe und childert sie als eine gut und willig bluhende Art. Bezuglich seiner Diagnose zu der Tafel in „Refu- ium" I c. (die zu unseren Exemplaren passt wie eine gute Photographie) mochle der Yerf. bemerken. S^ m 1 1 78 dass Reichenbadi die Behaarung auf der Innenseite der Sepalen niclil ervvahnl hat, alles andere stiinmt aufs Beste. Die von W. H. Fitch gezeiclmele Tafel ist recht zufriedenstellcnd belreffs des Habitus, wohingegen die Analysen durchaus fluchtig gezeichnel und unzuverlassig sind. Der Verf. verdankt das hier abgebiidele Exemplar der Giite des Herrn Lackncr in Steglitz bei Berlin, in dessen Sammlung es im Marz dieses Jahres blulite. Tafol 241. Habitusbild 1. Labellum von oben. 2. von der Seite (beides naturliche Grosse). 3. Gynostemium ohne Anlhere von vorn. 4. von der Seite (beides etwas vergrossert). 5. Anthere schrag von hinlen und unten. 6. von vorn (starker vergrossert), 7. Pollinium von hinlen. 8. von vorn (starker vergrossert). Tafel 242. Phalaenopsis Haiinii Rchb. Jil. h Sopalis lanceolalis acuminatis inlermedio recto lateralibus latloribus subfalcatis semitortis; pelalis angustioribus brevioribusque ceterum similibus, labelli lobis lateralibus erectis e basi laliore anguslalis retusis supra convergentibus, lamina lineari supra in processus 2 filiformes producta in isthmo ipso lobi intermedii, hoc lobo e basi angusta semilunalim dilatato supra et margine ubique pilis s. pa- pulis instructo, in linea mediana callo densius papuloso aucto; gynostemio basi bidentato, denlibus 2 carlilagineis (staminodiis?), anthera antice relusa repanda, polliniis generis, caudicula cuneata, glan- dula ovala. Phalaenopsis Manni. Rchb, f. in Card. Chron. 1871, p. 902. — Idem. Flora 1872, p. 273. — Williams Orch. Growers Man, 1885, 6lh ed., p. 533. Caulis brevissimus radicibus longissimis inlerdum planis cortici arborum affix us. Folia plerumque w 4 — 6 e basi cuneata sensim dilatata oblonga acuta, 12 — 15 cm longa. Racemi pluriflori ( — 12) plus minusve deflexi, bracteae minutae squamiforraes. Sepala lanceolata 2,2 — 2,5 cm longa, intermedium ad 5 ram, laleralia ad 7 mm lata, deflexa; petala minora ceterum simillima rectangulariter divergentia. Labelli semideflexi pars basilaris sensim dilatata, lobi laterales ascendentes paulum angustati retusi supra fere coaliti, infra divergentes; lamina linearis supra in lacinulas 2 partita lobis lateralibus fere aequilonga, lobus intermedins e basi angusta valde dilatata fore semicircularis ubique et in margine el in disco praeserlim autem in linea elevatula mediana papulosus. Gynoslemium basi dentibus 2 car- lilagineis instruclum e basi angusta dilatalum; cetera v. diagnosin. Sepala petalaque lutea purpureo- maculata, labellum el gynoslemium pallida lutea hinc inde purpureo-striolata. Der vegetative Aufbau dieser Art hat wenig Charakteristisches, wenn man von der ziemlich spitzen Blattform absieht, sowie davon, dass dieWurzeln gelegentlich und zwar ohne eigentlich ersichtlichen Grund flach gedriickt sind. Die Blatter sind glanzend hellgrun und werden bis zu 20 cm lang und sind im ■ Allgemeinen keilformig. Der BlQthensland, vvelcher selten viel langer wird als die Blatter, tragi bis zu 15 BlGlhen, welche (in der Langsrichtung) bis zu 5 cm gross werden. Die Bliithenfarbe erinnert an die manchcr Odonloglossen, d. h. gelb als Grundfarbe mil ziemlich grossen purpurbraunen Flecken, welche oft quer gezogen sind. Das Labellum ist wie fast immer bci Phalaenopsis sehr complicirt gebaut; die Seitenlappen slehen senkrecht aufwarls, schliessen nach oben fesl aneinander und lassen unten eine Oeffnung frei; vor derselben steht ein der Textur nach viel zarteres Blaltchen, welches oben in 2 senkrecht abstehende Seitenzipfel getbeilt ist. Der Mittellappen des Labellum beginnt mit sehr schmaler Basis, um sich ganz plolzlich sehr stark zu verbreitern, derselbe ist im Gegensatz zU i** 79 den ganz glatten iibrigen Theilen niit hyalinen Haarbildungen besetzt, welche sicli besonders am Raiule und auf einem medianen Kiel entwickelt finden. Die Lippe ist annahernd halb so lang als die Se- palen, helJgelb mit hier und dort vertheilten hell purpurrothen Streifen. Die Saule hat an der Basis zwei hornahnliche Protuberanzen, die sieher als Staminodien zu deulen sind. Die Pflanze stammt aus Assam und gedeilil natiirlich nur im Warmhause. Falls es sich be- statigen, resp. wiederholen sollte, dass sie mehr als einen Bhilhenstand gleichzeitig entwickelt, so ware dieselbe eine werthvolle Bereicherung unserer Gewachshauser. Tafel 242. Habitusbild (verkleinert). 1.2. Bluthen. 3, Gynostemium mit Labellum (vergrosscrt) F von der Seite, 4. halb von der Seite. 5. 6. Labellum. 7. Pollinium. 8. 9. 1 0. Anlhere. Tafel ^43. Cirrhopetaluiii Wendlandianuni Krdnzlin. Affine C. Collelii Hemsley. — Sepalo dorsali late ovalo aculo cucuUato margine fimbrialo apice appendicibus linearibus aut angustissime cunealis iutegris aut apicem versus lacerodentalis inslruclo sepalis lateralibus basi ipso connalis longissime caudalis plus minusve torlis; petalis laleralibus ovalo Iriangulis fere rhombeis apicem versus sensim altenuatis ceterum sepalo dorsali persimilibus, append!- cibusque cuneatis (nee stipitatis) antice retusis irregulariter dentatis ; labelli hypochilio lineari curvato, epichilio mobili triangulo basi bicalloso, a latere viso fere semicircular! plicato anlice reluso v. leviler emarginato; gynostemio basin versus marginato apice bidenlato, androclinio postice denlalo, anlliera plana. C. Wendlandianum. Kranzlin, Card. Chron. III. Ser. Vol. IX. May 16. 1891. p. 612. Bulbi ovoidei 2,5 — 3 cm longi, juniores basi squamis compluribus acutis vesliti, in sympodium fracliflexum dispositi, monophylli. Folia lanceolata basi plicala acuta racemo longiora v. subaequilonga. 10 — 12 cm longa, 1,5 — 2 cm lata. Racemus pauciflorus (3 — 6), 8— 10 cm altus v. paulum altior, interdum brevior quam sepala lateralia. Sepalum dorsale 1,5 cm longum, basi 7 — 8 mm lalum ovalum acutum cochleatum luteum lineis purpureis 5 striatum margine pilis hyalinis satis longis, apice autem appendicibus petaloideis purpureis linearibus v. lineari -lanccolatis v. e basi angustissima sensim dilatalis apice ipso laceris instruclum, sepala lateralia ipsissima basi coalita vix v. non excavala longissima in caudas filiformes producta (9 — 10 cm longa) lulea, lineis purpureis 3 (adjcclis inlcrdiim 2 minoribus decora. Labellum inter sepala petalaque absconditum, hypochilium brevissimum linearc, epichilium (expansum) triangulum sulcatum seu complicalum basi bicallosum luteum purpureo adspersum. Die Bulben und Blatter dieser hochst sonderbaren Art vcrsprcclien wie meist bei Bolbophyllum nichls Aussergewohnliches und sind so nichtssagend, dass der glfickliche Besitzer der Pflanze, Herr Hofgarlendirector Wendland, selber keine Ahnung vou dem Werlhe der Bulben hatte, die er gelegendich des Ankaufs von Dendrobien, die aus Burmali stammen solllen, geschenkt crhiell. Die Bulben sind ziemlich klcin, eiformig, ohne besondere Sculptirung und zwcizeilig im Zickzack angeordnet mit ziemlich kurzen Internodien. Die Blatter sind lanzettlich, ziemlich spitz, von sehr fester Texlur und ungelahr ^0 — 15 cm lang bei annahernd 2 cm Breite; sie sind, so wcil bisher bekannt, langer als der Bluthen- schafl, welcher aus dem obersten Scheidenblatt der noch in der Entwickelung begriffenen Bulbe ent- springt. Die Bluthen stehen in der ubiichen Anordnung wie sonst bei Cirrhopetalutn. Die Deckblatler erreichen fast die Lange der Blulhenstiele sammt dem Ovarium. Das dorsale Sepalum und die seitlichen Pelalen sind ubereinslimmend, d. h. in Umriss melir oder minder breit eiformig. Die Pelalcn fast rhombisch — alle mit hyalinen, enlfernl gestellten Wimpern von der Basis bis ziemlich zur Spitze, 80 worauf einige etwas breitere, aber noch imraer ganzrandige Blallchen folgen, bis endlich zur Spitzo aber nur an dieser — , wo die charakteristische Zierde dieser und einiger verwandler Arten, die sonderbaren Fahnchen ahnlichen Blaltchen slehen. Das Labellum hat wenig Bemerkenswerlhes , die Saule ebensowenig. Die Farbe der Sepalen und Pelalen ist dunkelgelb mit breiten purpurrothen Langsstreifen, am Labellum trilt mehr das Gelb, an dem Gynostemium mehr Roth in den Vordergrund. Als der Verf. die Originaldiagnose dieser Art in Gard. Chron. publicirte, hatte er es mit einer ersten, nicht voUig normal entwickellen Bluthe zu thun und sind hieraus einige Abweichungen der hier abgedrucklen Diagnose zu erklaren. ^Yahrend des Druckes erst erbielt derselbe die belreffende Nummer des Journal Linnean Society mit der Abbildung und Beschreibung des Cirrhopetalum CoUelii Hemsley, und es lag die Versuchung nahe, C. Wendlandianum einfach zu cassiren. Die Untersuchung samml- licher Bluthen, die dem Verf. zur A^erfugung slanden, ergab jedoch folgendeUnterschiede: Zunachst ist C. Wendlandianum in alien Theilen, von den Bulben angefangen, erheblich kleiner als C. Colletii Hemsley. Zweitens sind bei C. Colletii die Blatter viel broiler, stumpfer und kurzer als bei C. Wendlandianum. Dritlens sind die Internodien der Bulben erheblich kurzer. Viertens sind bei dem dorsalen Sepalum und den Pelalen die charakteristiscben Anhangsel auf die Spitze der betr. Blatter oder den Raum unmittelbar unlerhalb der Blattspitze beschrankt, aber nie uber die ganzen Seilen verbreitet. Funftens ist die Form dieser Anhangsel eine andere. Bei C. Colletii herrschen die nach der Basis hin scharf verschmalerten Formen vor, bei C. Wendlandianum mehr die linealen; ^appendices cuneato obovati slipitali", wie sie Mr. Hemsley beschreibt und wie sie sehr charakteristisch abgebildet sind, fehlen bei C. Wendlandianum stets. Schliesslich ist die Grundfarbe bei C. Wendlandianum ganz sicher gelb mit purpurrothen Langsstreifen. — Diese Merkmale fanden sich bei 4 nacheinander unlersuchten Bluthen ohne Uebergange in andere Formen und ohne Andeutung der von Mr. Hemsley genau pracisirten Merkmale seiner C. Colletii. Der Verf. ist somit in der Lage, die von ihm aufgeslellte Art C. Wend- landianum aufrecht zu erhalten. — Es ist eine derartige Coincidenz der Falle, d. h. die Entdeckung zweier so nahestehender Arten nicht so sehr erstaunlich, wenn man erwagt, dass ein bisher noch so gut wie unbekannles ungeheures Gebiet die Heimath beider ist. Von C. Colletii wissen vvlr genau, dass dieselbe in den Shan hills, dem Gebiet der so gut wie unabhangigen Shan-Stamme, gesammelt ist, von C. Wendlandianum ist zunachst nur Burniah als Heimath angegeben, Tafel 243. Habitusbild (nat Gr.), 1. Blute von vorn. 2. von der Seite. 3. Saule und Lippe schrag von vorn. L Epichilium der Lippe von vorn. 5, Zwei Anhangsel der Sepalen und Petalen. 6. Sepalum von C. Colletii Hemsley. 7. Anhangsel desselben. (6 und 7 nach Journ. Lin. Soc. Vol. XXVIIl, Plate 20.) Tafel 244. Pescatorea Lehmanni Rchb. JiL Sepalo dorsali fere orbiculari apiculalo concavo, lateralibus oblongis apiculalis, petalis lateralibus cuneato-oblongis obtusis ceterum aequalibus; labello unguiculato lobis lateralibus erectis sensim cum intermedio confluentibus postice rectangulis, callo disci cartilagineo, lineis 15 plus minusve altis com- posilo, medianis postice in dentem v. tumorem magnum crassum nitidum coalitis, lobo intermedio triangulo margine revoluto ubique pilis hyalinis selosis vestito; gynostemio latissimo crasso; labello paulum breviore infra el antice pilosulo; anthera plana loculis 2 minutis; glandula rhombea, caudicula parva lineari, polliniis 4, rostello lineari obtuso; toto gynostemio supra pilosulo. 81 Pescalorea Lebmanni. Rchb. f. Card. Chron. N. S. Vol. Xll. p. 424; ibid. XVII. 1882, Jan. 14. p, 44. Fig, 5 xylogr, opt.! — Orchid.-Album II, tab. 57, icon mediocris et fallax, Ulustr. horticoL Ser. HI. tab. 471, mihi non visa. — Williams Orchid Grow. Manual, 6th ed., p. 516 sub Pescalorea. Bulbi parvi omnino inter folia absconditi. Folia e basi cuneata lanceolata acuta v. acuminata, infra manifeste cos lata 30 — 40 cm longa, 5 — 8 cm lata, baud salis crassa coriacea firma basi articulala. Floras solitarii longe pedunculati {ad 20 cm) vaginis quibusdam brevibus scariosis vestitus, Bractea inter- dum bipartita acuta ovario brevior. Sepala e basi cuneata oblonga, intermedium fere orbiculare, albida slriis V. lineis roseis aut violaceis plus minusve inlensis inlerdum plane evanescenlibus ornata, omnia 4,5 — 5 cm longa, laleralia 3 cm, intermedium 3,5 — 4 cm lata. Pelala lateralia paulum angusliora celerum similia eodem colore ac sepala, saepius intensiora, Labellum ungue lineari crasso 3 mm longo pedi gy- nostenm affixum circuitu oblongum concavum, callo semilunari multilamellosa (12 — 15) cartilagineo, atro- purpureo v. fuscopurpureo inslructum, medio lamellis quibusdam confluentibus in denlem magnum auclo; pars anlica oblonga oblusa, tota superficie pilis hyalinis dense villosa; margo reflexus. Gynostemium labello fere aequilongum semicylindricum crassum antice basi (supra unguem labelli) umbonalum ibique sparse el minute pilosum, fere 2,5 cm longum basi 1 cm(!) latum, apicem versus paulum attenuatum eodem colore, quo totus flos gaudet. Anthera albida bilocularis, loculi uno latere margine latissima tenera inslructi. Columbia, F. C. Lehmann. Diese Art gehorle bisher zu der Gruppe von Zygopelalum, welche fruher unler dem Namen Pescatorea eine besondere Gattung bildete, bis sich der Autor derselben, Reichenbach, veranlasst fuhlle, dieselbe mit noch mebreren andern, theils eignen, theils Lindley'scben Gattungen mil Zygopetalum zu vereinigen, was mit Recht angefochten wurde und zu den schwer verstandlichen Gewaltstreichen ge- hort, mit welchen Prof. Reichenbach gelegentlich die botanische Well iiberraschte. Die Bulben dieser Pflanze sind ganz winzig und kaum zwischen den Basen der Blatter auffind- bar, die Blatter selbst haben nichts besonders Bemerkenswerthes und ahnein denen von P. cerina Rchb. f., Klabochorum Rchb. f. durchaus. Vollig ubereinstimraend hiermit enlspringen auch die Bluthen aus den unlersten Blattscheiden an ziemlich bis 20 cm langen, etwas bin und hergebogenen, mit nur wenisen blassen Scheiden besetzten Stielen. Die Bluthen selbst sehoren zu den srossesten dieser j-,^*iv*t.« *.« ^^« ^ Gruppe, sie sind 7 — 8 cm breit und uber 5 cm hoch; die Bluthenblatter sind oblong, stumpf und von ziemlich fester Textur. Die Farbung ist ziemlich variabel, beinahe jede bisher publicirte Beschreibung weicht von der andern ab; wie es scheint, sind violette und purpurrothe Varietaten in verschieden abgelonten Nuancen vorherrschend, wogegen die rein wcisse Varietal noch nicht beobachtet ist. Bei den meisten Formen finden sich purpurrothe oder violette Streifen auf weissem Grunde, Bei unserer hier vorlicgenden Abbildung sind die Sepalen fast vollig weiss mit schwachen Andeutungen einer rothen Streifung. Die Haltung der Bluthenblatter ist stets zusammengeneigt, eine so gespreizte Bluthe, wie sie in Williams Orchideen-Album abgebildet ist, kommt nic in der Nalur vor. Das Labellum zeigt die eigenlhumliche Gebissbildung, wie sie auch bei Zygopelalum vorkomml und welche wahrscheinlich zur Vereinigung recht discrcpanter Formen Vera nlassung gegeben hat; die Zahne sind massiv und in der Mitte des Kiefers findet sich ein starker Hocker, Verhaltnisse, von denen die Abbildung im Orchideen- Album auch nicht einmal eine Andeutung enthalt. Der vordere Theil der Lippe ist breit zungenformig mil nach unlen umgeschlageneni Rande und ist auf der ganzen Flaclie (auch unten) mit starren glashellen Borsten besetzt. Der Unterschied zwischen Seiten- und Mittellappen isl fast ganz verwischt, nach hinten ist die Lippe scharf abgesetzt und mittelst eines kurzen linealen feslen Nagels mil dem Fuss der Saule verbunden. Die Saule hat fast halbcylindrische Gestalt mit nur geringer Verjungung nach oben bin. Am unteren Ende dicht uber der Ansalzstelle des Labellum befindet sich ein Buckel oder slumpfer kegelformiger Vorsprung, auch ist die Saule an ihrem unteren Ende fein behaart. Die 82 Anthere ist dadurch merkwQrdig, dass sie an der Oeffnung 2 breite hautige Anhangsel oder Klappen besitzt; die Klebscheibe des Polliuiam isl quadratisch oder slumpf rhombisch, die caudicula sehr kurz und lineal, die Pollenmassen tief zweitheilig. Die Farbung von Lippe uiid Saule richtet sich nach der HauptParbe der Blulbe, roth oder violett, intensiv oder blass, mil mehr oder weniger Weiss, kurzum es ist auch bier der Yariabilltat ein weiter Spielraum gelassen. Die bisher publlcierlen Abbildungen sind sehr ungleichartig. Sehr gut ist der Holzschnitt in Card. Chronicle 1. c; sehr manierirl und unnaturlich die Tafel No. 57 im Orchideen-AIbum. Die Tafel in der Revue horlicole 1. c. hat der Verf. nicht gesehen. Da Analysen In den rein gartnerischen Werken nicht r vorzukommen pflegen, so schien es empfehlenswerlh, die Pflanze noch einniai mit wissenschaftlichem Beiwerk abzubilden. Als nachstverwandte Art haben wir jedenfalls P. Klabochorum Rehb. f. anzusehen, die aus an- nahernd derselben Gegend stammt. Der Entdecker ist F. C. Lehmann, z. Z. deutscher Consul in Popayan, Columbien; von ihm crhielten F. Sander 8: Co,, St, Albans, die Pflanze, bei welchen sie auch zuerst bluhte. Sie machte ^alsdann ihren Weg in die Sammlungen, ist aber bis auf den heutigen Tag eine verhallnissmassig seltene Pflanze geblieben, besonders die heller gefarbte Yarietat, der Gegen- sland der bier publicierten Tafel Der Verf. ist fur dicsen Beitrag wie fur so viele andere dieses Heftes Herrn Hofgartendirector Wendland verpflichtet Tafel 244. Habitusbild ^2 naturliche Grosse. 1. Labellum von oben. 2. dasselbe von der Seite. 3. Gynostennium (alle 3 Fig. nalurliche Grosse). 4 und 4a. Pollinium (vergrossert). 5 und oa, Anthere (vergrossert). Tafel 245. Cattleya Skinneri Batem^ Var. Bowringiana Krdnzlin, Sepalis lanceolalis acutis, petaiis aequilongis fere rhombeis angulis rotundatis oblusissimis, labello (explanato) circuitu latissime ovalo convoluto, anlice crispalulo emarginato, gynosteinio a basi an- gustissima dilatato tertiam labelli partem aequante; anthera, poUiniis generis. Catll. Bowringiana, Veitch. Catalog. 1886. p. 10 et Manual, p. 31. — Williams. Orch.-Alb, i888. VIL tab. 323. — Sander, Reichenbachia 2 Ser. I, tab. 2 p. 3. c. analys. ic. opt.! Duibi basi ipsa incrassati deinde caulis instar altenuati, supra incrassati fusiformes, vagi- narum emarcidarum rudimentis vestiti ad 50 cm (!) alti, 2 — 3 cm diametro, subcompressi, diphylli, rarisslme Iriphylli. Folia oblonga v. longe ellipliea ad 20 cm longa, ad 3—6 cm lata, oblusa emar- ginala, crassa. Spaiha diphylla ad 10 cm longa, arcle complicata obtusa. Pedunculus spalham vix v. paulum excedens, 6- ad IS-florus congestus. Bracteae acutae minutissimae, fere in squamam parvam Iriangularem reduclae. Ovaria cum pedicello 3 — 6 cm longa, 3 — 4 mm diamelro. Sepala oblonga acuta 3,5 cm longa, 1 cm lata nervis parallelis inslrucla, purpurea. Petala aequilonga, vix vel non angustiora, obtusa, venis radiantibus decora paulo inlensioribus quam petala purpurea. Labellum obscure Irilobum 3 cm longum et[expansum] aequilatum v. paulum latius, basi et in fundo albidum, antice (i. e. ab orificio tubi labelli apicem usquef) intense purpureum, latere utroque pailide roseum venis purpureis eximium. Gynostemium albidum, 1 cm longum, fovea stigmatica excavata triangula, anthera supra le- viler cristata. Guatemala, British Honduras, Die Bulben sind am Grunde kugelig angeschvvollen, werden dann stielformig, um allmahlich nach oben hiii zu cinem flach gedruckten, an den Ecken abgerundeten keulenformlgen, mit flachen Riefen 83 versehenen Korper anzuschwellen. Die Ueberreste von 5 — 6 Niederblaltern bekleidon die Bulbe, deren glanzendes Grun durch die mehr oder minder abgeslorbenen Reste hervorsieht. Die 2 oder bei sebr starken Bulben 3 gipfelstandigen Laubblaller sind dunkelgrun, glanzend, sehr fest, oblong, 15— 20 cm lang, 4—6 cm breil und vorn seichL ausgerandet Zwischen den Blaltern erhebt sich die in der Kegel zweiblattrige Scheide, die scbarf zusammengedruckl ist und deren Blatter oben in der fiblicben Weise zweilheilig sind. Der Bluthenstand erbebl sich wenig uber die Scheide (die unterste Blfilhe sleht wenig uber der Scheidenmijndung), hat eine massige Spindel und ist sehr compact gebaut. Die Anzahl der Bliilhen variirt von 6 — 12. Die Sepalen sind 3 cm lang, langlicli lanzelllich und vorn spitz, die Pelalen sind eben so lang als breit und im allgemeinen Umriss rhombiscli mit abgcrundetcn Ecken. Das Labellum ahnclt — flach auseinandergerollt — bis zur Milte hin den Tepalen durchaus, ist aber am vorderen Bande abgeslumpR, leichl wellig gebuchlet und in der Mille ausgerandet; es zeigl die typische Theilung in 3 Lappen sebr undeutlich. Die ganze Bliithe hat zur Zeil der vollen Enl- fallung einen Durchmesser von ungef'ahr 8 — 9 cm. Die Farbung ist wie bei alien Orchideen variabel, zeigt aber in der Hauplsache ein mehr oder minder intensives Purpurroth, welches auf den Sepalen und Tepalen blasser scin kann, aber auf dem vorderen Abschnill des Labellum stets die liefsle Nuance zeigt; mit dieser dunklen Parlie contrastirt sehr schon ein mehr oder minder ausgedehnlcr heller Fleck, der in den weisslichen oder direct weissen Schlund der Rohre des Labellum abblasst. Die Saule, welche nur 1 cm lang ist und ganz in der Rohre des Labellum sleckt, ist reinweiss". — Die Heimath der Pflanze ist Guatemala, von dorl soil sie zuerst Ilerr von Tiirkheim geschickl haben; neuerdings wurde sie aus British Honduras eingefuhrt; sie bluht im October und November. Der Verfasser hat lange Bedenken gehegt, ob Cattleya Bowringiana als Art anzuerkenncn sei oder nichl, und erst die Untersuchung von frischem Material (Herr F. Sander schickte 3 Bluthenstandc) hat demselben die Gewissheit verschaffl, dass diese Art mit C. Skinneri Batem identisch sei. Pruft ' T- man die Bluthe Merkmal fur Merkmal und fassl man das Ergebniss in Worle, so sleht die klare und pracise Diagnose von C. Skinneri vor uns. Drei Punkte sind es, w^elche zur Aufstellung einer neuen Species verleiten und die Aufstellung einer Varietat rechtfertigen konnlen: 1) die langen Bulben, 2) die andere BliiQiezeil, namlich November statt Januar, und 3) hauptsachlich die vorn abgeslutzte Lippe. Was zunachst die Bulben anlangt, so ist ein vegelatives Merkmal wie dieses fur den syste- matischen Botaniker dann von sehr problemalischem Werlh, wenn absolute Identilat aller wichtigen Merkmale der Blulhe dagegensteht; andererseits ist die Lange der Bulben auch bei der Stammform von C. Skinneri sehr schwankend, wie aus der Tafel Bot. Mag. 4270 hervorgeht, auf w^elcher die vorjahrige Bulbe ganze 24 cm lang ist, sich also bedenklich der fur C. Bowringiana angegebenen Lange nahetl und doppelt so lang als die bliihende Bulbe. Schlechl cullivirte Exemplare mil kurzer wcrdenden Bulben durflen in einigen Jahren binsichtlich dieses Charaklers von C. Skinneri nichl mehr zu unterscheiden sein, Es bleibt sodann die abweichende Blulhczeil ubrig, ein Charakler, der scheinbar grossen Werlh hat, der jedoch an Bedeutung verliert, wenn man erwagl, dass dies wesenflich von der Hohenlage abhangen kann. C. Bowringiana soil zuerst von Herrn v. Tiirkheim eingefuhrt sein, dessen Hauplsammelgebiel die Alta Vera Paz und die Umgegend von Coban ist; neuerdings ist die Pflanze in British Honduras gefunden, beides Fundorle, die auf der allantischen Seile Ccntral-Amerikas liegen. Die Stammform von C. Skinneri stammt jedoch anerkannterweise aus den heisseren wesllichen Theilen von Guatemala (cf Bol. Mag. 1. c Mr. Skinner, „who delected it exclusively in the warm parts of Guatemala et along the shores of Ihe Pacific".) Schliesslich isl der Unlerschied in der Blulhezeit so erlieblich gar nichl. Die Varietal Bowringiana bluht im November, die Stammform, die „flor de San Sebastian", bluht" im Januar. Derarlige Differenzen sind ganz gut aus den Unter- schieden zwischen der allantischen und pacifischen Seite Ccntral-Amerikas zu erklaren. — Wie gross -I andererseits die Uebereinstimmung zwischen beiden Pflauzen geht, folgl aus Bemerkungen der Sammler 84 die wir hier um so lieber reproduciren, als sie Winke fur die Cullur derselben enthalten. Mr. Skinner sagt von C. Skinneri wie folgt: „He (Mr. Skinner) recommends, care to be taken, that it may not imbibe loo much moisture as its habitat is on branches of large trees seldom having any lichen where the heavy rains do not lie". In voUiger Uebereinstimmung hiermit lautel die Stelle in Reichenbachia fiber Caltl. Bowringiana 1. c. wie folgt: „In its native rocky ravines the plants are often found malted to the bare rocks, fully exposed to the sun, witli nothing to sustain it in the dry season but the nightly dews". Was schliesslich die drille Abweichung betriffl, namlich die vorn abgesluzle und oft sogar elwas ausgerandete Lippe, so genugt dies Merkmal ganz gut zur Aufslellung einer Varielat, aber nimmermehr zu der einer Species. — Angesichls dieser weileren Uebereinslimmungen ist doch um so mehr die Annahme gerechtfertigl, dass beide Pflanzen bezuglich der verschiedenen Bluthezeit nur von Bedingungen abhangig sind, die wir zur Zeit noch nicht geniigend kennen; dies kann uns aber unmoglich veranlassen, alien Debereinslimmungen zum Trotz eine neue Species anzuerkennen. Diese Zusammenziehung ist nolhwendig, soweil der syslematische Bolaniker mitzusprechen hat. Gartnerisch hat die Pflanze trolzdem ihren hohen Werth, mag sie Species, Varietal oder was sonsL sein, schon deswegen, weii sie zu der an guten Orchideen armslen Zeit des Jahres ihre wundervollen Blulhen entfaltet. Da die Cullur nicht schwer zu sein scheint, und da das Abstocken der Wurzeln und jungen Triebe sich bei einiger Yorsicht vermeiden lasst, so ist es ausser Frage, dass sie in kurzer Zeit zu den beliebtesten Orchideen gehoren wird- Tafel 245. Habitusbild. Fig. <. Sepalen und seitliche Petalen. Fig. 2. Labellum. Beides in naturlicher Grosse. Tafel 246. I. II. 1-7. Epidendrum Avicnla Ldndley, Sepalo dorsali lanceolalo acute v. acuminato laleralibus basi ipsa connalis oblongis acutis om- nibus extus pilosulis; petalis lineari-lanceolatis acuminatis aequilongis multo angustioribus ; labello simplici e basi lineari oblongo acuto v. rhombeo angulis lateralibus rotundatis a basi medium usque lineis 3 elevatulis inslruclo; gynoslemio dimidium labelli aequante apice subalato, antherae loculis obliquis, fovea sligmatica valde excavala. Axis (s. rhizoma) repens 3 — i mm diametro radicibus numerosis vestitus, internodii pro plantae magniludine longi. Bulbi oblongi sub anthesi nondum maturati, post anthesin ovoidei, foliis V. squamis bractescenlibus infra vesliti. Folia 2 subopposita lanceolata acuta v. acuminata 4 — 5 cm longa 1,3 — 1,5 cm lata. Racemus simplex ad 15 m alius plus minusve dislichanlhus ubique i. e. rhachis necnon pedicelli ovaria alabaslra pilosula. Bracleae minulae triangulae ovaria multoties bre- viores. Pedicelli cum ovario el alabaslris clausis flexi. Totus flos 1 cm diametro, sepala petalaque luleo-brunnea, labellum el gynoslemium flaveolum seu viridi-luteolum. Flores non resupinati. Epidendrum Avicula Lindl HooL Journal Botany III. 85, 1841. — Idem Folia Orchidac. Epidendrum No. 134. — Rchb. f. Walp. Annal VI. 360. Rchb. f. in Saunders Refug. bot. II. laK 138 ic, opt. Eine Pflanze wie Epidendrum Avicula wird nie einen grossen Kreis von Cultivateuren finden; derjenige, welcher sie einmal besitzl, wird ihr einen bescheidenen Platz im Gewachshaus lassen und sich an dem absonderlichen kleinen Gewachs ergolzen. Was zunachsl den Beinamen Avicula angeht, so hat Lindley ihn glucklich genug gewahlt. Eine Knospe unmiltclbar oder noch besser im Moment 85 des Aufbluhens erinnert ganz unbedingt an ein Voglein, welches mil geoifnetem Schnabel scheu nach oben sieht, die eigenlhumliche Krummung von Ovarium und BlGlenstiel tragi wesentlich mil dazu bei, diesen Eindruck hervorzurufen, ebenso wie die malfgrauweisse kurze Behaarung, die entfernt an die eben durchbrechenden, Federn erinnert. Bezuglich der Geschichte dieser Pflanze wird uberliefert, dass Gardner sie im Orgel-Gebirge bei Rio entdeckt babe, wo sie auf den Baumen in dichten Massen epiphytisch wachst und im April bluht. Gardner soil sie alsdann auch bei Pernambuco gesammell haben. Diese aus den Kustengegenden stammenden Exemplare sind winzig im Vergleich mit den im Binnenlande, d, h. in Minas Geraes von Regnell gesammellen. In Europa hat die Pflanze zuersl in England mehrere Male gebluhl, alsdann unler Prof, Reichenbaclfs Cullur in Hamburg; jetzt scheint dieselbe sehr selten geworden zu sein und es war dem Yerfasscr sehr erfreulich, von Herrn Ilof- gartendireclor Wendland frisches Material zu erhalten. Unter den Merkmalen mogen folgende her- vorgehoben werden: die Internodien des kriechenden Stammes (oder Rhizomes, wie er gewohnlich aber ialschlicherweise genannt wird) sind ziemlich lang und von den Narben der abgefaUenen Niederblatter geringelt. Am jungen Ende des Triebes entspringen aus den noch nicht ausgereif- len verdicklen Stengeltheilen, den sogenannten Bulben, die in der Regel einfach verzweigten BlQlhen- stande, welche durcbweg fein grauweiss behaart sind. Die Bluthen sind nicht resupinierl, das Labellum steht also aufvvarts gerichlet. Die Farbe ist bei der frisch geoffneten Blume im Innern ein schones gesattigtes Honiggelb, dunkelt aber sehr bald in einen lederbraunen und schliesslich (nach Reichenbach) in einen fast kupferrolhen Farbenton nach. Die Sepalen und Petalen der kjeinen Blumen haben wenig Bemerkenswerthes, die Abbildung besagt mehr als der Text, Tafel 246. I. Ganze Pflanze. II. Bluthenstand. 1. Knospe. 2. Blulhe. 3. Labellum, i. Saule von vorn. 5. Anthere von unten. 6. und 7. Pollinien, (1 — 7 vergrossert.) Tafel 246. II 8 — 9. Plearothallis astrophora Rchb. fiL [Lepanfhiforraes.] Sepalis oblongis ovatis acuminalis caudalis, lateralibus intermedio pauIo majoribus, sepalis ovalis aculis apice inflexis multoties minoribus, labello oblongo ovato obtuse acuto lamina papilloso basi ipsa, leviter excavalo; gynostemio brevissimo ulrinque apice angulalo. Pleuroth. astrophora. Rclib. f. in schedulis hort, Uerrenhausen. Caulis vaginis 3 ochreatis (Lepanlhidisjnstar) raargine pilosis veslilus, 6 — 7 cm alius. Folium oblongum oblusum 1,5 — 2 cm longum, ad 8 mm latum crassissimum apiculalum. Racemus bis vel terlongior filiformis, vaginis 9 minutissimis vestilus, leviter fracliflexus, 12 — 15 florus. Bracleae minutae ovario pedicellato pluries breviores acutae. Flores inter sepalorum apices 3 — 4 mm longi, ad 2 mm lati purpurei velutini, papilli marginales hyalini, labellum intensius purpureum papillis majoribus in- structum, gynostemium (a fronte visum) semiorbiculare ulrinque angulis deflexis auclum. Eine Pflanze von geringer Grosse aber von ausgczeichneter Schonheil, die in der Grosse einer Masdevallia Chimacra ausgefuhrt, viele moderne Orchideen ubertreflen wurde. Der Stengel ist von der Basis bis zum Blatte von 3 der charakteristischen Lepanlhes-Scheiden beselzl. Das Blalt ist ganz kurz sestielt, sehr dick, leuchtend grun, an der Spilze slumpf und mit einem ganz feinen Spitzchen in. 12 86 am Ende. Der Blutlienschaft ist haarfein, zickzackformig gebogen und tragi eine Rispe von 10 bis 1 kleinen Bluthen. Die Sepalen divergiren sternformig (woher der Name) und sind in feine Spilzen ausgezogen. Sie sowohl wie die viel kleineren Pelalen sind prachtvoU blutpurpurroth und von kleinen Warzchen sammlig, die Papillen sind nur in ihrem unleren Theil gefarbt, nach der Spitze bin da- gegen farblos, was man besonders deuUich an den randstandigen Papillen bemerkt Das Labellum ist klein, ziemlich stumpf und mil ziemlich grossen Papillen besetzt. Die Saule ist sehr kurz, sie ragt kaura aus dem Grunde des herabgeschlagenon Labellum hervor und ist an beiden Seiten mit kurzen Fortsatzen versehen. — Von Herrn Gartendirector Wendland erhalten, Tafel 246. III. Habilusbild. 8. Bluthe. 9, Labellum. 10. Saule von der Seile (vergr,). Tafel ^47. I 1 — 6. Pleurotfaallis scapha Rckb. fil. Sepalo dorsali oblongo acuminate in caudiculam ipso fere sesquilongiorem producto, inferiore (sc. lateralibus connatis) late-lineari cymbiformi in caudiculam fere aequilongam producto, petalis oblongis caudicula eorum ipsis pluries longiore sepalis aequilonga; labelli trilobi lobis lateralibus ascendentibus linearibus falcatis (semicirculum fere efficienlibus) in lobum intermedium, deflexis; hoc (lobo interm.) lineari antice retuso sepalis pelalisque ter breviore; gynostemio brevi conico, androclinio apice lamina rectangula instructo, roslello lalo ligulato. ■ Pleuroth. scapha. Rchb, f. in schcdulis horli Herrenhausen. Caulis ad 25 — 30 cm altus, basi vagina K arctissime adpressa cinerea nigro-punctulata vestitus. Folium crassissimum lanceolatura apice bilobum. Scapus folium duplo fere excedens, basi vaginis 2 quarum inferior carinata acuta inslructus, pauciflorus (2—4) Bracteae ochreatae pedicello ter v. quater breviores. Sepala petalaque 4,5 cm longa^ dorsale extus albidum purpureo-slriolatum, intus oranino albidum, ventrale v. infcrius extus sordide purpureum, intus pallidius, linea mediana alba petala albida, ■ V, basi pallide luleo-alba; labellum album, lobus intermedins luteo-purpureus. Der sehr fesle kurze Stiel ist unten mit einem grauen schwarz punktirten (wic mit gewissen Aecidium-Sporen) Scheidenblatte umgeben. Das einzige bis zu iO cm lange und 2,5 cm breite Blalt ist ausserordenllich hart, fest und glanzend dunkclgrun. Der Bluthenscliafl hat an der Basis 2 graue, gekielte Scheidenblalter, er ist fast doppelt so lang als das Blalt und Iragt 2 — 4 ziemlich lange T Bliilhen, deren Sepalen und Pelalen in einer fast an Masdevallia erinnernden Weise in lange Schwanze ausgezogen sind. Ueberaus merkwurdig ist das Labellum; dasselbe ist dreitheilig — ein so regelrechtes Labellum tripartitum, wie man es sellen bei dieser Gatlung fiadet — mit 2 steil aufrechten, fest an- einander gepressten bugelformigen Seitenlappen und einem annahernd doppelt so langen, linealischen, vorn abgeslutzten Mitlellappen, letzterer ist gelbroth mit rother Mitlellinie, die Seitenlappen sind hyalin. Die Saule ist kurz kegelformig und hat an der Spitze oberhalb der Anthere eine kleine rectangulare Lamelle. Als nachstverwandle Art haben wir jedenfalls PL insignis A. Rolfe anzusehen, welche in alien Tlieilen betraclillich grosser und bei welcher der dorsale Sepalum 1 cm fiber der Basis plolzlich scharf verschmatert ist. Abgesehen von diesen beiden auffiilligen Unlerschieden finden sich noch genug andere, um die vOllige Verschiedenheit beider Arten klar zu stellen, welche sonst in Habitus und Farbe der Bluthe uberaus alinlich sind. ■ — Der Verfasser verdankt das frische Material der Gute des Herrn Gartendirector Wendland. Tafel 247. L I^ Habilusbild. 1. Oberes Sepalum. 2. Pelalen, 3. Seitliche Sepalen. 4 und 5. Labellum. 6. Saule. ,11 i 87 Tafel 247. II. 7— H Plenrothallis oboTata Lindley. Sepalis liberis oblongis acuminatis conniventibus, petalis minoribus subslmilibus, labello lineari acuto medio fere leyiter constriclo, gynostemio leviter curvato, supra marglne denticulato lacero, an- Ihera oblonga. h - PJeurolh. obovala Lindl. Bot. Reg. 1842 miso* id. Folia Orchid. Pleurothallis N. 125 p. 22. Pleurolh. albida. Lindl. Taylors Aan. Nat, Hist, ser III. lorn I. pag. 327. sec. Lindl. hue PI, octomeriaerormis* Rchb, f. Bonplandia II. (1854) p. 25. Caulis teres firmus (sine folio) ad 1 cm altus vaginis arclis supra saepius laccris 3 — 4 veslitu^. Folium cauli fere aequilongum ad 2,5 cm latum crassum coriaccum obovalo-oblongum oblusissimum iu peliolum brevem canaliculalum angustalum. Racemus a basi ipsa in ramnlos paucifloros (3 — 4) fracti- flexas dissolutus basi squamulis nigro-cinereis acutis vestitus. Braclcae late Iriangulac acutae ovaria brevia fere aequanles. Sepala, petula iabellum hyalina albida basi ima lactea, gynoslemii margo superior hyalinus in denies irregulares dissolutus, Anlhera hyalina circuilu oblonga tcnerrima. Tolus flos 5 mm longus connivens. y J Die 8 — 1 cm hohen Stengel siad fast ganz von den graucn Scheidenblaltern eingeschlossen, so dass die lebhaft grune Farbe derselben nur unmiltolbar unter den Knolen zum Vorschein kommt. Das Blatt ist auffallend sleif und steht genau in der unschonen Art, wie unsere Tafel es wiedergibl, in die Kobe. Die Aeste des Bluthenstandes sind ungefahr 2 cm lang, im Zickzack bin- und hergebogen und tragt jeder 3 — 4 Blulhen von gelblich weisser Farbe. Die Sepalen sind bis zum Grunde ab- solut frei, die Pelalen sind aljnlich aber kleiner, das Labellum ist etwa halb so lang als die Sepalen, linealisch, in der Mille etwas eingczogen und vorn kurz zugcspitzt. Die Saule ist verbal inissmSssig lang, gekrummt und am oberen Rande zierlich gezahnt, Diese erst nach genauer Untersucimng sich zeigende Schonbeit ist wobl die einzige, deren die Pflanze sich ruhmen kann. Lindley hat PI. octomeriaeformis. Rchb. f. 1. supra c. hierher Ziehen zu sollen geglaubl. Die Sache ist doch mindeslens zweifelhaft. Es heisst in Reichenbach's Diagnose ausdrucklich . . , . sepalo summo lanceo]ato(!j inferiore basi coalite (!) .... labello basi brevissime sagitlalo(!) per mediam lineam intruso(!) .... etc. Diese 4 durch ! hervorgchobenen Merkmale stimmen mil dcm Refund der uns vorliegenden von Prof Reichenbach selbst als Pleurolh. obovala bezeichneten Pflanzen ganz bestimmt nicbl uberein, man konnte sogar noch als funftes „androclinio Jimbo fimbrialo" hinzufugen^ denn Reichenbach braucht den Ausdruck „fimbriatus" nie identisch mit „lacero-dcntatus", was bier bekannt- lich der Fall ist. Ohne Einsicht in Lindley's und Reichenbach's Herbarien kann z, Z. die Fragc nicht endgullig gelost werden. Binnen Jahresfrist holTe ich in der Lage zu sein, die Befunde, welclie durch Einsicht in Lindley's Ilerbar gewonnen werden konnen, in diesem Werke bekannt zu raachen. Tafel 247. II Habitusbild (nalurliche Grosse). 7. Gyno:^ t ^aj//i:^/ty. .^a>Lg7fn., 244-. ' f p:: y - ^7 '^^/c- ' ^/m^.^^/f JFr/^/j,/! 24^0. ^ * d^i i^'rrr. ^<^^y/ 'r/p^^//-/ ?//rx' ^ti/^;^///i / in./ 7. wa-Uic^//i ■■ u^/c/^. Zi/uM. Iff . /- ^? ''e€/rr^/a///J frj/ri^//^ff^ra< i m \ 2 I i^: 1. 1-6: '^ ^^^j^t FrAAf 11.7 eurr^. m. rmcrin^a ^z/?///^v- 7" r^ 24S. 2 4- LIT./ rt. r/6\ a^a i/^ Z^//i///. Zi/tr/Ze-y: i¥^ I.ETlL/v5^ :^A//V//Vvy/'^/ /^r ?/rx 2^^ r.mj/. w. ,Vtf/ /* ^>= '^^ t^MAi/acA^a^ tu/cYtT'/rr r/ci y Zm/^ . zso. '4//J './ Rctib,£ ^.Jfrn/i^lir' de/. « I n h a 1 1. Seite Lycaste xytrioplinra Linden & Eclib. f. (Tafel 241.) 77 Phalaenopsis Mannii Rcbb. fil. (Tafel 242.) . 78 CirrhopetaluTn Wendlandianum Kranzlin. (Ta- fel 243.) 79 Pescatorea Lehmanni Echh. fil. (Tafel 244.) 80 Cattleya Skiuueri Batem, Var. Bowi'ingi ana Kranzlin. (Tafel 245.) 82 Epidendrum Avicula Lindley. (Tafel 246. I. Seite Pleurothallis obovata Lindley. (Tafel 247. IL 7—11.) Pleurothallis Lanabergii Kegel. (Tafel 248. L n. 1-6.) Pleurothallis orbicularis Lindley. (Tafel 248. in. 7—13.) Cleisostoma lanatum Lindley. (Tafel 249. I. 87 87 88 II. 1—7.) 84 Pleurothallis astrophora Rchb. fil. (Tafel 246. II. 8—9.) 85 Pleiirotliallis scapha Rchb. fil. (Tafel 247. L 1-6.) 86 > IL III. 1—8.) 89 Polystacbya odorata Lindley. (Tafel 248. 14 16 und Tafel 249. IV. 9.). 90 Listrostachys polystachys Echb. fil. (Tafel 250. L 1—7.) 91 Dendrobium antennatum Lindley. (Tafel 251. L 1-8.) 92 *i Druck von F, A. Brockhaua in Leipzig. T^ t. ^ ORCHIDACEA. B E I T R A G E ZUR KENNTNISS DER ORCHIDEEN VON HEINRICH GDSTAV REICHENBACH FIL FOETGESETZT DURCH F. KRANZLIN. DPtlTTER BAND. SECHSTES HEFT: TAFEL ecu— CCLX; TEXT BOGEN 13. 14 LEIPZIG : F. A. BKOCKHAUS Mo. Bot. Garden. 18 9 2. 1895. Ausgegeben am 25. November 1892. 93 clwas gekrummten Scheinsporii vcrliingerL Mil ihnen conlrasliren lebhafl die „aritennae", d. li. die langen linealen lebhafl griinen Pelalon, die senkrecht aufgorichlel daslehen iind mehr odf^r minder stark (aber nie so stark wie boi D. slratioles odor D. slrebloceras) gedrehl sind. Das Labellum hat ■die Cliaraktere, die sich bei alien Arten dieser Gruppe wiedorbolen; zwoi Seitenlappen von etwas mehr als dcr Totallange der Lippe, davor einen breit eiformigen zugespitzlen MilLellappen. Das Aliltelfeld isl mil 5 parallelcn Leislcn besctzl, die vorn ziemlicli jiih cndigen. Die Farbe ist rahm- weiss mil purpiirnen Adern. Die Art gedeilit, da sie aus den Bergwaldern Neii- Guineas stamml, am kulileren Ende des osl- indischen odcr in dor warmeron Ablheilung des Cattleya-IIauses, beanspruchl die bei den Dendrobien allgemein iiblicbe Cullur und zur Blutezeit einen moglichst bellen Plalz. Tafel 251. I, Habilusbild des oberen Theiles der Pflanze in nalnrlicbor Grosse. 1. DliUe. 2. und 3. Labellum. (I — 3 not. Grosse.) 4. und 5. Gynostemium. 6. und 7. AnlluTe. 8. Pol- linium. (4 — 8 vergrosserl ). Tafel 251. 11. 9-U. Dendrobiam eoiiipressuiii LindL Sepalo dorsal! oblongo aculo, lateralibus obovatis oblusissimis poslice in pseudocalcar elongalis; petalis lateralibus obovatis antice rolundalis, sepala laleralia paulum excedentibus; labollo obsolete triiobo convolulo, a basi cuneata trian^ulo reluso margine minutissime cilialo medio emarginalo, iobis ^«,v, *"^""" —O lateralibus subnullis, inlermedio v. disco labelli lineis quibusdam elevatulis instruclo, gynoslemio brevissimo, fovea stigmatica maxima, anthera biloculari antice relusa, loculamentis late marginatis, polliniis longe ovalis leviter curvatis, androclinio tridontato. Bulbi V. reclius caules ascendentes basi allenuati deinde dilatati comprcssi ancipites foliis 5 — (5 vestiti, ad 6 — 10 cm alii; 3 cm lati. Folia (ex Lindley) ovalia acuta striata basi dilatala membranacea amplexicanlia, 8 cm longa, 3 era lala. Bacemi 3 — 4-flori. Bracleae minutae triangnlae ovariis mullolies breviorcs. Sepala oblongo-ovata acuta 7 n)m longa 3 mm lata poslice in pseudocalcar 1 cm longum obtusum elongata, petala simillima paulisper minora. Labellum cuneatnm s. spalhulatum margine revolutum antice sinuatum 1 cm longum el (vi expansum) anlice 1 cm latum. Gynostemium perbreve anlice incrassatum, 3 mm longum et acquilatum. Tolus flos luteus. D. compressum Lindl Bol. Beg. XXVIII (1842) Misc. 76. — BoL Beg. XXX (1844), tab. 53 ic. opt. — VValper's Annal. VI, p. 307, Nr, 141. Ein hochsl eigenthumlichcs Dendrobium. Die Internodien des niederliegenden Stammes sind so kurz, dass die Zweige (vulgo Bulben genannt) dichl bei einander entspringen, Dieselben sind im ausgereiflen Zusland scharf zusammengedruckl und zweiscbneidig mil sparliclien Besten alter Blall- scbeiden besetzl, sonst aber lieligrun. Die Blutenstande entspringen aus einem der oberen Blattwinkel und wie es scbeint nur immer einer aus jeder Bulbe; dieselben Iragen 3 — 4 Blulen und slehen aufrecht, wenigstens konnte der Verf. sie nach dem ihm zur Yerfugung slebenden lebenden Material unmoglich als „cernui" bezeichnen, wie dies J. Lindley I. c. thut. Die goldgelben Bluten messen ungefahr 1,5 cm queruber bei 2 cm Lange. Der sogenannte Pseudocalcar ist ziemlicb lang und gerade gestreckt, die Lippe zeigl keine Spur von Dreilheilung; sie ist keilformig mil geschweiflen Seilen, in. 13 94 ist vorn leiclil atisgerandet und am Yorderraiid fcin gezahnelt. An der Silule, welche oben mil 3 Spilzcn cndet, ist dio ungclieuer grosse Narbenflache bemerkenswerlh, welche fast die ganze Vorder- seile einnimmt. Bezuglich soldier Merkmale, welche sonst bei Dendrobium vorhanden zu sein {iJlegen, hier aber unerwahnt geblieben sind, ware das ganzliche Fehlen von Leislcn oder Calli auf dem Labellum zu bcmerken. Die ganze Pflanze ist keine Schonheit ersten Ranges, aber ein durcliaus apartes lUt-ines Gewachs. — Lindley beschrieb die Pflanze vor einem halben Jahrhundert ; seildem ist nichls wieder uber dieselbc bekannl geworden, sodass der Yerf. es fur crlaubt hielt, auch diese alte Species noch cinmal abzubilden und die Lindley'sche Diagnose zu vervollslandigen. Der Verf. erhiell frisches Material d. h. eine Dulhe mil Bliitenstand, von Herrn Orfgies, Director des botanischen Gartens in Zurich, der sie zur Bestimmung von einem Herrn Peyer bckommcn halte. Dieser letzt- genannle Herr besitzl Kaffeoplantagcn bci Deli auf Sumatra und halte sich von dort Orchideen schicken lassen, die nur leider unler ungfmsligcn Vorzeichen ilire Reise angetreten liaben und schlecht ver- packl waren, sodass der Empfanger wenig Freude an seiner Cultur haben soli. Es ist demnach fraglich, ob die Pflanze lange am Leben bleibt oder wieder einmal auf ein halbes Jahrhundert ver- schwindel. Hoffen wir das Reste und dass eine Samnilung, die jetzt ganz ausserordenliich reich an kleinen, bolanisch wichligen Arlen ist, zu bestehen fortfahrl. Tafel 251. II. Habilusbild, nat. Crosse. 9. Blute von der Seite. 10. von vorn und unlen m mit vveggenommenem Labellum. II. Labellum. 12. Gynostemium. 13. Pollinium. 14. Anlh(^re. Alies vergrossert. Tafel 2o^. \eride6 La\%reiiceae Rchb. JiL var. Aniesiaiia Sander. Sepalo dorsali oblongo apice rolundalo, laleralibus majoribus a basi multo laliore ovalis oblu- sissimis; pctalis lateralibns plus dupio minoribus oblongis oblusis; labelli lobis laleralibus c basi cu- neatn dilatalis retusis margine superiore dentatis, inlermedio oblongo tolo margine sinuato-denlato apice subbilobo incurvo infra in calcar conicum fere aequilongum baud i(a curvatum produclo, calcari inlus anlice sulcato poslice lobulis % prominulis inslructo. Planta validissima ad 80 cm alia v. allior. Folia linearia basi cuneata obtusissima subbiloba firma crassa, ad 20 cm longa ad 5 cm lata. Racemi folia mullo excedenles 50 cm longi v. longiores et excepla basi deusiflori, mulliflori. Flores inler maximos generis 3 cm diamelro intense auranliaci, sepala pelaia labellum calcar apices versus intense purpurea, inlus plus minusve dense purpureo- adspersa. Aerides Lawrenceae Rclib. fil. Card. Chron. 1883, II, 460, — William's Orchid Alb. VI, lab, 270, — The Garden XXXV. lab. 702. — William's Orchid Grower's Manuel 6*'^ edit., p. 103. Veitch Manual VII, 71. — var. Aniesiana Card. Chron. 1891, Oclob. 3, p. 393. Eine wuchlig und kraftig gebaule Aerides -Pflanze mil kurzen aussergewohnlich feslen Blaltern und im Vergleich dazu ganz enorm verlangerlen Blulenslanden und inlensiv gefarblen Blulen, das isl die ricue brillanle Varietal dieser Prachlpfianze. Aerides Lawrenceae, der Typus, wurde vor circa 3 Jahren von F. Sander & Co. imporlirt und das einzige Exemplar von Sir Trevor Lawrence fur 235 Pfd. Sterling angekauft. Die Pflanze bluhlc bei Sir Trevor und enlhusiasmlrle sogar Reichen- bach, der damals nicht mehr so leichl in Extase zu bringen war. Es folglen weitcre Imporle und 95 uuler dieseii raiiden sich, vvie zu erwarlen, Varielaten, welclie in der Farbe der Blulen wenig Ab- weicliungen zeigten, dagegen in der Lange dor Blutenstande uad deren rclativer Lange zu der der niiUter ganz erheblicli von einander abwicbcn. Bei der lypi.scben A. Lawrcnceae Rchb. fil. siiid die Blatter bis aegen 40 cm laim ziemlicb fesl und laD^^er als die verlialliiissma^jsi^ niclil sebr reicliblutiKen Trauben Eine zweile Importation brachlc eine als var. Sanderiana bescbriebene Form (die der Verf. unler diesem Namen von F. Sander erbiell), deren Blatter breil, aber verhSllnissmassig scblaff ^varen und von den Bbjlenslanden eLwas uberragl warden. Schliesslich erscliien die ]mv abgebildele Form, welcbe von den fruher bekannlen durch ibrcn massivcn Wucbs , die kurzcn Ijarten Blatter und die enorm langen, selir reicb- und grossbliltigen BlfUL'ulrauben abweicbl. Die Farbe der Blutcu Ul ein fast gesatligtes Oran^^egelb mil dunkel purpurnen Flecken an den Sju'lzen der Perigonblalten Ob biermit das A. Sanderianum Rchb, fil. Card. Chron. XXII (1884), p. 134 idenlisch isl, mussen weitere Unlersucbnngen leliren. Reicbenbach gibl von seinem A. Sanderianum keine Dimonsionen an und bescbreibl die Bluten als weiss. • Auf ein Ilabilusbild glauble der Verf. um so clier verziclUen zu sollen, als kein Formal ausser Grossfolio eine Idee zu geben vermag von der Pracbl dieser Pflanze und ein verkleinertes Habilus- bild fiir den Kemier wie fur den Neuline: in Orcbidaceen in deicber Weise werlhlos isl. Sicberlid (^ ... v^.^...v.,*^.vv... .w ^ 1 ist die Pflanze, welcbe aus dem fernslen Oslen dcs indo-malayischen Arcbipels stammt, eine Be- reicherung unsrer Sammlungen, wie sie nacbgerade nicht melir in jedem Jabre vorkommcn. Die Cullur der Pflanze ist im wesenllicben die aller Arlen dieser Ablbeilung d. b. die fur rein tropisclie Pflanzen bekannte. Die Blulen enlfallen sich vom Spalsommer bis zum Ilerbst und bleiben lange Zeit in frischem Zustand. Tafel 552. 1 — 3 Bluten von A. Lawrenceae var. Amesiana. 4. Blalt dieser Var. 5. Blatl von A. Lawrenceae, Tyjius. 6. Blalt von A. LawTenceae, Sanderiana. 7, Labellum von var. Amesiana ausgebreitet. 8a und b Anlbere. 9 a und b Pollinium. 10. Saule dieser letzteren Varielal. (7 — 10 vergrossert.) Tafel 253. f. 1—7. Aerides Ortgiesianuni Rchb. fiL Sepalo dorsali late elliplico subrolundo obtusissimo, laleralibus latissime ovalis subquadratis ob- ■ (usis; pelalis sepalo dorsali subsimilibus brevi-unguiculalis aequalibus labclli lobis laleralibus semi- ovatis falcatis anlice oblusis sese legentibus margine subundulatis, interr^jedio longiore oblongo anlice rolundalo vel subemarginalo manifeste undulalo scrrulalo, calcari inflexo labello fere aequilongo acutato apice ipso obtuso, gjnosfemio brevissimo recto, pede gynostcmii longo antice canaliculalo, roslello brevi Iriangulo, anlliera poslice late membranacea, polliniis globosis, caudicula satis lata lineari, glandula suborbiculari. Bacemi ad 25 cm longi pluriflori, rhachis lactc viridis non glutinosa. Bracteae minutae triangulae alralae verrucosae. Pedicelli cum ovario ad 1,5 cm longi. Flores inter mcdiocres generis 2 cm diamelro, sepala petalaque inter se subaequalia 8 mm longa ad 5 mm lata. Labtdlum (e.\]»ansum) 1,3 cm longum 1 cm latum, calcar fere 9mmlongum. Totus flos pallide viridi-Iutcus, calcaris apex laete viridis; gynoslemium albidum. Flores odorem exhalanl ei bulborum Orchidum nostrarum per- similem. Aerides Orlgiesianum Rchb. fil. Card. Chron. 1883, 1, 50 1. 13 O * 96 Die Blulonslande zeigen die gewohnliche Traubenforni, wie sie alle Aerides-Arlen haben. Die Deckblaller sind wie gewohnlich winzig, dreieckig und durch die braunschwar/en Warzcn auflallig. Die Bliilen selbsl sind blassgelb mit clwas Andculung von Rolb nach den Spilzen l»in in Gestall von minimalen rolblichen Piinktchen; die Lippe isl heller, fasl weisslich gefarbt, der Sporn isl unter das Labelium geschlagen und an der Spilze grun, die Seilenlappen sind nicht wie bei den meislen Aerides sleil aufgericblel, sondern iibereinander geschlagen. Die Dimensionen der Blulen sind nicht sehr be- trachliich, d. b. annahernd 2 cm nach jeder Ricblung; die Geslall der Blfilenblaller isl die gewohnliche; der Rand des Miltellappens der Lippe znigt zierliche Krausclung und ganz deutliche Zahnchen, sonst r ist die Blute im Einzelnen minder auflallcnd als bei manchen anderen Species dieser Galtung. Durcb- aus empfehlenswerlh wird diese Pflanze jedocli durch den Dufl, der zunial aus einiger Enlfernung sehr suss und angenolim ist. Reichenbach stellte die Pllanze in die nachste Nachbarschafl voa m Aerides quinquevulnerum, was der Yerf. nicht unlerschreiben kann. Wir verdankcn schone Bliilenslande dieser Pflanze Herrn W. Laucbe, fiirstl. LieclUensleinischem Garlcndirector zu Eisgrub in Mahren, und Herren F. Sander 8: Co., St. Albans, beide von aulhentischen Exemplarcn slamincnd, die aucb Prof. Reichenbach gckannt und in Blijle gesehen hat. Von einer Callnsbildung irgendvvelcher Arl im Schlnnde des Sporns ist absolnl nichts zu sehen. Es ist somit die Reichenbacirsche Diagnose mehr oder minder unverstandlich. Lassen wir die Merkmale der Farbe als relaliv minder wcsenllich beiseite, so bleiben folgende drei Merkmale beslehcn, die sich scblechler- dings nicht -mit Reichenbach's Diagnose in Einklang bringen lassen: Erstlich das vollige Fehlen der bei Aerides so haufigen klebrigen Substanz an Spindel und Blulenstielen; zweitens die auffallende Verschrankung der Seilenlappen des Labelium; dritlens, wie schon bemerkt, das Fehlen der von Reiclicnbach beschriebenen Scbwielenbildung im Sporn. Der Yerf. hat ausser mit beiden oben er- wahnten Herren auch mit Herrn Ortgies, Zurich, fiber diese Frage correspondirt und von alien die Ycrsicberung erhalten, dass bezuglich der Authenlicitat der Exemplare ein Zweifel ausgeschlossen sei, dass aber die Diagnose in Card. Ciu'onicle 1. s. c. schwer verstiindlich bleibe und man wol anneh- men musse, dass Reichenbach diese Diagnose in ungunstiger Stunde verfasst babe. Der Yerf. kann seinerseits versichern, dass das Materia! in gutem Zusland in seine Hande kam und dass er es auf der Stelle bearbeitet bat. Die (etwas vergrossert gezeichnele) Blute gibt ein ganz gelreues Bild der Farbe, der (von Reichenbach cbenfalls nicht erwahnte) Dufl der Blumen ist genau wie der der Knollen oder Rhizome zahlreicher Wiesen-Orchideen in unmiltelbarer Nahe zu eigenartig, um angenehm zu sein, in einiger Enlfernung indessen verliert er seine strenge Eigenarl. Dieser Duft verliert sich, wenn die Blulen anfangen zu trocknen, sehr schnell und da Reichenbach denselbcn gar nicht erwahnt, so glaubt der Yerf. sich um so mehr zu der Annahme berechtigt, dass Reichenbach seine Originaldiagnose nach etwas angealtertem Material gemacbl hat. Tafel 233. L Rispe der Pflanze (nal. Gr). 1. und 2. Blulen von vorn. 3. Blute von der Seite. 4, Anthere von unlen- 5. Anthere von oben. 6. Pollinium von vorn. 7. Pollinium von hinlen gesehen. [I — 3 schwacli, 4 — 7 starker vergrossertj Tafel 2o3. II. 8—10 und Tafel ^34. II. Catasetuni Liechtensteinii KriinzUn. Sepalis pelalisque oblongo-lanceolalis acutis viridibus sepalo dorsali petalisque conniventibus, sepalis laleralibus sub anthesi refleus; labello triangulari, lobis laleralibus bone evoliilis basi rolun- 97 dalis anlice reclangulis s. interdum acutangulis, lobo intermedio triangulo aculo apie^ revolnlo ceterum piano, margine totius labelli sparsim vol vix fimbriato; gynoslemio reclinato aculato denlibus longissimis subulatis labellum usque descendentibus instructo; anihera alte mitrata, polliniis oblongis, caudicula lineari, glandula pro genere minula, subrolunda. Buibi cylindracei inlornodiis 6 — 8 composiLi semper Icviter curvali, Ibliis basi squamatis deinde majoribus postremo mere evolutis oblougo-lanceolalis acnrTiinalis veslili. Racemus nutans sub anthesi folia excedens, viginti-florus. Bractcae longiores quam dimidium ovarii cum pedicello, ovalae acuminatae. Flores illis C. Trullae fere aequales 5 cm diamciro (expansi), labellum 2,^ m longum (lobi lalerales Irianguli vix 1 cm longi) 1,8 cm lalum (in C. TruJIa 2,5 cm laUim). Calasetum Liechensteinii Kranzlin in Card. Cbron. 1892, I, 171. Die Pflanze hat den Habilus aller Arten dieser Gruppe, niir dass die Rulben hier vicllcicbl uoch elvvas schlanker und mehr cylindriscb sind als bei den meislen andern Arlen. Eine geringe Krummung scheint sich stels bei den ausgereiften Bulben naclilraglich einzuslellon. Die vegetative T EnUvickelung verlaufl ganz in den Babnon wie bei alien diesen Pflanzcn und fur die Cullur folgt daraus die in den Garten des Continents nocb nicbl genug beriicksicbtigle Praxis, der Pflanze nach dem Ausreifen der Bulben eine absolute Rubeperiode zu gcwahren; je weniger man in dieser Zeil fur die Pflanzen thut, desto mehr tbut man ihnen in Wabrbeit Gutes. Die Blule rnacbl auf den crslen Anblick den Eindruck des alien balb vergessenen C. Trulla Lindl., wie es im Bol. Reg. XXYII, tab. 34 dargeslelll ist. Abgesehen von dem grunspanfarbenen Ton dieser Abbildung slimmen aber folgende Merkmale weder mil der Tafel noch mit dem in Walper's Ann. VI, 569 cilirlcm Text. 1. Das Labellum ist bei G. Lieclilensleinii ausgesprochen dreilappig, mit Seilenlappen, welche nicbt in die allgemeine breit eilormige LIppe ilbergehen, sondern scharf abgesetzt sind und nach vorn bin rechtwinklig oder gar spilzwinklig enden. 2. Der mittiere Thcil des Labellum endel bei G. Trulla slunipF, bei unsrer Art mit einer fein ausgezogenen zuruckge- bogenen Spilze. 3. Die Wimperbaare sind bei unsrer Art kaum vorbanden, hucbstens finden sich T einige an der Basis des Labellum. 4. Die Bluten sind kleiner, kurzer gcslielt und mehr gedrangt als bei C. Trulla, die Bracteen aber langer, da sie mehr als halb so lang als der Frucht- knoten sind. Die Farbung der Sepalen und Pefalen ist einfach grasgrun, das Labellum ist an der Basis hellgrun und von da nach den Spilzen der 3 Theile bin nach und nach in Br«iun ubergehend; die Saule ist hellgrun mit braunen Randern am Androclinium. — Bei der Neigung zur Variation, wie sic bei Gatasetum bekannt ist und durch die zahlreichcn Abbildungen (die oft recht unglucklich aufgefasst sind) genijgend illuslrirt wird, mag es gevvagt erscheinen, eine neue Art auf die oben erwahnten Merkmale bin aufzustellen; nun sind aber die Tafeln dieser Jahrgange des Botanical Register eine der besten Quellen fur die Orchideographie der erslen Deccnnicn unsres Jahrhunderts und, wie der Verf. oft Gelegenheit hatte zu constaliren, von einer ausserordenllichen Treue. Es sind ferner die Diagnosen aus diesen, den besten Jabren Lindley's bemerkenswerth wegen ihrer Pragnanz und Scharfe. Tafel 2.'33. IL 8» Blute von G. Licchtensleinii. 9. dieselbc von der Scite. 10. Labellum und Saule von C. Trulla Lindl. Taf. S-'H. IL Habilusbild in Va "at Gr. Tafel 254. I. 1—7. Laelia Reichenbachiana Wendland & Kranzlin. Sepalis lineari-oblongis aculis, pelalis lateralibus similibus pauIo minoribus, labelli convoluli lobis lateralibus minutis acutis, intermedio late-ovalo, margine fere omnino elogantissime undulalis disco 98 a basi in »basin lobi inlerinedii linea lata parurn elevala s. callo vix prominente instruclo; gynosto- mio vix curvato, androclinio postice quinquedentalo, anthera leviler bipartila 8-loculari, polliniis 8 inter se filis valdc elasticis cohaerentibus, quaternis majoribus qualernis minoribus, rostello semi- circular]. Bulbi maluri ovoidei 2 — 3 cm alti I cm diametro squamis 1 vel 2 aculis longioribus vestili. Folia bina eis Aiigraeci ScoUiani v. Sarcanlhi lerelifolii cujusdem similia, lerelia canaliculata 15 — 18 cm longa, 3 — 4 mm diametro. Flores 3,5 cm diametro. Ovaria cum pedicello 1,8 cm longa leviter cur- vata. Sepala 2,o — 2,2 cm longa 4 mm lata, petala subangustiora. Labellum 2,o cm longum (expan- sum) 8 mm latum; Gynostemium 7 mm longum 2 mm latum, Sepala petala labellum alba pallide rosacea apicibus roseis, labellum in ipso disco macula laete rosea decorum, lobi lalerales lineis pur- pureis dccori. Diese interessanlc Art slebl unzvveifelhaft dcr Laelia rupeslris JAndl. und L. Wendlandi Rchh.fiL sebr nabe. Erstere bat indossen einblatterige Bulben, lelztere einen rnebrbliiligen Blulenscbaft, Merkmale, von welcben das erstere bier nie und das zweite kaum zulrcfTen durfle, da 2 — 3 Bliiten an cinem Schalto das hochsle sind, was diese Pflan/e bervorzubringen vermag. Die Bulben stehen gcdrangt, sie sind langlicb eiformig und am Grunde voii hellgraugrunen Scbeiden eingescblossen, von abulicber Farljc wie bei Caltleya cilrina Die Blatter sind vollijr wie die mancber Sarcanthus- oder Vanda-Arten. Aus eincm dcroberen Blatter des vorjalirigen Triebes, also unmillelbar unter der ausgereiften Bulbe entspringt der neue Trieb, welcber wabrend der ganzen Vegelalionszeit bis zur Bliilc mil G — 8 Scbeidcnblaltern beselzt ist, welcbe bis zur Bliitezeit dauern. Die Blule entspringt namlicb aus der ganz jungen Bulbe. Der Blutensland ist typiscb mebrbliitig, docb sind einblutige Rispen leider baufiger. Ganz unalinlich (hw andren Laelien hat diese Art ziemlich kleine Bluten, aber in alien Einzelhciten denen der grossen Arlen so ahnlicb, dass trotz des ganz verschiedenen Blalt- werkes und des abweichenden vegetativen Verbaltens niemand an eine Trerinung denken kann, Betreffs des letzterwabnten Merknials biidet die Pfianze ubrigens ein gutes Bindeglied zwischen den Caltloya-abniicben Laelien und den Bletia-Species sensu restrictiorc, bei welcben die Periode des Blubens und der vegetativen Entwickehmg strong gescbieden ist. Die kleinen eleganten BIQten sind ausser- ordcntlich zarl. Die Hcrkunfl dor Art ist so unsicber, dass es nicht lobnt, die Mythen uber sic bier wieder- zugeben. Aut' dem Continent existiren nur in zwei Sammlungen lebende Exempiare; eines im Schloss- garlen zu Herrcnbausen bei Hannover und eins (oder mehrere) in der furstlich Liechtensteiniscben Sammlung zu Eisgrub in Malircn. Von beiden Orlen erbielt sie der Verf. nebst sebr sorsfaHi^en * DO Analysen- und Habitusbildcrn, welcbe Herr Oborbofgartner Wendland zeicbnete und welcbe der Verf. zu veroffentlichen berecbtigt ist. Tafel 25i, I. Habilusbild nacb friscbem xMalerial aus Eisgrub mit Benutzung eines Aquarellbildes von Herrn Wendland 'naL Grosse). \. Labellum. 2. Saule von vorn. 3. dieselbe ohne Anthere. 4. dieselbe von der Seite. 5. Anthere von unlen. 6. und 7. Pollinien. (I— 7 ver^^rossert, nacb Wendland). . ^ ^ [ Tafel 253. Paphinia grandis Rchb. fiL r Scpalo dorsali oblongo-lanceolalo acumina'lo, lateralibus e basi ovala sensim angustatis acumi- natis apice dedexis; petalis lateralibus basi cunealis lanceolalis celernm praecipue apicem versus, sepalis simiiibus; gynoslemii pede linear!, labello ipso trilobo, iobis lateralibus basilaribus erectis ( 99 antice cuncalis snbfalcalis aculis, lamcllis 2 minutis pcnicillatis interposilis, lobo intormedio Ijasi bilo- Lulo, lobulis Iriangulis subobliquis oblusis, lamella erecta supra barbala inlerposila anlice aiilom ligulalo rotundato infra in mjentum produclo supra praescrtim in margine dense crinilo; gynoslcmio Icibello subbreviore a basi gracillima dilalalo a medio apicem usque marginalo supra bidenlato, andro- clinio cucullato, antliora plana anlice brevi-acutala polliniis binis ovalibus, relinaculo longo linear!, glandula parva ovnia antice acuta fovea sligmalica post rostcllum fere omnino abscondita, rostello longo linear!. Bulbi parvi ovoidei subcompressi ad 4 cm alli obtuse angulali sulcati. Folia ad 2.'> ni longa oblongo-lanceolala acuta. Pedicelli plerumque monanlbi (flore allero saepius cvanescente) G — 7 cm longi deflcxi. Bractea supmnia lanceolata acuta cucullata ovarium nigro-furfuraceum gracile teres aequans. Sepala 6 cm longa medio 1,5 cm lata, petala laleralia aequilonga medio paulum laliora onmia pallide viridia vel viridi-Iutea maculis purpureis plus minusve magnis multisque plus minus ve confluenlibus inlerdum in series reclas disposilis vel non dispositis, labeljum (excepto p^rlo 1 cm longo) 3 cm longum a basi medium usque modo sejtalorum el pclalorum coloratiun anlice pal- lidum. Gynostemiun) viride basi purpureo punctuJatum 3 cm longum. Totus flos ad 10 — 11 cm diamelro. Paphinia grandis Rclib. fil. Mss. William's Orchid Album 188o, lab. U5, icon nimis decora. — Id. Orcliid Grower's Manual, iV^' cd., p. 510. Die Bulbeu und der ganze vegelalive Aufbau sind im wesenlliclien dieselben, wie be! den meislen Maxiliarieen. Die BulLcn sind, wie aus dem Habilusbild hervorgclit, ziemlich klein, cifurmig, im Umriss elwas kanlig und sleeken liingere Zeit in den ziemlich feslen Sclieidenblallern. Die ver- haltnissmassig kleinen Laubblaller (je 1 an jeder Bulbe) sind langlich, lanzetllich und lang zuge- spitzt. Die Blutenslande sind der Anlage nach mehrblulig, wennschon sie bei schwacheren Exem- plarcn einblulig ausfallen konnen; durch die Schvvere der Bluten vverden sie lief herabgezogen. _ J _ Die Blijle gehort zu den grosseren im ganzen Bereich der Orchideen. Die ziemlicli dunnen Stiele werden von der Wuclit der grossen Bluten herabgezogen und diese warden noch bedeutender erschcinen, wenn sich die Blatter nichl kurz nach dem Aufbluhen wieder zusammenneiglen. Die Abbildung im Orchid Album ist jedenfalls outriert, subtrahierl man das in alien derartigen Illustrations- werken gelegentlich vorkommende Maass von Ueberlreibung, so bleibt aber immerhin noch eine Blute ubrig, deren Dimensionen von 6 cm fiir jedes Sepalum und Pelalum bei enlsprechender Breite zu den grossten zahlen und den Cenlimetern nach nur von den riesigsten der Catlleyen oder von denjenigen Formen ubertroiren werden, deren Blulenblatter in die bei Orchidaceen so haufigen schwanzahnlichen Fortsalze ausgezogen sind. Bemerkenswerth ist, dass diese Bluten den Slapelia- Typus wiederholen. Schon bei der lang bekannten P. crislala finden sich Anklange an diese Form oder an die kleineren Arten der Slapelien, bei dieser Art ist die Aehnlicbkeit auf den hochsten Grad getrieben. Die bei Stapelia so haufige Behaarung ist auf den vorderen Theil des Label- lum beschrankt. Dieses Labellum isl uberhaupl sehr merkwunlig; der basale Theil isl schmal linealisch und vollig init den Sepalcn verwachsen, das eigenlliche Labellum hat 5 Theile, 2 grosse seilliche Zipfel, die schwach sichelformig nach vorn gcbogen sind und zwischcn sich zwei dunne Lamellen Iragen, 2 kleinere slumpf dreieckige Zipfel, die zwischen sich 2 fast zusammen- gewachsene oben behaarte Lamellen haben und schliesslich vorn die brcit zungenformige mil dichten, weisseu, haarahnlichen PapDlen bekleidele Flache der Lippe, welche unlen in ein rechlwinklig abge- selzles Kinn ubergehl. Als Heimal der Pflanze wird das tropische Brasilien bezeichnet; demgcmass wird das warmere Ende des temperirlen llauses der geeignele Plalz fur sie sein. Belreffs der Abbildung in William's Orchid Album ware vor alien Dingen die falsche Stellung der Blute zu erwahnen, welche normaler- 1 wcisc nicht resupiiiierl isl, aber von Mr. William's Kunsller resupiniert, d. h. mit dem Labellum nach union gczeichnct isl, sodann ist die Grosse sowol wie das Colorit (iberlrieben. Diese Art ist nocli nicbt so verbrcilet, wie sie es verdiente, da sie P. cristata an Schonheil und bizarren* Ausscbcn unbedingt nbertrifft. Betreffs letzterer Art mag hier eingesclialtet werden, dass die var. Randii Linden und Rodigas, Lindenia I, lab. 30 mit dem Typus so gut ubereinsliinml wie moglicb und imler keiner Bedingung aucb nur als Yarietat anzuseben ist. Tafel 235. I. Ilabitiisbild mit Bcnulzung cines von Ilerrn J. Kircbner in Eisgrub gcmallen Aquarells. II. BliUe in umgekebrler Stelluiig. 1. Labellum von der Seite. 2. von oben geseben. 3. Saule von der Seile. 4. Saule vou vorn. 5. Antbere. 6. Pollinium, 7. oberer Tbeil der Saule, starker verijrossert. 8. Tlieil eines Haares des Labellutn, sebr stark vorsrossert. Tafel 256. C^oelogyne llicholicziaiia Krdnzlin / [Filiferae.] Sepalo dorsali oblongo ovato-obluso, laleralibus aequilongis anguslioribus omnibus basi cucullalis; pelalis Ialeralil)us fere aequilongis auguste linoaribus acutis; labelli lobis lateralibus erectis lerliam lotius labelli partem aequantibus antice rolundalis obtusis, intermedio lalissimo obovato v. linear! anlice rolundalo reluso iiilcrdum pnndurato antice semper emarginato apiculato, per totum discum callo laevi et a[)icem versus lineis 3 convergcntibus instruclo; gynostemio sepali dorsali fere aequilongo eiijue adpresso curvato supra incrassato, antliera plana , roslello latissimo , polliniis generis. Caulis primarius s. rliizoma repens irregulariter tortus cicatricibus squamaruin annulalus. Bulbi paulum dislanlcs obpyriformes subletragoni angulali ad 6 cm alti, 4 cm diamelro, dipbylli. Folia obovato-lanceolata acuta quinquenervia 20 — 23 cm longa ad 4 cm lata. Racemi foliis subaequales ad 22 cm longi biflori (an semper?), Bracleae anguslissimae basi convolutae ovario longiores deci- duae acuminalissimae. Sepala basi excavala s. cucuilala eadem ac pelala alba s. potius cerea dicenda, 3,5 — 4 cm longa, intermedium 1,8 cm, Interalia 1,5 cm lata. Petala fere 3,5 cm longa, 1 — 2 mm lata, Labellum 2,s cm longuin 1,3 — 1,5 cm latum, callus labelli tolum fere discum occupans brunneus nilidus vernixius. Gynostemium clavatum supra bicornutum, Capsula maxima 6-alala. Coelogyne Micboliczinna Kranzlin, Card. Cbron,, Sept. 12. 1891, p. 300. Diese Art ist leider noch nicbt in Cullur; bisher erreichten nur ein Glas mit BHiten in Wein- geist, eine Kapsel und ein Stuck einer Pflauze mit Blattern und Dulben Europa — alles dies wurde mir von Ilerren F. Sander & Co. gutigst zur Verfugung gestellt. Ilerr Micbolicz, der die Pflanze auf Neu-Guinea enldeckle, sandte dejn Yerf. brieflich wertbvolle Notizcn uber die Farbe der Blumen. Diese sind weiss , wachsfarbig und mit glanzend cbokoladebrauncm Callus auf der ganzen Innenflache des ziemlidi breilen Discus. An den dem Verf, zur Verfugung slebenden Blulenstanden waren nur immer 2 Blulen angedeutet. Die Deckblaltor baben entscbieden starke Ncigung abzufallen. In alien andren Punklen ahnell die Pflanze Aen grossblilligen Arten der FiJiferae, und es ware nur noch der ab- solute Mangel jeder Bebaarung zu registrircn. Es ist zu wunscben, dass wir bald Gelegenheit baben, diese Art in enropaiscben Gewachshausern lebend zu schen. 101 Tafi'l 256. I unci II IlabiUisbildcr. 4, Labellum von vorn. 2. Seilliches Sepakim von innen. 3. von aussen. 4. Miltleres Sepalum von innen. 5. Pelalen mil Saule. 6. Kapsel direcl von obcn geschen. — Alios nal. Grosso. ) Tafel 257. I. 1—6, Octonieria Seegeriana Krdnzlhi [Planiroliao, inacropliyllao, plurinorao.] Sepalo dorsali ligulalo aculo, lateralibus aequalibus paiilum niinoribus; pelalis lateralibus etiam angustioribus magis acutalis, labolli brevi nnguiculati lobis lateralibus ereclis paruin evolulis foliatis oblusis inlermedio fere quadralo anlice reluso ab;scisso-denliculalo (4 — 5-dcnlalo), callis 2 subparallelis in basi disci anlice deflexo; gynoslomio vix dimidium labelli aequantc, ceterum generis. Canlis elalus arliculis r]uin(|ue composilus 20 — 25 m alius. Folium 25 — 30 cm longum 2 cm lalunj longe lanceolalum acuminatum apice ipso oblu.salum crassum. Inflorescenlia pauciflora (2 — 3). Sepala pelalaque 1 cm longa 2 — 3 mm lala, labellum paulum brevius. Labellum luteum purpureo-punc- latum, sepala pelalaque albido-lulea. Oclomeriae grandiflorae Lindl. affinis. Oclomeria robusla Barb. Rodrigues Gen. et spec. Orchid, nov., p. 96 und 97. (nee Rchb. fil.) Diesc Oclomeria jsl eine der ansebnlicbslen dieser ganzen Galtung. Der Stamm selzt sicb aus 5 nacb oben bin langer werdenden cylindriscben Inlernodien zusammen. Das Blall isl bart, fest und vollig wie ein Stilel geslallet. Die Blulen sind vielleicbl die scbonslen in der ganzen Ablbeilung, sie haben (vollig aufgebluhl) einen Durcbmesser von elwas uber I cm, sind bellgelb mil doUergelbem, pnrpurn geflecktem Labellum. Die Heimal dieser Arl isl Brasilien, von wo sle jn den lelzlen Jaliren von Hcrren Seeger und Tropp, East Dulwicb, London Lordsliip Lane, imporlirl wurde. Von diesen Herren erbiell sie Herr Ober-Hofgarlner VYendland zu Herrenbausen, dem der Verf. friscbes Material und die bier publicirlen Zeicbnungen verdaiikt, die so cbaraklerisliscli sind, dass der Verf. sicb nicbl fur berechligl hiell, diesclbcn irgendwie zu andern. Belrefls des Namens ein paar Worle. Der von Senlior Barbosa Rodrigues gegebene Name 0. robusla konnle nicbl beibeballen werden, da es eine 0. robusta Reicbenbach fiL, Olia bob Hamburgensia, p, 93 (1881) bereils gibt, die cine vollig verscbiedene Pflanze ist. Nun isl aller- dinffs der 2. Band der Genera und Species des Senbor Barbosa Rodrigues ebenCalls, wie auf der Vordcrseile des Tilelblatles slelit, ini Jabre 1881 erscbienen, dasselbe Tilelbiatl Iragl aber auf der Ruckseile die Worle „Rio de Janeiro Typograpbia nacional 1882.'* Somil ist der Name Oclomeria robusfa Kcbb. fil. der frubere und fiir die von Barb. Rodrigues so gonannle Pflanze musste ein neuer Name gewabll werden. Tafel 257. L Ilabilusbild (nal. Gr.) 1. Labellum (ausgebreilel). 2. Labellum und Sauh' von der Seite. 3. Petalum. h, seillicbes Sepalum. 5. dorsales Sepalum. 6. Spitze des La- bellum, wie sie gelegenilicli vorkomml. (Alle Fignren vergrG^jserl.) in 14 102 Tafci 257. II. 7— 14. Pleurothallis cryptoceras RcJib. fL Mss. [Apodae prorcpentes.] Sepalo dorsali obovato obUiso apiculato quinquenervio, lateralibus connatis in foliolum iinum oblongum aculum bene brevius npicc breviter-bidcntato; pelalis fere rhombeis subspaUuilalis basi cuncatis aniice sorrulatis aciilis; labcllo tolo circuilu ovato convoluto margine medio involulo ibiqrie papillose aniice rolundalo apiculato fitnbrialo; gynoslemio paulum brcviore androclinio microscopice serrulato. Caulis primarins repens 5 mm diameiro, secundarii fere 2 cm inter se dislantes a basi folium usque sqnnmali. Folium oblongum coriaceum apice bidenlalum ad 5 cm longum, 2 — 2,3 cm latum. Pedunculus terlia brevius ima basi bractea magna carinata acula fere omnino leclus. Scpalum dor- sale 8 mm longum 4 mm latum viridi-lutoum medio purpureo striatum; ventrale i. e. lateralia connala quarla brevius purfureum, neivi virides. Pelala 3 mm longa hyalina, nervis 3 pallide purpureis de- cora. Labellum 2,5 mm longum. Material an Bliiten ebenso wie die bier publicirten Figuren verdankt der Verf. Herrn Ilofgarten- director Wendland zu Herrenhausen bei Hannover. Das Exemplar befindet sich lebend in der an botanischen Koslbarkeitcn so rciclicn Sammlung zu Ilorrcnbauscn. Es isl ein von Reichenbacb selbst mit diesem Namen bczeichneles, Originalexemplar, jctzt vielleicht das einzige, welches sich lebend in Europa befindet. Tafel 257. II. Habilusbild (nat. Grosse). 7. Saulo und Labellum von der Seile. 8. Labellum von oben. 9. Cliite von unten gesehen. 10. Blule von oben gesehen. 11. Bliite schrag von der Seite gesehen. 12. Scitliche Sepalen von der Seite (alle anderen Theile enlfernt-) 13. Petalum. li, Saule von unten. (Alles vergrossert.) Tafel 258. MV. Roeperocharis Rchh. fil. J „Affinis Ifabenariae: columiia latissima anllierae loculis aniice abruplis sine canalibus, rostello lalissinio laminari aniice in ladnlas triangulas descendcnle, stigmalc cruribus utrinque, deorsum et sursum prorectis hinc bicruribus. — Minim genus ad Disperides el Pterygodia viam quasi monslrans." Mit tlieson Wortcii publicirle Reichenbacb in den Olia Hamburg, p. 104 (1881) die neue Caltung. Die Aebnlicbkeil mil Ilabenaria ist so gross, dass Reicbenbach selbst gelauscht wurde und R. platyanlliera anPanglich als Ilabenaria plalyanlhera bescbrieb. Dei Durcbsicbt der Scbimper'schen ostafrikanischen Oroliideen fand der Verf. reicblicbe iMcngcn der beiden schon von Reicbenbach beschriebcnen Arten nebst den beiden bier publicirten neuen, alle abessiniscber Herkunft.* Die Rocperocliaris sind kraulige Orchideen ganz nacfi Art unsrer Wiesen-Orcbideen vollig vom Habitus der Habenarien und biclen belreffs des Perigons nur die ganz unbedeulenden Abweichungen * Wahrend dieser Bogen gedruckt wurde, fand der Verf. unter den von Dr. Preuss in Kamerun gesarri- mellen Orchidaceen eine funfte der R. alcicornis zieinlich naliestehende Art R. occidentalis Kranzl., welche gelegenllicli in den Xcnien publicirf werden soil. 103 bczw. Besonderlieiten, dass die bei Ilabenaria ofl vorkommeiule Neiiiuui^ zur Tliciluus dor seillicben Pelaleii bei keiner der bekannlen Arlen vorkomint, dass dagegen die Spilzon der Scpalcn Neigung zeigen zur Bikliing eines soliden, feslen, knorpeligen Endes, sodann gebea die machligen in die Rreile entwickellen Gynoslemien den ClQlea ein gespreizles Aussehen. — Da die Diagnosen alles Wisseus- werthe uber den Wuchs und seine Einzelheiten cnthalten, so glaubl der Verf. auf IlabiUisbildor urn so eher verzichlen zu konncii, als diese eben nichts weilcr ols Pflanzen vom Wmlise unsrer Orchis- Arlen darslellen wurdon. Tafel 258. I. 1-5. Rueperocharis platyaiithera Rchb. JiL T Sepalo dorsali ovale aculo, laleralibus longioribus ovatis obliqnis angulo posteriore prodnrliore rotundalo; petalis oblongis oblusis connivenlibus supra gynostemium galeam formaulibus; labelli Irilobi lobis laleralibus fere reclangulariter divergenlibus inlermedio apice subbilobo paulo longioribus, calcar ovario subbreviore labello aulem longiore apice biparlilo; gynoslemio pro floris magniludine niagno, anllierae canalibus parum productis iincinalis anlice clausis, processubus sligmalicis deflexis ligulalis oblusis anlice (paulo post anthesin) paralielis poslice pauium divergenlibus, staminodiis capitalis nitidis. Roeperocharis platyanthera Rchb. fil. Olia, p. lOi. Haben^ria plalyanlhera Rchb. fil. Linnaea XXII, p. 860. — id. Walper's Annal. Ill, 587, PJanta gracilis ad 40 cm alia. Tuberidia globosa, 1cm diamclro. Folia ima squamoaibrmia nigro-maculata v. apicem versus omnino nigra, superiora lincari-lanceolala acuminata cauli adpressa sensim decrescentia (maxima) ad 12cm longa, 1 — 1,5cm lala, 3 — 5-nervia. Spica congcsta mulli- flora. Bracteae inferiores flores superantcs ovalae acuminatissimae superiorcs decrescentes ovaria aequanles. Sepalum dorsale late ovalum acutalum oblusum, laleralia bene majora oblique ovala apice ipso contraclo, 5 mm longa 3 — 4 mm lata. Petala ovala oblusissima sepala dorsali aoquilonga vi\ 1,5 mm lata. Labelli pars basilaris linearis, lolum labellum \ix 3,5 mm longum, calcar basi filiformc deinde inflatum apice biparlilum ovario fere aequilongum. Tolus flos, ul videlur, viridi-flavus. Abyssinia, log. Schimper No 1334. An Racliufern 8100' uber dem Meere; GafTlil, 23. Sept. 1863. Die Pflanze machl den Eindruck eincr elwas scblanken und gedranglblutigon Platanlhera viridis. Der vegelalive Aufbau ist ohne jegliches Inl*'resse und die s])ecifiscli allenfalls wichligen Merkmale ■ derselben sind in der Diagnose erwahnt. Das Gynostemium zeigl bei diescr Art die Eigenlhumlichkcil, dass die Antherenbaiflcn sehr nabc an einandcr rucken und die bciden >'arbenforlsalze auf ein paar flache zungenformige Korper rediicirl sind, die sich nicIil wie bei R. Bennelliana nach oben bin fortselzen; dieselben sind an den Ansalzpunki der Blutenblatter an das Ovarium direct angewachsen Die Anthcren haben die sackahnliche Form, die das Kennzeichen der Gatlung bildet, mil fast knor- peligen hackenformigen Enden; bei voll enlwickellen Bluten fand der Verf slels die Facher well oflen und ohne eine Andeulung von Blulcnslaub, der langsl entfernl war; nur bei eben geonhcten Bluten war derselbc noch zu finden. Die Faden, welclie die sehr enlfernt slehenden Pollen-Telraden vcr- banden, waren ausserordenllicb fein und bei oO-faclier Vergrusserung noch nichl zu sehen. Tafel 258. I. 1. Blute von binlen geselien. 2. Labellum mil Sporn. 3—5. Gynostemium in V erscbiedenem Grade auseinandcr gespreizt. (Allcs vergrosserl.) 14 104 Tatel ^58. II. 6-8. Roeperocharis Beiinettiaiia Rchb, JiL m Sepalo dorsali oblongo-ovalo aculo, lateralibus obliquis semiovalis omnibus in apicem solidum contractis, petalis minoribus ovatis apicibus subflexuosis, labelli Irilobi lobis lateralibus divergeiitibus intermedio fere quater brevioribus linearibus apice oblusis, calcari dimidium labelli aequanlc apicc iii- flalo leviUr bipartito oslio calcaris in basi ipsa labelli inler processus stigmatiros posito, processubus sligmaticis binis semilanceolalis infra leviler excavatis ubique praeserlini margine papillosis infra acu- minalis et in labellum descendentibus, canalibus aniherae fere aequilongis infra vix uncinatis, slanii- nodiis fere malleiformibus nitidis non papillosis. Ilabenaria Benrlblliana Hook. Icon, plant. Tab. 1300, ic. opt! Roeperocbaris Benneltiana Rcbb. (11. Olia p. 104. Planta validissima ad 80 cm alia v. altior. Bulbi oval! ad i cm longi ad 2 cm diamelro. Caulis basi vaginatus supra ioliosus, vaginae interdum nigro-niaculosae. Folia longe-Ianceolata acuta, acu- minata vel acuminatissima cauli adpressa racemum allingentia, Racemus v. spica densissima. Bracleae ovalae inferiores flores superantes acuminatissimae, superiores acuminatae breviores, Sepaium dor- sale 5 mm, latcralia 8 mm longa, petala similia minora apicibus solidis alratis ilexa. Labellum 1 cm longum lobi lalerales vix 3 mm longi, calcar 3 mm longum inflalum apice leviter biparlilum. Pro- cessus stigmatici per lolam longiludinem bipartili excavati papillosi antice elongati acuminati, anlhe- rac loculamenta anlice recta deflexa, slaminodia capitata antice producta (fortasse malleiformia dicendaV Abyssinia, leg. Scliimper No 1327. An und in Siimpfen 8300' ilber dem Meere; Dscbau Meda, 3. Sept. 1863, Eine gewaltige Pllanze vom Habitus einer Orchis ochroleuca und die zweile Roeperocbaris Reichen- bach's. Die Bluten gevvinnen ein besondres Ausseben durch die nach aufwarls gedrebten dunklen Spitzen. Die Narbenfortsatze sind durchgchcnds von oben bis untcn gcspalten, elwas aus- gebolilt und sehr stark papillos. Die Anlherencanale sind stoil abwarts gerichtet und endigen blind. Die Staminodien sind glanzend, nicbt papillos und nach unlen liin bammerkopfahnlich verlangert. Tafel 238, II. 6. Blute von hinlen. 7. von vorn, gespreizf. 8. Gynoslemium und Labellum von vorn. (Alles vergrossert.) Tafel 258. III. 9—12 Roeperocharis [Jrbaniaua ii. sp. Krdmlin. Sepalo dorsali ovalo aculo, lateralibus reflexis mnjorihus basi obliquis ovato-lriangulis tiinerviis omnibus pellucidis; pelalis ereclis oblique ovatis obluse acutis herbaceis; labelli triiobi lobis latera- libus reflexis % jnteimedii aequanlis linearibus oblusis, cakari filiformi apice vix inflate obtuso ovario breviore labelio fere aequilongo; gynostcmio lalissimo, processubus stiguialicis 1 bilobis, his lobis poslice cohaerentibus anlice v. infra aequilougis aculis omnino papillosis, anUicrae loculamentis laloribus affixis sub anihesi palentissimis brevibus, slaininodiis parvis capilalis post antheras fore omnino absconditis. rianla gi-acilis. Tuberidia late ovala v. subglobosa. Caulis 12— 20 cm alius basi vaginis t — 2 aculis apice atralis, deinde foiiis 3—4 vestitus. Folia ovato- v. oblongo-lanceolata acuta supromum 105 acuminatum, interdum oblouga oblusa apiculala (praeseilim in speciminibus minoribus) ad 8 cm longa ad 1,5 cm lala. Racemus laxiflorus pauci- ad pluriflorus (nunquam mullillorus). Bracteae oblongo- lanceolalae ovarium aequantes membranaceae. Sepalum dorsale late ovalum 5 mm longum et basi aequilalum, laleralia reflexa basi rotundala semiovala 8 mm loiiya basi ad 5 mm lata, sepala ul vidclur albida vel alba,, sicca tcnora pellucida. Pctala erocta late ovala apicc obtuse acuta semitorta berbacea* Labellum 1 cm longum, lobi laleralos o — 7 mm louga, calcar paulum brcvius; totus flos expansus) 1,3 cm latus, gynostemium supra descriptum lalius ac allum. Abyssinia, leg. Schimper No. 1333. Auf Berg Gunna 10 000' uber dcm Mecrc, 20 Sept. 1803. Das Gynostemium und besonders die Narbenforlsatze dieser Art zeigen ganz ausserordenllicbe Verhallnisse. Im Inneren der Ulute sleben parallel neben einander 2 gewallige Willsle, von denen jeder in 2 TheiJe zerfallt; die beiden inneren Tbeile zeigen annabcrnd die Bildung wie bei K Bennelli- s ana, es scliliessen sicb aber an jeden derselben nocb jc ein breiles flugelarliges Anbangsel. Recht; und links balb liinler diesen befinden sicb die ziemlich kleinen Anlberenfaclier, die aucb hier zur Zeit der Blute weit offen stehon und obne Pollen sind; unlen und ziemlich verborgcn slehcn die selir kleinen knopfTormigen Slaminodien. Roziiglich des Perigons zeigt die Pflanze den bei afrikaniscben Ilabenarien oft vorkommenden Cbarakler der scbarf zuruckgelegten Sepalen von sebr zarter Slruclur, dagegen die breit eiformigen Petalen von Roeperocharis. Herrn Prof. Dr. Urban, zvvcilem Director des botanischen Gartens vm Berlin, fur viele dem Verf. erwiesene Iliilfe dankbarst gewidmet. Tafel 258. III. 9. Bliite von binten. 10. von vorn. 1 1. Gynostemium und Theil des Labellum auseinandergespreizt. 12. dieselben TheiJe in natiirlicher Lage. (Alles vergrossert). Tafei 258. IV. 13—15. Roeperocharis alcicoriiis n. sp. Kranzlin, Sepalo dorsali latissimo fere orbioulari subilo aculalo, laleralibus majoribus semiovatis subobliquis acutis reflexis; pelalis kUionbus ac longis margine irregularitor dentalis undulalis interdum fere alcicornibus dicendis; labello siniplici e basi dilalala, angustala lineari ovario aequilongo, calcari fili- formi apice inflalo obtuso labello paulum breviore recurvato (fere ad basin suam); gynostemio latis- simo anthcrae bracbiis maximis antice in processus foliaceos acuminatos productis, processubus stig- maticis similibus divergenlibus planis antice el infra rima angusfa (stigmate proprio) instruclis. Planla (cujus unicum specimen in 31useo Botanico Herolinensi conservatnr) gracilis. Bulbi globosi V 1,5 cm diamelro. Caulis ad 30 cm altus basi squamis 3 obtusis veslilus. Folia lineari-lanceolata (?) acuminata. Spica pluriflora salis laxiflora Dcm louga. Brarleae ovalae acuminaiae ovarium paulum superantes. Sepala lateralia rcfleva ovato-triangula, intermedium lalissime ovalum totus flos expansus vi.x 9 mm latus, labellum 7 mm longum basi 1 mm latum attenualum, ovarium cum pedicello 1,2 cm longum. Flos, ut videtur, luteus marginibus brunneis. Abyssinia. In Musco Botanico Berol. false sub No. 1364 (Ilabcnaria bractcosa Ilocbst.) Berg Gunna legil Schimper. Tafel 258. IV. 13. Bliite von hinten. I A. von vorn geseben. 15. vorderer Tbeil des Gynosle- miums gespreizf. ^Vlles vej'grosserl). 106 Tat'el 259. II. 6 — 13. ^ m Pholidota Laacheaiia Krdnzlin. Sepalis ovalo-oblongis acutis intermedio latiore, petalis lateralibus ovato-lanceolatis acuminatis aequilongis; labello basi saccato trilobo, lobis lateralibus semiorbicularibus reflexis iaterniedio trans- verse elliplico apiciilato; gyaoslemio lalissinio brevi sacculi ostium omnino obtegentc, anthera 4-locu- lari (loculamentis oinnino sejunctis) postice cardine quodam cum androclinio connexa; polliniis 4 pyri- formibus, fovea stigmatica profunda, lamina ampla lataijue margine superiore obtecta. Bulbi obpyrifortnes v. ovoidei apice aculall laote virides, diphylli, 3 — i cm alti, 1 — 1,5 cm dia- metro. Folia lanceoiala acuta in peliolum angustala 3-ncrvia 5—8 cm longa 1,2—2 cm lata, sub anlhesi semievoluta. Racemus ereclus distichus, fractiflexus pauciflorus (ad 10), rhachis sparse nigro pilosus. r Bracteae floribus cum ovario longiores persistcnles (explanatao rhombeae, convolutae acutae I/j cm longae 6 — 8 inm lalae. Ovaria (cum pedicello) incurva 6-costata, Sepala ovala acuta 7 mm longa 5 v. 7 mm lata, petaia aequilonga acuminata 2 mm lata. Labellum superum aequilongum, cxpansum ad 5'mm latum s. latius, lobus intermedius 4,5mm lalus. Tolus flos albus. Die Bulben sind ganz kurz gestielt, eiformig, nacb oben spitzer werdend, mil 2 lanzettlichen Blatlern, die sich nacb unten bin etwas starker verschmalcrn; ausgereift sind sie 2 — 3 cm boch und ca. 1 cm im Durclimesser; die Blatter 5 — 8 cm lang und hocbstens 2 cm breit. Die Pflanze bluht aus dem halbfertigen Triob. Die kurze wenigblutige Rispe ist streng zweizeilig gebaut; die Bracteen sind zienilicb gross und umscblicssen die Blutensticle samml dem unteren Theil der Bluten, die Blutenstands- achse ist fein scbwarz bebaart. Die Bliite ist reinweiss wie Coelogyne, an welcbe die Pflanze trolz ibrer sicberen Zugehorigkeil zu Pbolidota erinnert. Der Verf. verdankt lebendes Material diescr intcressanten Art Herrn Gartcndircctor Laucbe zu Eisgrub in Mabrcn, dem sie freundscbaftlichsl gevvidmel ist. Tafel 259. 11. Habitusbild (nal. Grosse). 6. Bliite von vorn. 7. Labellum von der Seite, 8- Labellum von oben. 9* Saule rait hocbgeklappter Anlhere. 1 0. Saule mit fortgenommener Antbere. 11. Anlhere von unten. 12. Anthcre von oben. 13. Pollinicn. (Alles vergrossert.) Tafel 259. I. 1-5. Pleurothallis pachyglossa LindL Sepalis ovatis acuminatissimis lateralibus in unum bicarinatum apice bifidum coalitis; petalis multo minoribus oblongis obtusissimis Irinerviis extus apicem versus nigro -verrucosis; labello bis longiore crasso oblongo obluso infra basin versus bicalloso basi ipsa pone unguem lobulis 2 mem- branaceis aucto, lolo labello nigro-papilloso (papillis numerosis minoribus ac in petalis); gynostemio cucullato supra androctinium in processum ligulalum oblusum producto, ovario muriculato. Pleurothallis pacbyglossa LindL Bot. Reg. 1840, misc. 146. — Idem, Folia Orchid. Pleurotballis No. 189. J Tola planta ad 20 cm (= 8"j alta, basi vaginis arete adpressis brunneis \ v. 2 vestita. Folium oblonguin apice Iridentalum brevi petiolalum oblongum aculum 2,5 cm [\") longum 7,5 — 8 cm (3— 3V2") longum. Racemus 2— 4-florus tenuis, vagina 1 minuta vestitus. Flores penduli 1,5— 1,3 cm longi semiclausi atropurpiirei. Sepala 1,5—1,8 cm longa, dorsale paulo brevius, petaia hyalina margine incrassala nervis luberculisque incrassalis atropurpurcis decora, 4 — 5 mm {%'") lon'^a. 107 Labellum Jonge cllipticum 8 mm Jongum (3''') ut aliae floris paries atropurpuroum. Gynostemium album purpureo-maciilatum. Mexico. Barker secundum Lindley. Die Anzahl der Pleurothallis-Spccies, welche in Cullur sind, ist leidor cine schr.gcringe und die Anzalil der Liebhaber solcber Pilanzea ist cs noch melir. Es ist daher einc Freude, die dem Jfono- graphen nichl jedcn Tag geboten wird, Species, die in der Lilcralur vielloichl ein- oder zweimal er- wiibnl sind, von denen oft nicbls weiler bekannl ist als einc kurzo Diagnose, plotzlicb lebend vor sich zu haben und unlersucljen zii konnen. Die hier dari^cstelUe Art ist nicbt neu, abcr bisher nie abgcbiklet worden. Es ist einc der slattliclieren Formen, sowol durch ibre Grosse, wie durcb die dunkle Purpurfarbe der Blunicn. Die Bliiten biingen an fcinen Slielcben und abneln mit ihren spolzenabnlicb zusammenscliliessendcn Sepalcn Grasbliilen, ein Ycrgleicb, der um so mebr passt, als die beiden unleren Sepalen zu einem zweikieligen Blatt vcrwachscn sind, welcbes lebliaft an cine Dockspcize erinnert. Die Pelalen sind sehr viel kleiner. durchscboinend bell und mil dunkelpurpurrolen Adern, welcbe kriiiltig liervor- tretcn und mit ebensolcben warzenabnlicbcn Flecken beselzt. Das Labellum lial an seinem Grunde 2 farblose durcbscbeinende Oebrcben, ist abcr im Gegensatz dazu dick knorpelig und uberall mit feinen purpurbraunen Warzcben besetzt. Die Saule ist kurz, sie isl jedocb oben in einen langen Fortsatz ausgezogen, sodass Androclinium und Anlbere ticf eingesenkt erscbeincn. — Der vegetative Auf- r bau bat wenig Bemcrkenswcrtbes. Das Blatt ist dick und fleiscbig, die Spitze bat 2 kleino seitliclie Zabne und einen langeren in der Mitte, der Blaltsliel ist kurz und gefurcbl, der Blutenschaft ist sehr fein, aber ziemb'ch fest und von dunkelbrauner Farbe. Tafel 239. I. Habilusbild (nat. Grosse). 1. Bliite von der Seile. 2. Labellum von oben. 3. Saule von der Seite. 4. Saule von vorn. 5. Spitze des Blaltes. (Alles vergrossert.) Tafel 260. I. 1-8. • Saccolabiani gemniafnni LmdL Sepalis oblongis fere rotundalis inlermedio minore antice emarginato lateralibus multo majoribus medio carinatis margine inferiore elongato; petalis lateralibus fere orbicularibus multo minoribus; la- belli Irilobi lobis lateralibus vix evolutis erectis dimidium totius labelli aecjuantibus inlermedio cocli- leato obovalo margine crenulato disco pulvinato, calcari recto v. vix deflexo extinctoriiformi; gyno- stemio minutissimo anthera uniloculari obtusa antice marginata; polliniis 2 ovatis retinaculo latissimo, glandula paullo latiore oblonga. Saccolabium gemmatum Lindl. in Bot. Reg. 1838, misc. 50. — Walper's Annal. VI, 885. J. D. Hook. Flora of Brit. India VI, 55. Caulis flexuosus teres debilis ad 30 cm longus ad 5 mm crassus, disticbopbyllus. Folia terelia canaliculata aculissima apicc ipso trldenlala, ad 1 cm longa vix 3 mm diamctro. Paniculae nutantes folia excedentes. Rhachis anceps, bracteae minutissimae ovario ter qualer breviores obtusac scariosae. Flores inter minimos generis cum ovario vix 4 mm longi, labellum cum calcari vix 3 mm, sepalum r dorsale et petala omnino amotbystina, sepala lateralia infra albida, supra purpurea, labellum album, gynostemium viride, antbera lulea. Die kaum 5 mm starken, scblaffen Stengel hangen von den Zweigen der Baume lierab. Die Blatter sind den Stengeln sehr ahnlicb, fast slielrund, oben mit einer liefen Rinne versehen und leicbt zurucksokrummt. 108 Die Pflanze maclil Irotz ilirer winzigen Blulen einen ausserordenllich hubschen Eindnick, da die anielhystblaue Farbo sebr lebbafl iind die Biegung des Bliilenslandes aussorst grazios ist. Es isl Irolzdem koine Garten-Orchidee und nur fur diejenigon von Wertb, welche die Schonlieil elner PHanze nichl nacb Quadralcenlimelern messen. Der Verf. verdankt das Malerial Ilerrn Oberhofgarlner Wendland zu Herrenbausen, dosglei- cheu dem kg), bolanischcn Garlen zu Berlin, wo die Pflanze regelmassig bliibl. Es verdienl be- mex dass sicb gelegeiillicb Exemplare (inden, welcbe an Stamm und Blallern doppell so gross sind, als das bier abgebildele, die aber kaiim zur Aufslelliing einer bcsonderen Varietal be- recbligen, da sic in alien anderen Cbarakleren vollig idenlisch sind. Tafcl 260. I. IlabiliisbiJd. 1, Bliile von der Seile. 2. BliUe von oben. 3. Labcllum von der ■ Seile- 4. Labellum von oben. 5. Anthere von iintoii. 6. Anlhere von oben. 7. Pollinium. (Alles vergrossert.) 8. Qucrschnill des Blallcs (nal. Gr.). Tafel 260. 11. 9-1 i. Dendrobiiiin listeroglossuin. KrdnzUn n. sp. Nulli affiiic. — Sopalo dorsali oblongo obluso, lalcralibus parte libera siibsimilibiis basi dilatalis cl in pseudocalcar leviter curvaluin saccatum oblusim] anlice lale aperUnn coalilis niargine nlroque repandis; pelalis laleralibus anguslioribus lineari-oblongis obtuse aculatis aequilongis marginibus repandis; labello integro liiieari anlice spatbulalo cmarginalo sepalis petalisque duplo Jongiore; gyno- slenfiio infra valdc dilatalo excavalo inlus nilido, antbera milrala poslice denli androclinii longissimo poslico affixa, androclinii denies Jalerales minores Iriangnli, Caules virgali pallide virides (pars quae adesl 40 cm alia) supra ramosi aLlenuali, racemi pseudo- terminales pauciflori (4 — 5). Bracleae minulae Iriangulae albidae. Flos viridis, pars dilatata anterior labelli luleus punclulis purpureis biseriatis in disco; lotus flos i cnn diamelro, pars libera sepalorum el pelala 3 — i moi longa, labellum fere 1 cm longum. Dieses Dendrobium isl ganz sicher cines der am Avcnigslen bubscben. Die Blyten macben ungcfabr den Eindruck deivr unserer Lislera ovala, wozu ganx \vesenllicb das wie eine Zunge lang herausgcstreckle Labellum beilragL Der Aufbau erinnert an alle mogliclien Dendrobien, — lange, dunne, rutenformigcn Stamme oben dunn und verzweigt, mil graugrunen Scheiden beselzt, also ohne jeden besondern Cfjarakler. Die Bliitenslande enlspringen nahe der Spitze der Zweige und Iragen 4 — 5 der winzigen Blulon. Die genauere Belracblung liefert nun aber einige sebr auffallige Merk- male. Die Saule isl nacb unten in eine breil eliiplisclie zicmlicli lief ausgehohlte Muscbel verbreiterl, das Androclinium besitzt hinlen einen langen fadenformigen, mittleren Zabn, an welcbcm die Anlbere, sobald sie abgeslossen isl und die Pollinien verloren bal, pendolnd bangen bleibl; diese lelzleren haben das fur Dendrobium gewohnlicbe Ausseben, die Anlbere daoegen ist auffallend bocb. Der O^D unlere muscbel formige Tboil der Saule ist spiegelnd und scbeint bci der Befrucblung eine Rolle zu spielen. Ueber die Herkunfl des sonderbaren Gewacbses, welebes der Yerf. Herrn Garlendireclor Laucbe zu Eisgrub vordankl, ist nur so viel bekannt, dass sie bei Herren F. Sander & Co., Si. Albans, erworben wnrde und also vermutblicb aus Ostasien slammen und von Micbolicz gefundea sein durfle. Tafel 260. II. Habilusbild des oberen Tbeiles der Pflanze (nal. Grosse). 9. Bliile von der Seile (wenig vergrossert). 10. Blute von vorn ohne Labellum (auseinandergespreizl). 11. Labellum. 12. AnlbtTe. 13. Gynosteinium mil berabhangender Anthero. 14. Pollenmassen. (Alles vergrossert.) 257. 5 1.7-8. H. 9-/4^. n 't^^/m/ ^a-'nti^nnafu^m^ lindl. •^'u?n/ ce?n/ixe4ea€^ ScM. ^l. ytem^yv^^ t€in ay Kmn^liTi. OBi KrSnMlzn ^■53. 1.1-7. 'ir/e< ertne<) 1L.8. '/^ eia ?n Y//^iX^uly?M^ ^n Jlchb. f e6^'/i./e 714^^^1/1 Rmnzlin. S'/O. TutaS^'fa //?. Xinr/I ' \ Zizn P-H* ^5^. 4m. /ifenA^^e^t^n^i^ Mndland u. ^d/^iin. ^55. ^ 1 [ ■ A' ad naturarri del. Ana^sBs del -X^ztim&ti. Z56. dBl KriL*LZ^^^, ■> *' Hi ^57. 5 4 3 A 1 J i r ^...( -. H r i i T /4 /J 6 F- ■"' -;i s r i > ■ ^. if 9 10 I. 1-6. E. 7-/4. ^i?-??t&t-ia/fJee^e^t>^^zn'a^ JSrmzUn. ^t2. RcMf dsl. W^-^^' \ r I ^58. 5 II I-/-5 :5. o"^o 109 Tafel 261. Trichopilia Kienastiana Rchb. jiL Sepalis longe-lanceolatis acuminatis apice obtuse aculatis; petalis laleralibus paulo latioribus et brevioribus omnibus margine plus minusve undulatis; labelli maximi basi anguslati tertia pars superior gynostemio adnato, lobis lateralibus fere obsoletis rotundatis in lobum intermedium fere cpiadratum aniice emarginatum Iranseuntibus, disco linea una elevala sub gynostemio instructo, loto margine undulato-crispulo ; gynostemio fere dimidium labelli aequante apice dilatato, androcllnii profundi ampli toto margine elegantissime erosulo-dentato, fovea stigmatica late-trapeziformi, rostello late-triangulo aniice exciso, anthera alta antice in apicem ascendentem producla, polliniis pyriformibus , caudicula gracili-triangula apice excisa, glandula minuta oblongo-ovala. Bulbi compressi ancipiles 3,5 cm lati ac longi „opaci". „Foiio obiongo-ligulalo, spithameo." Pedunculi 2 — 3 flori, bracteae „oblongae acutae ovaria pedicellala non aequantes". Pedicelli cum ovario 5 cm longi, ovaria supra Irisulcata. Sepala 6 cm longa, pelala vix 5 cm, sepala 8 — 9 mm, petala 1,1 — 1,2 cm lala. Labellum fere 7 cm longum, medio 4,5 cm latum. Gynostemium 5 cm longura (ad 4 cm cum labello coalitum). Trichopilia Kienastiana Rclib. fil. Card. Chron. 1883, II, 166. Der Yerfasser verdankt Herrn Consul Kienast-Zolly in Zurich die Blute, nach welcher die oben angegebene Diagnose aufgestellt wurde, und es isl diese Blute von demselben Exemplar hervorgebracht, welches Prof. Reichenbach kannte und nach welchem er die Originaldiagnose in Gard. Chronicle verfasste. Es ist ohne weiteres klar, dass diese Art unmitlelbar neben Tr. suavis Lindl. zu stellen ist, aber die Merkmale, welche Reichenbach zur Trennung veranlassten , haben sich als constant er- wiesen. Es sind dies im Wesentlichen folgonde: Die Basis des Labellums verlauft bei Tr. suavis breit dreieckig und bier sehr schmal; der Miltellappen des Labellums isl bei Tr. suavis bedeulend breiter als die seillichen, sodass das Labellum nach vorn bedeulend an Breite zunimmt, hier ist im Gegen- theil der lobus intermedins bedeulend schmaler. Dritlens, bei Tr. suavis ist der Saum dor Antheren- hohle in mehrere Abschnilte getheilt und jeder derselben in ziemlich lange Fetzen zerschlitzt, bei Tr. Kienastiana ist dieser Saum ganz gleichmassig und ausserst fein gewimpert oder gezahnelt. Man konnte hinzufugen, dass die Venvachsung zwischen Saule und Lippe bei Tr. Kienastiana noch etwas weiter getrieben ist, als bei Tr. suavis, doch isl dies gewiss hochst wichtige Merkmal bisher in den Diagnosen der Trichopilien noch nicht so zu seinem Recht gekommen, wie es sein sollte, und es sei daher nur darauf hingewiesen. Die Farbe der Bliite ist ziemlich dieselbe wie bei Tr, suavis, die Sepalen und Petalen sind weiss mil einem leichlen Stich ins Cremefarbene, das Labellum isl ahnlich gefarbt mit leichler Andeutung von goldgelben Flecken auf der Mittelflache und einzelnen zart rosarothen Punk ten. Der vegetative Aun)au isl ganz der von Tr- suavis und dieser kann wol fur die Leser der Xenien als bekannt vorausgesetzt werden. Tafel 2t)1. Habitusbild in nalurlicher Grosse. 1. Labellum etwas verkleinert. 2. Saule. 3 oberer Theil derselben. 4. und 5. Anthere. 6. Pollinium. — 2 ^ — 6 schwach vergrossert. Tafel 26^. Maxillarla longipes LdndL Sepalis ovalo-lanceolalis acuminatis, petalis linearibus minoribus (i. e. tertia brevioribus latioribus- que); labello lineari-oblongo antice paulum dilatato ibique Irilobulo, lobulis lateralibus semiovalis m 15 no sensim cum intermedio confluentibus, disco leviler sulcalo, sulco satis lalo; gynoslemio labello breviore levissime alalo, basi in pedem longuin producto; anthera, polliniis generis* Bulbi oblongi ovati subcompressi, 4 cm alti 3 cm lali cataphyllis lenerrimis vesliti, unifoliati; folium longe pedicellalum lineari-oblongum obtusum satis firmum; pedunculus a basi florem usque calaphyllis acutis vestitus ; braclea pedicellum aequans oblusa. Sepala petalaque sub anlhesi ringenlia. Flos inter majores generis 7 — 8 cm diametro, atropurpureus. Maxillaria longipes Lindl. in Benlham, Plantae Harlwegianae p. 154, Aug. 1845. — Reichenbach Walper's Annal. VI, p. 519, Nr. 35. (Wortliche Wiederholung der Diagnose Lindley's.) Da ausser der kaum drei und eine halbe Zeile langen Originaldiagnose Lindley's nichls uber diese Pflanze publicirt ist, wird eine genauere Beschreibung und Abbildung erwunschl sein. Maxillaria longipes gehort zu den ansehnlicheren Arten der Galtung. Die Bulben sind nicht gross und von der unendlich oft wiederkehrenden Form, Iragen aber ein vergleichsweise sebr langes und langge- stielles Blall, welches den immerliin ziemlich hohen Blutenstiel um das Doppelte iiberragt. Die Sepalen und Petalon sind sebr schmal und viel langer als das an dem lang vorgezogenen Saulenfuss befesligte, nur an der Spitze dreitheilige Labellum, welches statt eines Callus eine flache aber ziemlich breite Hoblung aufweisl. Trolz des guten Aussehens eines in voller Blute befindlichen Exemplares wird sich diese Art wohl nie zur Gartenorcbidee erheben; die dunkelpurpurbraunen Blulen sind gut gefarbl, aber zu duster, um einen erfreulichen Eindruck zu machen. Der Beiname „Iongipes" ist glucklich gewahll, erstlicb wegen des verballnissmassig langen Blallstiels, sodann wegen des well vorgezogenen Saulenfusses. Die Pflanzo slammt aus der Umgegend von Loxa in Ecuador und findet sich sehr selten in europaischen Sammlungen. Ich erhielt eine Skizze der Pflanze sowie frisches Material von Herrn Oberhofgartner Wendland zu Herrrenhausen. Tafel 262. Habitusbild mil danebengestelller etwas gedrehler Blule. 1. und 2. Bliilen in 2 vcrschiedenen Slellungen und naturlicher Grosse. 3. Lippe von oben gesehcn. 4. Saule obne Anthere von vorn. (Fig. 3 und 4 vergrosserl.) Tafel 263. C]oelogyne caprea Wendland & Krdnzlin. Sepalo dorsali lineari-oblongo acuto, laleralibus ovato-oblongis acutis apiculalis dorso obtuse lateralibus acute-carinatis omnibus basi gibbosis petalis sub anthesi reflexis subaequilongis linearibus anguslissimis acutis; labelli lobis lateralibus semiobovatis antice rotundatis (neque angulatis), lobo intermedio laic cordato obluso, carinis geminis a basi in basin lobi intermedii valde elevatis membranaceis rectis (neque undulalis) calvis, inlerjecto callo breviore a basi medium in discum decurrenle ibique in lineam subelatulam reduclo; gynoslemio % labelli aequanie leviler curvalo antice rolundato obfuso, margine androclinii omnino integro. Caulis secundarius seu bulbus basi squamis 3 — 4 late ovatis acutis vestitus, e basi crassiuscula sensim sensimque atlenualus cylindraceus, infra 2 cm apice vix 5 mm diametro 15 — 16 cm alius. Folio 2 subopposila basi cuneala obovata acuta ad 16 cm longa, 5 — 6 cm lata satis firma. Scapus 20 cm alius vel altior nudus pauciflorus, supra leviler fractiflexus. Bracleae deciduae Iriangulae acuminalissimae 4 cm longae basi amplexicaules ovario hexaptero plus duplo longiores. Flores succedanei (uno lanlum evoluto) nutantes, sepala 3 cm longa 1 cm lata, petala paulum breviora ^ mm lata, labellum 2.s cm longnm et (expansum) aequilatum; omncs partes pallide cupreae s. polius salmonicolore^. Ill Die vou uiilen nacli oben hin allmahlich schlanker werdenden Bulben sind an dcr Basis von 3—4 kurzen eiformigen Scheidenblattern eingeliQllt; die Farbe (der Bulben) ist braunlich grun. Die beiden dunkelgrunen Blatter stehen ein paar Millimeter von einander entfernt; beide sind nabezu gleichgross und enlweder beide verkehrteiformig oder das cine oblong mit gleichmassiger Zuspitzung nach beiden Seiten. Der Blutenstand ist langer als die Blute und tragt immer nur je 1 der grossen anselinlicben Bluten in Entfaltung; die oberen Deckblatter sind — wie oft bei Coelogyne — leer und bilden einen spindelformigen Korper. Die Farbe der Bliite ist schwer zu beschrciben, und da Reichcnbach den Namen „salmonicolor" bereits fur eine andre Coelogyne verwendet bat, so bat der Verfasser den Beinanien „cuprea" gevvahU, gesteht aber gern ein, dass derseJbe nichl so passend isl, wie salmonicolor sein wurde. Die Pflanze gehort in die unmiltolbare Verwandtschaft von C. carnea Hook, fil., in die Nahe der schon erwabnten 0. salmonicolor Rchb. fil Die Unlerschiede zwiscben diesen beiden Arlen und C. cuprea ergibt die Yergleichung der Diagnosen, und es sei bier nur als augenfalligsles Merkmal erwabnt. dass bei C. cuprea die „ca]Ji" der Lippe glatt und unbeliaart sind, wahrend sie bei C. sal- monicolor „utrinque piliferi** sind. Diese Art ist von den Herren F. Sander & Co., St. -Albans, eingefiihrt worden; die Heimat isl walirscheinlich Malacca. Der Verfasser verdankt die frische Bliite und eine Zeichnung des IlabitusbiTdes der Gute des iferrn Oberhofgartners Wendiand. Tafei 263. Habitusbild. 1. Blute von vorn und von der Seite. 2. Labellum. 3. Sepalum dorsale und Gynostemium von vorn (a. Anthere, r. Rostellum, st. Narbenbohle). 4. Gynostemium von der Seite (1 — 4 in naL Grosse). 5. Pollinium von vorn. 6. von binten. 7. oberer Theil des Gynostemium nach Entfernung der Anthere (a. Androclinium, sonst wie bei 3). 8. Anthere \on obon. (5 — 8 vergrossert.) Tatel 264. 8pathoglottis Wrayi Hook fiL Sepalo dorsali elliplico, lateralibus ovato-oblongis obtusis brevissime apiculatis exlus carinatis cupreis nitidis intus sulfureis, petalis lateralibus muilo lalioribus obovalo-oblongis obtusissimis; labelli brevioris lobis lateralibus spathulatis anlice v. infra productis rotundatis; lobo intermcdio basi angulato lineari antice paulum dilatato (s. spatbulato) emarginato, petalis et labello sulfureis, hoc basi purpureo- punctulato, callo erecto bipartito inter ipsos lobulos intermedios; gynostemio gracillimo curvato supra paulum dilatato. — Totus flos 5 — 6 cm diametro intus omnino sulfurcus, in centro purpureo-punctu- iatus. Folia linearfa paulum dilatata ad 80 cm longa, vix 2,5 cm lata. Racemus uni- vel plurinorus, bracteae oblongae acutae ovarii dimidium aequanles, totus scapus ad 70 cm alius. Spathoglottis Wrayi Hook. fil. in Flora of Brit. India V, p. 813. — Idem, Icones plantarum, XXI (4. ser., vol. I), tab. 2086. Spathoglottis Wrayi isl eine ausserordenllicb schone Art dieser lange nicht genug gewurdigten Gattung. Der Stamrh besteht aus mehrern kurzen Internodien und ist von den Fasern abgestorbener Niederblaller dicht umhullt. Die Blatter sind sehi* schmal linealisch, sehr lang zugespilzl und elwas gefaltet. Der Blulenstand enlspringt neben dem Stamme und tragt je nach der Starke des Exemplars 1 — 8 Bluten. Die Bluten gehoren zu den grossten der Gattung und messen 5 cm im Durch- messer; sie sind aussen rolhbraun, innen aber leuchlend goldgelb mit zahlreichen feinen purpurnen Piinktchen am Griinde des Labellums. Die Seitenlappen der Lippe sind aus linealem Grund etwas verbreitert und an der Spitze sichelformig nach vorn gekrummt (unsre Analyse auf Tafel 264 stellt <5 112 einen besonders extremen Fall dar), der Mittellappen hat an der Basis 2 kurze ausspringende Oehrchen und ist schmal lineal spatelformig und an der Spitze (ausgebreitet) schwach ausgerandet. Genau auf dem Zwischenraum zwischen beiden Seitenlappen steht eia zweitheiliger Callus, Diese Art stchl der Spalhoglollis aurea Lindl. zunachst, von welcber sie sich durch die grosseren Bluton auf den erslen Blick unterscheidet. Als fernere Unterschiede waren zu bemerken, erstens die bei Sp. aurea stumpfen, bei Sp. Wrayi spitzeren Sepalen und Petalen, die Seitenlappen des Labellums, welche bei Sp. aurea nach vorn gebogen, bei Sp. Wrayi aber rechtwinklig abgespreizt sind, sodann der Mittellappen, der bei Sp. aurea breiler und kurzer als bei Sp. Wrayi isL Zu vari- iren scheint die Form der Theile des Labellums, ich babe sie nie so absolut grade gesehen, wie bei der Abbildung von Sp. Wrayi in Hooker's Icon. Plantar. I. c. Auf unsrer Abbildung babe ich in Fig. 1 eine andre, elwas extreme Form dargestellt, die etwas an Sp. aurea erinnert. Das ge- wohnliche Vorkommen isl die einer ein wenig nach vorn gekriimmten flachgebogenen Sichel- oder noch besscr kurzen Sensenkllnge. ■ — Wir erhielten aulhentisches Material an frischen Bluten von Herren F. Sander ft Co. in St.- Albans. Die Gallung Spathoglottis sensu reslrictiore, d. h. mit Ausschluss der besser zu Pachystoma zu stellenden Arlen, umfasst z. Z. 14 Species, welche sich nach der Farbe und den Merkmalen des Labellums ungefabr in folgender Weise anordnen: I. Labellnm tripartitum. A, Lilacinae. a) Lobus labelli inlermedius latissimus reniformis Labellum sepalis petalisque aequilongum Sp. plicata Bl. Labellum sepalis petalisque brevius Sp. Petri Rchh. fiL b) Lobus inlermedius oblongus Sp. Auguslorum Echh. fil. c) Lobus inlermedius obovatus Sp. Paulinae F. v. Muller. d) Lobus intermedius lanceolatus (antice reniformis) Sp. pacifica Rchh. fiL e) Lobus inlermedius cuneatus Lobi lalerales angusti apice spathulati Sp. porlus Finschii Krdnzlin Lobi laterales late oblongi Sp. Vieillardi Rchh. fiL t) Lobus inlermedius antice pentangulus Sp. Deplanchei BcJih. fil. B. Aureae. Lobus inlermedius angustus Lobi laterales erecli Sp. Wrayi Rook, fil Lobi lalerales antice flexi Sp. aurea LindL Lobus inlermedius linearis antice subito dilatelus Sp. lomenlosa Lindl Lobus intermedius latus Lobus intermedius cuneatus? Sp. Lobbii Bclib. fiL Sp. affinis de Vriese. IL Labellum snbsimplex. (sc. lobis lateralibus vix evolutis.) Sp. Handingiana Par. <& Rchb. fiL Diese Einlheiluug lasst die sehr complicirl gebaulen Calli und sonstigen Erhabenheiten auf dem IsUimus des mitlleren Tlieiles der Lippe zunachst ausser acht, weil diese beim Untersuchen von Herbariums- fnaterial nur schwer in einen befriedigenden Zusland gebracht werden konnen, und weil ihr Bau so verwickelt isl, dass er sich in einer tabellarischen Uebersicht schlecht verwerthen lasst. Es scheint indess, dass bei alien Arten sich hinreichende Unterschiede auch hierbei finden. 113 Reichenbacli hat bekanntlich eine Anzahl Lindley'schcr Spalhoglottis von dieser GaKnntj gelrennl imd zu Pachysloma gezogen u. a. Sp. ixioides Lindl. (=Pachystoma Josephi Rchb. fil.). Ich habe bisber keine Pachystoma lebend untersucben konnen und bin daher ungewiss betreffs der Stellung manchcr dieser Arten. SoIIto die Auffassung Pfitzer's, die sich in der Hauptsache mil der von Reichcnbach deokl, allgcmeine Geltung erhallen, so waren die oben aufgezahlten Arten der augenblicklicbe Bcstand dieser Galtung; es ware dann aucb Spalbogloltis Hollnmgii Kranzlin (Flora von Kaiser Willielais-Land, S. 33) furderhin Pachystoma Hollrungii Kranzlin zu nennen. Tafel 264. Habitusbild. i. Labellum ausgebreilet 2. Saulc von der Seite (bcides in natiir- licher Grosse). . 3. Die Pollenmassen aus einer Halfte der Antbere (vergrossert). Tafel 265. Cypripediam Roebelenl Rchb. fil. Sepalo dorsaU ovato acuto apice ipso obtusalo, lateralibus late ovatis apice subbilobis, labellum excedentibus; petalis e basi pauIo latiore anguslatis Hncaribus quater v. quinquies lorlis, omnibus dorso et marginibus pilosis, sepalis basin versus margine barbalis; Jabello circuitu oblongo antice rotundato orificio angusto; slaminodio bicornulo, apice minulissimo iiiterposito. — Folia linearia ad 30 ctn longa apice inaequaliler biloba. Scapus folia non multum excedens ad 50 cm alius a basi flores usque densissime villosus. Racemus pauciflorus subfracliflexus, bracleae ovatae acutae pedicellos (nee ovaria) aequanles. Sepalum dorsale 5 superius 3,5 cm longum, sepala inferiora pauIo longiora, pallidum liueis purpureis 5 majoribus interpositisque minoribus decorum inferiora basi punclulata; pelala 1 2^15 cm longa anguslissima flavida purpureo-suffusa, staminodium muricalulum non marmoralum. Cypripedium Roebbelini Rchb. fil. Gard. Cbron. 1883 (XX), 11 684. — Manual of Orcbidac. Plants, Cypripedium, p. 42 sub C. philippinensi Rchb. fil. Eine der seltneren und schoneren Arten von Cypripedien aus der nordostlicbsten der Domanen dieser Gatlung, den Pbilippiiien, Es war schon von Reichenbacli als unwahrscheinlich hingeslellt worden, dass diese Art idenlisch sei mil dem im ^Botanical Magazine" sehr gut abgebildeten Cypripedium philippinense Rchb. fil. (C. laevigalum Batem.), und die beigegebene Abbildung zeigt in der That eine ganz andre Pflanze. C. Roebeleni ist in alien Theilen kleiner, scblanker, starker behaarl und leh- hafter gelarbt als C. philippinense, die Petalen sind fast ebensolang als bci dieser Art, also relativ langer, starker gedreht und an ihrem obern Theil in abnlicher Weise wie bei Cypripedium barbatum mit Haarbuscheln beselzt. Letzleres Merkmal isl bei C. philippinense weiL weniger enlwickelt. Das Staminodium ist bei C. philippinense mit der eigenlhumlichen Marmorirung gezeichnet, die sich bei vielen Cypripedien findel; bei C. Roebeleni isl es mit starken Warzchen besel/l. Dazu kommt, dass C. Roebeleni in einem andern Theil der Philij)pinen und nichl in Gesellschaft von Cypripedium laevigatum gefunden wurde (in welchem, ist Geschaftsgeheimniss der Firma Sander & Co. gebliebenj und dass es dort unter ganz andern Bedingungen vorkommt als jene Art. Jedenfails ist es viel seltner. Es wachst auf den aussersten Enden niedriger Aesle, die sich uber den Wasserspiegel nrigen, so tief, dass die Wurzeln in das darunter fliessende Wasser lauchen. — Ich verdanke die hier milgetheilte Abbildung Herrn Obergarlner Fr. Weber zu Spindlersfeld, Coepcnick, der die Pflanze von F. Sander & Co., St.-Albans, erwarb. Tafel 265. Habitusbild in halber naturlicher Grosse, daruber eine Bltile in natfirl. Grosse. 114 Tafel 266. I. 1—7. Pholidota sesqaitorta Krdnzlin. Sepalis oblongis oblusis excavatis, petalis linearibus subaequilongis obtusissimis ; labelli basi excavali margine basi involuto deinde in lineas 2 elevalulas sinuosas et anlice in triangulum evolutis, lobis lateralibus lobulisque lobi inlerrnedii inter se aeqiialibus relusis rotundalis; gynostemio apicem versus dilatato, alato triparlito, parlibus lateralibus ovatis oblusis, intermedia sc. gynostemio proprio rhombea supra relusa erosula, fovea sligmatica marginata fere bilabiata, anlhera extus et intus quadriloculari plana, polliniis 4 ovoideis infra profunde excavatis. Flores laclei subpellucidi 1 cm diamelro, labelli margine lutescente, odorem suavissimum Conval- lariae majalis exhalant. Bulbi long! conici quadranguli rugosi laete virides 8 cm alti 1 — 2 cm diametro, diphylli. Folia longe-Ianceolata pcliolala acuminata, subtus glauca trinervia, ad 40 cm longa, ad 5 cm lata. Racemus multiflorus, foliis paulo longior distichanlbus, rhachis subfractiflexa. Bracteae magnae paleaceae oblongae oblusae flores bene siiperanles deciduae, fere 2 cm longae, ovariorum pedicelli ancipiles sesquilorli. Eine bciclist aussergewohnliche Pllanze. Die Bulben erreicben eine fiir Pholidota sehr belracht- liche Hohe, sind abcr schmal kegelformig und scharf und lief gefurcht. Die Blatter sind lanzettlich und unlen liellblaugrun mil 3 hervorlretenden Nerven. Der Blutenstand ist ganz schwach zickzack- formig gebogen, die Bluten slehen in den Winkeln sehr grosser bleicher Bracteen, die zur Blutezeit meist abgefallen sind oder bald abfallen. Die Blutenstiele und z. Th. die Fruchtknoten sind 1 bis 1 V2 Mai gedrebl, was sonst bei Pholidota nicht vorkommt. Die Sepalen zeigen die gewohnliche Form, die Petalen sind aber geradezu lineal, schmaler als sonst bei Bluten dieser Galtung. Das Labellum hat die allgemeinen Forraen von Pholidota, aber der Aussenrand derselben bildet 2 nach innen zu verlaufende und vorn zu einem Dreieck vereinigte Hautsaume, welche die Hohlung des Labellums be- grenzen und gewissermasseii eine Duplicalur der Lippe bilden. Die 4 Abschnitte oder Lappen, in welche das Labellum ausgeht, sind in Form und Grosse nahezu gleich und alle am Rande ungleich- massig abgerundet. Die Saule ist sehr breit, und fast blumenartig, ihr mittlerer Theil oben rhombisch ; die beiden Seitenlappen sind gleich hoch und sehr breit entwickelt. Die Narbenhohle ist lief aiisgehohlt und bildet den Grund einer fast griffelartig vorgezogenen kurzen Rohre. Die Anlhere zeigt von oben gesehen deutlich i Facher; sie ist sehr breit, unlerscheidet sich aber sonst in nichts von den Anthercn andrer Pholidoten. Die 4 Pollinien hangen fest unter einander zusammen; ein jedes ist an seinem spilzen Ende deutlich und lief eingekerbt. Wir erhielten diese Art zuerst von Hcrrn Lauche, Garlendireclor Sr. Durchlauchl des Fiirsten Johannes von Liechtenstein zu Eisgrub in Mahren, sodann aus dem Kgl. Botanischen Garten zu Berlin. Sie wurde beide male in England angekauft, und wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir als Importeure die Herren r F. Sander St Co., als Sammler Herrn Micholilz annehmen. Dies als richtig vorausgesetzt, ware Nord- Borneo die Heimal des Gewachses. Die Pflanze ist vor langen Jahren entdeckt und abgebildet worden und zvvar von Reinwardt, der sie unter dem Manuscriptnamen Cymbidium dislichum beschrieb. Im Her- barium Dudley zu Kew findet sich eine Copie der Reinwardt'schen Abbildung unter Chelonanthera liegend.- Die Zeichnung ist so charakteristisch und die Uebereinstimmung so gross, dass wir die Idenlilat der alien Reinwardl'schen Pflanze und unsrer als erwiesen ansehen konnen. Die Bemerkung Lindley^s zu Pholidota suaveolens „this charming plant may be almost described as an Orchid in the disguise of a lily of the valley, so alike are leaves, flowers, colour, stature and fragrance'* konnle, die Blatter etwa ausgenon)men, worllich auch auf diese Art bezogen werden; es ist Ihatsachlich eine 115 Orchidee in der Verkleidung einer Maiblume; von einer Idenlilal nfiit Pholidota suaveolens ist indess keine Rede, die genaueren Merkmale sind vollig verschieden. Tafel 266. I. Blutensland und Bulbe. 1. und 2. Blulen in nalurlicher Grosse. 3. seilliches Sepalum. 4. dorsales Sepalum. 5. Labellum. 6. oberer Theil der Saule. 7. Pollinien. (3 bis 7 vergrossert.) Tafel 266. II. 8 — 12. Eulophia Warbargiana Krdnzlin n. sp, [Verae.] Sepalis ligulalis acutis lateralibus paulum longioribus; pelalis latioribus subrliombcis angulis lateralibus rotundalis; labelli lalissimi Jobis laleralibus semiobovalrs ^/j toliiis labolli longiliidinis aequantibus antice rotundalis margine vix undulalis, intermedio fere semiorbiculari oblusissimo margine crispato-undulato, disco lineis 2 elevatulis e fundo calcaris medium usque decurrentibus inlerjecta ibi lerlia additisque in lobo intermedio etiam pluribus omnibus pauIo ante apicem confliienlibus, sacculo V. calcari labelli brevissimo aculo; gynostemio paulum curvalo apice dilalalo postice post clinandrium processu lalo ovalo aucto, anlbera plana lata biloculari, polliniis maximis postice sulcatis, caudicula brevi lalissima, glandula lalissima utrinque angustata. Planla exallala 1 — 1,fiom alia gracillima. Tuberidia parva inter Ibliorum bases oblecla vix 2 cm diamelro. Folia coaetanea, infimum vaginaeforme-aculum, ad 40 cm longum, cetera linearia acumi- natissima cum parte basilare vaginante 60 — 100 cm longa ad 2 cm lala. Scapus folia vix excedens supra simpliciter racemosus, racemus ad 25 cm longus dislanliflorus. Bracleae parvae ovatae acutae ovario multo breviores (V4 — Vs)- ^^oves inter majores generis conspicui lutei elegantissime bruneo-venosi. Sepala 3 cm longa 7 mm lata (intermedium brevius), petala 2,5 cm longa, 1,2 cm lata, labellum 2,5 cm longum, 2 cm latum, gynostemium 1,3 cm longum. Philippinen, Insel Mindanao. Zwisclien Imperata arundinacea leg. Dr. Warburg. Es ist ausserordentlicb schwer, die Verwandlschaft dieser Art genau festzuslellen. Sie ahnelt den Bluten nach am eheslen einer elwas grossen Eul. campestris Lindl., doch ist das Labellum ganz anders, der Sporn nach der entgegengeselzlen Riclitung d. h. vorwarls gekrummt und die ganze Blute uberhaupl bei Eul. Warburgiana viel grosser. Das Pollinium und die Anthere ahneln donen von Eul. inconspicua Griff., Postli. pap., Ill, tab, 326, mil welclier Art sonsl nichl die mindosle Aehnlichkeil besteht. Soweil ein Vergleich nach einer blossen Diagnose moglich isl, scheinen audi Anklange an Eul. andamanensis Rchb. fil. Flora 1872, p. 276 vorziilicgen. Damil sind donn aber auch die Beziehungen zu Ende; von den in Blume, Java-Orchideen, und Hooker's Flora of Brit. India aufgefuhrten Arten gehort keine in die unmitlelbare Verwandtschall. Jedcnfalls geliorl diese Art zu den schonslen unter den Eulopbien, die Blumen mfissen ungefahr den Eindruck derer von Ipsea spesiosa machen. Die Gattung Eulophia erslreckt sich von \Yestafrika in einer grossen Anzahl von Arlen siidwarls bis zum Cap und ostwarls bis Indien, wo die Arlen nach und nach minder zalilreich werden. Dass sich die Gatlung bis zu den Molukken erstreckc und dort einen so brillanlen Verlreter babe, wie die hier beschriebene Art, war bisher niclit bekannt. Tafel 266. II. Oberer Theil einer Pflanze. 8. und 9. Labellum. 10. Anthere. M. Saule von der Seite. 12. Pollinium. (Alles schwach vergrossert.) 116 Tafel 267. I 1—7. Rodrigaezia Lehmauni Bchb. fil. Sepalo dorsali cucuUato lanceolalo acuto, laleralibus in unum connatis duplo longioribus pseudo- calcar efformanlibus calcar proprium fere basin usque amplectentibus eoque longioribus; petalis sepalo dorsali aequilongis dorso carinalis cuneatis anlice retusis rotundatis; labello duplo longiore cochleato in ima basi callis 2 minulis instruclo lobis lateralibus obsolelis rotundatis, inlermedio duplo laliore bilobo profunde cmarginalo, labello postice in calcar filiforme reflexum rectum apice tantum curva- turn aculum produclo; gynostemio petalis aequilongo gracili anlice in alas trapezoideas acutalas dilalato anthera horizontali longa uniloculari; poHiniis et rostello generis. — „Pseudobulbis ligulato-ovatis ancipilibus monophyllis; foliis cunealo oblongo-lanceolatis acuminates; raceme pendulo seu porrecto" (ex Rchb, fil.). Flores pallide virides, lutescentes, labellum intus pallide roseo suffusum. Rodrisuezia Lehmanni Rchb. fil. Mss. 4881 und in Card. Chron. 1883, I, 403, Eine Pflanze vom Bau der meisten Rodriguezia-Arten. Sie gehort speciell zu dem Formenkreis von Rodriguezia caloplectron Rchb. fil. und Rodriguezia gi^anatensis Lindl. Was sie besondcrs kenn- zeichnef, sind die zu einer Rohre verwacbsenen seitlicben Sepalen, welche den soliden ziemlich langen und nur an der Spitze ctwas abwarts gekrummlen Sporn ganzlich einschliessen und an Lange sogar noch elwas ubertreffcn. Die Pelalen sind absolut keilformig, vorn gestulzt, abgenindet. Das Labellum verbreiterl sich aus ganz scbmalem Grunde zu einer flach verlieflen langlichen Schale, der ftlillel- lappen ist breit nierenformig und vorn gebuchlet. Diese Art, welche Prof. Reichenbach nach Herrn F. C. Lehmann, deutschem Consul in Popayan, Columbien, benannte, ist keine der hervorragend brillanten Pflanzen, aber sehr interessant durch ihre Verschrankung von seillichen Sepalen und Sporn. Ausser den beiden oben genannten Arlen gehort nocli in diesen Formenkreis Rodriguezia refracta Rchb. fil. (Walp., VI., 696 und Refug. bot., II, tab, 129 ic. opt.!) und dieser Art steht Rodriguezia Lehmanni unbedingt am nachsten. Die Farbe der Bluten scheint sehr variabel zu sein. Reichenbach gibt a. a. 0. an, er habe Bliiten gesehen, welche weisslich ockergelb angehaucht waren, die Petalen aussen grunlich (wie in unsrer Abbildung), die Lippe mit 2 zimmtbraunen Flecken und braunen Slreifen und Fleckchen vorn auf der Lippe. Eine andre Bliile zeigle grune Streifen auf den Petalen. In unsrer Abbildung ist die Aussenseite der dorsalen Sepalen und der Petalen grun und braun uberlaufen. Tafel 267. I. Oberer Theil eines Bliitenstades. 1. Labellum von oben gesehen und flach ausgebrcitet, 2. und 3. Saule von der Seite gesehen, 4. oberer Theil der Saule von vorn gesehen. 5. Anthere von unlen. 6. dieselbe von oben. 7. dieselbe von der Seite gesehen. I in nalurlicher Grosse, 1 — 3 schwach, 4 — 7 starker vergrossert. Tafel 267. II. %-\%^ Plenrothallis gelida Lindl. Sepalo dorsali cymbiformi circuitu lineari obtuse acuto, laleralibus linearibus modice carinatis omnibus inlus et margine pilosis, lateralibus ima tantum basi connatis; petalis multo brevioribus spalhulatis antice emarginatis, labello etiam minore curvato circuitu fere pandurato apice reflexo retuso, disco callis 2 praesertim medio elevatis interjecto humiliore; gynostemio curvato, anthera saltis alta, androclinio minutissime serrulato postice retuso, rostello angusto-lineari piano porrecto. — Tolus flos sub anlhesi ringens, sepala vbt 2 mm longa. Planla robusta elata, Caulis secundarius 15 cm alius firmus, folium oblongum obtusura laele viride firmum basi non in peliolum angustatum sed paulo (an semper?) torlum. Racemi saepissimc 2 folia aequantes. Bracleae minutae ovarium non aequanles. 117 Pleurolhallis gelida Lindl. in Bot. Reg. 1841, iriisc. 186. — Idem, Folia Orchidacea, Pleurotliallis, pag. 4, Nr. 12. Eine verlialtnissmassig hubsche Pleurolhallis-Art von holiem Wuchse und kraftigem Blatlwork. Die sammllichen, nur fur den Botaniker wichtigen Merkmale enlhall die laleinisclie Diagnose. Der Verf. ist in der glucklichen Lage, zu dieser Art sowohl, wie zu der sehr fdinlichen PJeurolhallis poly- liria Rchb. fil. gules authenlisches Material zu besitzen, und hielt es fur unbedingl wQnschenswerlh, die gar zu lakonische Diagnose Lindley's in den Folia a. a. 0. durcb eine genauere zu crganzen. Zu Lindley's Diagnosen fur Stelis und Pleurolhallis in den Folia gehoren nolhwcndig sein Herbar oder nodi besser seine Analysen; ohno diese isl ein Beslimmen in vielen Fallen ein gewagtes und sehr unsicheres Unternehmen. Im vorliegenden Falle slanden zu boidcn Arten die Originalcxemplare zur Verfilgung, welche Herr Oberhofgartner Wendland von Prof. Reichenbach erhalten hatte und, uin jeden Zsveifel an der Aulhenlicilal wenigslens der einen Arl zu beseitigcn, besass der Verf. eine Copie von Liiidlcy's Analyse. Beidc Arlen sind im Habilus ungemein ahnlich. Das Blalt von PI. gelida ist etvvas schmaler, kiirzer gesliell und am Grunde etwas gedreht. Das von Pi. polyliria isl breiler, gestielt und geradeaus gewachsen; ob aber diese Charaklere permanent sind, vermag zur Zeit niemand zu sagen; derarliges lassL sich nur durch lange Beobachtungen in der Heimat beantsvorten. PL gelida scheint stels nur 2 Aehren zu machen, PL polyliria dagegcn 5 — 6; auch dies ist ein Merkmal zweiten Ranges, denn hier kommt der jcwcilige Cullurzusland in BeLracht. Ein Merkmal abcr, welches schon bei massiger Lupenvergrosserung zu erkennen ist, bildel die Behaarung am vordercn Theil der Sepalcn. Bei PL polyliria ist diese so diebl, dass sie gegen das Licht gesehea scbon fiir scharfe Augen, mindestens mit sehr schwacher Vergrosscrung erkennbar wird, walirend bei PL gelida erst eine gute Yergrosserung dieses Merkmal zeigt. Da die Sepalen bei PL gelida fast bis zur Basis bin frei, bei PL polyliria hingegen bis zur Halfte vervvachsen sind, so spreizen die Biuten von PL gelida mehr als die von polyliria. Es kame nun die Reihe an die feinerea Merkmale, welche Zug um Zug bei beiden Arten Abweichungen zeigen. Es ist indess bei derartigon Pflanzen, die nur den Bolaniker inleressiren, eine Wiederholung aller dieser Einzolheilen in deulscher Spracbe uberflussig. Das Habitusbild ist mil Benutzung einer von Herrn Oberhofgartner Wendland entworfenen Skizze gezeichnet. Das Material an Biuten fur diese Art und PL polyliria wurde mir von demselben Herrn guligsl mitgelheilt. Tafel 267. IL Habitusbild, naluriiche Grosse. 8. Bliile. 9. Labellum. 10. Petalum. 11. Gyno- stemium in 2 Stellungen. 12. Anthere von unlen gesehen. 8 — 12 alles bedeutend vergrosserl. Tafel 268. I. 1-5. Pleurothallis Referstelniaiia Bchh. fil. [§ X. Apodae, caespilosae.] Caule secundaria leuui panels vaginis basi veslilo, folio e basi angusta lincari cuneato in laminam oblon^am v. oblongo-lanceolatam acutam apice ipso mioutissime tridenlatam dilalato; scapo mullo lon'^iore filiformi strictissimo apice subfractiflexo paucifloro dislanlinoro, braclcis minutis triangulis ovariis raultolies brevioribus. Sepalo dorsali ligulalo aculo, lateralibus seraiconnatis parte libera lanceolata acuta omnibus iiilus pilis brevissimis hyalinis hirsutis, petalis mullo rainoribus e basi liiieari in laminam spathulatam obliijue rhorabeara antice apiculatam dilatatis; labello etiam breviore complicalo III. 16 118 vi expanso e basi angustiore Iriangulo intus et margine pilis hyalinis vestito; gyiiostemio elongalo cycnochiformi margine minulissime denticulate , dentibus apiccm versus majoribus , androclinio Iridentato. Tola planta 20 cm alta v. paulo allior, folium 5 — 6 cm longum, 1,5 — 2,8 cm latum, scapus 15 — 18 cm alius tenuissimus. Flores penduli v. nutantes fere 1 cm diaraetro, sepala 6 — 7 mm longa, 3 mm lala, viteliina slriis subparallelis transversis purpureis picta, petala pallidiora (albida) purpurco- punctulala, labellum violaceum, gynoslemium albidum violaceo-punctatum. PleurotliallJs Keferstciniana Rchb. fil. Bonplandia, II, 2i, nomen! — J, Lindley, Folia Orchid., Pleurolhallis Nr. 240, p. 39., kurze Diagnose. — Reichenbach fil., Walp. Annal. bet. syst., VI, 170. TNacb Reichenbacli's Angaben in Bonplandia a. a. 0. wurde die Pflanze bei Caracas in Venezuela in 4000 — 5000 Fuss Meereshohe von Wagener gesamnielt, blieb aber in den Sammlungen sehr selten. Von neueren Sendungen verlaulel nichls und das Pradicat „rarissima" verdient sie auch heute noch. Das Exemplar, nach welchem diese Zeichnung und Beschreibung gemacht wurden, lebt z. Z. in Herrenhausen. Es ist eine der hubscheren Pleurothallis-Arlen. Die Sepalen sind ockergelb mit pur- purnen Querbinden, die sehr eigenlhumlich geformten spatelfOrmigen Petalen mit Purpurflecken auf hellgelblichem Grunde; ahnlich die schwanenhalsahnlich gebogene Saule, deren Grundfarbe noch heller ist. Das Labellum ist violelt und hochst eigenartig geslaltet. Es lasst sich am besten mit einer sich verscbmalernden Rinnc vergleichen, welche erst aufwarts und dann schrag nach unten gebogeu ist. Es ist ganz unmoglich, es so auf eine Flache auszubreiten, dass man ein genaues Bild des Um- risses gewinnen konnte. Die Sepalen und das Labellum sind auf der lunenseite mit farblosen haar- w ahnlichen Warzchen oder kurzen Harclien besetzt. Die VVirkung dieser krystallhellen Harchen auf den pantherfleckigen Blaltern ist im schrag auflallenden Lichte sehr schon. Das Material an Bluten verdankt der Verf, Herrn Wendland; die mit grosser Sorgfalt gezeichneten Analysen konnle er einfach bestaligen. Tafel 268. L Habitusbild , nalurl. Grosse. 1 . Labellum von der Seite. 2. Petalum. 3. Seitliche Sepalen von oben und unteri gesehen. 4. Oberes Sepalum. 5. Saule. Fig. 1 — 5 sehr stark vergrosserl. Tafel 268. II. 6—12. Plenrothallis polyliria HcJib. fil. [Macrophyllae, racemosae.] Sepalo dorsali oblongo spatliulato obluso apice ip.so biparlito piloso, lateralibus obliquis fere medium usque coalitis menlum efiicienlibus ulroque carinato acuLo margine piloso; pelalis cunealo- rhombois anlice erosulis aculis duplo brevioribus quam sepala; labello ligulalo toto circuitu fere reclangulo, lineis elevalulis in disco 2; gynoslemio arcualo clavato, androclinio denticulato. — Planta valida. Caulis primarius repens 4— 5 ram diametro satis firmus, caulis secundarius 15— 20 cm altus vaginatus, monophyllus. Folium oblongum oblusum apice emarginalum basi in pedunculum brevis- simum contraclum ad 20 cm longum ad 9 cm latum, squama 1-carinata in basi. Racemi 2—5 folium subaequanles subsecundi apice plus minus fractiflexi. Bracleae ovario bene breviores. Flore, 2—3 mm diamelro, loli racemi sub anlhesi illos Convaliariae majalis (magnitudine valde reductae sc.) ludentes. Pleurolbaliis polyliria Rclib. fil. in Card. Chron. 1871, p. 1483. Ein ziemlich ansehnliche und gewissermassen hubsche Pleurothallis. Die bis zum Blall hinauf bescheideten Stengol vverden bis zu 25 cm hocb, das Blatl samt dcm Stiel 20 cm, die ganze 119 ^^^^^^ r r Pflanze hat also nahebei einen halbon Meter an Hohe. Aus der scljarfgekielten Scheide eiilspringen 2 Oder melirere Bliitenstande, welche fast von der Basis an Blutcn Iragen. Diese sind von kurzen Deckblaltchen gestulzt, in frischeni Zustand hellweisslichgelb, getrocknel cilronengelb und durch die deulliche Behaarung der Sepalen ausgezeichnet. Dieses Merkmal unlerscheidet sie sofort von der sonst ausserordentlich ahnlichen PI. gelida Lindl. — Da bei dicser Art alle Vergleiclispunkte hin- reichend erschopfend behandelt sind, glanbl der Verf. hier auf Wicderholung verzichlen und ein- fach auf das dort Gesagle verweisen zu sollen. Das Habitu.sbild wnrde mil Benutzung einer von Herrn Oberhofgarlner Wendland gezeichneten Skizze enlworfen; die so sorgfaltig gezcichnelen Analysen dieses Herrn sind ein Beweis der Liebe, welche er diesen sonst so verachtcten Pflanzen widmel. Tafel 268. II. Habitusbild. 6. BlQte. 7. Die seitlichen Sepalen. 8. dorsajes Sepalum. 9. Pelalum. 10. Saule. M. Querschnilt dcs Labellum. 12. Labellum von oben. Alles bclrachllich vergrossert. Tafel 269. 1-9. Lai si a GrifAtliii (LindL) Kranzlin. [B. PJanifoliae.] Caule valiJo ad 40 cm alio; foliis disticliis coriaceis densis linearibui> ad 15 cm longis ad 1,5 cm lalis apice irregulariter praemorsis; racemis paucifloris subnutanlibus quam folia brevioribus; ovarils bracteas minutissimas multo excedenlibus supra curvatis hexagonis v. hexapleris. Sepalo doi\sali lale ligulato obluso, laleralibus paulo longioribus ovato-oblongis inaequilateris margine inferiore magis evolulis dorso apicem usque carinatis; pelalis obovatis obtuse acutis aequilongis; labello basi excavalo cum gynostemio arete coalilo, lobis laleralibus minulis triangulis anlice rotundalo-retusis, intermedio maximo crassissimo piano ovato obluso apicem versus compresso ibique in mentum acutangulum producto, lineis numerosis parallelis rugulosis in disco; gynostemio brevi. antliera imperfccte biloculari polliniis globosis poslice biparlilis, caudicula latissima lineari, glandula transversa falcata anguslissima ; fovea sligmalica semicirculari. Tolus flos fere 2,5 cm diamelro sub anthesi ringens, sepala pctalaque laele viridia, labellum pallide viride margine superiore callosum, purpurco marginalum et slrialum, gynostemium albidum. Eine miUelgrosse Pflanze so genau von dem Habitus und Aussehen einer monopodialen Vandee, dass die Darstellung eines Habitusbildes Gberflussig ist Der Slamm des einzigen mir bekannl gewordenen Exemplars ist annahernd 40 cm hoch. Die Blatter sind lineal, ctwas bogig gekrummt und an der Spitze unregelmassig ausgebissen. Die Blutenslande entspringen mehrere Internodien unler dem Gipfel. Die Abgrenzung der indischen Genera der Orchidaceen wird stets eines der verwickellsten Capilel der Systemalik bleiben. Kaum auf frgendeinem Gebiete sind die Merkmalc so flucluirend. Die Anzabl von Vanda-Arten, welche sich urn die alle Vanda crislata Lindl. gruppicren, hat von jeher eine merkwurdige Slellung neben den andern eingenommen, denn abgesehen von dem bei indischen Orchidaceen sehr haufigen und zur Charakteristik der Gatlungen kaum vervvertbbaren monopodialen Aufbau, den man ganz correct als den Vanda -Ilabilus bezeichncn kann, sind die Einzelheilcn der Bluten dieser Gruppe Punkt fur Punkt verschieden von dcnen der Vanda-Arten im engeren Sinnc und vollig die von Luisia Gaudichaud. — Bei der Bearbeitung der indischen Orchidaceen (Flora of British India, Vol. VI, p. 53) gab Sir Joseph Hooki^r diesem Verhallniss Ausdruck, indem er die ganze Crislala- Gruppe sehr IrefTend folgendermassen charakterisirle : „Inflorescence and flowers of Luisia, but habit and foliage of Vanda". Angesichts der Thatsache, dass nichl bloss bei Vanda, sondern auch bei Saccolabium, Sarcanlhus und Aerides sich diese Form des monopodialen Slammes mit flachen riemenformigen Blattorn findet und dass umgekehrl bei diesen Gallungen auch die Form mit droh- 16* 120 runcleii Blattern vorkommt — Aerides Yandarum z, B. — ist es klar, dass der Habitus in alien diesen Galtungen nicht einmal die Rolle eines nebensachlichen Gattungsmerk males spielen kann, sondern ganz ausser Rechnung zu stellen ist. Dies Zugestandniss kann unmoglich verweigert werden. Hieraus folgt aber unmittelbar, dass die ganze Crislata-Gruppe von Vanda zu Luisia zu stellen ist, welclie Gallung somit in zwei habitueli gut unterscbiedene Gruppen zerfallt, namlicb A, foliis terelibus und B, foliis planis. Die Abanderung der Nomenclatur ergiebt sich somit von selbst. Es ist Sir Joseph Hooker, der zuerst dies Verhallniss klar zum Ausdruck gebrachl hat, der faclische Autor, obgleich er aus seitab liegenden Griinden es vorgezogen hat, die landlaufige Nomenclatur beizubehalten. Wie . uberzeugend ubrigens die nabe Verwandtschaft oder Zusammengehorigkeit der Arten dicser Gruppe mil Luisia sich auch schon Lindley aufgedrangt hat, beweist die Thatsache, dass er die unsrer Art zunachst verwandte Vanda alpina im Bot Reg. von 1858 unter dem Namen Luisia alpina beschrieb. Es isl dem Verf. nicbl angenehm, die Umanderung der Namen und die damit verknupfte Aenderung des Aulors in dieser Weise vornehmcn zu mussen. Die Nomenclatur der Gruppe wird also forlan zu lauten haben ; Luisia Gaudich. A. Teretifoliae. B. Planifoliae, Kranzlin. (incl synonym.) V\ Kranzlin. 'Luisia alpina Lindl. Bot. Reg. 1858. Misc. 56 hue forsan Vanda Griffilhii Lindl. Dagegen isl auszuschliessen die nach Hooker fil. mit einem langen Sporn versehene Vanda pumila Hook, f., welche ausserdem sehr vicl kJeinere Biiiten als L. alpina und cristata hat. Ein Sporn fehit alien Arlen von Luisia absolut. (Vergl Hooker, Flora of Brit. India, VI, p. 53 unten.) Ob die beiden oinander sehr ahnlichen Arten Luisia alpina und Grilfilhii geirennt oder vereinigt werden mussen, st mit dem z. Z. in Europa zu Verfugung stehenden Material nicht auszumachen; es steht bier die Ansicht Llndley's, in dessen Herbar sie gelrennl und durch abweichende Analysen begrundel sind, der Aussichl Sir Jos. Hooker's, der sie 1. c. vereinigt, gegenuber. — Wie dem sein m> gewahr! die Gattung Vanda nach Ablosung dieser Arten ein sehr viel nalurlicheres Bild, wahrend die Gallung Luisia, deren ciner Millelpunkt ohnedies im Ilimalaya-Gebiet liegt, durch Hinzufugung dieser ganzen auf Nord-Indien bcschranklen Grupj)e keinerlei discrepante Bestandtlieile erhalt. Es erubrigt noch, etvvas uber die Wiederherslellung der Luisia Griffilhii (Lindl.) Kranzlin zu sagen. Es ist ganz klar, dass die Art mil Luisia alpina sehr nabe verwandt ist, sie hat aber (und das geht aus der im Herbar. Lindley befindlicheh Analyse hervor) auf der Oberflache des Labellums eine Anzahl Parallel- reihen von quergerieaen oder gekornellen Warzchen, welclie in dieser Form bei Yanda alpina fehleii, der Rand des Labellum isl elwas eriiaben und wulslig, aber keineswegs hoch geniig, urn fiir das sonst ganz flache Labellum den Ausdruck „ concave" zu rechlferligen. Die Erfahrungen, welche der Verf. bisher mil der Zuverlassigkeil der Lindley'sclien Analysen gemacht hat, sind derart, dass er sich auch ill diesem Falle der von Lindley aufgestcJIlen Ansicht unbedingt anscliliesst; nur sehr selten (und dann meisl auf Grund sparlichen oder durfligen Materials) sind diese Analysen irrefuhrend. Der Verf. sah Luisia Griffithii uuler den von Herrn Alfred van Imschoot auf der 1 893 veranstaltelen grossen Garten- bauaustellung zu Gent ausgestellten Pflanzen. Sie war als Yanda cristata verkauft worden, uber das Valcr- land war nichls Sicheres zu ermilteln; es ist vermulhlich das von V. cristata, also Nord-Indien. Tafel 269. \. Blute von vorn. 2. von der Seite. 3. Labellum von oben. 4. schra und 5. direct von der Seite. 6. Saule von vorn. 7. und 8. Pollinium (alles vergrossert). 9. Spitze des Blatles (naturl. Grosse). 121 Tafel 269. 10 — 20. Saccolabiam Wendlandoram Echh. fil. w I Sepalo dorsali ligulato obtuso, lateralibus oblique Iriangulis v, cuneato-obovalis aculis; pclalis oblongis obtusis; labelli lobis lateralibus niinutis subnullis, intermedio lale ovato triangulo vcrrucoso, calcari v. sacco amplissimo rolundalo quam ovarium bene longiore, marginc superiorc v. oslio squamis 2 semiclauso squama parietis dorsaJis supra profundc emarginalo calcari succo ucclareo scatenle, gynostemio brevissimo, anlbera anlfce protraclo, apice reluso cmarginalove uniloculari, polliniis globosis, caudicula lineari tencrrima glandula lineari-oblonga, rostello filiformi apico bifido valde prolracto; androclinio profundo. — Tolus flos subclausus vilellinus 2 — 3 mm diamolro. Folia inaequaliter biloba lorala linearia 15 — 25 cm longa 3—4 cm lala. Racemi rhachis crassissima viridi-purpureo marmorala, bracleae subnullae, (lores non resupiriali. Cleisosloma Wendlandorum Rchb. fil. in Olio u. Dielricb, Allgem. Gartenzeitung 1836, p. 219. Hooker, FJora of BriL India, VI, 74. Cleisostoma callosa Bl. Bijdr. 362 und Rchb. fil. in Bonplandia, III, 219 und Walper's Annales \'I, 890, Pomatocalpa spicata Kubl und von Hasselt. Einc dcr Pflanzcn, welchc zur Verzweiflung dor Importeurc und Amateurc und zur Freude dcr Botaniker geschafTen zu sein scbeinen. Dcr Habilus isl der einer ecbten Vanda-ahnlicben Scbonheil. Monopodialer Wucbs, breitc kraftige Blaller, kurz ein Aufbau, der Gules verspricbt. Die Bifiten sind aber nichls weniger als scbon, 2 — 3 mm im Durchmesser, helldoltergelb mit einer minimalen An- deulung von Purpur, die man aber erst unter der Lupe erkennt. Das Labcllum hat einen cnorm entwickelten sackahnlichen Sporn, der aber am obern und vordern Rande durch 2 nacb innen gewendete Schuppen, zwischen denen ein schmaler Schlitz offen ist, grosstentheils gescblossen isl; die dorsale Schuppe ist oben ausgerandet. Die Antherc ahnelt einer MQlze mit sehr weit vorgc- zogenem Schirm, sie ist einfacherig, ohne Andeulung einer Scheidevvand. Das Roslellum ist lang vor- gezogen und an der Spilze zvveilbeilig. Die Art scheinl im osllichen Theiie Indiens weit verbreitel zu sein. Reichenbach gibt fur seine jedenfalls hierhergehorende Cleisostoma callosa (sic!) Java als Vaterland an, die Slandorte in Hooker's Flora of British India erstrecken sicb von den Andamanen bis in das nordliche Burmab. Der Verf. erhielt diese sehr seltene Pflanze aus der an botaniscben Seltenheilen so reichen Sammlung des Herrn Alfred van Imschool, Gent, Mont SL-Amand. Tafel 269. II. 10. Blute von der Seite. 11. von vorn. 12. Labellum und Saule von der Seite 13. von vorn. 14. Saule von vorn. 15. Labellum von hinlen und innen (auseinandcrge- spreizt). 16. Anlhere von aussen. 17. von innen. 18. Pollinium von der Seite. 19. von vorn. 20. von hinten. (Alles vergrossert.) Tafel 270. I. 1-8. Deiidrobiuni sphegidiglossum Rchh. fil. Sepalo dorsali oblongo obtuso, lateralibus Iriangulis aculis dorso manifesle carinatis apice anci- pilibus; petalis oblongo-lanceolalis acutis sparsim lacero-dentalis; labello e basi cuneala sciisim dilalalo, lobis lateralibus Iriangulis aculis margine lacero-dentatis cilialis, lobo intermedio vix longiore anticc reluso ibique in crines numerosissimos soluto, disci callo antice setoso medio cl basin versus nitido; 122 gynostemio infra foveam stigmaticam lobulis 2 deflexis instruclo, ima vero basi utrinque excavato, linea medlana elevata inlerjecla, apice gynoslemii tricorniUo, anthera cornui dorsali satis firme affixa. Flores albidi hyalini 1 ,5 cm (expansi) diametro, 1 cm sub anthesi, labelli callus luteus. Bracteae ovatae ovarii dimidium aequanles. Dendrobium spbegidiglossum Rchb. fil., Bonplandia, II, 88; idem, Walper's Annafes, VI, 290, Nr. 58 (beide Stellen gleichlautend). — Hooker fil., Flora of British India, YI, 737. — Hue sec. Reichenbach ct Hooker. XXIV Ein winziges Dendrobium mil kurzen, zur Blutezeil gefurchten schlanken Bulben und linealen Blattern. Die 5 — Gbluligen Trauben enlspringen ziea^lich hoch. Die Bluten sind weiss, durchscheinend und fast farblos zu nennen. Die Sepalen bilden ein massig langes gerades Kinn, die viel kleineren Pelalen sind langlich, stumpf und entweder an beidcn Randern oder mindestens nach unten, d. h. nach dem Fruchlknoten bin, hier und da wimporig gezahnt oder zerschlilzt. Beim Labellum nimmt diese Art der Tbeilung des Randes an den dreieckigen Seitenlappen zu, um an dem Miltellappen die bochste Entwickelune zu erreichen. Dieser Theil endet mit einem Gewirr durcheinandersescblungener Haare. Es fehit der Blute nur die nolhige Grosse und Farbe, um ein weil abenteuerllcheres Aussehen zu haben als solbsl Dendrobium Brymerianum. Sehr sonderbar ist die Saule. Ungefahr unter der Narbenhohle sind 2 sich nacb unten vcrlaufende schmale parallele lineale Zipfel befestigt und unterhalb dieser hat die Saule joderseils eine lange schmale tascbenabnliche Vertiefung, in der Mille aber eine langc glanzend gelbe, bis auf das Ende des Saulenfusses verlaufende Leiste. Die Anthere baftet sehr fest an dem dorsalen Zahn des Androcliniums, welcher in eine Vertiefung der Anthere lief hineinpasst. Reichenbach stellt die Art zwischen D. M'Carlbiae Hooker u. D, revolulum Lindl. Mit der ersten dieser Arten liat sie nicht die entfernteste Aehnlichkeit, mit der zweiten nur in dem negativen Merkmal der unbe- deulenden weissen Blumen^ die indess bei D. spbegidiglossum doch noch etwas Charakter haben. Eine garlnerisch werlhvolle Art ist cs nalurlich trotzdem nicht. Der Verf. erhielt frische Bluten aus der Sammlung des Herrn Alfred van Imschoot zu Mont St.-Amand, Gent. Tafel 270. I. 1. Blute nat. Grosse. 1* elwas vergrossert. 2. Blute ohne Labellum, gespreizt. 3. Labellum. 4. Saule. 5. Kopf der Saule ohne Anthere. 6. Anthere von vorn. 7. von der Seite. 8. von hinten. (Alles vergrossert.) Tafel. ^70. II. 9—15. Listrostachys fletteiiiae Krdnzlin. Radicibus pro plaiilae magniludine crassis, caule brevi distichophyllo ; foliis linearibus apice in- aequaliter bilobis basi arclissime compressis ad tO cm [ongis I cm latis vel vix lalioribus; racemis capitatis \ ad 3 ex axillis foliorura basilarium orientibus basi bracleis magnis inanibus veslitis, in bracleas floriferas decrescenlibus. Sepalis petalisque paulo minoribus obovatis obtusis labello concholdeo (lobis lateralibus omnino obsolelis) explanato transverse ovali antice reluso emarginatove, calcari recto a diraidio amplialo ovarii ne quartam partem quidem aequantibns; gynostemio brevi, anthera plana denti androclinii poslico satis firme adhaerente, glandiila oblongo-lineari, caudiculis % linearibus (apice non cupulalis); rostrllo tripartilo, parte intermedia raajore omnibus linearibus. 123 Angraecum ceplialoles Kranzlin. Mittheilungen aus den dcutschcn Schulzgebielen , II, 4 (1889). Eine Listroslachys mit kurzem Slamm und 6 — 10 schmallinealen BlSttern. Die Bluten er- scheinen wie Lei der von J. Lindley beschriebenen Listroslachys (Angraecum) capitala (Lindl.) Rciib; fil. in dichlgedrangten Kopfen, die an iMiniaturformen der sudamerikanischen EUeanthus-Arten erinnern, denn sie sind gleich jenen am Grunde mit grossen Irockenbauligen Bracteen umgeben. Die Blutenstiele sind ziemlich lang und so abgeslufl, dass die Blulen sub nnlhesi annabcrnd auf gleicber Ilohe slehen. Die Sepalen und Pctalen sind naliezu gleich gross, das Lal)ellum ist breil muschelformig und vorn etwas ausgerandet, der Unlorschied zwischen Scitenlappcn und Milldlappen ist voUig verwischl, der Sporn isl gcrade, kurz d. b. kaum V4 "nd hoi den unteren Blufen kaum Vg so lang als das Ovarium und nach der Spilze zu aufgelrieben. Die Saule ist sehr kurz, die Narben- liohle nimmt die ganze Vorderseile ein, die Antljcrc ist flach und einfachrig, die KJcbscheibe ausser- ordentlich lang, die Stielclien bis zum Grunde gelrennt Die ganze Bliile hat einen Diirchmesser von 3 bis 4 mm, sie ist mit Ausnabme einos gruiilicben Fleckes auf dem Labellum reinweiss. Es ist dies die drille Art einer klcincn selir scbarf um- scbriebenen Gruppe westafrikaniscber Lislrostacbys, die man nach der alleslen Art die Capilafa- Gruppe nennen kann. Es geboren hierher ausser dieser Art Lislrostacbys cepbalotes Rcbb. fil. und Listroslachys capilala Rchb, fil. (Angraecum capilatum LindJ.). Als der Verf. vor einigen Jabren die Orcbidaceen bearbeitele, welclie unser unglucklicher Landsmann Johannes Braun aus dem siidlichen Kamerun-Gebiet heimgebracbt batte, bcscbrieb er diese Art als Angraecum ceplialoles und benutzle einen bereits von Reichenbacb gebraucbten Speciesnamen, ohne zu wissen, dass eine Lislrostacbys cepbalotes bereits 1872 von Reichenbacb in Card. Cbron. beschriebcn war. Die Beibebaltung von Lislrostacbys, welcbe dem Verf. damals nur die Rolle einer Section von Angraecum zu verdienen scbien, als selbstandige Galtung macht auf alle Falle eine Aendcrung des Speciesnamens notbig, da die von Reichenbacb beschriebene Pflanze mit der bier vorliegenden keines- wegs idenlisch ist. Es stammen aber die Exemplare zu unsrer erslen Diagnose (1889) und zu der bier publicirten, die nur wenig geanderl ist, aus einer und derselben Sammlung Braun'scher Original- cxemplare, die in den Bolaniscben Garten zu Berlin und Herrenhausen cullivirt werden. Der Unler- schied zwischen Listroslachys cepbalotes Rchb. fil. und dieser Art beruht hauplsacblich auf dem Labellum, welches bei L. cepbalotes dreilappig ist, deutlicb abgesetzte balb eiformige Seilen- lappen, einen zungenformigen (ligulaten) Mitiellappen und einen Sporn von der Langc des Frucbt- knolens besitzt, alles Merkmale, die bier absolut nicht zulrefTen; ausserdem ist das Roslellum obwohl 3theilig, doch in seinen feineren Details ganzlich abweicbend. Der Verf. erhielt eine Zeichnung nach der Natur und Herbarmaterial von Ilcrrn Oberbofgarlner Wendland zu Herrenhausen, unter dessen Leilung die Pflanze regelmassig blubl; ausserdem stand das von Joh. Braun eingesandte Alkoholmaterial zur Verfugung. Die Pflanze erhielt ihren neuen Namen nach Frau Prof. Mctlenius, der Scbwesler des di^r Wissenscbaft zu frub enlrissenen Johannes Braun, welche der gule Genius ilires Bruders war. Tafel 270. B. Habilusbild, etwas verkleinerl. 9. Blutensland. 10, einzelne BlQle. 11. La- bellum und Saule. 12. Labellum und Sporn von der Seile. 43. Antherc, von vorn und hinten gesehen. 14. Saule von vorn ohne Anthere (r^^Rostellum). 15, Pollinium von vorn. — Mit Ausnabme von 9 alles vergrossert. 124 Tafel 271. Bolbophyllum niandibulare Hchb. fil Floribus niaximis! Sepalo dorsali e basi ovata lanceolalo acuminalo dorso praesertim apicem versus carinato, lateralibus similibus fere omnino in scapham ulrinque argute carinatam medio sulcatam conglutinatis; pelalis oblongis acuminatis terlia vel quarta brevioribus non carinatis teneriori- bus; labelli hypochilio e basi paulo latiore angustato medio umbonalo, epichilio (seu labello ipso) e basi cordato oblongo obtuso disco densissirae piloso apice infra in mentum producto medio sul- calo; gynoslcmio brevissimo supra in brachiis 2 dolabriformibus infra acuminatis instructo, andro- clinio postice obtuse dentato, anthcra, polliniis generis. Flores subclausi inter maximos (fortasse maximi) generis, sepalum dorsale 5 cm, lateraiia 5,5 cm longa, intermedium 1,8 cm lateralia 2 cm lata vel eliam laliora, petala 3,8 cm longa, 1,7 cm lata, labellum fere 2 cm longum. Tolus flos extus viridis (praesertim carinae), ceterum sordide purpureo suffusus, intus (praesertim petala) obscure viridi-purpureus, labellum lutcolum, sells creberrimis purpureis vestitum. Bolbophyllum mandibulare Rclib. fil. Card. Chron. 1882, March 18. Diese Pflanze isl eine der grossten Bolbophvllen , und die Rluten sind die grossten z. Z. bc- kannten aus dieser Galtung. Reichenbach's Yergleich dieser Blutrn mit denea von Lycaste telragona isl nicht selir glucklich, denn die Bluten sind bier langer und mehr nickend und hochstens die scharfen Kiele der untern Sepalen mogen von fern her an jene Art erinnern. Bezuglich der Petalen mag cin Merkmal erwahnt werden, welches scbwer in der Diagnose unterzubringen war. Am Grundc beider Petalen fmdet sich eine an den Randern etwas freie dreieckige Platte, welche vollig den Ein- druck eines angewachsenen, den Petalen superponierten Blattes macht, dessen Bander in das Ovarium verlaufen. Es ist fast genau dieselbe Bildung wie bei Bolbophyllum bracteolatum Lindl. (Bolbophyl- laria bractcolata Rchb. fil.) und cin weitercr Beitrag zu dem von Prof. Pfilzer begrundeten Satz, dass las Ovarium der Orchidaceen als Axengebilde aufzufassen sei. Sonderbar ist es, dass gerade wieder eine Art dieser Gattung ein Beispiel liefert. Die Farbe der Blumen ist ein Gemisch von Grun und Braunrot, an den Sepalen berrscht mehr die erstere, an Petalen und Labellum mehr die letztere Farbe vor. Die Lippe hat die iibliche Sigmalbrm der Bolbophyllen, das her/Formige Epichilium Oder Labellum im engern Sinne ist mit feslen stacheligen Warzchen beselzt. Die Bewedichkeit ( o dieses Theiles isl bei der Enge der Blute nicht so gross wie bei andern Bolbophyllen. Die Saule hat jederseits einen Fliigelfortsatz, der im allgemeinen wie eine Beilklinge aussieht, mit einer spitz vorgezogenen untern Ecke; die ubrigen Theile, Anlhere, Pollinien u. s. w. zeigen nichts Besonderes. Bolbophyllum mandibulare wurdc von Herrn Burbidge auf Borneo entdeckl und bluhte zuerst bei den Hen'en Veilch ft Sons in Chelsea. Wir sahen die Pfianze 1891 bluhend im Berggarten zu Herrenhausen und verdanken frisches Material Herrn Oberhofgartner Wendland. Tafel 271. I. 11, Habitusbild. \. und 2. Bluten, 3. Labellum und Saule von oben. 4. Beides von der Seile. 5. Epichilium von oben. 6. Pollinien. renrto /lafta d^f Or^qi^s anali/s KrmsiiH^. Z6'A. (Zj^-iUcr nciy HA. ^'mdland u- J^TxrixliTt ^63. WenJhml etEmnzl Wtffdland -"64^. za2/U Eook fil /^66. Me^^iyt/. EcU, f del. K Wpber -"66. i I / I./Z ^p^^^^l^U^ Knin^^lia n.^-/^. ia ?ia^ K^dnzun 'iSl N "68. 1/ ar^i/^ ei^nr/rn/i^ Hc/fd fil 71 ^e-fZcy^e. ei/U '///a/Zu v////'r/f rfr/ JiiM, fil. Idtt. Wk^u^IoJtd }ida: /- 1 W!). 11 V 9 HI , V ^iidia^ ^^ Zindl W^W. €i/M//m 14 r n (/Yan '/fY^r///ri Bchb. fil d^i ^--. I 27l\ // a^tmu^/^ u. 'J ^acAi/J '■ €^^/o\^Su///y BcM. //Z c/tca& Aiun^lm. I Ti h a 1 1 Seite Tricliopilia Kienastiana Rchb. fil. (Tafel 261.) 109 Maxillaria longipes Lindl. (Tafel 262.) ... 109 Coclogyne cuprea Wendland & Kranzlin. (Tafel 263.) 110 Spallioglottis Wrayi Hook. fil. ( Tafel 264.) Ill Oypripediuni Roobelenii Eohb. fil. (Tafel 265.) • r Pholidota sesquitorta Kruuzlin. (Tafel 266. I. 1-7.) Eulophifi Warbiirgiana Kii'mzlin n. sp. (Tafel 113 114 266. II. 8—12.). 11.1 Sintft Pleurotballis gelida Lindl. (Tafel 267. II. 8-12.) 116 Pleurotballis Kefersteiniana Eehb. fil. (Tafel 268. I. 1—5.) 117 Pleurotballis polyliria Rcbb. fil. (Tafel 268. II. 6—12.) lis Luisia Gnffitbii Knmzlin. (Tafel 26i>. 1—9.) 110 i Saccolabium Wendlandornm Rebb. fil. (Tafel 269. 10—20.) ......: 121 Deudrobiuia spbegidiglossum Rcbb. fil. (Tafel 270. I. 1—8.) 121 I'ndriguezia Ticbinaiini Rcbli. fil. (Tafel 267 I. 1-7,) 116 Listrostacbys Metteniae Kri'mzliu (Tafel 270. II. 9-15.) * Rolbopbylbun mandibularc Rcbb. fil. (Tafel 122 271.) 124 Druck Ton F. A. i)roi;kliuii. in I.eipjjJK. OMID ACE A . E E I T R A G E ZUR KENNTNISS DER ORCHIDEEN VON HEINRICH BUSTAV RKICHENBACH FIL I I FORTGESETZT DURCII F. KRANZLIN. DPtlTTER BAND. ACHTES HEFT: r^'^ ^,^<;' /i.> ,'. j^^ " ' ^^^-' J • E \ f> i TAFEL CCLXXI-CCLXXX; TEXT BOGEN 17. 18. LEIPZIG : F. A. BROCKHAUS Mo. Bot. Garden. 18 9 4. 1895. MM ^^ Ausgegebea am 31. Juli 1894 125 Tafel %1% Lissochilas Graefei Krdnzlin. Planta speciosissima maxima. Bulbis raaximis ovoideis magniliidine pugni robustissimi, ad 6^ — 1 cm altis. Foliis sub anlhesi evolutis e petiolo longo lanceolatis acuminatissimis plicatis; scapo elato 2 m alto valido basi 1 cm crassitie exccdente, calaphyllis distanlibus satis parvis instruclo, raccmum longissimum pleistanthum gerente; bracteis basi cunealis lanceolatis quam ovaria sublongioribus. Sepalis cunealo-obovatis obtuse acutatis arctissime reilexis, pclalis ter lalioribus subaequilongis oblique ovatis antice rotundatis; labelli lobis lateralibus ligulatis obtusis ereclis, lobo intermedio verticali adeo arctissime compresso, ut vi nequacjuam explanari possit, a latere viso seuiiovalo aculo, liiiea clcvalula a basi apicem usque decurrente, calcari brevissimo carinato; gynostemio crasso, anthera antice acuminata, polliniis profunde sulcatis, caudicula lineari lata, glandula transverse rbombea. — Sepala viridia exlus et intus praesertim fusco-purpureo suffusa, petala exlus straminea intus vilelliua, labellum infra albidum supra lobi laterales violacei, lobus intermedins luteus. Tolus flos 5,5 cm diametro. Lissocbilus Graefei Kranzlin in Gardener's Chronicle June 11, 1892, p. 749. — Hue certissime Lissochilus Krebsii Rchb. fil. var. purpurata N. E. Ridley Card. Chron. 1 885, T, p. 1 07 et Veitch, Manual, IX, p. 5. Lissochilus Graefei isl eine der wenigen zur Zeit in Cultur bcfmdlichen afrikanischen Erdorchideen, und gliicklicherweise haben wir in ihr eine Prachtpflanze erhallen, welche nur dem L. giganteus Welwitsch und L. Horsfallii Rclib. fil. nachsteht und selbst kaum diesen. Wir geben hicr eine Be- schreibun" der Pflanze, wie sie in der lelzten Saison aussab. Die Bulben oder Sprosse zweiten Grades batten die Grosse einer starken Mannerfaust und trugen Blatter, welche sich am beslen mil denen einer gewaltigen Curculigo recurvata vergleichen lassen. Die Blulenstande enlspringen basal und erreichen die" kaum je ubertroffene Holie von 2 Metern, von welchcn die obersten 50 — 60 cm den einfachen sehr reichblutigen Blutenstand bilden. Die Bluten haben uber 5 cm im Durchmesser; die ziemiich kleinen Sepalen sind dunkelgriin mit rothbraunen Flecken, die bedeulend grosseren Petalen sind aussen blass strohgelb, innen aber leuchtend doltergelb. Das ziemiich kleine Labellum hat 2 steil aufsteigende Seilenlappen, welche vorn slumpf abgerundet sind und einen ganz eigenartigen Mittellappen , auf°dessen besonderer Form trotz aller sonsligen Uebereinslimmungen mit verwandten Arten die specifische Abweichung beruht. Diese nachstverwandten Arten sind Lissochilus strcpto- petalus Lindiey and Lissochilus Krebsii Rchb. fil. Erstgenannte Art hat Bluten, welche wenig binler denen eines kleinblutigen Lissochilus Graefei zuruckbleiben , aber viel schmalere und stark gedrehte Petalen haben An eine etwas luxuriante Form dieser Art dachtc icli zuerst, als ich das erste Exemplar dieser Pflanze erhielt. Dass auch Anklange an Lissochilus Krebsii Rchb. fil. vorUegen, war imr sofort l-lar aber diese Species, von welcher mir in den lelzten Jahren aus unseren Colonien ein sehr reichliches Material zufloss, ist stets bedeutend kleiner. hat stels Bluten, welche urn die Ilalfte klcmer sind als die eines Lissochilus slreptopetalus, und last not least der Mittellappen des Labellum ist erne nahezu flache, rundliche, yorn seicht ausgerandele Platte, welche sich leicht zu einer Flaclie ausbrc.ten iTsst slalt des einer Messerklinge ahnlichen, nahezu massiven Mitlellappens von Lissochilus Graefei, icher sich nur unter volliger Zerreissung einer Ausbreitung fugt. Der Unterschied zw.schen diesen Men Arten verdient urn so mehr betont zu werden, als Lissochilus Graefei in England wahrsche.nlich un^r dem Namen Lissochilus Krebsii var. purpurata cultiviert und augenscheinhch mil elztgenannter In verwechselt ist. Wie oben bemerkt, beschrieb Mr. N. E. Ridley diese Yarietat, welche von Mr. E A. Heath 1885 in Natal entdeckt wurde, in Gard. Chron. 188o, I, p. \^i. in. 17 126 Bei dieser Varietal sollen die Sepalen direct tief dunkelbraim seiii, was bei Lissochilus Graefei nicht zulrifft, aber freilich eiii untergeordneles Merkmal ist; die ganze ubrige Beschreibung macht den Eindruck, als hatte Ilerr Ridley ein Exemplar unsrer Art vor sich geliabt, Eine Angabe uber den Bau des Labellum febll lelder ganzlich und grade diese Angabe ware so sehr wQnscbenswerth gewesen. Nachdem icb 1892 recht viele Originalexemplare von Lissochilus Krebsii in Kew untersucht hatte, kam ich zu dem Entschluss, diese meine kurz vorher publicirle Art nicht zu cassiren, denn ausnahmslos slimmten sie in ihren allgemeinen Grossenverhallnissen wie in der Grosse der BlQle und dem Bau des Labellum mil den bisher gegebenen Bescbreibungen und der Abbildung im „Botanical Magazine'* tab. 5861 sebr gut fiberein, wahreiid sogar die schwachsten Exemplare von Lissochilus Graefei die slarksten derer von Lissochilus Krebsii weil ubertreffen; und selbst von Habitus und Dimensionen ganz abgesehen, bleibt schliesslich immer noch die Abweichung im Labellum, einem Theile, welcher grade bei Lissochilus ein Unterscheidungsmerkmal ersten Ranges lieferl. Wer sich jemals ernslhaft mit dieser Galtung beschaftigl, wird bei der Unterscheidung der einander oFt so almlichen Arlen stets mit dem Labellum beginnen. Die in der Diagnose angegebenen Dimensionen sind bei weitem grosser als diejenigen, welche icli in meiner ersten Bescljreibung in Gard. Chron. 1. s. c. mittheilte, da das in Besilz des Herrn Dr. Graefe befindliche Exemplar sich von 1892 zu 1893 in uberraschender Weise verstarkte, und es macht den Eindruck, als ob der diesjahrige Trieb selbst den von 1893 ubertreffen sollte. Die V^or- gescbichte der Pflanze und ihre zufallige Importation sind sehr eigenthiimlich. Herr Dr. Graefe kaufle von den llerrcn Seeger und Tropp, East-Dulvvich, London, Lordship Lane, eine Collection verschieden- arliger Callleyen und Laelien. Unter den Bulben von Cattleya citrina befand sich eine an Grosse, Form und Farbe almliche aber geringelte Bulbe, welche zunachst gleich den ubrigen in der fur Cattleya citrina ublichen Art, d. h. Kopf unten, cultivirt wurde. Die Bulbe trieb in dieser fur sie sehr unbequemen Lage auch aus, zeigte nun aber sofort, dass sie nicht in diese Kategorie von Gewachsen gehore. Sie wurde zum Gluck bald aus ihrer Zwangslage, von der Verpflichtung als Epiphyt zu wachsen, erlost und eingetopft. Der Umsland, dass in den Ilausern des Herrn Dr. Graefe viele Wasser- pflanzen cultivirt werden, scheint auf die Entwicklung der Pflanze hochst gunslig eingewirkt zu haben, grade wie dies bei Lissochilus giganteus der Fall ist, welcher in der Orchideensammlung des Herzogs von Massa direct im Aquarium cultivirt wird und dort Blutenstande von 3 m Kobe entwickelt. Es verdienl bemerkt zu werden, dass diese Pflanze jahrlich zwei Triebe macht; der erste bluht unter gleichzeitiger Entwickelung seiner Bulbe, treibt aber aus einem seiner Niederblatter gleichzeitig einen Laubtrieb hervor, welcher im Laufe des Sommers einige Blatter und eine kraflige Bulbe ent- wickelt, aber — bislier wenigstens — kcinen Blutenstand brachte. Da sich diese Erscbeinung jetzt (wahrend des Druckes) zum dritten Male wiederholt, glaubte ich sie erwahnen zu mussen. Unmo^lich ware es nicht, dass die Pflanze zwei Mai im Jahre zum Bluhen zu bringen ware, w^as ihren Werth naliirlich wescnllich erhohen wurde. Es ist dringend zu wunschen, dass die Cultur der Lissochilus -Arlen — wenn auch nicht bei Handelsgartnern, so doch bei den Amateuren — eifriger betrieben wird, und es ist schlechler- dings nicht einzusehen, weshalb die grossen und slatllichen ostasiatischen Phajus wie Ph. Blumei, Wallichii, grandifojius uberall beliebl sind, die viel stattlicheren und oft wahrhafl imposanten Lissochilus aber nicht. Unsere oslafrikanischen Besilzungen, ein an ornamentalen Orcbideen nicht grade hervor- ragend reiches Land, enlhalt, wie mir der leider zu fruh verstorbene Reisende Johannes Braun mittheilte, viele z. T. noch ungenugend bekannle, sehr schone Lissochilus-Arten, und es ware bei unseren jetzigen Verbindungen ein Leichtes, sich von dort Bulben zu verschaffen. Auf ein verkleinertes Habilusbild glaubte ich verzichten zu konnen, da fur diejenigen, welche die .Xenien" zu lesen pflegen, dies uberflussig ist und den Riesendimensionen dieser Pflanze' kein bisher ublicbes Format senueen wurde. 127 Tafel 27i. I. Oberer Theil des Blulenstandes von 1892. II. Mittlerer Theil des Blutenstandes desselben Exemplares von 1893. 1. Blute von I von vorn gesehen. 2. Labellum und Saulfi von der Seite. 3. Pollinium von vorn. 4. dasselbe von hinten gesehen. 5. Anthere von hinlen. 6. die- selbe von vorn gesehen. 1 und 2 in natiirlicher Grosse, 3 — 6 wenig vergrossert. Tafel 273. I. 1 — 5. Cirrhofiketalum delitescens (H. F. Hance) A. Rolfe. Caulibus primariis tenuibus procurrentibus, secundariis ovi passerini magniludine oblongis obtusis monophjilis, folio oblongo-lineari basi cuneato acuto laete viridi ad 20 cm longo ad i cm lato, scapo subaequilongo bi-trifloro, bracteis quam pedicelli bene brevioribus anguste triangulis subulalis. Sepalo dorsali oblongo acuto cucullato in aristam ipsi fere aequilongam produclo, lateralibus basi mentuhnn rectangulum efformantibus deinde linearibus sensim angustatis acuminalis, pelalis multo minoribus linearibus basi crassioribus antice abruplis nervo mediano in setam producto, labelli hypochilio brevi lineari, epichilio a basi laliore cordala angustato antice obluso valde curvato disco leviter sulcato; gynostemio utrinque in brachium bisetosum lineare producto; anthera, polliniis generis. Bulbophyllum delitescens H. F. Hance in Journal of botany 1876, p. 44. Cirrhopetalum delitescens A. Rolfe in Card. Chron. 1882, 11, p. 461. Cirrhopetalum delitescens ist eine der seltensten Orchidaceen unserer Sammlangen und auf dem Festland wohl nur in dem an Seltenheiten so reiclien Berggarten zu Herrenhausen bei Hannover vor- handen, wo sie in den letzten Jahren regelmassig bliihte. Die Heimat sind die Schluchten der Insel Hongkong. Der Habitus der Pflanze ist insofern eigenthumlich, als die dunnen Stammchen und winzigen Bulbe n ein aussergewohnlich grosses Blalt tragen. Der Blutenstand tragi nur 2 oder 3 Bluten von hochst absonderlicher Form. Die Petalen, das dorsale Sepalum und die Saule endigen alle mit feinen haarahnlichen Borsten, die Petalen sind innen an der Basis verdickt; die seitlichen Sepalen, vvelche nach Art der Cirrhopetalen excessiv verlangert sind, bilden am Grunde eine Art von Kinn und sind dort fast quadratisch veibreitert. Die Farbe aller Theile ist ein gesattigtes Weinrolh mit einem ganz leichten Stich ins Braunliche. — Kerr Allen Rolfe vergleicht die Pflanze ganz richtig mil Cirrho- petalum Macraei Lindl. {=Cirrhopet. Walkerianum Rob. Wight, Icon. Plantar. Indiae Orient., V, lab. 1657); bei dieser Art sind indessen die seitlichen Sepalen nicht kinnbildend, das dorsale Sepalum ist grosser und alle 3 sind gelb gefarbt, wahrend die Petalen und Lippe scharlachroth sind. AuflalJig ist, dass auch diese Art einer Insel angehort, denn sie ist bisher nur auf Ceylon gefunden worden. Von einer Identitat beider Arten kann nach den obenangegebenen Merkmalen keine Rede sein. Cirrhopet. iMacaei Lindl. ist iibrigens langsl bekannt und u. a. auch im Bolan. Mag., tab. 4422 abgebildet. Die Galtung Cirrhopetalum' ist von Reichenbach, wie bekannt, mit Bolbophyllum vereinigt worden; es empfiehlt sicb jedoch, sie beizubehalten, erstens weil Bolbophyllum sensu restricliore an und fur ich es schon zu einer Anzahl von Arten gebracht hat, welche eine Ubersicht immer mehr erschwert, sodann weil Cirrhopetalum sowohl die ihm speciell zukommenden langen Sepalen, wie auch andere Perigonlheile oft in einer so eigenartigen Weise entwickelt hat, dass sich darauf ganz gut Gruppen- charaktere begrunden lassen. Tafel 273. I Stiick einer Pflanze in natiirlicher Grosse. 1 und 2. Bluten in naturlicher Grosse. 3. Saule von der Seile. 4. Labellum von vorn, 5, linkes Petalum von innen. 17 * 128 Tafel 273. II. 6-13. Angraecum Eichleriauuui Krdnzlin. Caulibus elongatis ancipitibus distanler foliatis, radicibus crebris longissimis cortici arborum affixis, foliislonge (5 cm) vaginantibus, lamina elliplica 9—12 cm longa 'S— 3 cm lata, basi subobliqua cana- llculala apice inaequilatera utrinque obtiisa, racemis paucifloris (2 — 3) foliis suboppositis, basi s^^ink 2—3 vestitis, bracleis parvis ovatis acutis 5 mm longis. Sepalo dorsali reclo, lateralibus subfoliatis ovato-lanceolalis acuminatis, petalis similibus paulo latioribus, labello (expanse) fere quadralo antice rctuso medio in apiculum satis longum producto, calcari basi extinctoriiformi leviter genuflexo apice obtuso sepalis aequilongo, disco labelli lineis 2 elevalulis parce pilosis ex fundo paulo ultra medium decurrentibus inslruclo; gynostemio perbrevi, rostello furcato bracbiis divergenlibus, glanduia ovala acuta, caudicula lalissima, anlhera anlice emarginata. Totus flos 9 — 10 cm diam., sepala petalaque viridia, labellum album, basis et ostium calcaris viridia. Angraecum Eicblerianum Ivrzl. in Garten -Zeitung 1882, p, 434 c. xylograph. Die Stengel der Pflanze sind lang geslreckt, zweikantig und liegen der Baumrinde meist fest an, die Blalter selbst sind nicht sehr lang aber breit und fest, der ganze Aufbau ist demnach von dem der sonsl in CuUur befindlichen Angraecum-Arten sehr verschieden. Die Bliilenstande sind wenisbliitifr, die Blulen aber sehr ansehnlich. Die Sepalen und Pelalen sind bellgrun, gespreizt und etwas nach hinten gebogen, das Labellum, welches mit Ausnabme des Schlundes rein weiss ist, ist vom Rande her elvvas eingerolll. Da das Grun nicht stumpf grasahnlich ist, sondern einen seidigen Glanz hat, so ist trolz der einfachen Farbe das Aussehen der Bluten ein sehr gutes, zumal da die Grosse von beinahe 10 cm eine ansehnliche ist. Die Saule zeigt wenig bemerkenswerthes, sie beweist nur die Zugehorigkeit der Pflanze zu Angraecum und nicht zu der in West-Afrika so verbreileten Gattung Lislrostachys. Betreffs der Ycrwandtschaft habe ich schon bei der ersten Publikation vor nunmehr i9 Jahren auf die Ahnlicbkeit mit Angraecum Galeandrae Lindl. und ganz besonders mil Angraecum infundibulare Lindl. hingewiesen und habe dem, was ich 1. supra c.gesagt habe, nichts hinzuzufiigen. Angrae- cum infundibulare Lindl. hat denselben vegetativen Aufbau wie Angraecum Eicblerianum, aber abgesehen von noch grosseren Abmessungen der Bluten einen mehr als doppelt so langen Sporn „labello sub- rolundo basi infundibulari in calcar incurvum filiforme pedunculo duplo longius (!) producto". Ferner ; „the lip is about 2V^ inches long and broad, from the lip to the point of the spur it measures 6 inches (!), the sepals and petals are 2^^ inches long/* Selbst angenommen, dass das Exemplar Lindley's ein aussergewohnlich uppiges gewesen und dass die samllichen mir zur Verfugung stehenden lebenden und gelrockneten Exemplare alle sehr durftig gewesen seien, was kaum glaublich sein durfte, so blieben immer noch die ganz anderen Langenverhaltnisse des Spornes und der Lippe iibrig, und dieses Merkmal allcin rechtfertigt bei Angraecum die Aufstellung einer neuen Arl hinlanglich. Auf jeden Fall wird Angraecum Eicblerianum bei einer bald zu erhoffendcn Neubearbeilung der Orchida- ceen seinen Plalz neben Angraecum infundibulare Lindl. finden miissen. Die Pflanze slamml aus dem sudlichen Theil unseres Kamerun-Gebietes, von wo sie seit der Besitzergreifung mehrfacli in getrocknelen Exemplaren in das Herbar des botanischen Museums zu Berlin kam und von dem der Orchideographie zu fruh entrissenen Johannes Braun lebend nach Deulscliland gebracht wurde. Von den wenigen mir bekannten Exemplaren hat bisher nur das zu Herrenhausen befmdliche gebluht, und nach diesem wurde von mir die bier vorliegende Revision des Textes gegeben. Nach diesen Blulen ist auch die Abbildung der Tafel 273 entworfen, welche insofern kein ganz getrcues Conlerfei ist, als die getrocknelen Exemplare fast immer grossere Abmessungen zeigten, als diese Erstlingsbliilen; ich habe es indessen vorgezogen, die Blulen mathematisch genau so dar- zustellen, wie ich sie fand. — Eine Schonheit ersten Ranges isl Angraecum Eicblerianum nicht, aber 129 immerhin voii wohltliuender Abwechslung unler anderen Arten dieser nur im Ban des Gynostemiums variabeln, sonst aber so aussergewobnlich langvveiligen Gadung. Zudom — wir Deulsclion haben auf diesem Gebiet der ornamentalen Orchidaceen wcnig aufzmveisen , wovon zu reden sich lohnl. Mil einziger Ausnahme eiuiger Standorte im alleraussersten Osten unserer Colonien, an welchen zum Gluck eine Anzabl hervon^agond brillanter Arten gefunden worden sind, ist die gesamle bisherige Ausbeutc aiis den Colonien gartnerisch werthlos und auch nicht annahernd so giU wie dies Angraeciim* Was Ost-Afrika geliefert hat, und es ist sehr viel gesammelt worden, crliebl sich an Schonheit nichl auch nur liber das allerbescheidenste Niveau. — Leider ist die weiterc Einfulirung dieses Angraecum sehr in Frage geslellt. Derjenige, welcher den genaucn Slandort kannle, Ilcrr Johannes Braun, rulit zu Antananarivo auf Madagascar, und von ihm crfubr ich vor Jahren, dass die Tour, auf welcher er Angraecum Eichlerianum fand, zu den schwersten gehorl babe, und dass selbst die Eingeborcnen nur ungern in diese WaldsQmpfe zu bringen seien, in denen die Pflanze einigermassen haufig sel. Die CuUur ist demnach diejenige ciner hochtropischcn Orchidacee. In Herrenhausen, wo die Pflanze blulite, war sie mit anderen Angraecen und Phalaenopsis zusanunen in einem bochtropischen Hause unter- gebracht und gedieh unter dieser Behandlung sehr gut. Halt man sie kiihlcr, so vegelierl sie, bliilil aber nicht. Lebendes Sphagnum, Selaginellen und kleine Fame an dem (naturlich senkrecht aufzu- hangenden) Block sind ihr sehr zutraglicli, die Wurzeln dringen rasch und leicht in die fcuchte Um- hullung ein. Tafel 273. H. Bliite von vorn. 6. von der Seite. 7. Labellum von vorn (alle 3 Figuren in naliirlicher Grosse). 8. Saule obne Anthere von vorm 9. Anlhere von innen. 10. dieselbe von aussen. 11 — 13. Pollinicn. 8—13 vergrosserL Tafel 274. I. fl. 1-3. Epidendrnm Wendlaiidianam Krdnzlin. [Osmophytum.] ■ Caule priraario repente v. ascendente firmo 3 — i mm diaraetro, caulibus secuiidariis seu bulbi ovatis siibcompressis sub anthesi nondum evolutis calaphyllis 5 — 6 grandescerilibus veslitis, foliis 2 linearibus acutis laete viridibus, racemo ancipite paiicifloro (2—3) bracteis miiiulis angustis. Sepalis lateralibus quam dorsale paulum majoribus his el sepalo dorsali pelalis aequimagnis ovatis acuminalis radianlibus, lal)elli lobis lateralibus minulis auriculaeformibus rotundatis, intermedio maximo cordalo acuminato acutove, disco piloso iuter lobos ipsos laterales medio elevate liiicisquc Iribus elevalis a basi apicem usque decurrenlibus ; gynostcmio libero lalo apice in deiites Ires exeunte, quorum laleralcs oblongi obtusi dorsalis latior ligulatus apice rolundatus. — Flores 5 cm diametro, sppala petalaque viridia labellum 2 cm longum candidum 1,3 cm latum, folia ad 25 cm longa 1,5 cm lata. Caules secundarii s. bulbi 2—3 cm inter se distantia, ipsi o cm longi 1 ,5 cm lali 1 cm crassi. Epidendrum Wendlandianum Kranzlin in Gardener's Chronicle 1893, II, p. 58 (July 15). In einigen Gallungen von Orcliideen, uber welchen scit langer Zeit keine ordncnde Hand gowaltet hat, sieht es wust genug aus, und es gehort cine Summe von Zeit dazu, die leider nicht immer zur Verfiigung steht, urn die zersplilterle Literatur darauniin durchzusehen, ob eine Art bereils beschrieben ist Oder nicht. Wenn diese Schilderung vielleicht mehr oder minder auf die ganzc Familie passt, so sind doch einige Genpra gradezu verrufen und zu diesen gehort in erster Linie Epidendrum, welches seil dem Erscheinen des sechsten Bandes von Walper's Annah>n in 18oG nie wieder ciner Revision untcrzogen worden ist. 130 Die hier beschriebene Art haben ausser mir noch einige andre Leule, welche keine Neulinge in orchideographischen Arbeiten sind, vergeblich aufzufinden gesucht, unter ihnen Reichenbach*s alter Freund und Berather Herr Oberhofgartner Wendland. TroLz aller Bemuhungen und alles Widerwillens gegen n, sp. seitens der zumeist Betheiligten sah ich mich schliesslich genolhigt, dieses Epidendr. Wendlandianum als neue Art anfzustellen, denn die Pflanze, welche slalllich und schon genug ist, um aufzufallen, ware sonst docb wohl inzwischen beschrieben worden. — Die Bulben sowohl wie die schmal lineal -lanzettlichen Blatter sind frisch grun, die scharf zweischneidigen Blutenschafle sind etwas langcr und tragen an der Spitze 2 — ^3 ziemlich grosse Bluten, deren Sepalen und Pelalen hellerbsengrun sind, wahrend das Labellum rein weiss ist. Das letztere hat 2 winzige henkelahnliche Seitenlappen und einen sehr \iel grosseren herzeiformigen mitlleren Theil; die Saule ist verhaltniss- massig brcit und am oberen Ende etwas flugelahnlich verbreilert, diese Verbreiterungen sowohl wie die Seitenlappen der Lippe sind bisweilen schwacli purpurroth gesaumt. Die Heimal unserer Pflanze ist Mexico, von wo sie F. Sander & Co,, St. Albans, durch iliren Sammler Herrn Abel einfuhren liesscn; der Fundort muss jedenfalls in den oberen Gebirgsgegenden liegen, denn die Pflanze verlragt F eine kuhle Cultur sehr gut, wie sie uberliaupt gar keine Schwierigkeilen zu machen scheint. — Von alien bisher beschriebenen Artcn ist allenfalls Epidendrum tripunctatum Lindl. die am nachslen ver- wandte. — Ich erhiell die Pflanze mehrere Male nacheinander von Herrn Oberhofgartner Wendland 2U Herrenhausen bei Hannover, unler dessen Handen sie jedes Jahr reich und willig bliiht. Tafel 274. I und II. Bliitensland und ganze Pflanze in nalurlicher Grosse. 2. Saule von vorn. 3. Labellum. 2 und 3 etwas vergrossert. Tafel 274. III. 4—10. Maxillaria galeata Scheidweiler. Caulibus secundariis s. bulbis aggregatis ovalibus ovalisve subcompressis angulis oblusis 3 4 cm allis 1 ad i,2 cm crassis, diphyllis, foliis ovato-oblongis aculis scapis ler brevioribus cataphyllis paucis sese fere atlingenlibus vestilis, bractca ovarium pedicellalum longe non aequante cucullato acuto. Sepalis ringentibus lanceolatis acutis lateralibus deflcxis reflexisque falcatis petalis subsimilibus mino- ribus cum sepalo dorsali excavalo galeam formanlibus saepius plus minus ve crucialis, labelli lobis lateralibus minutis ereclis curvalis, inlermedio lanceolato acuto callo piano bisulcato inter ipsos lobos laterales; g^noslemio humili, anthera galeala supra energice cristata glandula transversa caudicula lalissima polliniis 2 profunde sulcalis. — Flores pallide purpurei punctis in series plus minusve regulares disposilis decori labellum atro-purpureum. Flores ad 5 cm alti ex adverso visi an^^usti labellum porrectum. Maxillaria galeata Scheidweiler in Berlin. Garten-Zeilung 1843, p. 101. — Reichenbach in Walper's Annal VI, p. 526. Eine sehr wenig bekannle Art, fur welche ich Herrn Oberhofgartner Wendland verpflichlet bin. Die Bluten sind sehr schmal und hoch gebaul, was ihnen ein ganz sonderbares Aussehen f^iebt. Der Name „galeata" ist passeiid, was aber nicht \iel heissen will, denn Maxillarien mil helmformig zusammen- geneigten Petalen und dorsalem Sepalum sind nicht selten, und wenn auch die Anlhere in diesem Falle einem Helm mit hohem Kamm seln- ahnlich sieht, so ist auch dies Merkmal fur eine Maxillaria nicht von grossem Belang. An den frischen Bluten fiel mir auf, dass sich die Pelalen immer etwas kreuzlen, und dieses Merkmal schien mir der Erwahnung werth. Die Diagnose Walper's 1. c. ist in alien Punklen, welche erwahnt sind, gut und zulrelTend. Umsomehr ist es zu verwundern dass 131 der bci Maxillaria stets vorhandene Callus der Lippe absolut unerwahnt geblieben ist. Dieser Callus ist flach, mit 2 flach eingetieften Furchen; der vordere Theil des Miltellappen ist leicht gcrunzell, wie ich dies auf Tafel 274, Fig. 6 wiederzugeben gesucht habe. — Eine garlnerische Schonlieit isl diese Art nicht; die Farbung der Bluten — hellpurpur mit dunkleren Fleckchen und Punkten —ist ja ganz ansprecliend, es wird die Pflanze aber stets auf botanische Sammlungen beschrankt bleiben. Tafel 274. III. Bliite mit Schaft von der Seile. 4. dieselbe ganz geOffnet. 5. dieselbe von vorn. 6. Mittellappen des Labellum. 7. Labellum von der Seite. 8. Anlhere direct von vorn. 9. dieselbe schrag von unten. 10. Pollinarium. 6 — 10 verffrossert. Tafel 275. 11. 8—13. Pleurothallis neniorosa Barb. Rodrig. [Lepanlhiformes.] Caule secundario terete gracili cataphyllis 2 v. 3 acutis vestito, folio ovate oblongo apice minu- tissime Iridentato a basi fere apieem usque purpureo-maculato, spatha acuminata. Floribus succedaneis. Sepalo dorsali obovato- oblongo obtuso, lateralibus per 3 partes connalis oblongis acutis menlulum parvum efformantibus, petalis nanis petiolatis linearibus v. subrhombeis margine cilialis, labello cuneato- obovato obtuso v. retuso lobis lateralibus minulis basi labelli quodammodo impositis; gynoslemio gracili, androclinii magni margine fimbriato-dentafo, rostello brevi. Tota planta \^ — 12 cm alta, folium 4 — 5 cm longum medio 2,5 cm latum; flores 8 mm longi flaveoli sepala lateralia et petala pallide purpureo-punctuJata, labellum iuleum purpureo-suffusum. Pleurotliallis nemorosa Barb. Rodriguez Gen. et spec. Orcbidearum novar. I (1877), p. 11, Hue pertinet certe Pleurotballis punctata Barb. Rodrig. 1. c. p. 11. Die Pflanze gebort zu den specifisch brasilianischen Pleurothallis -Arten, vvelche slch neben den andinen Arten dieser Gattung schlecht einrangiren lassen. Die von Herrn Barb. Rodriguez 1. c. beschrie- benen Exemplare stammten aus Minas Geraes vorn Rio Verde und Rio das Antas und bhlhten im Januar resp. December. Ich habe die beiden Arten, Pleuroth. nemorosa Barb. Rodr. und Pleurolh. punctata Barb. Rodr., unter dem Namen der ersteren Art vereinigt, da ich thatsiichlich kcinen tief- greifenden Unterschied in den Diagnosen enldecken kann. Sollte schliesslicb doch ein specifischer Unterschied zwiscben beiden vorhanden sein, so muss auf alle Falle der Name geandert warden, da es bereits eine Pleuroth. punctata Lindl. gibt, welche sehr viel kleiner ist, ubrigcns sehr ahnlich zu sein scheint. Tafel 275. II. Habitusbild. 8. Bliite von oben. 9. von der Seite. 10. untere Sepalen. 1 1 . PelaluFU. 12. Labellum von oben. 13. Saule von vorn. 8—13 alles vergrossert. Tafel 275. III. 14—19. Plenrothallis trlbuloides LAndl. [Apodae.' B. Pedunculi nani, saepius pluriflori.] Planta pusilla. Caule secundario basi cataphyllis 3 vaginanlibus vestito monophyllo, folio pelio- lato oblongo (si mavis longe spathulato) obtuso bilobove, florem unicum multo superante, pedunculo 132 brevi ovario crasso tuberculis hyaliriis omnino echinato. Sepalo dorsali obovato obluso, laleralibus ad lerliam partem coalitis forcipalis v. falcatis aculis apice scabriusculis, pelalis lineari-oblongis, labello ovato recurvo simplice obtuso apice piloso linea una elevalula in disco; gynostemio curvato gracili, androclinii margine poslice praesertim denlato. — Flores 6 — 8 mm longi, subclausi albidi, densissime purpurco-picti (adeo ut omnino purpurei videanlur). Pleiirolhallis tribuloides Lindl. Gen. et Species Orch. p, 6. — Idem Folia Orcliidacea p. 39 No. 243. Epidendrum tribuloides Swartz, Prodrom. p. 123. Dendrobium tribuloides Swarlz Fior. Ind. Occid, p. 1525. Pleurothallis spalhulata A. Rich. Annal. Science Nalur. Ser. III., Tom. 3, p. 16. Hue secun- dum Lindl. V. cl. Pleurolh. fallax Rchb. fil. Boiiplandia III (1855), p. 224. No, 103. Eine ausserordentlich zierliche kleine Art, deren Bluten auf weissor resp, heller Grundfarbe eine so dichte purpurrolhe Zeicbnung Iragen, dass sie vollstandig purpurroth erscheinen. Die Fruchtknoten sind dichl mil cylindrischen hyalinea Warzchen besetzt und ahnliche Warzchen, nur niedriger, finden sich an den Sepalen. Die ganze Pflanze ist im Durchschnitt 6 — 8 cm hoch und cine Menge der- selben in einem Topfe zusammengepflanzt macht einen sehr ansprechenden Eindruck. Wie das Synonymenverzeichniss beweisl, isl sie schon den ersten Botanikern aufgefallen, ^Ye]che die Flora Weslindiens erforschten. Die bisher bekannl gewordenen Fundorte sind Cuba, Jamaica, Costa Rica und Mexico. Es ist demnach anzunebmen, dass sie auch noch an anderen Standorlen aufgefunden werden wird und moglicberweise zu den Orchidacecn zu recbnen sein wird, welche um das ganze Antillcn-Mecr herum verbreitct sind. Die Diagnose Reicbenbacirs von Pleuroth. fallax laulet allerdings * in alien wiclitigen Punkten ubcreinslimraend mit unserem Text, und da diese Art auch vom Berge Irasii in Mexico slamml, wo audi Pleurolh. tribuloides wachst, so hat Lindley jedenfalls Rechl, wenn er Pleuroth. fallax Rclib. fil. zu seiner Pleuroth. tribuloides einzog, Ich erbiell sehr rcichliches Material dieser interessanten Art aus dem Konigl. Bolanischen Garten zu Berlin. Tafel 275. III. Pflanze in naturlicher Grosse, 14. ganze Blule, 15. Seitliche Sepalen. 16, Oberes Sepalum. 17. Petalum. 18. Labellum. 19. Saule. — Alles vergrossert. 1 r Tafel 275. I. 1—7. Stanropsfs fasciata Benth I Planta elata vandaeformis. Radicibus crebris longissimis, cauJe vaginis foliorum subaiicipite mono- podiali in speciminibus cullis 50 cm allis; foliis oblongis obtusis inaequaliter bilobis 8 — 10 cm longis; racemis quam folia paulo longioribiis paucifloris erectis, bracteis minulis. Sepalis obovalo- oblongis acutis, laleralibus subfalcatis, petalis paulo minoribus similibus, labelli Irilobi lobis laleralibus minutis Iriangulis divergentibii-s, intermedio multo majore basi auricuiis 2 ovatis acutis insfructo celerum compre.sso dolabrato; disco basin versus longius piloso lineisque Iribus paulisper elevalulis et ligula in fundo; gynostemio cum labello arete connalo, supra ulrinque falcalo, glandula profunde sinuata, caudicula medio paulum dilalala, polliniis ovalibus, antbera plana extus et margine scabriuscula, ovario •acute trigone. — Flores 6 cm diametro, sepala pelalaque extus albida intus viridi-lutea, maculis maxi- mis castaneis decora, labellum albidum apicibus luleis. ■133 Stauropsis fasciata (Rchb. fil.) Benth. Genera Plant. Ill, p. 572, et Veitch*), Manual VII, p. 2. TrichogloUis fasciata Rchb. fil. Card. Chron. 1872, p. 699. — William's Orchid Album V, tab. 208. Um es karz auszudrucken, so isl diese Pfianze eine Renanthera im Habitus mit den Bliiten einer Phalaenopsis sumalrana. Der Aufbau zeigl eino starke vandoide Pfianze mit machtigen Wnrzeln und kraftiger Belaubung, und in diesem Falle strafl der Aufbau die Blfiten uicht Lugeu. Wahrend nur zu oft aus einer stattlichen Vanda-Form irgendeine unsclione Sarcanthus-Bh'ite hcrausscljaut, hat di.^se Pfianze grosse strahlig gebaute Blumen, dereu Farbencontraste hochst angenehm wirken. Die Sepalen und die sehr ahnlichen Petalen bielen in ihren Fornien kein Merkmal von besonderem Wcrtlje, desto mehr dagegen die Formcn der Lippe. Diese ist ziemlich grade vorgestreckt und fest mit der Saule verbunden; ihre Seilenlappen sind nur klein und ziemlich senkrecht aufgerichtct, der Mittcllappcn dagegen hat 2 seilliche horizontale Ausbrcitungcn und einen senkrcclit gestellton; scharfen und spifzen Mitteltheil; alle 3 Theile sind an Grosse und im Umriss nahczu gleich, vielleicht dass der vorgeslreckte miltlere Theil elwas grosser isL Da wo die aufgerichteten Seitenlappen eine Art Schlund bildeu, steheii lange Haare, nichl auf 3 erhabene Langsleisten verlheilt, wie Reichenbach angibt, sondeni die Behaarung uberzieht den ganzen Basailheil der Lippe. Auf dieses Merkmal hin grundete Reichenbach den Gattungsnamen Trichoglotlis. An der Lippe ware ausserdem die zarle behaarte Lamellc am Grunde zu bemerken. Zur Bildung eines eigentlichen Sporns hat os die Lippe uicht gebraclil, obschou die Vertiefung zwischen den steil aufgerichteten Seitenlappen der Saule bei der starren Unbeweglichkeit aller Theile eine Hohle bilden hilfl, welche wie die Mundung eines Sporns aussieht- — Die Art gehort noch immer zu den gartnerischen Sellenheiten, sie stammt zweifellos aus Hinlcrindien; eingefiihrt wurde sie schon vor 20 Jahren. Das Exemplar, nach welchem die Analysen gezeiclmet wurden, ver- danke ich Herren F, Sander 8: Co. in St. Albans, Uber die Verwandtschafl ware Folgendes zu bemerken: Die nachslverwandte Art isl Slauropsis philippinensis Rchb. fil. ( = Trichogloltis philippinensis LindL), deren Diagnose auf eine ganz ahuliche Pfianze, nur mit kleineren und kiirzer gesticllen Blulen schliessen lasst. Eine im Herbarium Lindley zu Kew befindlichc Analyse zeigt ein verhallnissmassig langgestrecktes Labellum mit Seitenlappen, welche wie bei alien echten Stauropsis -Arten steil aufgerichtet und an die Saule angewachsen sind, die Seitenlappen sitzen sehr weit nacii vorn geruckt, und der vorderste Theil ist im Umriss ziemlich ahnlich dem von Staur. fasciata. Auch diese Art war einst ais Trichoglotlis beschrieben, es cmpfiehlt sich jedoch, diesen Namen nur auf die Arlen mit kreuzformig geslaltetem Miltellappen anzuwendon, welche an der Basis eine zarte Lamelle haben. Bei Stauropsis philippinensis ist ausserdem die Saule (nach Lindley's Analyse) kurz behaart; das Pollinarium ist bei beiden Arten nahezu identisch. Uber die sonst noch zu Slauropsis zu slellenden Arlen bier in eine Discussion einzutrelen, ist z. Z, kaum moglich. Jede soldier Fragcn uber die Umgrenzung indischer Vandcen streift so viele andere Fragen, dass es fur den Augenblick am besten ist, von Fall zu Fall nur fiber den absolul sicheren Bestand der Gattungen zu reden, die unabweisbare Neuordnimg aber bei einer anderen Gelegenheit zu versuchen. Tafel ^275. L Bliite voji vorn. L von der Seite. 2. Labellum von der Seite. 3. dasseJbe von vorn. 4. Anthere von oben. 5, dieselbe von unten. 6. Pollinarium von vorn, 7. dasselbe von hinten gesehen. L 1—3. naliirliche Grosse. 4—7, schwach vergrossert. *) Das ,jManual of Orchidaceous Plants" von Yeitch ist jetzt bekanntlicli abgeschlosseu. Die seitens des Herausgebers' nachtraglich vorgeschlagene Anordnung der einzelnen Abtheilungen ^ist so unpraktisch als inoglich. Ich citire nach wie - - - -- ^ -- -- - unter und III. 18 134 Tafel 276. I. 1-6. Plearothallis leptotefolia*) Barh. Rodriguez. [Apodae prorepentes.] w Sepalo dorsali lineari-oblongo obtuse acuto, lateralibus subsimilibus lertia parte inferiore connatis; pelalis lateralibus duplo brevioribus ovalis oblusissimis hyalinis; labello toto circuilu fere rhombeo angulis lateralibus obtusalis, anlice retuso ibique denticulato basi bilamellato pelalis duplo longiore sepalis plus duplo breviore; gynostemio gracili leviter curvato, anthera ab auctore felicissime „initrae- formis" dicta- — Caulis primarius tenuissimus repens, squamis acutis carinatis scariosis omnino tectus, caulis secundarius brevissimus folio unico eis Lepanthidis simili raulto lamen minore instructus. Folium 1 — 2 cm longum, 2—3 mm diametro teres, anlice sulcatum acutum viride maculis purpureis numerosis bicolor. Racemus basi vagina carinata vestitus folium paulum excedens saepissime (forsan semper) biflorum. Bracleae ocbreatae acutae. Florum inferior non resupinatus superior resupinatus. Flores (sc. sepala) 3 mm longi pallide crocei. Pleurothallis leptotefolia Barb. Rodr. Gen. el spec. Orchid, novar. I, p. 15. „Differents endroits de la province de Minas Geraes; fleurit en Juin." Eine sebr charakteristische Art dieser so polymorphen Gattung. Der horizonlale Stamra kriecht auf dem Subslrat und IrSgt von einem aufsteigenden Spross bis zum nachsten einige wenig charak- teristische Schuppenblalter; aus der Achsel eines derselben entspringl ein Spross mil sebr kurzem Achsenglied und i Laubblatt, welches ein Lepanthes-Blatt en miniature isl. Der Blutenstand ist etwas langer als das meist 1 cm hobe Blall und tragi in alien bisher in Europa cultivirten Exemplaren 2 Bluten. Die Deckblatter sind lutenfOnnig und in eine Spitze ausgezogen. Die beiden Bliiten haben die Eigenart (auf welchc Ilerr Wendland zuerst aufmerksam machte, dass stets die untere Blute nichl resupinierl isl, wohl aber die obere. Die Bliiten slehen also mil den Labellen gegen einander gewendet. Die Bliite ist hell salrangelb utid fur eine Pleurothallis -Blume aufTallend schlank; am meisten prasentieren sich die 3 ziemlich gleichen Sepalen. Die Petalen sind hyalin und bestehen nur aus einer einzigen Schicht sehr zartwandiger Zellen. Die ubrigen Details sind wenig charakteristisch. Die Anthere ist im Vergleich zum Gipfel der Saule sehr gross. Herr Barbosa Rodriguez nannte sie „mitrae- formis", ein im ganzen glucklich gewahlter Ausdruck. Tafel 276, I. Pflanze in naturlicher Grosse. 1. Saule und Lippe von der Seite. 2, die beiden seitlichen Sepalen. 3, dorsales Sepalum. 4. Petalum. 5. Saule von vorn und von hinten gesehen. 6. Labellum von oben gesehen. Nr. 1 — 3 ungefahr zweifach. iNr, 4 — 6 starker vergrossert. Tafel 276. 11. 7-14. Saccolabiam Sauderianam Krdnzlin. Caule subancipite radicibus longis instructo, foliis oblongis seu obovatis basi arete corapressis apice bilobis valde obliquis utrinque oblusis 10—12 cm longis ad 4 cm latis laete viridibus; racemis ♦) Sic scripsit Barb. Eodrig, v. el. loco iafra citato. 135 quam folia paulo longioribus rigidis erectis multifloris capitatis aut ovatis, bracteis minutis subulalis ovarium vix aequanlibus. — Sepalis petalisque paulo minoribus obovalis fere orbicularibus fornicalis conniventibus , labelli cocbleati lobis lateralibus marginem implicatum efformantibus, lobo intermedio excavato acuto, toto labello sepala vix excedente postice in calcar vix curvatum apice paulo inflalum oblusum producto; gynostemio brevi supra ulrinque latissime dolabralo, androcJinio piano, anthera antice in rostrum producta, poliiniis biparlitis, caudiculo lineari medio pauluin dilatata, glandula cordalo antice paulum producta, rostello subalato, fovea stigmalica latissima. Flores 8 mm diametro, cum calcari I cm longi. Eine entschieden sebr hiibsche „botanicaI Orcbid". Der Aufbau verspricht wcniger als die BIQIcn . nachtraglich halten, denn die dichtgedranglen rosaroten Bluten und Knospcn ilbertrcffen die dor' meisten Verwandten bedeutend. Der Aufljau ist, wie boi alien Arlen dlescr Criippe, streng mono- podial; die Blatter sind breit, kraftig griin und, da die Pflanze an senkrcclitcn Baumstammcn waclisl, an der Basis stark gedreht. Die BlQtejislande entspriiigen in den oberen Blallwinkeln und iibcrragcn die noch nicht vollig ausgewachsenen oberen Blatter, eine Eigenlhumlichkeil, die wesenllich zu dem guten Aussehen der Pflanze beitragt. Die Blutenstande sind bei schwachen Exemplarea kopfformig, bei starkeren eiformig. Die Sepalen und Petalen sind flach muschelformig; das Labellum ist irn Umriss eiformig. Die Seitenlappen sind zu 2 etwas vorspringenden slurnpfen Ecken vcrkunimerl, der ganze Saum ist nach innen eingeschlagen. Die Textur der ganzen Blfite ist ungemein saflig. Die Saule hat zwei sebr grosse Fliigel, welche oben und unlen spitzwinkelig ausgczogcn sind, die ganze Saule ist stark vornubergenei^f. O'-'^'C Die systematische Stellung dieser Art ist ziemlich leicht zu beslinimen; sie gehort Irotz ihres wenig gekrumtnten Sporns und ihrer linearen Caudiculae zu den „Uncifera" und erinnert in mehreren Einzelheiten an Saccolabium oblusifolium Hook. fil. und S. acuminatum Hook, fil.; ganz besonders an letztcres. An diese Art erinnern die stark entwickelten Saulenfliigel, die Antbere und der Habitus der BJijte im Ganzen, dagegen sind Labellum und Sporn, das PoUinium und der vegetative Aufbau stark abweichend, die Caudiculae sind bei deu beiden Hooker'schen Arten so eigenartig, dass eine Trennung derselben von Saccolabium sich rechtfertiaen Hesse. Bei unserer Art felill die enorme fliij^^elartiize D^'"'"D Verbreiterung am oberen Ende der Caudicula, v^ir haben nur eine leichte Ausbrcitung etwas uber der Mitte. Der Sporn ist wenig gekrummt, dagegen ist die trichterformigo Mnndung, die Einscbnurung in der Mitte, sowie die blasige Erweilerung von der Mitte bis zur Spitze vviederum wie bei den ver- wandten Arten. Wir haben also dieselben Merkmale, wie die Uncifera- Arlen sensu rcstrictiore sie zeigen, nur in minder auffalliger Form. Uber die Herkunfl dieser Art wissen wir z. Z. nicht vicl. Sie scheint aus Hinterindien importirt zu sein, und wurde durch Sander 8: Co., St. Albans, mit anderen Orchideen nach dem Fesllande verkauft. Der Verf. erhiclt frisches Material vou Hen-n W. Lauche, Gartendirector des Fursten Johannes Liechtenstein zu Eisgrub, ferner von Derm Ober- bofgartner Wendland zu Herrenhausen und vom Importeur, Herrn Sander, selbst. Tafel 276. H. Oberer Theil einer Pflanze in naturlicher Grosse. 7. Bliile von der Scile. 8. von vorn. 9. von unten gesehen. 10. Ovarium und Saule von der Seite gesehen. H. Labellum von oben. 12. von der Seite gesehen. 12a. Anthere von oben. 13. oberor Theil der Saule mit Anthcre von hinten. 13. und 14. Pollenmassen mil Caudicula und Klebscheibe. Alles vergrossert. 18 136 Tafel %11. Stauhopea couiiata Klotzsch, Pedunculo bifloro, squamis in bracteas ovariis aequilongas vito grandescentibus. Sepalo dorsal! oblongo, lateralibus latissime ovatis omnibus aculis, petalis non vel vix reflexis oblongis apice undu- lalo-plicalis. Labello basi saccato, sacco ter laliore quam longo, carinis 2 utrinque a basi gynostemii ad hypochilium mesochilio cum epichilio confluente, cornubus latissimis falcatis lanceolalis, canali nullo, . opichilio proprio lalissimo antice retuso crasse-apiculalo; gyiioslemio recto infra tumore oblongo instructo angusto crasso alis vix evolutis, alulis crassis aculis forcipatis. — Flores lextura robusta insolila, \ cm diametro. Sepala pelalaque flavida purpureo-adspersa, hypochilium, praesertim inlus, atroviolaceum, epichilium, mesochilium, gynostemium flavida. Stanhopea connata Klolzsch. Olio a Dielr. Allg. Garten -Ztg. 1854, 226. — Rchb. fil. Xen. Orchid. I, p. H8 und Walpor's Annales VI, p. 584. (Beide Citate sind idenlisch und wiederholen audi die Originaldiagnose von Klotzsch.) Art Werl- so geschieht dies, weil die lel/iere fiir den prak- ."> lischen Gebraucli zu lany ist. Icli babe hier in Berlin und Umgegend ganz ausserordenllich vie] Slanbopeen geschen, darunler uralte Exemplare aus nun langst "verschollenen, einstmals beruhmten Sammlungen; ilire unvcrwustlicbe Natur hat diese zahlebigsten aller Orchideen den Tod aller ihrer Gescbwisler und den der Besilzer uberdauern lassen. Beim Durclibestimnien fast aller dieser Pflanzen l -f /;V» i^7./?////iy Erdn^Im Y/^/^a^' arn^a/a^ Sehef/f^mler del Ardm^Un. Z75. /ayC / ■ //7/?a BcA/k /}'/ t r/ // /'^ r// ^'^^ ^U'CCI?2/J ///?/// del //'/' < _ d. Inhalt m Seite Lissochilus Graefei Kranzlin. (Tafel 272.) . 125 Cirrhopetalum delitescens ( H. F. Hance ) A. Rolfe. (Tafel 273. I. 1-6.) 127 Augraecum Eichlerianum Kranzlin. (Tafel 273. 11. 6—13.) 128 EpidendrumWeDdlandianum Kranzlin. (Tafel 129 274. I. IL 1—3.) Maxillaria galeata Scheidweiler. (Tafel 274. HI. 4—10.) 130 Pleurothallis nemorosa Uaib. Rodrig. (Tafel 275. II. 8—13.) 13! Pleurothallis tribuloides Lindl. (Tafel 275. III. 14—19.) 131 Heite Stauropsis fasciata Benth. (Tafel 275. I. 1-7.) 132 Pleurothallia leptotefolia Barb. Rodriguez. (Tafel 270. I. 1—6.) 134 Saccolabium Sanderianum Kranzlin. (Tafrl 27G. IL 7-14.) 134 Stanhopea connata Klotzsch. (Tafel 272.) . 136 Selenipedium Liudleyanum Rchb. fil. (Tafel 278.) 137 Luisia Ame^iaua A. Rolfe. (Tafel 27'J.). . . 139 Stanhopea tricoruis Lindl. (Tafel 275, IV uud Tafel 280.) 140 Druck voii 1\ A. Brockhaus in Leipzig XENIA ORCHIDACEA. B E I T R A G E ZUR KENNTNISS DER ORCHIDEEN VON lEINRICH GDSTAV REICHENBACH FIL. FORTGESETZT DURCII F. KRANZLIN. * DRITTER BAND, NEUNTES HEFT: TAFEL CCLXXXI— CCLXL; TEXT BOGEN 19. 20 LEIPZIG : F. A. B R C K H A U S 18 9 6. Aiisgegeben am 12. August 189G. 141 Tafel 281 Bifrenaria anrantiaca LindL Bulbis obtuse-tetragonis ovoideis monophyllis ad 4 cm allis basi 3 cm diamelro, laevibus; foliis V cuneatis oblongis v. oblongo-Ianceolatis aculis junioribus plicatis adultis ad 15 cm longis ad 3,5 cm latis scapo paulum longiore paucifloro, bracteis minutis lerliam ovariorum aequanlibus acutis, Sepalo dorsali lanceolato acuto cucullato, laleralibus bene majoribus ovalo- oblongis aculis pedi gynostemii longe producto tola basi adnatis, petalis sepalo dorsali subaequalibus oblongis aculis; labello e basi angusta dilatato lobis lateralibus dolabratis erectis, callo {nectar exsudente?) inter ipsos lobos laterales lobo intermedio lato triangulo deflexo anlice bipartito, gynostemii parte libera inflexa supra dilatata, anthera plana, biloculari, caudiculis 2 rectis, basi inter se conjunclis, polliniis 4 per paria cohaerentibus, glandula hyalina transverse oblonga. — Flores 2 cm diamelro, pallide aurantiaci maculis purpureis decori. Bifrenaria Lindl. als Gattung. Lindl- Gen, et Spec. Orchidacearum, p. 152 (1832), sub Bifrenaria atropurpurea Lindl. (= Maxillaria atropurpurea Lodd., Bolan. Cabinet, tab. 1877) et Bentham et Hooker, Genera Plant. Ill, 546 of. Reichenbach f. Wa]per*s Annalen VI, 546. Bifrenaria auranliaca Lindl., Botan. Register 1836 tab. 1875 (ic, opt!). Walp. Annalen VI, 550. Die Pflanze ist in unsern Sammlungen nicht so haufig, als sie es verdient. Die Blutenstande sind reichlicli so schon als die von manch einem Oncidium und die Bluten sind besser gefarbt als die vieler Oncidien. Schwierigkeiten in der Cultur sind bisher nicht beobachtet, was allerdings nicht viel heissen will, denn es ist kaum anzunehmen. dass sich die Welt der Gartner jemals um diese Pflanze gekummert hat. Im allgemeinen gelten aber die Orchideen des nordUchen Brasilien nicht fur besonders sprode Bluher. Die auffalligste Eigenthumlichkeit dieser Art liegt in dem weit hinab verlangerten Fuss der Saule, den breiten und breit angeheftelen Sepalen, der Lippe mil den beiden steil aufsteigenden Seitenlappen und den weit hinauf inserierten Petalen, also in Merkmalen, die sehr stark an Gongora- Arten erinnern, welche diese Merkmale nur in noch starkerm Maasse zeigen. Gegen die Vereinigung mit dieser Gattung sprechen die Merkmale der Saule und des Pollenapparates; sonst jedoch sind es nur graduelle, aber nicht principielle Unterschiede, welche eine Pflanze wie diese von Gongora trennen. Eine Pflanze dieser Art ist die alle Maxillaria atropurpurea Loddiges, welche Lindley im Jahre 1832 zum Typus seiner Gattung Bifrenaria erhob, und hierhin gehort auch Bifr. auranliaca Lindl. Die beiden „frena", d. h. die getheilten Caudiculae waren es, welche der Gattung zu ihrem Namen ver- halfen; sie haben in der Folge dazu beigetragen, den Gattungsbegriff zu verwirren, ebenso wie die Worte in Lindley's Originaldiagnose „lateralia (sepala) cum basi producta columnae adnata vix basi ohliqua'' eine andere Lucke offen liessen, durch welche mancherlei Arten in die Gattung Einlass finden mochten, welche mit den typischen Formen sehr wenig gemeinsam haben. Die bunfscheckige Ge- sellschafl, welche Reichenbach in seiner Zusammenstellung von „ Bifrenaria" in Walper's Annalen VI, 546 fg. aufzahlt, bietet ein gutes Bild der Confusion, welche hinsichllich dieser Gattung zu seiner Zeit herrschte und welche aufzuheilen er selber nicht nur verzichtete, sondern welche er noch da- durch vermehrte, dass er die scharf gefassten Ausdrucke der Originaldiagnose Lindley's verall- c'emeinerle, namlich (sepala) „lateralia cum basi producta columnae connala", was auf Lycaste, Maxil- laria und die gesammten Maxillarien passt; „glandula oblonga", was viel zu unbeslimmt lautet, uin mit der Phrase zu enden: „Folia terrainalia subsolilaria(?!) plicata, carlilaginea. Pedunculi radicales^ 1-flori vel racemosi, saepius elongati", Merkmale, welche sich unmoglich noch unbeslimmter und unklarer fassen lassen. Das Einzige, was sich von dieser „GaUung" ruhmen lasst, ist, dass sie ein in. 19 142 bequemer Unterschlupf fur alle moglichen Arten wurde, welche zwischen den MaxiUarien und den Eborilingues steben. Es ist zu beklagen, dass Lindley selbst die klare Fassung des Gattungs- charakters preisgab, Arten aufnahm, deren Saulenfuss statt rechtwinkelig schrag umbog und deren Sepalen stark nach hinten zu einem Scbeinsporn verlangert waren. Reichenbach zog die Consequenz hieraus und scbrieb in Walper's Annalen VI, 546 eine Gattungsdiagnose, unter welche beinabe alle Maxillarien passen, nur dass er die beiden „stipites" beibehielt. Eine krilische Sichtung der Arten nabra er nicht vor, sondern stellte zusammen, was damals (1854) fur Bifrenaria gall. Will man aus dem Wirrwarr berauskoramen , so muss man die Originaldiagnose Lindley*s voni Jahre 1832 wiederberstellen, mit dem Unterschiede, dass man die Worle „vix basi obliqua" (sepala sc.) andert in „basi rectangula"; alles andere bleibt bestehen. Gemeint hat Lindley damals nur Formen, bei welcben von einer Pseudocalcar-Bildung keine Rede war. Hiermit werden auszuschliessen sein ausser Bifr. Hadweni Lindl, welche schon fruher zu Scuticaria gerechnet wurde, alle die Arten mit stark nach hinten verlangertem Saulenfuss und schrag nach hinlen verlangerlen Sepalen. Da man diese Arten nichl wohl zu Maxillaria und Lycaste stellen kann, so ist am besten Stenocoryne Lindl. wiederherzustellen. Diese Gattung stellte Lindley auf eine nord-brasilische Art bin auf, welche die ausseren Merkmale von Bifrenaria hatte, die aber getrennte Pollenmassen haben sollte. Benlbam tind Hooker zeigten jedoch, dass sie bei einem aus Panure stammenden Exemplare die Caudiculae getrennt, aber einer Klebscheibe aufsitzend gefunden haben (vergl. Benth, et Hook., Gen. pi. IE, 546). Hiermit wurde die Aufzahlung jetzt folgendes Aussehen gewinnen: Bifrenaria atropurpurea Lindl. Bifr. aurantiaca Lindl. Bifr. Bicornaria Rchb. fil. Stenocoryne longicornis LindL St. Harrisoniae (Rchb. fil.) Krzl. St. inodora (Rchb. fil.) KrzL St. Wageneri (Rchb, fil.) Krzl. St. racemosa (Lindl.) Krzl. (Ich enthalle mich bier eines abschliessenden Urtheils, ob die beiden unter dem Namen Bifrenaria racemosa Lindl. publicierten Abbildungen Bot, Register 1566 und Bol. Mag. 2789 zu derselben Art gehoren, was mir ausserst unwahrscheinlich vorkommt, oder ob nicht die eine derselben Stenocor. [Bifren,] clavigera ist.) St. vitellina (Lindl.) KrzL Sl leucorhoda Rchb. fil. (Krzl.) St. aureofulva (Lindl.) Krzl. St. mellicolor (Rchb. fil.) Krzl. Scuticaria Hadweni (Lindl.) Benth. Tafel 281. Habitusbild. 1. Blule von der Seile. 2. Saule und Lippe von vorn. 3. Polliiiium. Tafel 282. Cypripedium Wolterianatn Krzl Foliis basi complicalis linear! -lanceolatis acutis supra obscure vel vix reticulato-tessalalis infra pallide-viridibus ad 20 cm longis ad 3,5 cm lalis; pedunculis ad 40 cm altis uni- vel bifloris pur- pureo-brunneis pilosis, bractea lanceolala acuta basin tantum ovarii tegente. Sepalo dorsali cucullato lolo circuitu oblongo acuto apice inflexo margine pone basin reflexo, laete viridi margine albo, linea mediana in ipsa basi brunnea, sepalo inferiore ovato aculo quam labellum fere duplo breviore albo- viridi, viridi striata; pelalis crucialis e basi linear] obovato - oblongis acutis antice leviter deflexis margine superiore neque undulatis nee ciliatis basin versis purpureo-bnmneis papulis magnis nigro- purpureis punctulisque numerosis ejusdem colons; diraidio inferiore basi \iridi, a medio apLm usque sepalis petalis pallide purpureis; labello pro floris magnitudine magno, margine basi ulrinque inflexo conliguo papulis nitidis instructo ; sacco labelli pone orificium utrinque acutangulo, toto labello omnino 143 pallide purpureo-brunneo infra et postice pallidiore, infra densissime purpureo-punctulato; gynostemio parvo, staminodio supra bipartito anlice late emarginalo, umbone in denliculum in terpositum elongate; lolo gynostemio viridi margine albo (neque marmaralo). — Flores 42 cm lati, 8 — 9 cm alti. Cypripedium Wolterianum Krzl. in Gardener's Clironicle 1895, I, 166. Die Blatter dieser, dem Cypripedium Lowii Lindl. sehr nahestehenden neuen Art sind auf der Oberseite mit undeullicher netzartiger Zeichnung versehen, auf der Unterseite einfach hellgriin. Der Blutenschaft ist 30 — 40 cm hoch, dunkelbraun behaart und tragt oben zwei ungleich grosse Deck- blatter, welche viel kurzer als der Fruchtknoten sind. Durch das eigenthumlich dorsale Sepalum gehort unsere Pflanze zu einem seltenen Typus unler unseren Cypripedien; dies Blalt ist namlich kapuzenformig mit scharf nach unten gebogener Spitze, hat aber am Grunde einen scharf zuruck- gebogenen Rand. Diese eigenthumliche Bildung ist bisjetzt bei Cypripedien nichl beobachtet. Die beiden unteren Sepalen bilden hier dasselbe ziemlich bedeutungslose Blatt wie bei den meisten anderen Arten. Die Petalen sind bis zum ersten Drittel lineal, dann verkehrt eiformig; bis zur Milte stehen sie wagerecht ab wie bei Cyprip. cruciforme mit derselben Neigung nach abwarts wie bei Cyprip. Lowii Lindl. Die Farbung erinnerl an Cyprip. callosum, die Form an Cyprip, Lowii, das dorsale Sepalum ist, wie schon bemerkt, ganz eigenartig; das Gynostemium ist verhaltnissmassig klein, sein Buckel verlauft allmahlich in den Zahn des vorderen Ausschnitles. Da die Petalen am Grunde sehr schmal sind, so erscheinen die Warzen am oberen Rande um so grosser und lassen ihn gewellt erscheinen, was er in Wirklichkeit kaum andeutungsweise ist. Die Heimat der Pflanze ist wahrscheinlich irgendwo auf den grossen Sunda-Inselri. Sie kam mit einer Sendung einer ganz anderen Art in wenigen Exemplaren in den Besitz des Herrn Paul Wolter zu Magdeburg, von dem ich zwei Mai frische Bluten und eine Photographic der Pflanze er- hielt. — Angesichts der in den Beschreibungen niedergelegten Merkmale denkt man unwillkurlich an eine Pflanze aus der Verwandtschaft von Cypr. Lowii und callosum. Ich bin nicht geneigt, uberall da einen natiirlichen Bastard zu sehen, wo Anklange an enlfernt ahnliche Arten zu fmden sind; ich enthalte mich also zunachst eines abschliessenden Urtheils, Was ich, ohne die Phantasie frei ausgreifen zu lassen, feststelle, ist, dass sehr starke Anklange an die beiden genannten Cypripedien vorhanden sind. Die Grosse und der Habitus neigen mehr zu Lowii, die Farbung melir zu callosum. Es ist im allgemeinen nicht wohlgethan, auf Erstlingsbliiten bin neue Arten zu beschreiben oder gar abzubilden; wenn ich von dieser Regel abwich, so geschah es, weil beide Bluten, weJche ich erhielt, so identisch waren wie moglich und ganz und gar das charakleristische Aussehen normal entwickelter Bluten zeigten. Es ist aber wol erlaubt, anzunehmen, dass die Bluten noch nicht ihre definitive Grosse erreicht haben und dass sie unter einer ihnen zusagenden Cultur betrachtlich grosser werden konnen. Dann wird die Pflanze zweifellos zu den besseren Erwerbungen der letzten Jahre zahlen, Tafel 289. Blutenstand und Blatt. 1. Labellum. 2. Staminodium von oben. 3. Saule von der Seite. Tafel 283. Yanda yltellina Krzl Affinis ^^^ Vandae coerulescenti et varietati Boxalli. Caule foliisque omnino Vandae coerculescentis ' foliis sat crassis angusle-linearibus apice inaequali bilobis utrinque obtusatis; racemo erecto laxifloro pauci- plurifloro (10= — 16); bracteis minutis triangulis; ovariis cum pedicellis 3 cm longis tenuibus erectis; sepalo dorsali cuneato-obovato lateralibus unguiculatis spathulatis, pelalis minoribus ceterum 144 aequalibus ; labelli lobics lateralibus cuneatis anlice relusis ereclis, lobo intermedio mullo majore cuneato antice subbilobulo, disco tumido sulcis 2 in medio anlice confluenlibus triparlito, margine labelli subre- flexo (s. mavis labello callis 3, quorum medius multo minor, tolam superficiera occupanlibus instruclo calcari arcualo subulato gracili apice aculo); gynostemio omnino Vandae coerulescenli pro floris magnitudine minuti. — Sepala petalaque vitellina, labelium album callis minulissime amelhystino- liriealis. Totus flos fere 1,5 — 1,8 cm diametro. Yanda vitellina Krzl. in Card. Chron, 1892, U, 206 (20. Aug.). Die Beschreibung, welche ich vor 4 Jahren entwarf und in Gardener's Chronicle publicierte, habe icli mit einigen fast nur den Ausdruck betreffenden Aenderungen hier wiederholt. Die Pflanze hat regelmassig gebluht und alle in der erslen Diagnose niedergelegten Merkmale sind permanent geblieben. Es ist somit die Annahme ausgeschlossen, dass eine reine Modification von Vanda coerulescens vor- ISge, welche durch den Transport oder sonstige storende Einflusse kleinere und abnorm gefarbte Bliiten hervorgebracbt hatte. Die Pflanze gleicht einer der kleineren Vanda-Forraen und gehort zweifellos neben Vanda coerulescens. Das einzige im Botanischen Garlen zu Berlin befindliche Exemplar hat eine Stammhohe von ungefahr 25 cm, bei ungelahr 16 Blattern von 10 — 12 cm Lange. Der Blulen- sland steht aufrecht und iiberragt die oberen Blatter um ein Geringes. Die Bliiten sind auflallend lang gesticlt und unterscheiden sich, ganz abgesehen von der Farbe, auch dadurch von den verwandten Arlen, dass die Sepalen sowol wie die Pelalen eine Neigung haben, sich im Basaltheil zu drehen. Ob bierbei die Belichtung massgeblich gewesen isl, konnte ich nicht entscheiden; sicher ist nur, dass die starke Texlur dieser Blatter einer solchen Beeinflussung durch das Licht weniger Wider- stand leislet als das Knorpelgewebe anderer Vanda -Arten; ich habe es deshalb unterlassen, diese Drehung der Sepalen und Pelalen unler die Arlmerkmale aufzunehmen. — Die dotlergelben Blumen sind nicht gerade first rate, aber in einer Rispe von 10 — 20 Stuck machen sie sich rechl gut. Es ■ ist ohnedies wohlgethan, dass wir uns wieder einmal auf die gute alte Zeit der Orchideenkunde erinnern, in welcher man nicht auf die Grosse der BlQten in Quadratcentimetern sah, sondern auf ihre interessanle Form ; in welcher es nicht die Decorationswirkung war, sondern die feine Slruclur, welche das Nachdenken der scharfsinnigsten Botaniker erregte, eine Zeit, in welcher die Epilheta ■ a great thing, a marvellous plant, astonishing etc. samml ihren niehr oder minder geschraackvollen Ueberlragungen in andere Sprachen noch unbekannt waren. Um nicht misverslanden zu werden, erklare ich ausdrucklich , dass ich vor den brillanlen Resultalen unserer Gartner, welche aus einer importierten Pflanze durfligen Aussehens oft ein Prachlexemplar machen mit Bluten, welche die der wilden Exemplare ubertreffen, jeden nur moglichen Respect habe ; wogegen ich mich an dieser Stelle auflehne, ist der Standpunkt, dass die beiden Argumente „Schaupnanze" und „Schnittblume" uber den Werth oder Unwerlh einer Orchidee absolut zu entscheiden haben. Wenn die Gartner oder Importeure glauben, diesen Standpunkt als den fur sie allein massgeblichen aufrecht erhalten zu mussen, so ist es, da bekannllich nichts uber klare Verhaltnisse geht, gut, wenn man sich seitens der Gartner sowol wie der Botaniker moglichst rasch daruber klar wird, ob beide noch dieselbe Sprache sprechen oder nicht. WoUen die Gartner und die Besitzer grosserer Sammlungen eben nur Pflanzen Ziehen, welche auf den Effect berechnet sind, gut, so ist das ein Standpunkt fur sich, aber dann sollen diese Herren auch unter sich bleiben und ihre Pflanzen ganz und gar nach ihrera Belieben nennen. Ich bin uberzeugt, dass dies unausbleiblich ist. Sie sollen aber auf die Zumuthung verzichlen, dass eine Pflanze, wie Vanda \itellina oder eine beliebige Sarcanthus sp., in den Orchideenwerken keinen Plalz hat, im Vergleich mit einem Cypripedium Miss Brown, Smith oder Robinson, einem Bastard zweiten, dritlen bis soundsovielten Grades. Ich meine; dass eine klare, glatle Scheidung vollzogen werden muss. Eines der Werke, welches nach beiden Seiten das Besle zu leisleii versuchi, ist die 7. Auflage von Williams' Orchid. Grower's Manual; wer sie mit der 145 sechsten vergleicht, wird finden, dass der ganze, tast um das Doppelte gesleigerte Umfang des Buches zu ueun Zehnteln diesen neuen Kunstproducten oder sogenannten neuen Varietaten zufallt, welche botanisch gaQz und gar werthlos sind, und dabei ist das Biich mit einer gewissen Zuruckhaltung geschrieben, es enthalt nur die gut festgestellten Formen, Die Sache wird dadurch schlimmer, well nach dem bekannten Satze, dass das Bessere slets der Feind des Guten isl, die alleren entweder wirklich werthlosen oder nach jeweiliger Mode fur werthlos erklarlen Varielalen, Hybriden etc. in ihrer Mehrzahl aus den Sammlungen auch der Amateure verschwinden und sehr leicht der FaU ein- Ireten kann, dass irgendein elwa von Reichenbach irgendwo in Gardener*s Chronicle beschriebenes Odontoglossum, welches par courtoisie als Species bezeichnet wurde, im Grunde genommen aber T L nur eine abweichende Form einer langsl bekannten Art war, welches aber inzwischen auf den Namen seines Autors bin ein botanisches Burgerrechl eriangt hatte, fur eine kunflige Bearbeilung der Gattung unauffindbar ist. Mit der Phrase „species mihi non visa" ist die personliche Verantworllichkeit eines Monographen, welcher wunscht, dass man ihn und seine Arbeit ernsthaft nimmt, doch nur zum Theil auf den Autor dieser Art abgewalzt, selbst dann, wenn dieser Autor durch ein in ubler Slunde ver- fasstes Testament es unmoglich gemacht hat, zu conlroUiren, was an seinen Arlen isl. — Dieser scheinbar sehr wenig zur Sache gehorige Excurs mag aufgefasst werden als eine Apologie gegen die Vorwurfe, welche den Xenien mehrfach gemacht sind, dass sie nichl auf der Hochflut der jetzigen in der Orchideographie beliebten Slromung stSnden. Dies ist richtig, denn die Xenien werden nie und nimmer ein illustrirler Katalog irgendeiner Firma werden, wie es die z. Z. existierendeu gros- seren Orchideenwerke ausnahmsJos sind. Zweitens ist hier der Platz, festzuslellen, dass die Hybriden und die ihr gewidmelen Arlikel in der wissenschaftlichen Botanik uberhaupt niemals Burgerrecht verdienen, auch nicht in der Orchideographie, so gross auch ihre Anzahl und so gross der gart- nerische resp. Handelswerth vieler dieser Zuchtungen gerade hier sein mogen. Neben diesem Protest gegen die herrschende Richtung mochte der Verfasser alle, welche ein Auge auch fiir die bescheideneren Schonheiten haben, bitten, die Cultur dieser so interessanlen Formen zu fordern und selber zu treiben, wo immer sie konnen. Zu den besten orchideographischen Werken, welche je geschrieben sind, gehort der von Reichenbach verfasste zweite Band von Wilson Saunder's Refugium bolanicum, welcher nur und ausschliesslich kleinblutigen Orchideen gewidmet ist, und wer je sich die Muhe ge- nommen hat, den Orchideenkranz auf dem Titelblatt von John Lindley's Serlum Orchidaceum zu studieren, wird die freilich nicht auf den ersten Blick ansprechende eigenarlige Schonheit dieser Pflanzen nie vergessen. . . Tafel 283. Habilusbild. L BlQte in naturlicher Stellung von vorn. 2. mit heruntergebogenem Labellum. 3. Labellum und Sporn von der Seite. 4. MitUerer Theil des Labellum von vorn. - ^ Tafel 284. Cj'pripediam Chaniberlaiiiianuni O'Brien. r ^ Sepalo dorsali late ovato obtiiso inflexo margine basi revolula, sepalo inferiore oblongo cucullalo fere duplo minore utroque hirsutissimo; pelalis e. basi paulo latiore linearibus acutis semel v. sesqui- tortis rectangulariter divergentibus , margine distanter glandulosis setosis; labello pro floris mag hi- tudine magno ventricoso, lobis lateralibus alle descenlibus antice rolundatis, rima angustissiraa inter 146 ipsos, orificio transverso satis amplo; slaminodio crasso laevi umbone omnino destituto obscure penta- cicatnce minulis Planla egregia! Folia lorata antice utrioque obtusa ad 20 cm longa ad 2,5 cm lata laete viridia unicoloria. Scapus ad iO cm alius supra distichanthus fractiflexus; bracteae equitantes arcle com- pressae a latere visae semioblongae oblusae; scapus, bracteae, ovaria dense pilosa, pill basi atro-pur- purei a medio apicem usque hyalini. Sepala pelalaque viridia atro-purpureo-striata vel (petala) raacu- Jata, labelli basis viridis, calceolus pallide roseus, punctulis numerosissimis intensioribus decorus. Totus flos 8—9 cm latus, 4—5 cm altus. Labellura 4 cm longura, 2,5 cm latum. Staminodium atro-viride, nitidum. Cypripedium Chamberlainianum O'Brien, Journ. of Horticult. 1892, XXIV, p. 294, fig. 49. Idem Card. Chron. 3 Ser. 1892, XI, p. 241, fig. 34 (xylogr. opt.!). — Revue Horticole 1892, p. 104, fig. 27, 28; 1893, p. 141, c. tabula. — The Garden 1893, tome 44, p. 304. — Revue Horticole Beige 1893, p. 142. — Williams' Orchid. Grow. Manual 7*^ edition, p. 242. Diese brillante Art wird auf immer den Naraen ihres Enldeckers W. Micholitz und den seines weitblickenden Chefs, des Herrn F. Sander, unslerblich machen. Die genaueren Angaben uber die Heimat der Pflanze mussen selbslverslandlich vorlaufig geheim gehallen werden. Dass sie ein Kind des femslen Ostens ist und auf den Inseln wahrscheinlich auf dem Sussersteo Grenzposten der Gattung sleht, ist in Sachen der Pflanzengeographie hinreichend genau. Der vegetative Aufbau der Pflanze ist nichl ganz unpassend mil dem mancher angraecoider Pflanzen verglichen worden, und sie hat ailerdings in dem rein grunen Coloril der Blatter ohne Farbung selbsi an den Insertionsstellen und dem breiten schweren Falle derselben mancherlei Eigen- arliges, wenn schon sich die Zugehorigkeit zu Cypripedium nicbt verleugnet. Der Bliitenschafl jedoch hat mehr noch als alles andere, ja sogar mehr noch tJs die Bluten selbst, das Interesse erregt und stellt einen vollig neuen Typus dar. Es ist im alJgemeinen nicht wohlgethan, auf Merkmale hin, wie Bracteen sie darbieten, auch nur Unterabtheilungen zu machen — bei den Orchidaceen wenigslens wird niemand daran denken — aber trotzdem sind die blossen Blutenslandsspindeln ohne Blatter, oboe Bluten und nur mit ihren Bracteen bekleidet, so charaklerislisch, dass sie aliein genugen, die Art als solche zu erkennen; und dies lasst sich von keinem andern Cypripedium sagen. — Die Bluten an und fur sich wiirde man am besten dem Typus der „Hirsutissima" zuweisen. Sehr intim ist die Verwandtschafl audi mil diesen nichl, aber es gibt doch einige Anklange. Nehmen wir an, dass diese altbekannle, aber noch immer begehrenswerlhe und in gulen Exemplaren hochsl wirksame Pflanze sich aufraflfte und einen Blutenstiel mit mehreren Bluten machte, stall deren 1 oder hochslens 2 zu Iragen, so hatlen wir etwas ahnOches, wie Cypr. Chamberlainianum es bieteL Ganz eigenartig ist das wie ein glatter schwarzgruner Knopf vorspringende Staminodium, unler welchem eine nahezu ebenso grosse knopflormige Narbe silzt. Der Yergleich mit einem doppelten Knopf ist vielleicht recht banal, aber er trifft zu, denn thalsachlich ist die Operation, durch welche man die Narbe aus dem Labellum herausholt, ganz und gar dieselbe, wie das Herausziehen eines Manschellenknopfes aus einem etwas engen Knopf loch. Das Labellum ist gross und sehr stark aufgeblasen, zeigt aber ausserlich keine Besonderheilen, dagegen sind die eng zusammenschliessenden tief abwarts gehenden und sehr breiten Seitenlappen der Erwahnung werlL Die Farben der Bluten sind ebenso duster wie die des Gyp. hirsutissimura, und der Contrast der rosarolhen Lippe mit den grunen purpurbraun gestreiflen oder gefleckten Sepalen und Pelalen ist eigenartig, aber absolul nicht schon. Die Petalen sind schmal und ein- bis anderlhalbmal gedrehl; sie erinnern dadurch an die Formen der Stonei- Gruppe, wahrend ihr stark gewelller Rand wiederum an G. hirsutissimum erinnert. 147 BetrefFs der Cultur ist wenig zu sagen; soweit bisjetzt bekannt ist, gedeiht sie bei derselben Pflege wie die andern malaiischen Cypripedien. Die Bluten offnen sich sehr nach und nach, und die Spindel zieht sich lang und immer langer aus wie bei alien mehrblutigen Cypripedien, sodass zwischen der letzten Blute der einen Saison und der ersten Blute der nachsten keine grosse Zwischen- zeit liegt. Tafel 284. Blulensland, i. Labellum von vorn, 2. von der Seite. 3. Saule von der Seile. 4. Slaminodium von oben. 5. Narbe von unten. (3 — 5 wenig vergrossert.) Tafel 285. Phalaenopsis antennifera Rchh. JiL Caule crassiusculo polyrhizo folioso, foliis intense viridibus nee roseo-adspersis, foliis ovale- lanceolatis acutis ad 20 cm longis ad 3 cm latis apice bilobulis; racemo (vei interdum panicula) plurifloro, bracteis bre\ibus oblongis obtusis. Sepalo dorsali oblongo, lateralibus brevioribus ovato- oblongis obtuse acutatis; his omnibus reflexis pulcherrime lilacinis; labelli ungue aureo lineari satis longo dentibus vel antennis 2 in ungue, lobis lateralibus oblique spalhulatis rotundatis erectis, callo huraili triparlito inter ipsos lobos, lobo intermedio oblongo acuto vel apiculato, toto labello intense purpureo; gynosteraio infra angulato gracili, anthera antice acuta, loculis antherae polJinis massulis, androclinio parvis, caudicula supra dilatata infra angustata, glandula roslello lineari apice bifido, fovea stigmatica magna ovali. — Flos compressus 2,5 cm altus. J - Phalaenopsis antennifera Rchb fil. in Gardener's Chronicle 1879, I, p. 398 und 1882, III, p. 520. Die Pflanze hat einen dichtbeblatterten Stamm und langlich lanzeltliche dunkelgriine Blatter ohne irgendwelche Zeichnung. Die Bliitenstiele sind fur gewohnlich einfach, konnen aber bei starken M Exemplaren verzweigt sein. Die Sepalen und Petalen sind schon lila oder rosa, die Lippe hat einen schmalen, in der Kegel goldgelben Basaltheil, auf welchen 2 zarte hyaline Blaltchen stehen; die eiformigen Seitenlappen stehen aufrecht (spatelformigen oder schief verkehrl) und haben zwischen oder dicht hinter sich einen niedrigen oben schwach dreitheiligen Callus, der Mittellappen ist abwarts gebogen und vorn zugespitzL An der Saule ist die grosse Narbenflache bemerkenswerth, welche vorn durch das ziemlich Jange lineare an der Spitze gespaltene Rostellum gewissermassen getheiltist; die Antherenfacher, die PoIIenmassen sowie das Lager derselben sind auffallend klein. Die Farbe r X der Lippe und in der Kegel auch der Saule ist ein schones tiefes Purpurroth. — Es ist auffallend, dass in modernen englischen Werken diese Art mit Phalaen. Regnieriana Rchb. fil. zu Phalaen. Esme- ralda Rchb. fil. gezogen wird, trotzdem Reichenbach in Gardener's Chronicle 1887, II, p. 746 die Unterschiede dieser 3 Arlen auf das sorgfaltigsle auseinandersetzte. Wenn Sir Joseph Hooker in Flora of Brit. India VI, p. 31, diesen Missgriff machte, so lasst sich das verstehen, denn mit Herbar- material allein, und ware es das des Royal Herbarium, lasst sich solchen Fragen schwer beikommen; eine genaue Un ter suchung mit genugendem Material hatte aber auch dann noch Anhaltspunkle genug ge- boten, um die 3 Arten auseinander zu halten, und es gibt schwerere Fragen als diese, welche auch rait Herbarmaterial gelosl worden sind. Immerhin ist dieser Missgriff zu verstehen. Was jedoch den Verfasser von Veitch Manual veranlasste, in denselben Fehler zu verfailen, ist vollig unerfindlich. Reichenbach und ganz unabhangig von ihm Godefroy-Leboeuf halten langst festgeslellt, dass die echte Phalaen. Esmeralda Rchb. fil. in europaischen Sammlungen zur Zeit nicht mehr exisliere; es war also mindestens leiclitsinnig, die Identilat zweier Arten mit einer dritlen, welche man nicht kannte, 148 auszusprechen. Die Art und Weise wie in Veitch Manual, VII, p. 28, die 3 Arlen Ph. Esmeralda, antenoifera und Regnieriana auf die Aehnlichkeit in der Farbung hin zusamnnengezogen und die Unter- schiede im Labellum einfach ignorierl werden, ist denn doch etwas gar zu leichlfertig, um es milde zu bezeichnen. Die Art stammt wie alle dieser Gruppe aus den Waldern der hinterindischen Halb- insel. Ich erhielt sie lebend aus Herrenhausen, wo sie jahrlich in grosser Ueppigkeit bluht Tafel 285, Blutenstand und Blatt. 1. Bliile von der Seile. 2. Lippe von unlen. 3. Lippe gerade von vorn. 4. Anlhere von oben. 5, von unten, 6, Polliniura. 7, Saule mil PoUinium. 8. Saule ohne PoUinium, starker vergrossert. Tafel 286. 5—10. Habenaria Schlechteri KrzL in litU Plania omnino Habenariae occullanti Welw. simillima, 50 — 60 cm alta, calaphyllis basilaribus parvis, foliis anguslis linearibus adpressis vaginanlibus fere bracteaeformibus el in bracleas foliaceas Iranseunlibus. Racemo paucifloro (ad 6) laxifloro, bracteis ovaria longe pedicellata supra valde cur- vala aequanlibus v. superantibus. Sepalo dorsali maximo cucullalo aculo, laleralibus e basi lata ligulalis acutis deflexis paulo longioribus; pelalis simplicibus erectis e basi laliore angustalis deinde lanceoJaiis acutis; labelli lobo intermedio petalis subaequali, lobis laleralibus circuitu oblongis margine ad lerliam partem superiorem pectinatis v. fissis, calcari longissimo filiformi quam ovarium cum pedicello fere duplo longiore; anthera satis alta acuta, canalibus antherae caudiculisque longissimis erectis hamatis, staminodiis parvis obtusis; processubus stigmaticis brevibus rectis antice retusis ibique profunde excavatis extus dente uncinato instructis, rostello parvo triangulo. — Flores aibi carnosnli illis Hab. occultantis Welw. paulo majores, 2 — 2,5 cm diametro calcar ad U cm longum, ovarium cum pedicello 7 cm longum. Tola plania (ut Hab. occultans) sicca nigra. Sudosl-Afrika, Transvaal. In Siimpfen zwischen Wilge Rivier und Middelburg in 4600 Fuss Hohe. R. Schlechter, Januar 1894, N. 4121. Die Diagnose, welche ich zuerst entwarf, war nach ein paar Bluten aufgestellt, welche ich in einem Briefe von Herrn R. Schlechter erhielt. Die Untersuchung der Bluten zweier vollstandiger Exemplare, welche mir erst viel spaler zugingen, ergeben die hier mitgetheille in zwei Punkten stark modificierle Beschreibung, aus welcher einerseits die slarke Aehnlichkeil mil Hab. occultans, andererseils aber die Abweichung im Bau des Gynostemiums hervorgeht Die Neigung, die Perigonblatter, zumal die inneren, zu spalten, ist bei Habenaria bekanntlich sehr gross, es ist somit nichl gerade uberraschend, dass dieser Trieb zur Theilung sich auch auf das Gynaceum der Blule ausdehnt. Auf die Theilung der Narbenfortsatze grundete, wie bekannt, Reichenbach seine damals aus 2 Arlen bestehende Gattun<^ Roeperocharis, denen ich 2 weilere hinzufugen konnte, alle 4 ostafrikanischer resp. abessinischer Herkunll. Alle diese bisher beschriebenen Arten haben einen etwas compacten, Orchis -ahnlichen Habitus gemeinsam und breile gelheille Narbenfortsatze; es ist jedoch klar, dass der Habitus nichts und die Form der Narbenfortsatze sehr wenig bedeuten kann gegenfiber der Thatsache, dass dies systemalisch so wichtige Organ thatsachlich getheill isL Da die Theilung alle moglichen Uebergange zeigen kann, da ferner die Neigung zur Theilung der inneren Blutentheile etwas fur Habenaria allein Charakteristisches ist, so empfiehll es sich zunachst, die Gattung Roeperocharis Rchb. zu cassieren und die wenigen bisher beschriebenen Arten zu Habenaria zu stellen, was mil einer erfreulich ge- ringen Vermehrung der Synonyma abgelhan ist. Schwieriger ist die Frage, was mit den Habenaria- 149 Alien geschieht, welche bisher Roeperocharis hiessen, und denjenigen, bei vvelchen die Untersuchung frischer Bluten eine an Herbarexemplaren bisher ubersehene Spaltung der Narbenfortsatze zeigen sollte, denn es ist doch klar, dass selbst die schwache Andeutung einer Theilung hier, ebenso me bei den Petalen, als de facto -Theilung anzusehen ist. In solchen Fallen entscheidet die Summe der Merkmale. Fur den vorliegenden Fall ergibt dies erstens die Stellung der Habenaria Schlechteri KrzL neben Habenaria occultans Welw, und zweitens die Einziehung der bisherigen Roeperocharis- Arlen zu Habenaria als Gruppe „Roeperocharis", welche am besten auf Grund des stets einfachen Labellum als HI A^, 30^ hinter die (gleichfalls Habesch ajigehorigen Anomalae [Habenaria anomala Lindl.]) cinzureihen sind, wahrend Hab. Scliiechteri KrzL ihrea Platz unraittelbar hinter Hab. occultans Welw. fmdet, mit welcher sie viel Aehnlichkeit hat Angesichts der Thatsache, dass diese Theilung der Narbenfortsatze bisher nur bei afrikanischen Habenarien beobachtet wurde, empfiehlt es sich nicht^ auf diese paar Falle bin eine Eintheilung umzustossen, welche sich 1m grossen und ganzen als naturlich bewahrt hat. Tafel 286, 5. Bliile. 6. Labellum. 7. Saule von vorn. 8. von der Seite. 9. Rostellum und Narbenfortsatze. 10. Labellum von Hab. occultans Welw. (Alles schwach vergrossert.) Tafel 286. L 1 — 4. Habenaria Medusa Krzl Sepalo dorsali cucullato acuto recto (a latere viso semioblongo) compresso, sepalis lateraiibus deflexis late ovalis acutis basi gynostemio adnatis; petalis linearibus acutis galeae s. sepalo dorsali non agglulinatis, margine minutissime glandulosis; labelli basi longa integra sigmoideo-flexa compressa antice tripartita, partitionibus lateraiibus a basi ipsa in lacinias nuraerosas radiantes simplices v. par- titas dissolutis (superficie minutissime scaberulis), partitione intermedia bis v. ter breviore lineari- lancea simplice, calcari a basi infundibular! anguslato cylindraceo quam ovarium longe rostratum lertia longiore; processubus stigmaticis crassis retusis parallelis deflexis, antherae canalibus dupio longioribus rectis leviter ascendenlibus , caudiculis aequilongis glandulis sat magnis oblongis, rostello minuto triangulo. Planta mediocris 20 cm alta. Tuberidia nucem avellanam aequantia. Folia in basi 3 — 4 lan- ceolata acuta ad 10 cm longa ad 2 cm lata, supra subito decrescentia. Racemus pauciflorus (8 — 10) subnutans, Bracteae ovatae acuminatae crislataeve ad 2 cm longae ovariis breviores vel ea aequantes margine microscopice glandulosae (nee fimbriatae). Flores inter mediocres generis, sepalum dorsale 5 mm, lateralia 7 mm longa, labelli laciniae t,5 cm longae, calcar 3 cm, ovarium cum roslro 2,5 cm longa. Java? Habenaria Medusa Krzl, Engler's Jahrb. (Beitrage zur Gatlung Habenaria, H. Theil). Bd. XVL p. 203. Die Pflanze ist, wenn auch nicht eine der stattlichslen, so doch unzweifelhaft eine der auffallend- sten Arten dieser grossen Gattung. Wahrend sie in alien sonstigen Merkmalen der rein indischen Abtheilung der „Plantagineae" zuzuzahlen ist, konnte man geneigt sein, sie nebst Habenaria trichos- antha Lindl.) auf Grund der stark zertheilten Seitenlappen des Labellum zu den „Multipartitae'* zu slellen, dieser auf den Gebii^en von Habescli wie auch auf dem Himalaya vorkommenden Gruppe IIL 20 150 elnander sehr ahnlicher Arten. Die Neigung, stark zerschlitzte Labellen zu bilden, isl jedoch bei vielen Habenarien amerikanischer wie altwelllicher Herkunft vorhanden und kein Charakteristikum fur m Habenaria allein; ich erinnere an Platanthera Susannae Lindl., welche im tropischen Asien weit ver- breilel ist und an die Platanthera -Arten aus der Verwandtschaft von Platanthera psychodes Lindl. nordamerikanischer Herkunft. Es isl somit nicht zulassig, diesem Merkmal eine gar zu grosse Be- deutung zuzuschreiben. Die nachstverwandte Art ist Habenaria trichosantha Wall, aus Burmah. Hier die tJnterschiede : Die Sepalen sind bei Habenaria trichosantha Wall, schmaler und weiter zuruck- geschlagen, bei Hab. Medusa, wo sie mit der ganzen Breite der Basis angewachsen sind, sind sie einfach herabgeschlagen. Bei Hab. trichosantha ist der Mittellappen des Labellum den Fetzen der Seitenlappen gleich, bei Hab. Medusa ist er kaum halb so lang, Der lineare Basaltheil der Lippe ist bei Hab. Medusa langer als bei Hab. trichosantha. Die Petalen sind bei Hab. trichosantha ge- wimperl, bei Hab. Medusa erkennl man erst bei ziemlich starker Vergrosserung sehr winzige Rand- drusen. Bei Hab. trichosantha sind die Narbenfortsatze den Antherenkanalen gleich und gleich diesen nach vorn ausgeslreckt; bei Hab. Medusa sind sie kaum halb so lang und nach unten — dem Labellum zu — herabgebogen. Wahrend die erstgenannten Merkmale mehr die Physiognomie der Blute beeinflussen, gehort das letztere zu den systematisch sehr schwerwiegenden, und alle zusammen machen es wunschenswerth, Habenaria Medusa als selbstandige Art anzuerkennen. Das hier abge- bildete Exemplar ist dasselbe, nach welchem ich die Diagnose 1. c. entworfen babe und welches dem Koniglichen Reichs- Museum zu Leyden gehort, Ueber die Farbe der Bluten erlaubt das Aussehen der Pflanze keinen Schluss und gibt das Etikelt Blume's keine Auskunft. Die hier veroffentlichte Diagnose ist in manchon Einzelheiten ubereinslimmend mit meiner ursprunglichen, hebt jedoch einige Merkmale scharfer hervor. Tafel 286. I. Habitusbild in naturlicher Grosse. 1. Blute von der Seite. 2. Labellum von vorn. 3. Petalen und Saule von der Seite, [p = Petalum, a = Anthere, ca ~ Antherenkanale, g = Klebscheibe, pc = Narbenfortsatze.) 4. Ein PoUinium. Fig. 2 — i mehr oder weniger stark vergrossert. Tafel 287. I. 1 — 4. Polystachya Holstii n. sp, Krzl. Caulibus secundariis s. bulbis pyriformibus nitidis internodiis 3 compositis, foliis 1 lineari-lan- ceolatis ad 15 cm longis 2 cm lalis apice minute biiobis, pedunculo breviore ancipite racemo pauci- floro, bracteis ovatis ovaria aequantibus acurainatis, floribus inter raediocres generis extus (sicut scapus, rhacbis, bracteae, ovaria) pubescentibus. Sepalo dorsali ovato acuminalo, lateralibus majoribus Iriangulis dorso carinatis; pelalis lineari - obovatis apice acutis, labelli valde curvati lobis lateralibus ereclis semiorbicularibus intermedio ovato - triangulo acute, disco inter lobos laterales dense piloso (pilis capitatis) ceterum omnino calvo, callo v. tuberculo omnino nullo; gynostemio generis. Flores i,2 cm diam. sepala viridia intus rubro-striata , petala viridi-alba, labellum album intus purpureo- slriatum et punctulatum. Ost-Afrika. Usambara leg. Hoist. Eine Art, welche in getrocknelem Zustand leicht mit den verwandten Polystachyen der „Capensis"- Gruppe verwechselt werden kann. Habiluell gleicht sie vollig einem mittelstarken Exemplar von Polyst. capensis und hat slarke Anklange an Polystachya Ottoniana Rchb. fil, besonders aber an Polystachya pacbyglossa Rchb. fd. Von besonderer Wichtigkeit ist bei alien Polvstachva -Arten das 151 Labellum. Dies hat bei Polyst. Ottouiana cf, Xen. ID, tab. 207, einen Callus, welcher hier absolut fehit, ferner ist die Beliaarung nichl furfuraceo - pilos zu nennen, sondern einfach bebaart. Die Seilenlappen der Lippe sind nicht „subquadrat", sondern bogig gekrummt, halbmondformig oder halb- kreisformig, der Mittellappen ist bei Polyst. pachyglossa annahernd rhombisch, hier dreieckig eiformig. Dies die Unterschiede von Polyst. pachyglossa, — Polyst. capensis hat im Gegensatz zu unserer Art aussen kahle Bluten und obovale Petalen, wahrend sie hier direct lineal sind. Polyst. Ottoniana Rchb. fil, hat endlich rechteckige Seilenlappen uud einen abgestutzten Mittellappen des Labellum; auch sind die Petalen nicht identisch und stimmt die Blutenfarbe nicht uberein. Der Umstand, dass die von Reichenbach in Walper's Annalen VI, 638 beschriebene Polystach. Ottoniana einblutig sein soli, fallt wenig oder gar nicht in das Gewicht, da einerseits die Diagnose das Bild einer ahnlichen Pflanze schildert, als wir sie hier haben, und da ferner, wie aus derselben Stella hervorgeht, J. Lindley Polyst. Oltoniana mit Polyst. capensis verwechselte, was bei getrocknetem Material sehr leichl passiren kann. Ob diese 3 sud- resp. ostafrikanischen Arten nicht eines Tages als Formen einer und derselben Art betrachtet werden, ist eine Frage, welche uns zunachst nicht welter beschaftigen kann. Trotz der habituellen Aehnlichkeit sind die Merkmale des Labellum so distinct, dass eine Zusammenziehung dieser 3 Arten eine iibel angebrachte Vereinfachung sein wurde; sie mogen also als „Capenses" zu- nachst weiler bestehen. Botanikern, welchen ausser kritischem Blick ein reicheres Material zur Ver- fugung steht, mag es vorbehalten sein, wie in so vielen anderen Fragen, so auch in dieser das letzle Wort zu sprechen. Tafel 287. L Habitusbild. la Blute von vorn (gespreizt); 1& von oben. 2 a Lippe von der Seite; 2 J von oben. 3a Anlhere von oben; 3b von unten. 4. Pollinium. (Die Analysen alle vergrossert.) Tafel 287. IL 5-8. Habenaria Soyaaxii Kr;zL Sepalo dorsali ovato acuto, cucullato, lateralibus deflexis ovali-lanceolatis subobliquis, petalorum parte postica lineari-lanceolata acuta acuminatave sub sepalo dorsali fere omnino abscondita, parte anteriore deflexa lanceolata acuta; labelli partitionibus et inter se et partition! anticae petalorum si- miliimis, intermedia paullo breviore latiore, calcari longissimo, ovarium longe petiolatum duplo supe- rante non in bractea floris proprii abscondito sed bracteam floris secundi ad quarti inferiors des- cendente; processubus stigmaticis camosis clavatis apice infra cochleatim excavatis canalibus antherae e basi latissima angustatis pauium uncinatis; rostello angusto acuto cucullato, Planta valida ad 75 cm alta. Xuberidia ovata 2 — 3 cm longa. Caulis omnino foliis bracteae- formibus vaginantibus appressis vestitus. Racemus laxus pauciflorus (2 — 3) bracteae maximae foliaceae acutae ovaria longe pedicellata non aequantes. Flores inter majores generis. Sepala, petalorum et labelli partitiones 2—2,5 cm longae, ovarium 8—11 cm longum, caicar 12 — 15 cm longum filiforme. Habenaria Soyauxii Krzl, Engler's Jahrbiicher XVI, 93- (Kranzlin, Beitr. Habenaria H.) Tropisches West-Afirika. Kitamba, Sumpfniederung, leg. H. Soyaux, 8 Dec. 1880. Die Pflanze gehort zu der kleinen Gruppe der „Macrurae'* d. h. der Habenarien mit auffallend lan<^en Spornen, deren alleste Art Hab. occultans Welw. isL Die hier vorliegende Art zeigt die grosste Aehnlichkeit mit der abessinischen Hab. perbella Rchb. fil, diese unlerscheidet sich aber durch die? 20 152 Petalen, deren hinlerer dreieckiger Abschnitt sichelformig , deren vorderer lanzelllicher gerade nach vorn gestreckt ist, beide machen also einen spitzen Winkel mil einander; bei Hab. Soyauxli isl der Abschnitte Dazu kommt, dass bei Hab. perbella die Bluten kleiiier und die Spome im Verhaltniss noch etwas langer sind. Die Unterschiede von Hab. Walleri Rchb, fil., ostafrikanischer Herkunft, beruhen in den Dimensionen der (kleineren) Bluten und in den (eiformig-dreieckigen) Sepalen und dem Bau des Gynostemiums, dessen Antherenkanale gerade vorgestreckl sind. Von Hab. occultans Welw. ist sie leicht zu unter- scheiden, denn diese Art hat am Labellum zerschlitzle Seitenlappen, anderer Unterschiede zu geschweigen. Die Pflanze wird bei Trocknen nicht schwarz, sondern behalt einen auffallend hellen Farbenton, be- sonders in den — wahrscheinlich weissen — Bluten. Durch die einfachen Petalen und die getheilten Narbenfortsatze isl sie nach kurzer Untersuchung auch von Hab. Schlecliteri Krzl. zu unterscheiden. Alle diese Arten sind habitue!! ungemein ahnlich, an Grosse einander gleich; alle scheinen weiss zu bluhen, aber alle besilzen Merkmale, welche ihre Vereinigung zu einer einzigen weilverbreiteten Art unbedingt unter- sagen. Es fehlt an Orchideen von ausserordentlich weiter Verbreitung ira tropischen Afrika durchaus nicht, wo immer sie aber vorkomnnen, isl der Betrag an Variabilitat bei alien nichl hoch genug, um den Gedanken an eine Trennung in Arten ernslhaft aufkonnmen zu lassen. Ich nehme bier Gelegen- heit, zu crklaren, dass ich zum Verstandniss der Arten, welche sich um Ansellia africana gruppiren soilen, noch nicht einzudringen vermochte. Alles, was ich lebend oder getrocknet gesehen babe, von den Abbildungen zu geschweigen, isl allenfalls als Varietal von Ansellia africana anzusehen, aber nimmermehr als dislincle Art. Ich rechne hierher Ansellia nilotica Baker, congoensis Bodigas, nata- lensis Rodigas und — gigantea Rchb. fil, denn auch diese Art ist nichls weiter als eine — keines- wegs riesige — Ansellia africana. Tafel 287, H. Oberer Theil einer Pflanze etwas verkleinert. 5. Gynostemium von vorn. 6. von der Seite. {mp = PoUenmassen, r = Rostellum, ca — Antherenkanale, pc = Narbenfort- satze.) 7. Pelalum. 8. Labellum. Fig. 5 und 6 schwach vergrossert. Fig, 7 und 8 natiirliche Grosse. Tafel :^88. L 1—7. Trichopilia mnltiflora Krzl Caulibus secundariis s. bulbis gracilibus oblongis sulcatis subcompressis ad 5 cm longis basi 4 cm latis, folio lanceolato acuto ad 4 5 cm longo ad 3 cm lato; racemo pendulo multifloro sub- secundifloro; bracteis Iriangulis acuminalis ovarium subaequantibus. Sepalis petalisque paulum mi- noribus oblongo-lanceolatis acutis labelli basi ipsa excavali lobis lateralibus magnis semiovatis aculis antice acutis, !obo intermedio lineari acuminata paulum producta, linea carnosa crassa medio in disco, callositate antice libera pentadaclyla in ulroque lobo laterali! gynostemio gracili generis, androclinii limbo tripartito, partitione postica breviore omnibus margine laceris, androclineo profundo, aiilhera uniloculari valde elongala antice rotundata rostellum angustatum valde productum omnino tegente; glandula minuta; caudicula e basi tenui valde producta supra dilatata. Totus flos 1,5 — 1,8 cm dia- metro sepala petalaque sordide viridi-purpurea. Labellum album pulchre purpureo-pictum. HorL Sander, September 1895. Die Pflanze isl eine Miniaturausgabe einer Trichopilia, ausgezeichnel durch einen Blutenstand von ungefalir 25 fiir eine Trichopilia kleinen Bluten. Die Sepalen und Petalen sind einander ziemlich 153 gleich, weder diese noch jene haben die bei Trichopilia so oft vorkommende Krauselung. Das La- bellum ist ganz abweichend; seine beiden grossen Seitenlappen tragen je eine, vorn funftbeilige Er- hebung, welche in der Mitte (im Verlauf des Mittellappens) unterbrochen isl. Die Bildung erianert an Vorkommnisse bei Zygopelalum. Der MiUellappen ist scbmal linealisch, etwas vorgezogen und mit einer erhabenen Langsleiste versehen. Die Saule ist in alien ihren Einzelheiten die einer typischen Trichopilia, und damit ist die Zugehorigkeit zu dieser Galtung enlscbieden. Die Pftanze nimml eine ganz isolierte Stellung in der Gattung ein. Die einzige bisher bekannte mehrblutige Art ist Tr. hymen- antba Rchb. fil., und diese ist, abgesehen von den Gatlungscharakteren, eine ganz und gar abwei- chende Pflanze. — Es ist keine Gartenorchidee erslen Ranges, aber eine der interessantesten Neu- heiten, welche wir seit langerer Zeit erhalten haben. Ueber die Zugehorigkeit zu Trichopilia kann kein Zweifel bestehen, denn dagegen spricht eigentlich nur die Callusbildung auf der Lippe, und wenn man sehr scharf ins Gericht gehen will, der schmale Millellheil der Lippe, alle anderen Merkmale sind ganz und gar die einer echten Trichopilia, angefangen vom Habitus als dem mindest wicbtigen bis zur Saule, dem wichtigslen von alien. Die hellbraunrothen Sepalen und Petalen sind nicht gerade schon zu nennen, dagegen ist das Labellum mit zart purpurrother Zeichnung auf weissem Grunde enlscbieden hubsch gelarbt. Tafel 288. L Habitusbild. 1. Labellura in naturlicher Lage. 2. dasselbe gespreizl. 3. Labellum und Saule. 4. Saule von vorn. 5. Kopf derselben von der Seite. 6. Anthere schrag von vorn- 7. Pollinium. Tafel 288. 8—16. Catasetani ferox Krzl. Plania habitu omnino Cataselorum. Racemo elongalo multifloro laxifloro, bracteis triangulis quam ovaria multo brevioribus, sepalis lanceolatis vix 2 cm longis 6 mm lalis acuminatis, petalis aequilongis paulum latioribus cum sepalis galeam efformantibus omnibus viridibus; labello profunde excavato crasse-carnoso v. cartilagineo circuitu brevi-obovato reluso infra menlum efformante, lobis lateralibus subnullis margine utrinque incrassato infra multituberculoso (quasi denies molares referente) denlibus 6 elongatis erectis quorum mediani longissimi et partim connati post marginem anteriorem, gynoste- mio alto sepala fere aequante anthera longe mitrata, cirris longissimis ad marginem anteriorem sacci decurrenlibus; polliniis generis, glandula mediocri, caudicula postice profunde excavala. — Flores inter minores generis 2,s— 3 cm alti, sepala sordide- pelala laete-viridia purpureo-punctulala, labellum laete- viride, albo-marginatum. Catasetum ferox Krzl in Gardener's Chronicle, 1893, II, 562. Die Pflanze ist ein typisches Catasetum ohne irgendwelche charakteristische Merkmale im Aeussern. Im bliihenden Zustande gleicht sie am meisten dem Catasetum purum Nees 8: Sinmng (Catas. semiapartum Hook.), neben welche sie im System zu stellen ist. Die Bluten haben bei beiden Arlen eine ahnliche Farbung und nahezu dieselbe Grosse, sodass ich auf Wiedergabe eines Habitus- bildes giaubte verzichten zu konnen. — Die Sepalen und Pelalen sind grun, die ersteren etwas triiber gefarbt als die letzteren und beide purpurroth gefleckt. Wie bei alien Calaseten ist es auch bier das Labellum, welches die greifbarsten Unterschiede darbielet und gleichzeitig den fratzenhaften Charakter der Blute bedingt, durch welche diese Galtung beinahe beruchtigt geworden ist. Das Labellum 154 ist ein kurzer nahezu knorpeliger ausgehohlter Korper, welcher die Aehnlichkeil mil einein Unter- kiefer weiter treibt, als er bisher selbst bei Catasetum beobachtet ist. Die Seitenlappen der Lippe sind zu ein paar dicken, oben dickwarzigen Schwielen verkummert, welche an stumpfhockerige Backenzahne erinnern, hinter dem Vorderrand stehen nebeneinander 6 spitze weisse Zahne, von denen die beiden mittleren die hochsten und von unten her zum Theii verwachsen sind. Es gehort sehr wenig Phantasie dazu, sich unter dem ganzen Labellum einen Unterkiefer vorzustellen, und sollten ahnliche Cataseta beschrieben vverden, so wurde man zum Aufstellen von Zahnformeln genolhigt werden konnen. Augenscheinlich ist der Zweck dieser grimmig dreinschauenden Zahnreihe nicht der zu beissen, sondern gebissen zu werden. Unmiltelbar hinter ihnen liegen die ungemein weit vorge- slrecklen Cirrhi der Saule, und ein Insekt, welches auch nur den oberen Theil dieser fleischigen Spilzen abnagt, beruhrt unfehlbar diese ausserst empfindlichen Organe und bekomml die Pollenmasse zugeschleudert. Die iibrigen inneren Theile der Blute sind sehr ahnlich jenen der anderen mann- lichen Calaseten; die Anthere hoch und spitz, die Pollenmasse wohl entwickelt, die l^farbenflache dagegen sehr undeutlich und wol kaum empfangnissfahig. — Die Pflanze bluhte im Juli und August 1895 zu St. Albans bei Herren F. Sander & Co. Die Heimat ist mit hochster Wahrscheinlichkeit das mittlere Brasilien. Tafel 288. 8. Blute von der Seite. 9. und 10. von vorn. 1). Labellum von oben. 12. Saule von der Seite. 13. von vorn. 14. Anthere. 15. Pollinium. 16. PoUinium von vorn und von hinten. § — \Q nalurliche Grosse, das Uebrige schwach vergrossert. Tafel 289. I. 1 — 5. Stenocoryne HVeudlandiana Krzl Bulbis aggregatis ovaJibus obtusis monophyllis 3 — 4 cm longis, 1 — 2 cm medio diametro; folio oblongo acuto basi complicato ad 4 cm longo ad 2 cm lato; pedunculo filiformi unifloro, squamis et braclea minutis aculis. Sepalo dorsali pelalisque paulum minoribus cuneato - obovatis obtusis apicu- latis, sepalis lateralibus lineari-oblongis obtusis apiculatis pedi gynostemii producto adnatis poslice pseudocalcar bilobum formantibus; labello cuneato obsolete trilobo antice retuso margine crenulato erosulo, loto disco praesertim anlice in lineis radianlibus setoso, callo brevi erecto supra subtripartito in medio disci; gynostemio minulissime puberulo, anthera plana apiculata poslice anguste marginata. Flos expansus 2,5 cm diametro, dilute albido-roseus, maculis striisve intensioribus in disco labelli. Ueber die Nothwendigkeit, dass die Galtung Stenocoryne wiederherzustellen sei, babe ich mich unter Bifrenaria aurantiaca Lindl geausserL Die hier abgebildete Pflanze ist rair nicht neu; ich er- hielt die ersten Bluten vor einigen Jahren aus Herrenhausen unter der Bezeichnung Bifrenaria sp. Dass sie keine Bifrenaria im eigentlichen Sinne des Wortes sei, war mir sofort klar, aber ich trug Bedenken, die radikale Aenderung zu vollziehen, zu welcher ich mich nun doch entschlossen habe. Die Pflanze ist anspruchslos, aber die Bluten, ungefahr von der Grosse eines elwas grossen Veilchen, sind hubsch geformt, das Labellum isl geradezu zierlich zu nennen. Zu beklagen ist, dass die Farbung keine lebhaflere ist; die blassrothe Farbung der Sepalen und Pelalen ist zu unbestimmt, um irgend- wie zu wirken, nur die Lippe ist etwas lebhafter gefarbt. Die Pflanze gleicht ganz und gar einer kleineren Ausgabe der typischen Stenocoryne longicornis, nur dass die nach hinten gerichtete Ver- ISngerung nicht so ubertrieben lang ist Die Sepalen und Petalen sind oblong zusammengeneigt und 155 vorn etwas spreizend, die Lippe ist undeutlich dreilheilig und am Rande sehr fein gewellt, mit einem kurzen fleischigen dreitheiligen Tuberkel auf der Mitte. Die straliligen Linien, welche sich nach dem Rande bin erslrecken, sind entschieden elegant ausgefuhrt. Die Pollenmasse war bei der Blute, welche ich bei grosser Hitze erhielt, so stark geschrumpft, dass ich kein gutes Bild davon zeichnen konnle, ich kann jedoch versichern, dass es 4 zu 2 Paaren vereinle Pollinien waren mlL 2 Stielchen und i Klebscheibe; zumal die Form der letzteren war ahsolut nicht mehr festzuslellen. Die Heimal ist jedenfalls Brasilien. Alle bisher erhaltenen Blulenstande waren einbliitig, es ist somit anzunehmen, dass dies bei dieser Art die Kegel ist. Tafel 289. I. Habitusbild. 1. Blute von vorn; \a mil herabgebogenem Labellum. 2. Blute von der Seite. 3. Labellum von der Seile. 4. Labellum von oben ; 4 a starker vergrossert. 5 a Anthere von oben; 55 von unlen. Tafel 289. 6—11. Gougora cassidea Rckb. jiL Habitu omnino Gongorae galeatae, plantae vulgatissimae. — Sepalo dorsali cucullato acuto late oblougo fere orbiculato, sepalis lalerallbus talis oblique oblongis irregulariler reflexis subundulatis basi ovario curvalo longissimo inserlis; pelalis multo minoribus oblique rhombeis ulrinque leviter repandis supra aristatis basi (v. uno latere breviore) gynostemio afTixis; labelli ungue v. hypochilio longo lineari, lobis laleralibus cuneato-obovatis supra relusis reflexis antice basi in denlem productis. callo crasso carnoso apice bilobo ante ipsos lobos, lobo inlermedio v, epichilio e basi lata gibbosa angustato a medio biparlilo, partitionibus linearibus obtusis; gynostemio quam petala paulum longiore supra utrinque in alulas rotundalas ampliato, antliera plana antice emarginala uniloculari, polliniis anguste clavatis caudicula lineari glandulam versus anguslata, glandula minuta ovala, rostello filiform! longe producto, — Flores 4,5 cm diametro, pallide brunnei s. vitellini obscure purpureo-suffusi, labellum vitellinum infra album purpureo-punctulalum, gynostemium infra eodem colore. Gongora cassidea Rchb. fil.. Gardener's Cljronicle 1874, II, 322. Nicaragua. Neu -Granada. Die Pflanze gleicht in ihrem Habitus durchaus der seit vielen Jahren cullivirten Gongora galeala Rchb. fil. Oder Acropera Loddigesii Lindl., wie sie nocli immer genannt wird. Die Blutenstande haben ungefahr 10 — 12Bluten, welche sich von denen der Gongora galeala soforl durch ihre bedeulendere Grosse, sowie durch klarere Farbung auszeichnen, ihnen aber im ganzen sehr ahnlich sehen. Die genauere Betrachtung zeigl dann die in der Diagnose angegebenen Merkmale, von denen besonders folo^ende beachlcnswerth ersclieinen: die Sepalen sind doppell so gross, die seitlichen stark zuruck- geschlagen; die Petalen sind am besten ais nahezu rhombisch zu bezeichnen, milder einen Kurzseite fest an die Saule angewachsen und oben in eine haarfeine Spilze ausgezogen; das Labellum hat einen schraal linealischen Unguis oder Hypochilium, wie man diesen Theil auch zu nennen pflegt, das Mesochilium Iragt die 1 Seitenlappen der Lippe von keilformig spateliger Geslalt, weiclie oben stumpf, elwas ausgerandet sind (nahezu zweilappig zu nennen) und unmiltelbar vor ihnen einen schra<^ nach hinten gerichleten schwach zweitheiiigen Callus, zwischen diesen Seitenlappen und hinter diosem Callus ist das Mesochilium schwach ausgehohll. Das Epichilium endlich ist im wesentlichen linear- li^ulat zu nennen und von der Mitte an lief zweispaltig. — Dies der Befund bei alien Bliiten, 156 ■welche ich unlersucht habe, und welche gut entwickelt waren. Es ist mir in der Diagnose Reichen- bach's die haufige Anwendung des Worles ligulal nicht recht verslandlich. Er nennt die Petalen, die Seitenlappen des Mesochilium und die beiden Abschnitte des Epichilium alle drei ligulat, und alle drei sehen vollig verschieden aus, die ersteren rhombisch, die zweiten keilformig, die drillen linear; bei lelzteren ware die Bezeichnung ligulat allenfalls am Platze, Unverstandlich ist mir ferner der Aus- druck „lransverso-ovato" fur das dorsale Sepalum. Dasselbe ist kappenformig, im Umriss oval oder nahebei kreisformig; von einer Eiform ist aber keine Rede und schliesslich ist der Ausdruck „labelli ungue lalo" anfechlbar, denn bei einer Grosse der Blute von nahebei 5 cm ist ein ^unguis" von hochstens 1,5 mm Breite doch nimmermehr breit zu nennen. — Die Blutenfarbe ist besser als die der Gongora galeata und ahnelt mehr der der Gongora armeniaca Rchb. fil. (Acropera armeniaca Lindl.], welche auch sonst nocb Anklange an diese Art zeigt. — Die Heimat ist Central-Amerika; sie bliiht im Mittsommer und ist leicht zu culliviren. Eine Garlenschonheit ersten Ranges ist es nicht, aber der Cultur immerhin werlh und entschieden besser als Gongora galeata. Ich erhielt die Pflanze lebend aus Herrenhausen von Ilerrn Oberhofgartner 11. Wendland. Tafel 289. 6. Blute von hinten. 7. Blute von der Seile, ein Petalum abgeschnitten. 8. Saule und Lippe von der Seite. 9, Saule und Petalen von vorn. 10 a. Anthere von oben; b von unten. 41. Pollinium, 8 — 11 schwach versrossert. Tafel 290. L 1—5. Bolbophyllani sessiliflorani Wendl. et Krzh (Diphyllaj Caule primario v. rhizomate repenle valido caulibus secundariis s. bulbis ovatis obscure tetra^^onis Talde rugosis 3 — 4 cm altis basi 2 cm diam. foliis brevi peliolalis oblongis apice bilobis obtusis firmis crassis 6 cm longis 3 cm latis, pedunculo vix longiore squamis 3—4 vestito stricto paucifloro (3 in speciraine meo), bracteis latis acutis basin floris sessilis oranino tegentibus. Sepalo dorsali oblongo obtuso^ lateralibus multo majoribus oblique ovatis obtusis dimidium usque connalis, petalis brevibus ellipticis rolundatis, labelli ungue longo lineari, labello ipso ovato antice obtuso valde incrassato, lamellis 2 antice evanescentibus in disco, gynostemio lalissimo utrinque acutato. — Floribus inter maiores sneris 2 cm diametro (labellum 1 cm longum), sordide virides dilute rubro-striati. Tropisches West-Afrika. Kamerun leg. Johannes Braun 1891. Bolbophyllum N. 20. Eine ganz eigenartige Pflanze ohne nahere Yerwandlschaft unter den anderen afrikanischen Formen. Die lang hinkriechenden Slamme haben die Dicke eines massig stark en Bindfadens und iragen in Abstanden von 2 — 3 cm die eiformigen schwach vierkantigen stets zweiblatterigen Bulben. Die Blatter sind sehr fest und lederig. Die Blutenstande sind ebenfalls ungemein fest und ganz geradlinig gewachsen. Der Schaft tragt mehrere Scheidenblatter und oben dicht aneina[ider gedrangt einige vvenige, ziemlich grosse Bluten, deren Fruchtknoten vollig von dem breiten Deckblatt umgeben wird, ein Blutenstiel fehlt ganzlich. Die Bluten sind von sehr fester Textur, besonders das Labellum ihre An aber der auffallend lange und stark nach innen gekruramte Saulenfuss, an welchem das Labellum eingelenkt ist. Dieses liegl noch starker zuruck, als es sonst bei Bolbophyllum der Fall zu sein ^f^ 28/. ^-^i^€^^^i^/i.h^ja^ J^/m^i. 2i7-ay^ 'v V. 282. yfr^i. iiel. Jihansr&n 1. 283. lin ^ 28^, 5 7^^^^ /W^/; ^^/^//^^^?//^piy ^^rze^- d^l TH-oTur&n '^ 285. ',^^^4J^ JuAlt fiZ. ■A-.-' 286. \ ^-J? ^^.J-a^.^zl. ^'^/ Jtr^l, m V7 287. THZ? ^r^l. JL.S delJCrdrLglin ■l- 288. 1/ y^./Y^^T'' ^^^^Mift Jv-zl. ^ ( 2SSf. a 5 3 .•A-T^V // a i fO 2 dalr .^o^iM&n. 290. -7 a I f!4«!»»ll ,t„i»i««i''' 7 7 4 ^ 4 4 3 / X ^^ // cc^^^ r^a.^p?^. A. I?^7f&, , u^^ dei.Jira/ Inh al t. Seite Bifrcnaiia auiaiitiaca Lindl. (Tafel 281.) . . 141 Cypripcdiiim Wolteriamnn Krzl. (Tafel 142 2S2.) Yuuaa vitellina Krzl. (Tufel 283.) 143 Cyinipcdinm Chambeilalnianum O'Brien. (Tafel 2.S1.) Ii5 rhulacnopsis auteuuifera Ptclil). fil. (Tafel " 147 285.) Ihilienaria Schlechtcri Krzl. in litt. (Tafel 28t;. r»— 10.) llabenaria Medusa Krzl. (Tafel 28G. I. 1-1-) 148 149 Seite ■ Polystachya Holstii n. sp. Krzl. (Tafel 287. I. 1-4.) 150 Habenaria Soyauxii Krzl. (Tafel 287. II. 5—8.) 151 TricKopilia multiflora Krzl. (Tafel 288. I. 1—7.) 152 Catasetum ferox Krzl. (Tafel 288. 8—16.) . 153 Stenocoryue Wendlandiana Krzl. (Tafel 281). I. 1-5.) 154 Gongora oassidea Rclib. fil. (Tafel 289. 6—11.) 155 BolbopLyllum sessiliflorum Wendl. et Krzl. (Tafel 290. I. 1-5.) 156 Druck von P. A. Brockham iu Leipzig XEIA OECHIDACEA. B E I T R A G E ZUR KENNTNISS DER ORCHIDEEN VON HEINRICH GUSTAV REICHENBACH FIL. FORTGESETZT DURCH F. KRANZLIN. ! I 1 \ DRITTER BAND. ZEHNTES HEFT: TAFEL CCXCI— CCC; TEXT BOGEN 21—25 UND TITELBOGEN LEIPZIG : F. A. B R C K H A U S. 19 0. L>^ Mo. B«t. O^iuvi , idoo. 157 pflegt und schnellt stets mil einiger Gewalt wieder in diese Lage zuruck, wenn man es nach vorn und abwarts gebogen hat. Die Blule erscheint dadurch vorn stels geschlossen, und es wird sehr kraftiger Insekten oder moglicherweise anderer Thiere bedurfen, urn in das Innere zu gelangen. Die Farbe der BlQlen isj ziemlich duster, ein nichl sehr klares Gelbgriin mit schwach rothlicher Zeichnung. Der Entdecker dieser seltsainen Pflanze ist unser der Orchideenkunde viel zu fruh entrissener Lands- mann Herr Johannes Braun; sle bliihte im Sommer 1895 in Herrenhausen. Tafel 290. I. Habitusbild mit jungem Blutenstand (rechts). 1. Blulenstand. 2. und 3. Bluten yon der Seite und von vorn. 4. Labellum. 5. Saule und Labellum. 4 und 2 in naliirlicber Grosse, 3 — 5 schwach vergrossert Tafel 2190. 6—11. Deiidrol)iuin glomeratum A. Rolfe. [PedilonumJ Pseudobulbis gracilibus ad 60 cm altis leviter in arliculis incrassalis, foliis (sub anthesi nullis) lanceolatis acuminalis leneris, caulibus floriferis leucophaeis; floribus non glomeralis in racemos pauci- floros 3 — 5 laxifloros dispositis. Sepalo pelalisque aequalibus dorsali oblongis sepalis lateralibus fere semilunars anlice et praesertim postice elongatis aculis, labello corlilagineo linear! spalhulalo margine involute serrulate apice obtuse aculato, pseudocalcari leviter curvato antice omnine aperte; gynostemii parte hbera brevi lata anthera plana margine anteriore fimbriata pede gynostemii anlice omnine glabra, — Flos pulcherrimus ad 4 cm longus antice fere 3 cm diametro, sepala petalaque rosea, labellum cinnabarinum 4,2 cm longum antice 2 — 3 mm latum. Dendrobium glomeralum A. Bolfe. Kew Bulletin 1894, p. 155, N. 73. wie sie sich zu Dutzenden finden. Die Blatter sind sehr zart und vergaugiich; die bluhenden Bulben sind zart hellgraugrun. Die Bliitenstande, welche Herr A. Bolfe mit dem denkbar unpassendslen Ausdruck als „glomerat" bezeichnete, sind absolut nicht geknauelt, sondern ganz im Gegentheil locker und schlaff. Die Bluten gehoren zu den grossten der Pedilonum-Gruppe; die Sepalen und Pelalen sind wunderschon rosenroth, das kleine knorpelige Labellum ist zinnoberroth. Die von Herrn Rolfe aiigegebenen Maasse sind zu klein; sie wurden \on den Erstlingsblulen genommen, und erst die spater im Juli dieses Jahres bluhenden Exemplare zeigten die wahren Dimensionen. Die Pflanze scheint mit Vorliebe im Hochsommer zu bluhen. Ich sah sie in Blute in St. Albans bei F. Sander ft Co. und bei Herrn Baron Schroder, the Dell-Egham; ausserdem verglich ich die Original- exemplare im Boyal Herbarium zu Kew. Die Pflanze wurde von den Herren James Veitch & Sons, Chelsea, eingefiihrt. Tafel 290. 6. Blule von der Seite in naturlicher Grosse. 7, Labellum; a nalurliche Grosse, J vergrossert. 8. Sepalum dorsale. 9. Petalum. 10. Anthere; a von vorn, S von hinten. 11. Pollen- massen. HI, 21 158 Tafel 291, Epistephium Regis Albert! Krzl n. sp Caule tenui volubili cerlissime satis longo, foliis oblongis s. oblongo-laiiceolalis acalis siccis perga- meneis 3 — 7-nerviis sessilibus \Q — 11 cm longis, inferioribus ad 4 cm superioribus 1,5 cm lalis, floribus paniculatis, rhachi laevi v, in axillis ramulorum sparsim puberula, bracleis minutis Iriangulis glabris, ovariis elongatis cylindraceis ipsis alabaslris sepalis modo Eriae dense fuliginoso-vclutinis, calyculo vix evolulo, Sepalis late oblongis obtusis nerve mediano sepali dorsalis ad Vs totius longi- ludinis in apiculura excunte, pelalis aequalibus mullo tenerioribus in linea mediana lala extus more sepalorum villosis, labelli lobis oblongis obtusis lateralibus semilongis el paulo mlnoribus quam inter- medius, disco labelli ab ipsa basi medium usque lamellulis compluribus serialis supra 3- v. quadriden- falis more Vanillarum reflcxis instructo; gynostemio quam labellum semilongo in omnibus floribus quos examinare licuit plus minus deslructo. — Flores sub anthesi semiaperti 2 cm diam., sepala 2,5 cm longa, extus purpureo-brunnea pilisque fuliginosis dense veslita intus ipsa et petala et labellum intense violaceo-purpurea, lamellulae labelli aureae. Neu-Caledonien. (Hodgson 1887!) Dieses letzte Heft der Xenien entbalt eine grosse Anzahl von Originalexemplaren, welche der vcrewigte Begrunder des Werkes seinem allesten und liebsten Freunde Herrn H. Wendland in Herren- hausen gab oder fur ihn bestimmte; also specimina lypica autoris, Ich babe desbalb Reichenbach nocb einmal fast ganz zu Worle kommen lassen, Ich babe ferner in seinem Sinne gehandelt, wenn ich die schonste bier abzubildende Art Epislephium Regis Alberti nannte, Als Reichenbach vor mehr als 40 Jahren das ersle Heft der Xenia Orchidacea publicirte, nannte er die erste darin abgebildete Art Epistephium Friderici Augusti zu Ehren seines hohen Gonners und huldreichen Landesherm. Mich, dem Vollender des Werkes, freut es, mit dieser schonen und botanisch sehr interessanten Pflanze als Veteran den Feldherrn zu ehren, unter dessen Oberbefehl ich in schweren ruhmreichen Tagen gefochten habe. Die Pflanze ist unter den Epistephium -Arlen durch ihre an Eria erinnernde Behaarung ausge- ^ zeichnet. Der Calyculus auf dem Fruchfknoten ist zu einem undeutlich gelappten Ring reducirt, die zalilreichen kleinen Lamellen auf der Lippe erinnern absolut an ahnliche Bildungen bei Vanilla, an Yanilla erinnern auch in etNvas die Kapseln und sogar der Wuchs. Von Vanilla abgesehen gibt es keine eigentlich klellernden Orcliideen. Galeola — bekannllich auch eine Neoltiee — und diese Gattung sind die einzigen, bei welchen die ganze Pflanze im Gebusch Stiitzpunkte sucht, um sich emporzu- helfen und die Bliiten der Sonne darzubielen. Von Epistephium -Arten hat noch das ebenfalls aus Neu -Caledonien stammende Epist. smilacifolium Rchb. fil. einen derartigen aniehnenden Wuchs. Ich bedaure ausserordentlich , dass ich die essentiellen Theile der Gynostemiumi nicht habe unlersuchen konnen, aber das obere Endc derselben war bei alien Bluten abgebrochen; auch bei Epist. smilaci- folium hat Reichenbach die specielleren Merkmale der Saule nicht beschrieben; es ist demnach nicht ausgeschlossen , dass hier eine neue, zwischen Vanilla und Epistephium einzuschaltende GattuVig vor- iegt, jedenfalls aber eine Tribus von Epistephium, welche ich Anastephium nenne, mit dem Vorbehalt, dass, falls sie den Rang einer Gattung erhalt, der jelzige Tribusname zum Gattungsnamen wird. Alle andero Arten von Epistephium sind bekanntlich sudamerikanisch. Tafel 291. Habitusbiid in naturlicher Grosse. 1. Labellum. 2. Sepaium von aussen. 3. Sepalum voii innen. 4. Peialum von aussen, 5. Ein Theil der Lamellen von der Mittellinie der Lippe. (Alios in natvirlicher Grosse, Fig. 5 schwach vergrosserl.) 159 Tafel 292. Lycaste costata Lindl Bulbis aggregatis oblongis Iransseclione rhombeis multicos talis rugosis 10 cm allis 5 cm: 3,5 cm crassis, foliis brevi-peliolatis oblongo-lanceolatis acutis pUcalis infra energice costalis cum peliolo 50 — GO cm longis ad 8 cm latis, peduticulis ad 4 ex cataphyllo basilar! ad 20 cm altis squamis bracleiformibus ovati-lanceolatis aculis quam internodia bene brevioribus leclis, braclea paulo majore ovarium bene superanle. Sepalo dorsali late lineari (basi vix anguslalo), lateralibus lanceolalis obtuse acutatis faicatis deflexis in mentum sibimet fere semilongum cylindraceum obtusum elongalis ovarium necnon pedunculum brevem aequante, petalis lanceolatis apice oblusis quarta brevioribus, labello tolo circuitu oblongo lobis laleralibus parvis anlice rotundalis, lobo inlermedio iale ovalo obtuso v. rolun- dato apice deflexo margine fimbrialo antice serrulate, callo lato qulnquesulcato per totum discum ante lobos lalerales desinenle antice dilatalo ibique emarginato; gynostemio dimidium labelli aequante basi et partim dorso crinilo, alulis minutis utrinque juxla foveam sligraaticam retusis, polJiniis mani- feste sulcatis, caudicula brevi antice angustata, glandula rainuta. — Flores magni extus viriduli intus albidi, labellum el gynostemium alba, sepala 7,5 cm longa 2,5 cm lata, mentum et ovarium 2 cm longa, pe- tala 5 cm longa 1,8 cm lata, labellum 3 cm longum 2 cm latum. Lycaste costata Lindl. Bot. Reg. XXIX (1843) 15 et in Gard. Chron. 1854, 663; Rchb. fil. in Walp. Ann. VI, 605; Maxillaria costata Lindl. L c. XXIV (1838) Misc. 174; hue Lycaste lanipes Lindl. Bot. Reg. XXIX (1843) 15; Rchb. fil. in Walp. Ann, VI, 606; Lycaste mesochlaena Rchb. fil in Bonplandia 11, 98. Peru. Die Unterschiede zwischen L. costata Lindl. und lanipes Lindl. sind ganz unerheblich; es handelt sich um reine Formen; auch Reichenbach's Beschreibung bringt nichts Neues bei, und eine der Arten, also die jungere, muss unter die Synonyma fallen. Die Pflanze hat den allgemeinen Habitus der grossen Lycastea. Die aiteren Bulben sind stark gefurcht und haben sehr bedeutende Abmessungen. Die Blatter haben auf der Unlerseite 5 slarke und 2 dem Rande genaherte schwachere Langsrippen. Die Blutenschafle sind mit wenigen grossen, sehr bald braun werdenden Schuppen besetzt, deren oberste das Deckblatt bildet. Ob dies das Ovarium um ein weniges uberragt oder um eine Kleinigkeit kurzer ist, ist kein Speciescharakter. Die Bluten sind gross und im Bau bei dieser Art und der sehr ahnlichen L. barbifrons Lindl. ganz gleich gebauL Was diese Art angeht, so hat mich einzig und allein das Merkmal „auriculis (sc. co- lumnae) apice faicatis'* veranlasst, sie nicht zu cassiren. Lindley sagt 1. c. von ihr „very near lanipes but twice as large and wilh long stalked leaves"; was fur Dimensionen die Bluten von L. barbifrons haben, ist nicht gesagl; es heisst nur, dass sie grosser als die von lanipes seien. Diese Art und L. costata haben aber, wie aus den Angaben von Lindley und Reichenbach hervorgeht, ganz gleiche Dimensionen, namlich 27^ engl. Zoll lange Sepalen und die anderen Theile proportionaliter kleiner. Die Maassangaben stimmen mit frischem Material, welches ich mehrfach unlersuchen konnte, ganz genau uberein. Die Form der Lippe ist bei beiden Arten dieselbe, d. h. kleine, vorn abgerundete Seitenlappen , ein grosser breiter Mittellappen , dessen Randzahne von der Basis nach vorn kleiner werden und ein bei beiden ganz glelcher Callus. Ebensowenig ist die Behaarung als Unterscheidungs- merkmal zu gebrauchen. Lindley sagt unter L, costata ganz richlig: „As usual in this genus the lower face of the column is shaggy with white hairs." Weniger klar druckt sich Reichenbach au?. Er sasl bei h. mesochlaena in Bonplandia II, 98: „gyiioslemii frons superior et infima nuda pars 21 •* 160 suprabasilaris dense Janata" (sic!). Ich bekenne, dass meine Kunst, Reichenbach'sche Texte zu ent- ziffern, hlcr gescheitert ist; gemeint ist der vordere untere Theil der Saule und der ist, wie Lindley sehr richtig sagl, bei alien Arten dieses Formenkreises ,.shaggy". Bliebe die Farbung ubrig. Diese gehl von beinahe Grasgrun an den Knospen in eine etwas an altliches Eifenbein oder Creme er- innernde Farbe im Innern der Bliilen uber, welche zumal bei abgeschnitlenen Bluten rasch noch starker nachdunkelt; meisl behallen die Sepalen elwas von dein ursprunglichen Grun an der Aussen- seite; die Lippe ist ofl reinweiss, dunkelt aber wabrend des Blubens ebenfalJs nach. — Ich bin fiir meinen Theil uberzeugt, dass auch L. barbifrons Lindl. eingezogen werden muss, aber ich mochle mich zunachst nicht dazu entschliessen, bevor ich nicht mehr uber die Pflanze weiss. Tafel 292. \ — 3. Bliiten in verschiedenen Stellungen. 4. Labellum von oben, 5. Labellum von der Seile. 6. Saule von vorn. 7. Allere Bulbe. (Alles in nalurlicher Grosse.) Tafel 293. I. 1—4. Sophronitis mllitaris Rchb. fil. Bulbis gracilibus subcylindraceis lagenaeformibus ad 5 cm allis paulo supra basin 7 — 8 mm diam. monopliyllis, folio oblongo v. elliptico obluso coriaceo brevi-peliolalo ad 7 cm longo medio fere 2 cm lalo, scapo unifloro folium subaequarite, floribus ringentibus, coccineis. Sepalis oblongi - lanceolatis 1,9 cm longis 5 — 6 mm lalis aculis, petalis elliplicis apice rolundatis obtusis aequilongis sed plus duplo latioribus (1,5 cm), labelU lobis lalcralibus erectis complicalis semiorbicularibus v. semiobovalis, lobo intermedio triangulo apice obtuse acutato callo minulo hippocrepico in ima basi disci 4,5 cm longo (expanso) \,7 cm lato; gynoslemio 6 mm longo et apice fere aequilato, androclinio ulrinque rolundalo anthera profunde dimidiata biapiculata. Sophronitis mililaris Rchb. fil. in Walp. Ann. VI, "5 63; Sophronitis grandiflora Lindl. Serf. Orch. t. 5 fig. 2; Cattleya coccinea Lindl. Bot. Reg. t. 1919 in lexlo; Epidendre ponceau „DescourliIz Drawings" pi. 10 p. 27. Brasilien, Sta. Calarina, bei Brusque, gesammelt von E. Boellger; ausserdem zwischen Banaual und llha «rande. Diese Art ist von Sophronitis grandiflora Lindl. in alien Punkten abweichend. Die Bulben sind ISnger und schlanker, ebenso ist das Blall schmaler und wesenllich von den oft beinahe kreisformi- gen und dickeren Blaltern von Sophronitis grandiflora verschieden. Die Bluten sind kleiner, aber von brennend rother Farbe; der von Reichenbach gewahlte Vergleich mit der Farbe der englischen Uni- formea isl sehr passend. Ganz und gar abweichend ist die Lippe; sie ist ausgesprochen dreilappig, die Seilenlappen stehen aufgerichlet, der vordere ist flach ausgebreitet und gerade vorgestrecki.' Am' Grunde der Lippe findel sich ein kleiner hufeisenformiger Callus, welcher nach vorn in eine sich bald ganzlich verliereiide Linie verschmalerl ist. Die Anthere ist durch ihre weitgetriebene Zweitheilung merkwurdig; jede Halfte hat 4 gut entwickelte Facher und oben eine Spitze, beide Halften hangen nur durch ein sehr dunnes Connectiv zusammen. Ich mochte die Art, welche auch im Index Kewensis wieder mit Sophronitis grandiflora vereinigt ist, aufrechl erhalten. Sie hat etwas an sich, was an die kleineren Bletien erinnert und weicht schon durch den blossen Habitus ganz wesentlich von Sophronitis grandiflora ab. Von den anderen Arten 161 kann keine in Betracht kommen, da sie enlweder racemose Blulenslande haben oder vollig verschie- dene Labellen oder beides. Tafel 293. L Habitusbild in nalurlicber Grosse. <. Labellum, ausgebreitet und schwach ver- grossert. 2. Saule von der Seite starker, 3. und 4. Antbere nocb starker vergrossert. Tafel 293. 11. 5—9. Pogonia (Cleistes) maerantha Barb. Rodi\ Tuberibus fusiformibus oblongis obtusis 4 — 10 cm longis fasciculalis, caiile valido 30— 50 cm alto distanter folialo, catapliyllis plus minus vaginaeformibus 2, foliis k — 6 oblongis obtuse acutatis quam internodia subaequilongis 6 — 8 cm longis 3 — 5 cm lalis glaucis carnosulis, braclea floris (ut videtur semper] unici omnino foliacea paulo minore. Sepalis lineari-lanceolatis acuminatis 8^ — 8,5 cm longis, inlermedio 7 mm, lateralibus 12 mm latis, petalis aequilongis lanceolalis apice paullulum reflexis fere 2 cm lalis, labello cuneato sensim dilatato antice subilo contracto el in lobulum anlicum sub- rhombeum acutum protraclo, margine lobuli illius crenulalo undulalo, lamellis 2 grandescenlibus a basi labelli in medium disci ibique in papiilas numerosas proclives bi- tri- quadriseriatas dissolutis, tolo labello 8 cm longo et antice quo lalissimum 3 cm lalo; gynoslemio dimidium gynostemii aequante e basi angusiissima ad triplicem latitudinem aucto apice vario modo lacero dilalalo (acuratius invesli- gare non licuit apice gynostemii inseclis destructa)- — Flores pulcherrirai odoratissimi ^ sepala exlus \iridi-suffusa intus purpurea, petala el labellum purpurea sed intensiore, papillae labelli aureae, labellum venis etiam intensioribus decorum, Pogonia maerantha Barb, Rodn in Rev. de Engen. HI, 144 cum icone (1881) ex Barb, Rodr. Gen. et Spec. Orch. Nov. 11, 285 (1882); A. Cogn. in Flor. Bras, III, p. 4, 119 tab. 24, 11. Brasilien. Prov, Sta. Catarina, bei Brusque auf sehr trockenem und felsigem Erdreich (Bottger!), Die Farbenskizze, welcbe auf Tafel 293 abgebildet ist, eine erganzende Bescbreibung und cine bis auf den oberen Theil des Gynostemiums vortrefflicb conservirle Blute waren das mir zur Ver- fiigung sl6hende Material. Die Umrisse der Lippe stimmen nichl vollig mil der Abbildung Cogniaux' in der Flora Brasiliensis, aber es ware Haarspalterei, angesichts der ubrigen gul stimmenden Charak- tere eine neue Art aufzustellen. Als Standort fur Pogonia macranlba finden wir bisher nur die Ura- gegend von Rio de Janeiro angegeben, wahrend unser Exemplar aus Sta. Catarina stammt, wo auch die Blute nach dem Leben colorlrt wurde. Soweit wir bisjelzt uber die Orcbideen- Flora Brasiliens Be- scbeid wissen, gibt es eine ganze Anzahl von Arlen, welche nur dem Kustenlande angeboren und dorl in einem langen schmalen Streifen stels der Kiisle folgend vorkommen; es wurde also die Verschieden- heit des Standortes noch lange kein Hinderniss fur die Identitat sein. — Der Sammler der Pfianze ist ein Deutscher, der Apotheker Herr Georg Boetlger in Brusque (Sta. Catarina)- Eine an mich gerichtete Anfrage, ob es lohnend sei, diese ubrigens aucb in ihrer Heiraat keineswegs haufige Pflanze nach Europa zu imporliren, babe ich ablehnend beantwortet. Die Cultur dieser Erd-Orchideen der Kuste isl noch viel schwieriger als die aus anderen Gebieten. Es ist ausserdem sehr schwer, die Knollen aus dem Schiefergeroll, in welcbera die Pflanzen dort wachsen, vollig unbeschadigt heraus- zubeben; zudem ist die Dauer dieser Blulen, nach einigen bekannlen Beispielen zu urtheilen, eine sehr kurze. Dieses alles zusammen ist nicht ermulhigend, so schon die Pflanze auch sein mag. Die Liste 162 der durch die europaische Cultur ganz oder nahezu vernichtoten Orchideen ist ohnehin lang genug, auch ohne neue Opfer. Tafel 293. II. Blute (das linksseitige Pelalum isl entfernt). 5. Habitusbild. 6. Labellum aus- gebreilet von oben. 7. Labellum balb diircbschnilten. 8. Saule voq binten. 9. Blatt aus dem miltleren Tbeil einer Pflanze nach Cogniaux Fl. Brasil. Ill, 4 t. 24. (Alles in nalurlicher Grosse.) Tafel 294. L 1—7. Fleurothallis srlandulisera Lmdl to***"^""** [§ VII. Brachystacbyae A. 1. * *] Caule secundario ancipile nd 8 cm alio leviter sulcato vagina 1 mox emarcida veslito, folio oblongo aculo apice triapiculato rnargine (sicco) reflexo nervo mediano valde prominente ad 5 cm longo ad 2 cm late, spatha racemi pauciflori quam folium brevioris (s. bractea floris inferioris?) albida emarcida, bracteis ceteris minoribus. Sepalo dorsali ligulalo obtuso leviter concavo, sepalis laleralibus in unum concavum apice dislincte biapiculatum infra bicarinatum connatis, pelalis multo minoribus cuneali. Ill 25 — pumila Popp. Endl (75) I 200 — Eoezlii Echb. fil. , (186) H 196 — Wageneriana Linden (75) I 199 Mdxillaria aggregata Lindl I 211 — Anatomorum Echb. fil. -^ . . . (67) I 188 — atropurpurea Hori. ,.,,... I 223 — atropurpurea Lodd, . , HI 141 — Barringtoniae Sort : I 224 — costata LindL HI 159 — cyanocTieile Moffmgg I 107 — galeata Lindl.. : I 51 — galeata Scheidweiler (274) HI 130 — Harrisoniae Hooh ^ I 224 — jttgosa Lindl* , , I 107 — longipes LindL (262)ni 109 -^ lyncea Lindh^, ,. I 120 — miliacea Echb. fil ^ Bl 22 — notylioglossa Echb. .fil, (10) I 24 — placanihera Hook, ^ I 107 — praetexta Echb. .fil. ...,. (10) I 23 — ptibigera Klotzsch I 224 ^- spathacea Lindl...... .. I 224 — virguncula Rchb, .61 (10) I 24 — viridis imdL I 107 — Warreana Lodd I 63 Meiracyllium Echb. fil. I 12 — gemma Echb. fil (209)m 13 — trinasutum Echb. fil. (6) I 12 Mesoclastes hrachystaehys Lindl I 204 Mesospinidium Echb. fil ^ I 36 Warsce:^iczii Echb. fil (16) I 36 Microstylis fastigiata Echb. fil Ill 26 Miltonia Lindl I 128 — anceps Lindl. (21) I 56. 128. 129 hicolor Hort ^ ^ s 1. s *< s I 130 Candida Lindl (54) I 129. 132. 161 Candida Lindl. a) laxa Echb. fil. I 132 Candida Lindl. b) flavescens Hook I 132 Candida Lindl. c) Jenischiana Echb, fil. (54) I 132. 161 Clowesii Lindl I 129. 130 Clowesii Lindl. a) pardina I 130 Clowesii Lindl. b) castanea I 130 cuneata Lindl I 129. 131 festiva Echb. fil (232)111 66 flavescens Lindl I 128. 129. 240 KarwinsTcii Hort I 130 Karwinskii Lindl I 133 Loddigesii Hort I 129 Moreliana Hort ^ I 130 odorata Hort : I 85 Pinellii Hort I 56. 129 Eegnellii Echb, fil.......... (47) I 129. 130. 133 Eusseliana Lindl I 129. 131 speciosa Klotzsch ..,.,» I 131 spectabilis Lindl I 128. 129 spectabilis Lindl. a) porphjToglossa I 130 spectabilis Lindl. b) radians I 130 spectabilis Lindl. c) Moreliana I 130 stellata Lindl I 129 Summidor Hort, I 240 Warscewiczii Rchb. fil I 129. 132 Monochilus plantagineus Echb. fil HI 29 stenophyllus Echb. fil Ill 29 Zollingeri Echb. fil. (87) I 215 Monnodes Lindl I 110 holochrysum Echb. fil (170) II 172 variabile Rchb. fil. ....... , (170) H 172 variabile Rchb. fil. a) aurantiacum II 172 variabile Rchb. fil. b) atropurpjireum. ... 11 172 Myrosmodes Rchb. fil I 19 erosa Rchb. fil Ill 28 nubigenum Rchb. fil. (8) I 19 Nasonia Lindl I 97 Hartwegii. Rchb. fil 197. 98 ionanthera Rchb. fil. Wzyr (38) I 97. 98 MyrtUlus Rchb. fil (38) I 97. 98. 99 punctata Lindl ,..,... I 97. 98 punctata Lindl I 97 sanguinea Lindl ♦ : I 98 .r 186 Nauenta Klotzsch I 110 Neodryas RchK fil I 38. HI 21 Mandonii Rchb. fil HI 21 rhodoneura Rchb. fil (16) I 38 Neottia Petola Blume . , I 227 Nephelaphyllum pulchrum Bl (88) I 216 tenuiflorum BL ,, (88) I 216 Nephranthera matutina Hassk I 90 Nervilia crispata Bl II 87 Juliana Wall II 86 punctata Bl ^ ^ n 87 Neuwiedia Griffithii Rchb. fil (196) H 215 Zollingeri Rchb. fil (106) II 13 Niemayera stylidtoides F, v. Mull 11 215 Notylia albida Klotzsch I 48. 49 aromatica Barker I 48. 49 Barken Lindl I 47. 49 bicolor Lindl I 46. 49 I 47. 49 . . I 49 hipartita Rchb, fil cardioglossa Rchb. fil Huegelii Fenzl I 48. 49 incurva Lindl I 48. 49 micrantha Lindl. I 47. 49 jHuUiflora Hook I 48. 49 multiflora Lindl I 48 orbicularis A. Rich, et Gal I 49 Pentachne Rchb. fil (20) I 46. 48. 49. 50 pubescens Lindl I. 47. 49 punctata Lindl. I. 47. 49 sagittifera Link. Klotzsch. Otto L 48. 49 tenuis Lindl. Tridachne Lindl I 48 I 48 trisepala Lemaire I 49 WuUschlaegeliana Focke Rchb. fil.... 146. 49 Oberonia heliophila Bchb. fiL Ill 32 Octomeria robusta Barb. Bodrig IH 101 Seegeriana Krzl (257) HI 101 Odontoglossum, hybride Formen H. B, Kth. 11 150 anceps Klotzsch. I 56. 129 beloglossum Rchb. fil (158) 11 149 Clowesii LindL I 130 Coradinei Rchb. fil (192) U 208 crinitum Rchb. fil (191) U 207 crocidipterum Rchb. fil (192) II 209 cruentum Rchb. fil (174) n 174 cuspidatum Rchb. fil (184) 11 194 epidendroides Lindl. I 59 epidendroides Hb. B. Kth (22) I 59. 195 grande pallidum Klotzsch II 127 Hallii Lindl (63) I 178 Hallii Lindl. Linden I 178 hinnus Rchb, fil (160) H 153 Odontoglossum Karwinskii Rchb, fil I 133 — leucomelas Rchb. fil (184) II 194 — limbatum Rchb. fil (182) II 192 — Lindleyanum Rchb. fil. Wzw. . . . (71) I 59. 195 — madrense Rchb. fil II 224 — mulus Rchb. fil (160) H 151 — myrianthum Rchb. fil (68) I 189 — Nevadense Rchb. fil (191) II 206 — Oerstedii Rchb. fil (68) I 189 — rigidum Lindl Ill 21 — ringens Rchb. fil (169) n 150 — Roezlii Rchb. fil (182) II 191 — Schillerianum Rchb. fil (22) I 58 — Schlieperianum Rchb. fil (143) II 127 — spilotanthum Lind. Rchb. fil (174) n 175 — stenochilum Lind. Rchb. fil (183) H 193 — veiillarium Rchb. fil (182) II 190 — Warscewiczii Rchb. fil (81) I 208 — Warscewiczii Bridges (143) 11 127 Oeonia Brauniana Wendl. et Krzl (300) III 172 Oerstedella Rchb. fil I 39 — centradenia Rchb. fil. (17) I 39 — centropetalum Rchb. fil (17) I 40 Oliveriana Rchb. fil m 63 — egregia Rchb. fil (230) IH 63 Oncidium ansiferum Rchb. fil. ... ^ (98) I 232 — Boothianum Rchb. fil (68) I 190 — caesium Rchb. fil (36) I 94 — cardiostigma Rchb. fil (99) I 236 — carthaginense Sw. b. Oerstedii Lindl. (99) I 236 — cerebriferum Lindl I 234 — cerebriferum Rchb. fil ^. . . I 233 — cheirophorum Rchb. fil. .* (69) I 191 confusum Rchb. fil (98) I 234 dentatum Klotzsch I 179 ensatum Hort I 232 festimtm Bchb. fil HI 67 funereum Lindl I 93 hieroglyphicum Hort I 232 Karwinskii LindL I 133 Kramerianum Rchb. fil (33) I 80 lentiginosum Rchb, fil (60) I 192 Mandonii Rchb. fil IH 21 Meirax Rchb. fil (18) I 42 micropogon Rchb. fil (63) I 179 micropogon chrysopterum Rchb. fil.. (63) I 180 mirabile Bchb. fit. I 100 Oerstedii Bchb, fil I 236 pachyphyllum Hook (99) I 237 pachyphyllum b. chrysoglossum Rchb. fil. I 237 Pardalis Rchb. fil (63) I 180 reflexum Lindl (36) I 93 Retemeyerianum Rchb. fil (218) III 43 187 Oncidium Busselianum Lindl I 131 Schillerianum Kchb. fil I 235 tripterygium Rchb. fil (69) I 192 volvox Echb. fil (99) I 234 Weddellii Lindl Ill 21 I U I 76 I 18 Oncodia Lindl glumacea Lindl. OpJirys paleacea Hb. B. Kth squamata- Forstei' II 15. 19 Ornitharium LindL U 120 striatuhim Lindl II 121. 124 Ornithidium aggregatum Rchb. fil (84) I 211 Jenischianum Rchb. fil (84) I 210 Sophronitis Echb. fil (84) I 211 strumatum Endr. Echb. fil (207) III 10 Ornithochilus striatulus Hort 11. 121. 124 Orsidice Edib, fil : 11 120 — amplexicaulis Rchb. fil II 121 lilacina Rchb, fil II 121 Fachiphillum uniflorum Lexarza I 168 Pachyphyllum distichum H. B. Kth. (58) I 165 distichum Hort I 168 distichum LindL I 166 Hartwegii Rchb. fil (58) I 166 Pasti Rchb. fil (58) I 165 pectinatum Rchb. fil Ill 23 Pseudo-Dichaea Echb. fil Ill 22 scandens Lexarza I 168 (58) I 167 t Sena Echb. fil Pachystoina Josephi Rchb. fil Ill 113 Thomsonianum Echb. fil (213) HI 35 Palmoglosstim crassifolium Klotzsch I 174 Paphinia grandis Rchb, fil (255) III 98 Papperitzia Rchb. fil (100) I 237 — Leiboldi Rchb. fil (100) I 238 Paradisanthus Rchb. fil I 30 bahiensis Rchb. fil (14) I 30 Pattonia macrantha Wight II 16 Peristera fuscata Hort I 181 Peristeria (Hook.) Lindl I 110 Pescatorea I 184 cerina Echb. fil (65) I 184 Lehmanni Echb. fil (244) III 80 triumphans Echb. fil. Wzw (11) I 25 Phajus bracteosus Echb. fil. Zoll I 240 callosus Bl n 81 callosus Lindl (122) H 81. 82 Graeffei Echb, fil m 30 indigoferus Rchb. fil. Zoll (76) I 202. 240 indigoferus HassTcarl I 202 Kuhlii Rchb. fil (122) II 81 platychilus Rchb. fil (76) I 201 Phajus tenuis Rchb. fil (76) I 200 Zollingeri Rchb. fil (76) I 201 Phalaenopsis Bl 11 4 amabilis Bl '. II 5 amabilis Rchb. fil II 6 — ambigua Rchb. fil II 6 — antennifera Rchb. fil (285) III 147 Aphrodite Rchb. fil II 6 beUa Teijsm II 146 cornu cervi Bl. et Rchb. fil 11 5 deliciosa Rchb. fil II 4 Devrieseana Rchb. fil II 5 equestris Rchb. fil II 4 grandiflora Lindl II 5 Hebe Rchb. fil : . . . . (156) H 5. 146 intermedia Lindl II 5 Lowii Rchb, fil (151) II 139 Mannii Rchb. fil (242) IE 78 Parishii Rchb. fil.. (156) II 144 Parishii var. Lobbii Rchb. fil II 145 probosddioides Parish H 139 rosea Lindl II 4 Schilleriana Rchb. fil (101) II 1. 5 sumatrana Korth, et Rchb. fil II 4 tetraspis Rchb. fil. . , (156) II 146 — violacea Tejsm H 6 — zebrina Hort H 4 Pholidota camelostalix Rchb, fil (89) I 217 — Laucheana Krzl (259) HI 106 — sesquitorta Krzl. (266) III 114 Phreatia cauligera Rchb. fil. HI 31 — limenophylax Rchb. fil H 97 Matthewsii Rchb. fil. IH 31 oreophylax Rchb. fit Ill 31 prorepens Rchb. fil. HI 31 Physurus brachyrhynchus Rchb. fil 11 184 — hyphaematicus Rchb. fil TL 184 loxoglottis Rchb. fil (178) H 182 mystacinus Rchb. fil (178) II 183 stigmatopterus Rchb. fil 11 185 tridax Rchb. fil (178) H 182 xystophyllus Rchb. fil (178) II 183 Pilumna Lindl II 98 fragrans Hook II 100 fragrans Lindl II 100 laxa LindL 11 100 nobilis Rchb. fil IT 100 Wageneri Rchb. fil H 100 Platyclinis bistorta Wendl. et Krzl. (299) m 169 Platylepis heteromorpha Rchb. fil Ill 29 Pleione Schilleriana Rchb. fil H 110 Pleurothallis acutangula Wendl. et Krzl. (298) HI 169 agathophylla Rchb. fil Ill 25 188 Pleurothallts albida Lindl HI 87 Archidonae Lindl (299) UI 171 " astrophora Rchb. fil (246) III 85 biflora FocJce, Ill 88 cardiocrepis Rchb. fil (299) III 170 cardiostola Rchb. fil. (28) I 72 Cardium Rchb. fil (297)111 167 chamensis Lindl Ill 25 conanthera Rchb. fil (217) HI 41 crassifoHa Rchb. fil (60) I 174 cryptoceras Rchb. fil (257) III 102 endotrachys Rchb. fil Ill 16 fallax Bchb. fil Ill 132 gelida Lindl (267) III 116 glanduligera Lindl (294) III 162 gratiosa Rchb. fil (28) I 71 hartwegiaefolia Wendl. et Krzl. . . . (296) III 165 Hoffmannsegglana Rchb. fil (298) III 167 immersa Lindl. et Rchb. fil. .. (294. 297)111 163 incompta Rchb. fil (137) II 113 Keforsteiiiiana Rchb. fil (268) III 117 Lansbergii Regel (248) III 87 laurifolia II. B. Kth (108) II 21 leptotefolia Barb. Rodrig (276)111 134 Leucopyramis Rchb. fil (210) III 14 lonchophylla Cogn (294) III 163 longissima Lindl (137) n 114 luctuoaa Rchb. fil (210) III 15 Mandonii Rchb. fil HI 24 moschata Rchb. fil (217) III 42 nemorosa Barb, Rodrig. (275) m 131 obovata Lindl. (247) III 87 octomeriaeformis Rchb, fil Ill 87 orbicularis Lindl (248) III 88 pachyglossa Lindl (259. 296) HI 106, 166 perpusilla Rchb. fil (60) I 173 polyuria Rchb. fil (268) m 118 punctata Barb, Eodrig, ni 131 punctata Ker I 47 racemifiora Lindl 11 114 sagittifera Hb. B. Kth I 48 scapha Rchb. fil (247) III 86 Soratana Rchb. fil Ill 25 spathulata A, Rich Ill 132 tribuloides Lindl (275) III 131 tricarinata Popp. Endl (137) 11 115 tridentata Klotzsch (298) III 168 tripterantha Rchb. fil (28) I 73 tripterygia Rchb. fil (28) I 74 Warmingii Rchb, fil IH 164 Weddelliana Rchb- fil lU 24 Wendlandiana Rchb. fil (297) IH 166 xiphophila Rchb, fil (60) I 173 Plexaure limenophylax Endl II 97 Plocoglottis Lowii Rchb. fil (154) II 142 Pogonia 11 88 — BoUei Rchb. fil H 88 — crispata Bl (126) II 87 — grandiflora Rchb. fil II 91 — japonica Rchb, fil (126) II 85 — Juliana Wall .' (126) II 86 — lepida Rchb. fil II 90 — Lessonii Rchb. fil H 92 — Libonii Rchb. fil II 91 — Liliastrum Rchb. fil , II 89 — macrantha Barb, Rodr (293) III 161 — Miersii Rchb. fil 11 89 — montana Rchb. fil II 91 — Moritzii Rchb. fil II 89 — paludosa Rchb. fil II 92 — parviflora Rchb. fil U 90 — punctata Bl (126) II 87 — rosea Rchb. fil II 89 — similis Bl H 86 — simplex Rchb. fil II 92 — speciosa Rchb. fil II 90 — tenuis Rchb. fil II 91 — tetraphyJla Popp. EndL II 92 — unguiculata Rchb. fil. ..... ^ , *. . . . II 91 Polychilos cornu cervi Kithl et v. Hasselt, , . 11 5 Polycycnis Rchb. fil I HO Polystachya Holstii Krzl (287) III 150 — odorata Lindl (248. 249)111 90 — pachyglossa Rchb. fih , (207) III 9 — rigidula Rchb. fil.. (237) III 72 Pomatocalpa spicata Kuhl et v. Hasselt ... Ill 121 Powera leucantha Rchb. fil (19) I 43 — macroglossa Rchb. fil '(19) I 44 — mesocopis Endr. Rchb. fil (200) n 222 Ponerorchis Rchb. fil I 20 — graminifolia Rchb. fil. . ...- (8) I 20 Ponthieva Mandonii Rchb. fil Ill 18 Porphyrostachys Rchb. fil. I . 18 — pilifera Rchb. fil. . ,. J 18. 240 Prasophyllum alpinum Lindl **,... 11 219 — Brownii Rchb. fil. (198) II 219 — Drummondii Rchb. fil.. ,. (190) II 205 — Fimbria Rchb. fil (190) II 205 — giganteum Lindl n 205 — hians Rchb. fil ,.., (198) n 218 — Lindleyanum Rchb. fil........ (198) II 219 Pseudepidendrum spectabik Bchb. fil I 160 Pteroceras Kuhl et t?. Hasselt. ,, IL 120. 124 — radicans Hassk n. 121. 124 — radicans Kuhl et v. Hassdt n 124 Pterostylis turfosa Endl (187) II 199 189 Henanthera Lour I 86 — arachnites Lindl I 89 — bilinguis Rchb. fil W I 7. 88. 90. 240 coccinea Lour I 87, 90 elongata Lindl I 88. 240 flos aeris Rchb. fil I 88. 90 Hookeriana Rchb. fil (113) 11 42 labrosa Rchb. fil I 88. 90. 240 Lowei Rchb. fil I 89. 90 matutina Lindl (35) I 88. 90 matntina LindL B. B II 87. 92 micrantha Bl (35) I 87. 90. 92 micrantha Bl I 240 moluccana Bl I 87. 90 Rohaniana Rchb. fil I 89. 90 — Suliugi Lindl (113) I 87. 90. II 41 Restrepia erythroxantha Rchb. fil (60) I 171 Lansbergii Rchb. fil. et Wagener. . . (60) I 170 lonchophylla Barb. Bodr Ill 164 prorepens Rchb. fil (206)111 8 Reichenbachiana Endr (206) HI 7 Wageneri Rchb. fil (60) I 172 Rodriguezia Lehmanni Rchb. fil (267)111 116 Roeperocharis Rchb. fil. • (258) IH 102 alcicornis Krzl (258) lU 105 Bennettiana Rchb. fil ! (258) III 104 platyanthera Rchb. fil (258) III 103 Urbaniana Kizl (258) IH 104 Saccolabium carinatum Hort II 119 — constrictum Rchb. fil IH 29 gemmatum Lindl (260) IH 107 Mooreanum Rolfe Ill 174 Sanderianum Krzl (276) lU 134. 174 trichromum Rchb. fil (139) 11 119 Wendlandorum Rchb. fil (269) IH 121 Salacistis Rchb. fil I 214 novembrilis Rchb. fil. (87) I 214 Sarcochilus B. Br II 120 Bchb.fil, n 121 acwninatissimus Bchb, fil, 11 121 adversus Hook, fil U 122 amplexicanh's Bchb, fil II 121 anceps Bchb. fil U 122 angustifoliu^ Bchb. jU II 122 arachnites Bchb. fil II 121 aurifer Bchb. fil II 121 australis Bchb. fil 11 122 Barklyamts F. v. Midi H 122 Calceolus Lindl. H 122 compressiis Bchb. fil - H 121 Lindl n 122 dtlatatus F. v, Midi H 122 I croceiis III. Sarcochilus falcatus B. Br II 122 — hystrix Bchb. fil. ". . . 11 123 — lilacinus Griff. II 121 — minimus Bchb. fil II 123 — olivaceus Lindl II 122 — pallidus Bchb. fil 11 122 — parvifiorns HooJc. fil II 122 — parviflorus Lindl 11 122 — purpurascens Bchb. fil II 121 — rhopalorrhachis Bchb. fil II 121 — serraeformis Rchb. fil II 121 — spurius Bchb. fil II 122 — aabulalus Bchb, fil.. II 122 — teres Bchb. fil H. 121. 124 — tridcniaim Bchh. fil II 122 — tmguicidatus Lindl II 122 — usneoides Bchb. fil II 120 — Zollingeri Bchb. fil II 123 Saundersia Rchb. fil II 180 — mirabilis Rchb. fil (177) II 180 Scaphyglottis leucantha Rchb. fil, I 43 Schlimia Planch. Lind I 110 Schomburgkia crispa Lindl II 48 — Galeottiana A. Bich. et Gal II 58 — gloriosa Bchb. fil ■. II 48 — Humboldti Rchb. fil I 240 — Humboldti Bchb. fil II 58 — Lyonsii Lindl IT 47 — marginata Lindl II 48 — marginata var. sepalis immarginatis Hook. 11 4ft — Quesnesliana Hort n 49 — rosea Lindl II 49 — tibicinis Batem 11 58 — tibicinis grandiflora Lindl 11 58 — undulata Lindl U 49 Scleropteris Scheidw I 110 Scuticaria Hadweni (Lindl.) Benth Ill 142 Selenipedium Rchb. fil I S — Boissierianum Rchb. fil (62) I 3. 176 — caricinum Rchb. fil I 8 — caudatum Rchb. fil. I 8 — Chica Rcbb. fil. (2) I 8 — Hartwegii Rchb. fil (27) I 3. 70 — Kaieteurum N. E. Brown HI 137 — Klotzschianum Rchb. fil I 8 — Lindleyanum Rchb. ffl (278) I 3. HI 137 — longifolium Rchb. fil. Wzw I 8 — palmifolium Rchb. fil (2) I 3. 5 — reticulatum Rchb. fil II 223 — Schlimii Lind. Rchb. fil (44) I 125 — Wallisii Rchb. fil - (181) H 189 ^ Warszewiczianum Rchb. fil I 8 Sigmatostalix Rchb. fil. I 19 25 190 Sigmatostalix graminea Rchb. fil (8) I 19 Sobralia Bletiae Rchb. fil (30) I 76 — chlorantha Hook I 218 — chrysoleuca Rchb. fil. 11 179 — citrina Lexarza 11 31 — decora Batem (30) I 77 — D'Orbignyana Rchb. fil H 179 — gloriosa Rchb. fil II 178 — lepida Rchb. fil. (176) U 177 — Lindleyana Rchb. fil (163) II 156 — macrophylla Rchb. fil (90) I 218 — Mandonii Rchb. fil (175) E 175. Ill 21 — porphyrocharis Rchb. fil (175. 176) II 177 — rosea Lindl , II 178 — Roezlii Rchb. fil H 178 — Ruckeri Lind. Rchb. fil. (42) I 108 — scopulorum Rchb. fil (175) 11 176. HE 21 — sessilis Hook I 77 Sophrotiitis grandiflora Lindl. HI 160 — militaris Rchb. fil (293) HI 160 Spathoglottis, Arten Ill 112 — affinis de Vriese Ill 112 — augustoruin Rchb. fil Ill 112 — aurea Lindl Ill 112 — Deplanchei Rchb. fil, . ., HI 112 — Handingiana Par. et Rchb. fil Ill 112 — Hollrungii Krzl IH 113 — Lobbii Rchb. fil Ill 112 — pacifica Rchb. fil m 112 — Paulinae F. v. MiUl HI 112 — Petri Rchb. fil , HI 112 — plicata Bl Ill 112 — portus Finschii Krzl IH 112 — tomentosa Lindl Ill 112 — Vieillardi Rchb. fil HI 112 — Wrayi Hook, fil (264) HI 111. 112 Specklinia graminea Popp. Endl I 20 — orbicularis Lindl ,. Ill 88 Spiranthes chlorops Rchb. fil Ill 20 — costaricensis Rchb. fil (179) 11 185 — gutturosa Rchb. fil (179) n 187 — Mandonii Rchb. fil IH 21 — plantaginea Lindl Ill 20 — Weirii Rchb. fil (179) II 186 Stanhopea Frost I 111. 116 — aurea Lodd I 122 — Bucephalus Lindl I 111. 115. 121 — calceolata Hart I 117 — Calceolus Rchb. fil I 115. 117 — cirrhata Lindl I 111. 115. 117 — connata Klotzsch (277) I 115. 118. IH 136 — cymbiformis Rchb. fil , (124) H 84 — Devoniensis Lindl I 111. 115. 119 Stanhopea eburnea Lindl I 111. 115. 117 ecornuta Lemaire. (43) I 111. 115. 117. 124 expansa Hort I 120 Fregeana Rchb. fil (82) I 116. 122. 209 gibbosa Rchb. fil (165) II 158 4 grandiflora Lindl I 111. 117 graveolms Klotzsch I 118 graveolens Lindl I 111. 116. 122 guttulata Lindl I 111. 116. 120 guttiilata Lindl* II 157 - Haselowiana Kchb. fil (72) I 116. 123. 196 Jenischiana Kramer I 116. 121 implicata Westcott I 119 inodora Lodd (165) I 111. 116. 121. II 157 insignia Frost .... (164) I IIL 115. 118. II 157 Lindleyi Zuccarini I 120 maculosa Knw I 119 Marshii Rchb. fil I 116. 120 Martiana Batem I 111. 115. 119 oculata Lindl I 111. 116. 120 oculata Barkeriana Hort I 120 oculata Lindl. var. guttulata Rchb. fil. (164) II 156 pulla Rchb. fil (205) III 5 (luadricornis Lindl I 111. 116. 123 Ruckeri Lindl I 111, 116. 122 saccata Batem I 111. 115. 119 Schilleriana Rchb. fil (165) II 158 tigrina Batem I 111. 116. 120 tricornis Lindl. (275. 280) I 111. 115. 117. IH 140 velata Morren I 111. 119 Wardii Lodd I 111. 116. 122 Warscewicziana Klotzsch (125)1 111. 115. 119 II 85 Stanhopeastrum ecornutum Bchb. fil I 124 Stauroglottis equestris Schauer 11 4 Stauropsis Rchb. fil. , II 7 fasciata Benth , , . . (275) III 132 pallens Rchb. fil , 11 7 — philippinensis Rchb. fil II 8 — violacea Rchb. fil II 7 Stelia iminapensis Rchb. fil Ill 25 Porpax Rchb. fil (60) I 175 — tenuicaulis Lindl Ill 25 Stellorchis Aubert P. Th., U 92 Stenia Beaumontii A. Bich Ill 37 Stenocoryne aureofulva (Lindl.) Krzl Ill 142 Harrisoniae (Rchb. fil.) Krzl .Ill 142 inodora (Rchb. fil.) Krzl Ill 142 leucorrhoda (Rchb. fil.) Krzl IH 142 mellicolor (Rchb. fil.J Krzl. Ill 142 racemosa (Lindl.) Krzl, Ill 142 vitellina (Lindl.) Krzl. Ill 142 Wageneri (Rchb. fil.) Krzl IH 142 191 Stenocoryne Wendlandiana Krzl (289) III 154 Stenoptera acuta Lindl , Ill 20 — Cardinalis Lindl I 210 Taeniophyllum Alwisii Lindl., (IIG) H 67 — asperulum Rchb. fil Ill 29 — elegantissimum Rchb. iil Ill 29 — fornicatum Bl II 68 — Hasseltii Rchb. fil (116) II 68 — philippense Rchb. fil Ill 29 — Zollingeri Rchb. fil (77) I 202 Telipogon andicola Rchb. fil (97) I 230 — astroglossus Rchb. fil (7) I 16 — Boissierianus Rchb. fil (97) I 229 — Fritillum Rchb. fil Wzw (97) I 230 — pamplonensis Rchb. fil (97) I 232 — Warscewiczii Rchb. fil (97) 1 231 Tetragamestus Rchb. fil I 42 — modestus Rchb. fil (19) I 42 Tetramicra Eulophiae BcJih. fil II 67 — parviflora Lindl II 67 — rigida Lindl II 66 Thecostele Rchb. fil II 133 — Zollingeri Rchb. fil , (147) II 133 Thelymitra Benthamiana Rchb. fil (199) II 221 — cornicina Rchb. fil (196) II 216 — fuscolutea R. Br (199) 11 220 — macrophylla Lindl 11 221 Thrixspermum Lour (140) II 120 — acuminatissimum Rchb. fil 11 121 — adversum Rchb. fil 11 122 -- amplexicaule Rchb. fil 11 121 — anceps Rchb. fil II 122 — angustifolium Rchb. fil n 122 — arachnites Rchb. fil II 121 — auriferum Rchb. fil II 121 — australe Rchb. fil H 122 — calceolus Rchb. fil II 122 centipeda Lour II 121 compressum Rchb. fil 11 121 croceum Rchb. fil H 122 dilatatum Rchb. fil U 122 fakatum Rchb, fil H 122 Godeffroyanum Rchb. fil H 122 gracilentum Rchb. fil H 121 lilacinum Rchb. fil H 121 muriculatum Rchb. fil (227) in 59 obtusum Rchb. fil H 121 olivaceum Rchb. fil II 122 pallidum Rchb. fil U 122 parviflorum Rchb. fil H 122 pictum Rchb. fil II 122 purpurascens Rchb. fil 11 121 Thrixspermum rhopalorrhachis Rchb. fil. . . . II 121 — serraeformis Rchb. fil 11 121 — spurium Rchb. fil. ... , II 122 — subulatum Rchb. fil II 122 — teres Rchb. fil , , . , (140) 121. 123 — Teysmanni Rchb. fil. 11 121 — tridentatum Rchb. fil II 122 — unguiculatum Rchb. fil II 122 — usneoides Rchb. fil II 120 — Zollingeri Rchb. fil II 121 Trichocentrum cornu copiae Linden Rchb. fil. (177) II 180 — Hoegei Rchb. fil ■::... (234) III 69 Trichoceros armillatus Rchb. fil. . . . (97) I 231 ^ muralis Lindl I 23 — parviflorus Hb. B. Kth (9) I 21 III 21 — platyceros Rchb. fil (9) I 22 Trichoglottis Bimae Rchb. fli n 72 — fasdata Rchh. fil m 133 — lanceolaria Bl (117) II 71 — pallens Lindl 11 7 — philippinensis Lindl II 8 — pusilla Rchb. fil (116) II 70 Trichopilia Rchb. fil (131) n 98 — albida Wendl. fil II 103. 105 — Candida Linden II 100 — coccinea Wzio II 102 — crispa Lindl II 102, 105 — dasyandra Rchb. fil (230)ni 64 — fragrans Rchb. fil U 100. 105 — Galeottiana A. Rich II 103. 105 gloxiniaeflora Klotzsch 11 102 - hymenantha Rchb. fil (7) I 15 11 98. 105 - Kienastiana Rchb. fil (261) III 109 - laxa Rchb. fil II 100. 105 - laxa var. Hartwegii Rchb. fil n 101 - maculata Rchb. fil II 104. 105 - marginata Henfr 11 102. 105 - marginata b. olivacea 11 102 - multiflora Krzl (288) III 152 - mutica Rchb. fil. Wullschl H 99. 105 - nobilis Rchb. fil , H 100. 105 - oicophylax Rchb. fil II 104. 105 - picta Ch, Lemaire II 103 Beiclienheimiana Klotzsch II 100. 101 — sanguinolenta Rchb. fil..., (131) H 99. 105. 106 — suavis Lindl H 103. 105 — tortilis Lindl U 101. 105 — TtmaTbae Batem II 105 — Turialbae Rchb. fil II 104. 105 — Wageneri Rchb. fil II 100. 105 Tridachne pirens Liehm I 48 TropJiianthes zonatiis Scheidw I 85 192 Uropedium Lindenii Lindl (15) I Vanda Batemdnni Lindl II — Bensoni Veitch et Rchb. fil (150) H — brunnea Rchb. fil (150) II — Cathcarti Lindl II — coerulea Griff (5) I — coerulescens Journ. HoH. Soc. I — gigdntea Lindl II — Griffithii Lindl EEL — Guiberti Lindl II — LindJeyana Griff. II — Lowei Lindl I ■V- Parishii Rchb. fil (150) II — jyusilla Tejsm. et Bintiend 11 — Stangeana Rchb. fil (102) II — striata Rchb. fil 11 — suavis Lindl (12) I — Sulingi Bl II — undulata Lindl 11 — vitellina Krzl (283) III Vrydagzynea Vitiensis Rchb. fil HI Wailesia pdludosa Bchb. fil II — picta Lindl. II 32 1 Wailesia rosea Paxt II 20 88 138 138 39 8 8 38 120 126 38 89 138 70 8 137 26 41 38 143 28 15 20 Warmingia Rchb. fil Ill 57 Eugenii Rchb. fil (226)111 57 Warrea bahiensis Hort I 30 — bidentata Lindl I 240 — discolor Lindl I 221 graveolens Hort I 65 Lindeniana Hort I 63. 240 I 62 marginata Bchb. fil quadrata Lindl I 62 — tricolor Lindl (24) I 63 — Wailesiana Lindl Ill 50 Warscewiczella amazonica Rchb. fil. \Vzw.(93) I 222 — Candida Bchb. fil Ill 50 — discolor Rchb. fil (93) I 221 marginata Rchb. fil (23) I 61 I 62 quadrata Lindl velata Rchb. fil. Wzw. ' (23) I 60 Wailesiana Bchb. fil Ill 50 Zygopetalum aromaticum Rchb. fil (73) I 196 gramineum Lindl I 67 Lawrenceanum Rchb. fil (221) III 49 stapelioides Klotzsch I 107 Wailesianum Rchb. fil (222) III 50 Uebersicht fiber die Tage der Ausgabe der Hefte des III. Bandes. 1. Heft: Tafel 201—210 Text Bogen 1— 3 10. Mai 1878. 2, 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. *> ij *» >» ij 1-9 jr TT 7J 5J ?) ?? 1? 5? ?J 77 77 77 211—220 221—230 231—240 241—250 251-260 261—270 271—280 281—290 291-300 71 77 77 7» 77 77 17 77 ?7 77 77 7> n 77 7? 77 77 77 4— 6 15. Oct. 1881. 7— 8 1. Marz 1883. 9—10 16. Dec. 1890. 11—12 21. Jan. 1892. 13-14 25. Nov. 1892. 15—16 28. Dec. 1893. 17—18 31. Juli 1894. 19—20 12. Aug. 1896. 21—25 27. Febr. 1900. Das 1.— 3. Heft des dritten Bandes sind von Dr. Heinrich Gustav Reichenbach fil. herausgegeben, die folgenden von Dr. F. Kranzlin. Druck von F. A. Brocklians in Leipzig. w. ct^J&'ouiyt.. V//////J^^^ ^er^ ^jI^I- 'X^.^^A Z'/'^ •^ 7 4 '^ :; T / 4 '^'/// rr j^f^AsJ ^/^^///^r>/.j y^Wfi? /77 _ .Jrf**-*!^ n S .9 ^/r' / .v/rfT /A ^//*r^^ rAi?^ J^«nl ^^^/i^ ^^. z 5 ff t 1/ 7 ■mmuaeray lin^ E .a/LFCXehmam. ^m^^^lJa Z^idm et JIM. m. ~M^?tar^t^/!>£^m'^u/M^/Mee^^ JJ^M/l. etJ£rzl. cU2.Jr^tM^. ^^mm^S^mJ 19(; 1.11./^ >^^///*^//^ /^^/^* ^*fr. W^^""^ J'*/'^^ mm/i^ Mnr in 7 f,? '^^/ /u/n4u^/f' Khf /.inM w. 3 7 6 f 4 5 / I f6 \ f 7 ^4. Vt4iu<^'' '^'^'/*////rff/^^''" " '/ firA^ ff/ Us /fi t7 K \ .>■ m yru//Wm /Bull ff7 VX // /7 ^y y^m^ni/r firAA ft/ l'^.?. i f4 ff 5 i T / r ^^^ ^V///^ M^///.> \ >_ Hhfd!, rf hrg/ /? ^^ ////y^/////^ Mr^tr^ 2fl9. \fS ^/^fA^r/f/f/.> /^/r^y/^ m^J/ rf J^r7 Mp^.J -^y ' vf ni.9 /.? //. /r./,Jr- f^/TTA /ff^ rrr. "^A/ fi^>^^/i/ 300. /^ ^t'^/ua Jrf////^M//a Ur/u£{.etl>xl,